Dienstag, 13. Januar 2009

Die Blogbibliothek ist online

Wenn mir die in diesem Augenblick startende Blogbibliothek Respekt abnötigt, dann vor allem wegen ihrer unaufgeregten Schöpfung. Letzten Herbst hat mich Roman „Yoda“ Hanhart das erste Mal darauf angesprochen, letzte Woche ging sie für eine geschlossene Benutzergruppe online, und die ganze Zeit scheint nichts an die Öffentlichkeit durchgesickert zu sein. Und das unter uns feedsüchtigen, twitternden Netzjunkies. Respekt!
Und wer hat's erfunden? Die Schweizer Roman, Caro Nadler und Kurt Steuble (Thinkabout), die in diesem Metablog Textperlen der Kategorien Meinung, Erzählung, Reflexion und Humor sammeln und dabei für Vorschläge dankbar sind.
Ich persönlich habe auch mit in Leder gebundenen, goldgeprägten Literatureditionen so meine Probleme, freue mich natürlich über jede Initiative, die Qualitätstexte im Internet fördert, finde aber mein Textgefühl als Leser und Blogger nicht so recht wieder. Denn gerade an Blogs reizt mich das Zeitmaß. Sei es in der Relation zwischen Text und Veröffentlichungsdatum, spiegeln doch Blogs ihre Zeit wider, sei es in der persönlichen Lebenslinie des Autoren, in der die Blogperlen in ihrer Gesamtheit einen Subtext bilden, der einzelnen Schmuckstücken versagt bleibt.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Dorin
Was für nette Worte Du für unser Projekt findest! Danke Dir. Und ein interessanter Gedanke, dass Blogs in Ihrer Dokumentation von Zeitspannen ihren Wert erst erlangen.
Und doch glaube ich, dass viele Blogartikel auch für sich nie so verfasst worden wären, wenn es eben nicht das Gefäss Blog-Post dafür gäbe. Wenn man plötzlich eine ganze Menge Blog-Artikel redigiert und prüft, dann stellt man plötzlich fest, dass es da oft einen sehr ähnlichen Rhythmus gibt, eine bestimmte Leichtigkeit, eine Schnelligkeit, die aber keine Hast sein muss, und die sich entsprechend auch leicht liest.

Dorin hat gesagt…

Dein Wort in Gottes Ohr.

Als ich in diversen Blogs nach Kandidaten für Euer Walhalