Montag, 31. März 2008

One in Two: wuv.de und kontakter.de

Die voreilig von mir weitergetratschte Einstellung von kontakter.de zugunsten der Kollegen von wuv.de blieb eine Tartarenmeldung, aber bei einem aktuellen Blick in beide Mediendienste gibt es doch überwiegend Dubletten, sprich identische Texte auf beiden Webseiten – ob es nun um Ratiopharm, die „Abendzeitung“ oder den Transrapid geht. Einzige Unterschiede auf den ersten Blick: Abweichende Headlines. wuv.de zitiert aus dem Print-„Kontakter“ ohne die Quelle zu nennen. Und die eine oder andere Meldung behält mal die eine, mal die andere Teilredaktion (ist ja inzwischen mehr oder weniger alles eins) offenbar exklusiv für sich. Hoffentlich werden sie dabei nicht schizo...

Stammleser

Manchmal frage ich mich, wie es zu so einer Meldung kommt? Bin ich mittlerweile Pflichtlektüre bei Florian, Kristina, Peter S. und wer sonst zum Turi-Team gehört, oder greift Peter der Große immer, wenn er bei mir etwas Interessantes entdeckt, zum Telefon, während er seine Pfälzer Katze streichelt, und instruiert seine Kavallerie?

Flashback

Do you remember, the days of...

(Foto: Volker Derlath)

Abendzeitung erneuert den Look

In den paar Wochen mit Arno Makowsky an der Spitze bewegt sich bei der Münchner „Abendzeitung“ mehr als in den letzten Jahrzehnten – na ja, vom rapiden Qualitätsverlust und der erdrückenden Schleichwerbung in den letzten Jahren mal abgesehen... Jedenfalls gib Makowsky Gas, und nach dem Start einer Homepage, die diesen Namen auch verdient, frischt die Boulevard-Oma nächste Woche auch ihr Make-up auf. Die Zeitungsköpfe werden bunter: die Politik bleibt rot, der Sport wird grün und der Lokalteil blau. Das Layout an und für sich soll „ruhiger, aufgeräumter, im Grunde einfacher“ werden. Und in der Typo setzt man – wie beispielsweise „USA today“ und die „Stuttgarter Zeitung“ – auf Gerard Ungers Gulliver.

Update: kress konzentriert sich in seiner Meldung auf das mit dem Relaunch täglich der Zeitung beiliegende Supplement „Die Stadt“, in dem es beispielsweise Veranstaltungstips und Gastroempfehlungen geben wird. Die Jungs waren neulich auch im Barer 61, um es zu fotografieren und die Macher zu interviewen. Außerdem wird – dem kress zufolge – Joseph von Westphalen in der „Abendzeitung“ eine Kolumne kriegen. Laut „werben & verkaufen“ will Westphalen unter dem Titel „Der Flaneur“ offenbar Sigi Sommer und dessen legendärer „AZ“-Kolumne „Blasius, der Spaziergänger“ nacheifern – anstatt etwas Eigenständiges zu kreieren.

Update

Samstag, 29. März 2008

Redcycling

Plörre hin, Plörre her: In einem cleveren PR-Schachzug läßt die US-Dependance eines österreichischen Brauseherstellers seine Dosen künstlerisch recyceln. Annahmeschluß für die Kunstwerke ist am 6. April in Houston. (via NeoMansLand)

Time is on my side

„I’m getting to retirement, whether I want it or not. Do you know that I actually have a bus pass? In England? I’ve reached the age where I am given a free bus pass. [laughs] I feel like going to England right now and riding every bus I can get! [pause] There’s a certain thing about growing old, which is I’m still getting used to it. It’s a whole new experience.“
Keith Richards in einem ausgesprochen unterhaltsamen Interview mit „GQ“ über Frauen, Familie, die Beatles, den Tod und Mick Jaggers Bisexualität.

(Foto: „Shine a light“/Kinowelt)

Freitag, 28. März 2008

MDR zeigt die Volksarmee ganz sexy

Wenn der MDR schon mal für internationale Schlagzeilen sorgt, darf man es nicht so genau nehmen: Da werden die NVA und Stasi gleichgesetzt, wenn es nur der Headline dient: „Stasi's official pornography department finally exposed“ („The Independent“). „Secret Stasi pornographic films found“ („Telegraph“). Dabei hat der MDR letzten Dienstag in seiner Dokumentation „Pornografie made in GDR?“ offenbar nur enthüllt erneut gezeigt, daß es unter den Armeefilmern der NVA einen privaten Zirkel von Erotikfilmern gab. (via Fleshbot).

Update: Auf arte lief die Dokumentation bereits vor einem Jahr. Im MDR auch bereits im Juni 2007 ein erstes Mal. Also auch noch eine alte Kamelle – die aber Bild.de („Honeckers Sex-Armee“) gern aufgreift.

(Foto: MDR)

Donnerstag, 27. März 2008

Ausreden (1)

„Germany's Next Topmodel“ gucke ich natürlich nur, weil darin mein Landsmann Kristian Schuller immer wieder auftaucht. Vor acht Jahren habe ich mir seine Arbeit noch leisten können. Seitdem er aber offenbar als „Starfotograf“ fungiert, wirbt er leider nicht einmal mehr mit seinen entzückend skurrilen rumänischen Impressionen für sich, sondern zeigt in seinem Portfolio nur noch glattes Gepose.

Piratenkunst 2.0

Original und Raubkopie: Peer-to-Peer-Netzwerke wie Bittorrent, quasi die Freibeuter im Datenmeer, bergen viele, oft illegale Schätze – ob Pornos oder aktuelle Folgen der neuesten US-Serienhits. Der schwedische Videokünstler Anders Weberg hat die Kopierkette dagegen ganz gezielt zur Verbreitung seiner Multimedia-Originale als P2P Art genutzt. Er lud seine Experimentalfilme „Emphasis“, „Transient“ und „Filter“ hoch und löschte die Quelldatei nach dem ersten Download. So konnte die Kunst nur überleben, wenn der erste Downloader seinerseits die Filme anschließend wiederum P2P anbot. Und ein kurzer Check bei Torrent Search zeigt, daß das Modell funktioniert: Derzeit sind die drei Werke über dreißig Mal im Angebot. (via Gawker)


[Short excerpt]

Selbstgerechte Streifen

Zwar wurde Adidas selbst erst 1949 gegründet, aber in seinem Selbstverständnis greift das Unternehmen gern weiter in die Geschichte zurück. Schließlich hat Jesse Owens 1936 in Berlin mit Schuhwerk von Adi Dassler Gold errungen. Gestern nun hat die „nachtmagazin“-Redaktion der ARD die deutschen Sponsoren Volkswagen und Adidas zu ihrem Engagement bei den olympischen Spielen in Peking befragt, und es darf einen nicht wundern, wie eiskalt sie um jede moralische Verantwortung herum lavieren. Aber daß Adidas sich explizit darauf beruft, die Spiele bereits seit 80 Jahren zu unterstützen, eröffnet natürlich Assoziationen, die wohl eher nicht gemeint waren... Erfreulich dagegen wie der Präsident des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering von der CDU, Boykottmaßnahmen, etwa hinsichtlich der Eröffnungszeremonie, erwägt, falls sich Peking weiter jeglichen Dialogs mit dem Dalai Lama enthält.

Update: Inzwischen hat mir Anne Putz (adidas Corporate PR) ein Statement zu Peking zugemailt. „adidas ist sich der Bedeutung des Schutzes der Menschenrechte bewusst. Jedoch sollte man von Sponsoren nicht erwarten, dass sie politische Probleme lösen können. Wir sehen klare Grenzen der Einflussnahme. In China konzentrieren wir uns auf den Schutz von Menschenrechten, fairen Arbeits- sowie verträglichen Umweltbedingungen in den Fabriken, die unsere Produkte herstellen. Wir glauben, dass ein Boykott der Olympischen Spiele kontraproduktiv wäre und deshalb halten wir an unserem Engagement bei den Olympischen Spielen fest.“

Scarlett singt

Mal soll sie wie Marilyn Monroe klingen, dann wieder wie Marianne Faithfull: Am 19. Mai erscheint erst Scarlett Johanssons Album „Anywhere I Lay My Head“, aber die Medienwelle baut sich schon allmählich auf. Die Kollegen von „Uncut“ haben bereits reinhören dürfen, neben den angekündigten Tom-Waits-Coverversionen auch einen neuen Track entdeckt – und David Bowie als Gaststar. Und Gawker kann bereits die Promobilder zum Album präsentieren.

Updates: Jetzt gibt's was auf die Ohren! Und den ersten Videoclip.

Mittwoch, 26. März 2008

Mehr nicht

„Wir haben immer gern Leute dagehabt, die mit dem Kopf arbeiten. Jetzt haben wir auch die Fußballspieler, unser Laden ist demokratischer geworden.“

„Journalisten wie ihr, die trinken doch kaum noch – ihr schreibt doch nur noch über das Trinken. Neulich habe ich einen alten Stammgast in New York angerufen, den ich lange nicht mehr gesprochen hatte. Er sagte: 'Ich trinke eigentlich nichts mehr, Charles: zwei Whiskey am Tag und zwei Martinis, die brauch ich. Und abends natürlich Wein. Mehr nicht.'“


Aus einem wunderbaren, fünf Seiten langen Interview über Bars, Barkeeper, Frauen und was das Leben sonst schön macht mit Charles Schumann im April-„Playboy“ (leider – noch? – nicht online). Das Heft liegt aber beispielsweise im Barer 61 aus.

Süddeutsche Propaganda

„Die Hamas ist nicht totzukriegen“ schrieb die „Süddeutsche Zeitung“ gestern auf ihrer ersten Seite. Thorsten Schmitz berichtete von den Vermittlungsversuchen des Jemen zwischen Hamas und Fatah, führte vielerlei Fakten gegen die Hamas auf („an die Macht geputscht“, „terrorisiert Israel mit Raketensalven“) – erwähnte aber mit keinem Wort, daß die Hamas im Januar 2006 in den palästinensischen Gebieten die Wahlen zum Legislativrat mit absoluter Mehrheit gewann. So fabriziert sich jeder seine eigene Wahrheit.

Das sieht gar nicht gut aus

Dienstag, 25. März 2008

Geburtstagsüberraschung

Größenwahnsinnig und aussichtslos?

„Ist es Wahnsinn oder Widerstand, wenn einer in drei großen Tageszeitungen, in der 'New York Times', in 'Al Quds' und in der F.A.Z., seitenweise Anzeigen kauft, um bekanntzumachen, was doch eigentlich jeder weiß? Ist es noch Engagement, wenn sich ein Privatmann mit Buch, Website, Kinotrailern und Plakatwerbung an die Weltöffentlichkeit wendet, oder ist das ein Spleen? Ist der ein Pionier einer Weltbürgergesellschaft oder schon in der Liga der Erleuchteten, der D-Mark-Partei-Gründer und Supervitaminprediger? Vermutlich beides. (...) Er hat, was viele besonders beunruhigt, für das neueste Projekt ein kleines Vermögen ausgegeben. Plakat-, Zeitungs- und Kinowerbung, auch der dreisprachige Internetauftritt: alles privat bezahlt. So viel war es dann gar nicht, sagt er, ungefähr die Größenordnung eines Sportwagens. Er hat es einfach nicht mehr ausgehalten, die Lügen, die falsche Rollenverteilung, dass sich der Westen immer noch als das Opfer sieht und die Muslime als die intrinsisch Aggressiven darstellt, wo es sich doch exakt umgekehrt verhält.“
Nils Minkmars ganzseitiger „F.A.S.“-Beitrag über Burda-Vorstand Jürgen Todenhöfer und dessen aufrüttelnde Thesen zum Irak-Krieg und der Auseinandersetzung mit dem Islam ist jetzt auch kostenfrei online.

Montag, 24. März 2008

Save Tibet

Mittwoch gibt es wieder einen Kerzenmarsch der Tibet Initiative München und der hiesigen Tibeter-Gemeinde durch die Münchner Innenstadt. Treffpunkt ist um 18 Uhr am Odeonsplatz. Anschließend geht es über die Dienerstraße, Marienplatz, Rindermarkt, Oberanger, Sendlinger Tor und Sonnenstraße zur Abschlußkundgebung am Stachus.

Samstag, 22. März 2008

Mister Dream Maker

Ah, Nane, erstens gibt es keine frustrierenderen Bettabenteuer als mit gestressten Examens- kandidatinnen, zweitens greife ich doch erst zum altväterlichen Kräutertrick, wenn alle anderen Mittel versagt haben und drittens ist nach der von Dir angedeuteten Alternative nur einer schlummerreif, und zwar meine Wenigkeit, während die Damen hellwach sind.

Freitag, 21. März 2008

Karfreitag

Oft gesehen, aber aus gegebenem Anlaß gern wieder gesehen. Oder um Kinky Friedman zu zitieren: „They Ain't Makin' Jews Like Jesus Anymore“.



SoKo spielt in München

Im Rahmen der 25-Jahre-Haldern-Tour tritt Stéphanie Sokolinski (SoKo) am 8. Mai zusammen mit White Rabbits, Loney Dear und Guillemots in München auf. Update. SoKo-Tweet.

Donnerstag, 20. März 2008

Horny Holidays

Wie heißt die Leiterin des Reiseressorts bei Focus Online? Tinga Horny. Und worüber schreibt sie? Über Sextoys im Hotel The Vincent (Motto: „Space to sleep, to work, and play“). Nomen est omen. (Danke für den Tip, Blog Queen!)

Barer Blamage

Die Pizza ist ja ganz okay, aber in einem ist das Barer 47 wirklich spitze: Seine neue Homepage ist Münchens häßlichste Website. Lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen. Also wenn Ihr noch scheußlichere Internetauftritte Münchner Firmen kennt, dann her mit den URLs oder Screenshots.

From Slovakia with love

Im Rahmen der „Marxist Disco“ spielt Boris Ondreička heute abend im Kunstverein ab 21 Uhr ein DJ-Set, das nur aus Coverversionen des Joy-Division-Hits „Love will tear us apart“ besteht. (Womit sich wieder mal die Frage stellt, wie das Tanzverbot in München gilt, kalendarisch, das heißt heute ab Mitternacht, oder gefühlt, das heißt in der Nacht von Karfreitag auf Samstag. Ich kann mir das nie merken.)



Mittwoch, 19. März 2008

Todenhöfers 10 gebotene Wahrheiten

Wenn mir einer im Hause Burda Respekt abnötigt, dann der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Jürgen Todenhöfer, der sich seit seinem Wechsel von der Bundespolitik ins Mediengeschäft vom konservativen Betonschädel zum unbequemen Querdenker gewandelt hat. Jetzt bezieht er nicht mehr nur in Artikeln, Büchern und Talkshows Stellung, sondern plakatiert anläßlich seiner neuesten Buchveröffentlichung zehn Thesen zur Auseinandersetzung mit dem nahen und mittleren Osten. Vielleicht erreicht man so auch die dumpfsinnige Stammtischmehrheit in der Bevölkerung.

„1. Der Westen ist viel gewalttätiger als die muslimische Welt. Millionen arabische Zivilisten wurden seit Beginn der Kolonialisierung getötet.

2. Angesichts der Kriegspolitik des Westens ist es nicht wirklich erstaunlich, dass muslimische Extremisten immer mehr Zulauf bekommen.

3. Islamisch getarnte Terroristen sind Mörder. Für christlich getarnte Anführer völkerrechtswidriger Angriffskriege kann nichts anderes gelten.

4. Muslime waren und sind mindestens so tolerant wie Juden und Christen. Sie haben die westliche Kultur entscheidend mitgeprägt.

5. Nicht nur in der Bibel, auch im Koran sind die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten die zentralen Gebote.

6. Die westliche Politik gegenüber der muslimischen Welt leidet unter einer erschreckenden Ignoranz einfachster Fakten.

7. Der Westen muss die islamische Welt genauso fair behandeln, wie er Israel behandelt. Muslime sind so viel wert wie Juden und Christen.

8. Die Muslime müssen sich wie ihr Prophet Mohammed für einen Islam des Fortschritts und der Toleranz einsetzen. Sie müssen dem Terrorismus die religiöse Maske vom Gesicht reißen.

9. Nichts fördert den Terrorismus mehr als die „Antiterrorkriege“ des Westens. Die muslimischen Länder müssen ihre Probleme mit dem radikalen Islamismus selber ausfechten.

10. Das Gebot der Stunde heißt Staatskunst, nicht Kriegskunst – im Irankonflikt, im Irakkonflikt und im Palästinakonflikt.“


Update: Im Feuilleton der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 23. März widmet Nils Minkmar unter der Überschrift „Sind wir die Terroristen?“ eine ganze Seite Jürgen Todenhöfer und dessen neuestem Buch. „Früher sagten Parteifreunde, er habe nicht alle Tassen im Schrank. Heute tut Jürgen Todenhöfer komplett verrückte Dinge: er spricht die Wahrheit über den Irakkrieg aus.“ (nur kostenpflichtig online)

Zwischen Exhibitionismus und Arbeit

„Diablo Cody: Bloggen begreife ich gar nicht als Schreibarbeit, das ist einfach nur Gehirnentrümpelung. Drehbuchschreiben ist dagegen richtige Arbeit, ein Schöpfungsakt. (...)

SZ: Hat es Sie überrascht, dass ein Filmproduzent in der Welt der Blogs nach Talenten sucht?

Cody: Auf den ersten Blick erscheint das in der Tat seltsam, aber genauer betrachtet ist es eine richtig gute Idee, im Internet nach Talenten zu suchen. Ganz einfach, weil sich da unglaublich viele Autoren selbst präsentieren, und viele von ihnen sind sehr talentiert.“

Oscar-Preisträgerin Diablo Cody („Juno“) im Interview mit „SZ“-Autorin Anke Sterneborg

Flickr down

Seit mindestens einer halben Stunde scheint flickr offline zu sein. Im australischen MacTalkForum wird auch schon darüber diskutiert: „Is the site down for some reason. I cannot get on there at all, neither is there anything saying its down for maintenance.“

Update: Und wieder online.

Montag, 17. März 2008

Tango Korrupti

Burda und ein paar Schleichwerber, so sieht derzeit das Angebot des neuen Portals Bloggerjobs aus, das Bloggern Einkünfte vermitteln will – und dessen Startangebote überwiegend recht anrüchig wirken. Dann doch lieber gleich mit ehrlicher, sprich offener Werbung und Affiliate Programmen Geld verdienen. Wieviel dabei sich heutzutage bereits verdienen läßt, wird Robert Basic mit seiner dritten, heute wohl startenden Umfrage klären.

Update: Roberts Blogumfrage ist jetzt – mit ein paar Tagen Verspätung – online.

Free Tibet

Morgen, Dienstag, wird um 9 Uhr vor dem Chinesischen Generalkonsulat in der Romanstraße 107 am 500 Meter vom chinesischen Generalkonsulat entfernten Romanplatz gegen die Gewalt in Tibet demonstriert, abends von 17 bis 20 Uhr ist dann eine Mahnwache in der Münchner Innenstadt geplant findet dann ein Kerzenumzug statt. Um 18 Uhr sammeln sich die Teilnehmer am Odeonsplatz, um dann mit Kerzen, Fahnen und Transparenten über den Marienplatz, Rindermarkt, Oberanger, das Sendlinger Tor und die Sonnenstraße zum Stachus zu gehen.

Updates: Rückblick auf die erste Münchner Demo.
Aufruf zum Kerzenumzug am 26. März.

Sonntag, 16. März 2008

Bitte nicht: Turi plant Web-TV-Offensive

Grundsätzlich sind in Blogs und Plattformen integrierte Videos etwas tolles, nutze ich ja auch immer wieder gern, andererseits sind es Killerapplikationen: Sie verlangsamen den Seitenaufbau, und während man Blogeinträge quer lesen und dann immer noch entscheiden kann, ob man richtig einsteigt oder sich den Beitrag schenkt, sind Videos vor allem Zeitkiller. Ehrlich gesagt spare ich sie mir in der Regel, und daß Peter Turi jetzt nach all seinen Videos des Tages und Talking Heads gleich eine veritable „turi2.tv-Offensive“ plant, finde ich ausgesprochen schade. Sollen mir doch solche Medienblogs gerade Zeit sparen, indem sie die wichtigsten Nachrichten sammeln, zusammenfassen und zum Originalbeitrag verlinken. Minutenlanges Gequatsche ist da doch eher kontraproduktiv, und schmeichelt höchstens der Eitelkeit der üblichen Verdächtigen, die uns längst schon allgegenwärtig in Interviews und auf Konferenzen zuschwallen.

Samstag, 15. März 2008

Gefühlskrüppel

„Die Kleinen sehe ich zu Hause, mit den anderen per Telefon und E-Mail. Ehrlich gesagt sind mir E-Mails lieber, weil sie persönlicher sind. Am Ende schreibe ich zum Beispiel »Ich hab dich lieb«, beim Telefonieren mache ich das weniger. Letztes Jahr haben wir eine Überraschungsparty für meine Frau organisiert, ich saß im Büro in Essen, mein Sohn in London, meine Tochter in Düsseldorf, die anderen in Bielefeld. Wir haben unsere Sketche in Konferenzschaltungen besprochen und über Skype sogar einstudiert.“
Thomas Middelhoff in einem sehr lesenswerten Beitrag des „SZ-Magazins“ über Top-Manager wie Felix Magath oder Guillaume de Posch und ihre Unfähigkeit als Väter und Gatten.

Xing "vorübergehend" offline

Updates vom 4. April: Nach der kontrollierten Auszeit vor drei Wochen ist heute offensichtlich tatsächlich ein Problem vorhanden: Die Xing-Site ist down und läßt sich gar nicht aufrufen... Die offizielle Begründung hier!

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Kaum bin ich zurück an meinem Arbeitsplatz in München und will mein Netzwerk reaktivieren, geht Xing doch glatt offline und läßt mich hängen. Und für so etwas zahle ich? War das überhaupt vorab angekündigt oder handelt es sich um eine Panne? Der Zeitpunkt, Samstag mittag, spricht zumindest für ein planmäßiges Abschalten...

Updates: Nachdem die „Wartung“ ursprünglich um 15 Uhr abgeschlossen sein sollte, änderte man die angegebene Uhrzeit nun in 15.30 Uhr.

Um 15.34 Uhr ist die Plattform wieder online.

Xing ist offline

Kaum bin ich in München und will mein Netzwerk reaktivieren, geht Xing doch glatt offline und läßt mich hängen. Und für so etwas zahle ich? War das überhaupt angekündigt oder ist es eine Panne?

Freitag, 14. März 2008

Glamourous Love Holes

Gummipuppen kann ich nun wirklich nichts abgewinnen, selbst wenn Sie Tori Spelling, Jennifer Lopez, Pamela Anderson, Paris Hilton oder Sarah Jessica Parker nachempfunden sein sollen. Bei den meisten dürfte allerdings der Unterschied zwischen dem eigenen Plastebody und dem Puppenbody nicht allzu groß sein. (via Defamer)

Capri Lech c'est fini

Morgen geht's zurück in den Münchner Medien- stadel.

Capri Lech c'est fini

Morgen geht's zurück in den Münchner Medienstadel...

Donnerstag, 13. März 2008

Winter mit Aussicht

Mozart der Mode

Ich kenne sie ja schon seit anno dazumal, aber daß Annette Weber als der „Mozart der Mode“ gilt, war mir neu... Und müßte es nicht viel eher „Mozart der Modepresse“ heißen oder „Mozart der It-Girls“? Na ja letzteres doch eher nicht, nachdem ich sie einmal zwei Tage hintereinander im selben Oberteil gesehen habe.

Dienstag, 11. März 2008

Lotto-Zombie

Hm, der Deutsche-Lotto-Blog (klassische Variante) ist offline, generiert aber dennoch seit heute wieder Traffic. Interessant!

Die Popa-Bande

Lotto-Blog zieht um

Es ist derzeit nicht mehr als ein Notquartier, aber der Lotto-Blog läuft weiter. Zug um Zug werden auch die ganzen alten Beiträge rübergeschaufelt und auch die aktuellen gewinnberechtigten Links eingetragen.

Ausweichmailanschrift

Da derzeit wohl auch meine bei 1&1 gehosteten Mailadressen nicht funktionieren, kann man auf den Klassiker dorin (dot) popa (at) t-online (dot) de ausweichen – oder es über Skype, Xing oder Facebook probieren. So etwas passiert auch immer, wenn man weit weg weilt.

Heftige Böen, in den Bergen orkanartig

Montag, 10. März 2008

Von Holländern lernen

Nachdem ich gestern schmählich bei dem Versuch gescheitert bin, mich mit meinem PowerBook ins Coffe Shop WLAN einzuloggen und daher notgedrungen, bilderlos über den hauseigenen Compaq mit Windows und Internet Explorer blogge, macht es mir ein Holländer zu meiner Linken vor: er hat sich ganz einfach mit seinem eigenen Notebook eingewählt. Hm, dann probiere ich es morgen erneut und kann dann hoffentlich auch die ganzen Bilder zu meinen Blogs nachliefern. Und gleich hinterm ihm wartet ein Sophe-Marceau-Typ darauf, daß eins der hauseigenen Compaq-Notebooks frei wird, damit sie online gehen kann. Dann bin ich mal galant und überlasse ihr meins.

Sparsame Pfeffersäcke

Selbst hier, wo die Erde den Himmel berührt, bewahrheitet sich das eine oder andere Klischee. Während die aus dem benachbarten Bayern importierte "Süddeutsche Zeitung" in den österreichischen Alpen 2,80 Euro statt der 1,80 oder so kostet, schlägt der "Spiegel" nur 30 Cent auf den Originalpreis auf.

Error 404

Die Weiterleitungen von www.tivoli-blog.de und www.tivoliblog.de auf diese Seite funktionieren derzeit offenbar nicht, aber direkt über die oben genannte URL bleibt mein Blog natürlich weiterhin erreichbar.
Wahrscheinlich liegt es weniger daran, daß ich mich gestern über 1&1 als Host meines Lotto-Blogs beschwert habe, deren Blogformat auf Internet Explorer total zerschossen aussieht. Noch daran, daß ich auch sonst gern über die lästere, sondern daß ich wohl eine Rechnung nicht bezahlt habe. Der Lotto-Blog wird aber so oder so dieser Tage auf Blogspot/Blogger umziehen. Nicht nur, weil's kostenlos ist, sondern vor allem, weil es besser aussieht und funktioniert.

Update: Der Lotto-Blog ist natürlich derzeit auch nicht erreichbar, da ausschließlich bei 1&1 gehostet.

Freitag, 7. März 2008

Das Internet als intellektuelle Komfortzone

„Auf die Ära der Massenmedien (Broadcasting), die versucht haben, die Menschen zu überreden, folgt die Ära der Mikromedien (Narrowcasting), die ihre Nutzer in deren Ansichten bestätigen. 'Wir bleiben in unserer intellektuellen Komfortzone.' Durch diese Zersplitterung der Medien müsse man sich nie mehr mit Infomationen auseinandersetzen, die kognitive Dissonanzen erzeugen.“
US-Professor Jonathan Taplin (Blog), zitiert von Tobias Moorstedt in einer Analyse digitaler Wahlkampftaktiken im Feuilleton der heutigen „Süddeutschen Zeitung“ (noch nicht doch schon online).

Donnerstag, 6. März 2008

Ich bin dann mal weg!

Wahlschlamperei

Wie von mir vermutet, gab es beim Auszählen der Stimmen zahlreiche Pannen. Wie die „Süddeutsche“ heute berichtet, mußten etliche Wahlurnen noch einmal neu ausgezählt werden. „Wir lassen ein EDV-Programm mit zwölf verschiedenen Plausibilitätsstufen über die Ergebnisse laufen“, wird der Sprecher des Kreisverwaltungsreferat zitiert. So wurde man auf Widersprüche aufmerksam, die zu Übertragungsfehlern bei der Niederschrift der Ergebnisse in 120 Stimmbezirken führten und zu 18 Wahllokalen mit unstimmigen Ergebnissen, bei denen neu ausgezählt werden mußte.

Update: Das Chaos beschränkte sich nicht nur auf München.

Explicit: Museale Erotik

Manche träumen von Sex zwischen Glyptothek und Antikensammlung, andere von den erotischen Schätzen, die in solchen Sammlungen verborgen sein mögen. Etwa die Erotica der Staatlichen Graphischen
Sammlung in München oder das auf Toilettenpapier geschriebene Originalmanuskript von De Sades „120 Tage von Sodom“, das sich in einer Privatsammlung befindet. Peter Woditsch stöbert heute abend um 22.50 Uhr auf Arte verborgen gehaltene erotische Kunstwerke in den Giftschränken Europas auf.

(Fotos: ZDF/Peter Woditsch)

Mittwoch, 5. März 2008

Politessen-Fetisch

Auf Empfehlung von f.girl als kleiner Gruß an Narziss und Goldhund.

Stellenanzeigen (14)

Gestern fiel mir dieser Schaufensteraushang in meiner Straße auf und aus einer spontanen Laune heraus bin ich gleich ins Apartment rein, um mich zu bewerben. Schließlich habe ich während der 100 Tage das Ladenleben durchaus zu schätzen gelernt und durch meine Arbeit an den Interiorstrecken der „Cosmopolitan“ und „Shape“ habe ich auch durchaus ein Händchen für die kitschigen Einrichtungsgegenstände und Retro-Accessoires, die dort verkauft werden. (Der Corazón-Vorhang unseres Buchladens stammte von dort.) Sorry, meinte aber Andrea, der Aushang wäre schon alt und bereits acht Leute auf der engeren Bewerberliste. Wahrscheinlich hat sie mir aber bloß ins Gesicht gelogen, denn als heute Freundin M. dort einkaufen war, bot ihr Michael gleich den Job an...

Stellenanzeigen (13)

Der Kunstverein, sicherlich einer der spannendsten Arbeitsplätze in München und am Hofgarten traumhaft schön gelegen, sucht einen mit 900 Euro bezahlten Volontär, der sich schwerpunktmäßig um den Webauftritt und die gedruckten Publikationen kümmern soll. Wenn ich die Voraussetzungen erfüllen würde, täte ich mich bewerben...

VOLONTARIAT IM KUNSTVEREIN MÜNCHEN

Bewerbungsschluss: 21. März 2008
Bewerbungsgespräche: 04. April 2008
Arbeitsbeginn: 14. April 2008

TÄTIGKEIT:
- Mitarbeit in allen Bereichen der Ausstellungsorganisation
und –administration.
- Volle Verantwortlichkeit als Herausgeber der Website des Kunstverein München, inklusive inhaltliche und konzeptionelle Weiterentwicklung.
- Aktive Mitarbeit am Publikationsprogramm des Kunstverein München
(Redaktion, Recherche, Lektorat, Design, Druck, Vertrieb).
- Erarbeitung und Durchführung eigener Vermittlungsveranstaltungen.
- Assistenz der künstlerischen Leitung.
- Mitarbeit an der Ausarbeitung des zukünftigen Ausstellungs- und
Vermittlungsprogramms.

VORAUSSETZUNGEN:
- Kunst- oder kulturwissenschaftliches Studium.
- Praktikumserfahrung in Galerien, Ausstellungshäusern, kuratorische
Assistenz oder ähnliches.
- Kommunikative und interpersonelle Fähigkeiten und organisatorisches Talent.
- Lust auf München

WIR BIETEN:
- Einen interessantes und innovatives Programm, an dem Deine Mitarbeit gefragt ist.
- Ein Team, das auf Ideen, Fähigkeiten und Kompetenz aufbaut,
nicht auf Hierarchien.
- Möglichkeit der individuellen Weiterentwicklung durch gezielte
Förderung der eigenen Interessenschwerpunkte.
- Eigene Arbeits- und Aufgabenbereiche, die Du eigenständig
konzipierst, und für deren Durchführung Du selbst verantwortlich
bist.
- Der Kunstverein bezahlt € 900 im Monat als Werkvertrag.

BEWERBUNGSUNTERLAGEN:
Bitte schicke uns in elektronischer Form einen tabellarischen
Lebenslauf, Praktikumszeugnisse etc. sowie ein Bewerbungsschreiben,
das folgende drei Fragen berücksichtigt:
A. Warum Kunstverein München?
B. Wie glaubst Du kannst Du das Team des Kunstvereins bereichern?
C. Was erwartest Du von uns?

Bewerbungen bitte per e-mail an
Ines Wiskemann, Leiterin der Geschäftsstelle:
ines.wiskemann@kunstverein-muenchen.de

Lust auf ein Date mit Scarlett Johansson?

Dann her mit der Kohle! Auf eBay wird derzeit zugunsten der Wohltätigkeitsorganisation Oxfam ein Meet & Greet mit Scarlett Johansson versteigert. Aktuelles Gebot: 16.200 19.000 29.700 Der Zuschlag erfolgte für 40.100 $. Nicht, daß ich Oxfam das Geld nicht gönnen würde. Aber derartige Handschütteleien werden sonst von Radiosendern für lau verlost. Und unsereins von der Presse trifft solcherlei Schönheiten sogar bezahltermaßen bei Pressekonferenzen, Interviews und Premierenparties.

Übermorgen geht's los

Stellt schon mal den Schampus kalt!

Text und Teaser

Im Grunde sind Nanes Anrisse meines gelegentlichen Geblogges für den hohen Norden weit amüsanter als mein Geschreibsel selbst...

Laufpaß per SMS

Neuer persönlicher Rekord: Diesmal VOR dem ersten Date bereits per SMS abgeschossen worden.

Focus Online und die Blogosphäre

„Wir diskutieren immer mal wieder, wie es mit unseren Blogs weitergeht“, erzählt Jochen Wegner, Chefredakteur von Focus Online, in einem fünf Seiten langen, lesenswerten Gespräch mit Matthias Daniel in der März-Ausgabe des „journalist“. Denn Focus Online habe sich „seit Einführung der Blogs weiterentwickelt. Wenn Sie so wollen, ist heute der komplette Auftritt – gemessen an den Features, nicht an den redaktionellen Abläufen – auf dem Weg zum Blog. Das ganze System basiert auf einer Kultur des sich Aufeinanderbeziehens, der freien Meinungsäußerung; wir haben uns viele neue Funktionen von der Blogosphäre abgeschaut: User-Kommentare, Tagging, eine immer komplexere Architektur von Feeds, Trackbacks. Ich bin mir deshalb nicht sicher, wie viele klassische Blogs wir in Zukunft unter der Marke Focus Online noch eröffnen werden. (...) Auf der anderen Seite werden wir immer mehr assoziierte Websites lose an uns binden, um ihren eigenen Charakter bewahren und dennoch Inhalte, Traffic und Vermarktung mit ihnen teilen zu können. Das Wissenschafts-Blognetzwerk scienceblogs.de ist so ein Beispiel, oder die Berg-Website monte-welt.de. Gehen Sie davon aus, dass wir in diesem Jahr weitere Plattformen in unser Netzwerk holen werden.“

Update: Offizielles zur Zusammenarbeit mit Monte.

Dienstag, 4. März 2008

Balkan 61

Über Popa (1)

„I'm sure six years from now, you'll be pretty much the same stubborn skirt-chasing, party-loving guy you are today“.

Rainer Langhans und das Märchen vom Harem

„Der Harem ist eine Erfindung der Medien. Rainer und seine Frauen wohnen nicht zusammen und haben keinen sexuellen Kontakt. Sie arbeiten zusammen, sind eng befreundet und befassen sich psychologisch intensiv miteinander.“

Severin Winzenburg
, der Ziehsohn von Rainer Langhans im Gespräch mit Philipp Mattheis für jetzt.de.

Oder wie es Mattheis zusammenfaßt:
„Eine gealterte Jugendclique mit Kindern also“.

Von nun an ging's bergab

Der Gedanke, daß ich bei der nächsten Münchner Kommunalwahl bereits 52 53 bin, hat mich gestern irgendwie kalt erwischt.

Montag, 3. März 2008

Wahlbingo

Große Ratlosigkeit heute morgen beim Stimmenauszählen oder vielmehr davor. Da die Kiddies der Grundschule an der Türkenstraße heute wieder Wie- und Tunwörter büffeln dürfen, mußten wir alle Abstimmungsräume sprich: Klassenzimmer gestern abend räumen und die Urnen in der Turnhalle deponieren. Nur mit den paar Stühlen und Tischen dort war kein Auszählen möglich, also bye-bye Ihr Wahlbunnies aus den anderen Stimmkreisen und zurück mit meinem Wahlvorstand in einen flugs aufgetriebenen Gruppenraum.

Das Auszählen kumulierter, panaschierter oder ungültiger Stimmzahlen ist in etwa so aufregend wie ein Bingoabend unter komatösen Rentnern, andererseits war es schon erschreckend, mal nicht nur zu erleben, sondern teilzuhaben an diesem Vorgang, der sich Demokratie nennt. Gestern hat sich schon eine Wählerin empört, wieso man mit radierbaren Buntstiften abstimmen müsse. Ihr Wunsch nach einem Kugelschreiber wurde aber abgelehnt, da sonst das Wahlgeheimnis nicht gewährleistet gewesen wäre. Klar, wenn sie als einzige mit Kuli abstimmt.

Aber dann heute morgen zu erleben wie so eine Auszählung läuft, bei aller Liebe und dem wirklich vorbildlichen Engagement aller Beteiligten, ich möchte nicht wissen wie hoch die Fehlerquote wäre, wenn man alle Stimmen ein zweites Mal nachzählen würde. Denn während die OB-Wahl doppelt gecheckt wird, verlor sich heute bei den weit unübersichtlicheren Stadtratsstimmen jeder von uns allein in einem Stapel Stimmzettel.

Aber das sind wohl Luxusprobleme. Weit schockierender finde ich, daß wir in einer Welt leben, wo die Toiletten an einer Volksschule abgesperrt bleiben müssen, und man – zurecht – als Wahlhelfer nur die Personaltoilette des Hausmeister benutzen kann, weil die kleinen Kiddies traumatisiert werden würden, müßten sie einen Erwachsenen auf der Toilette treffen. Es ist schon eine Scheißwelt...

Sonntag, 2. März 2008

Wahlkabinensex

Wahrscheinlich würde ich selbst in einem saarländischen Bergwerksstollen oder einem Bukarester Schlachthof Hitzewallungen bekommen, insofern wunderte es mich selbst am wenigsten, daß sogar ein Abstimmungsraum im Klassenzimmer erotisch Wirkung entfaltet, zumal wenn sich eine Wählerin im Minirock auf den arg niedrigen Volksschulhocker setzt und hinter der Sichtblende nur ihre Beine zu sehen sind. Andererseits macht mich frühes Aufstehen eh leicht erregbar, wahrscheinlich ein letztes protestierendes Aufbäumen meines Lendenfleisches: Wo ich früher um die Zeit lusttrunken auf dem Nachhauseweg oder zu einem anderen Quartier unterwegs war, bin ich derzeit immer öfter zwischen 6 und 7 Uhr morgens nur noch jobmäßig unterwegs, sei es zum Flughafen oder wie heute zu meinem Amt als Beisitzer. Während mir in der U-Bahn und auf der Straße die Münchner Partyzombies begegnen. Das wird sich ändern.

Die Wahlbunnies waren natürlich überall, nur nicht in meinem Abstimmungsraum, dafür waren wir die effizientesten. Während sich in den anderen Räumen von Anfang an 9-köpfige Wahlvorstände versammelten, eben inklusive knackiger Nachwuchskräfte, durfte bei uns die Mehrheit ausschlafen, während wir zu dritt mit ruhiger Hand den ereignisarmen Vormittag bestritten. Es ist ein langweiliger Job und ich bezweifle, daß er in anderen Abstimmungsräumen als der Türkenschule, etwa im Hacker Pschorr Bräuhaus oder der Jugendkulturwerkstatt Soundcafé spannender gewesen wäre. Erst nach zweieinhalb Stunden gab es die erste Minischlange, und weit später, Stunden nach Ende meiner Schicht, am späten Nachmittag kam der große Ansturm. Kurz vor sechs, nach dem ebenso langweiligen Sechzger-Spiel kehrte ich zu meinen demokratischen Pflichten zurück, um auszuzählen und die ersten Wahlunterlagen ins Kreisverwaltungsreferat zu schaffen. War aber irgendwie gar nicht nötig, denn auf dem Weg dorthin schlagzeilte die „tz“ bereits: „Mega-Sieg für Ude“ – da fühlt man sich als Sonderkurier mit der Schnellauswertung der Oberbürgermeisterwahl in Händen doch etwas ausgebremst.

Samstag, 1. März 2008

The results of the jury 0306

Wer mich morgen als Beisitzer im Stimmbezirk 0306 erleben will, sollte zeitig kommen. In der Frühschicht walte ich vormittags bis etwa 13 Uhr meines Amtes als Wahlhelfer im Abstimmungsraum am Georg-Elser-Platz und freue mich über jeden, der mir einen Cappuccio vom Café Perversi gegenüber in der Türkenstraße mitbringt – oder fiele so etwas bereits unter Vorteilsnahme im Amt?

Das Internet kann alles

„Das Internet kann alles. Es hilft anonym beim Bombenbau oder sich schlachten zu lassen. Es verbreitet Wahrheit oder Lüge, ohne sich zu demaskieren. Es handelt mit Rauschmitteln wie mit allem Perversen. Es kann, ohne Gefahr zu laufen, mehr Unheil anrichten als jede tödliche Seuche. Aber zugegeben, es macht die Welt auch klüger. Doch – wollen wir das?“
Gunter Sachs im Interview mit Willi Winkler in der heutigen Wochenendbeilage der „Süddeutschen Zeitung“ (Noch nicht online)

Emma macht das 61er platt

Von Anfang an zierte die Frontscheibe des Barer 61 ein kleines Loch und wir alten Herren mahnten von Anfang an, den Schaden zu flicken. Aber auf uns hört ja keiner, und so hat nun Orkantief Emma die Scheibe quer signiert. Mal sehen, wie viele Monate das Schaufenster nun notdürftig getapet bleibt. (Update: Am 6. März wurde das Schaufenster bereits ersetzt.)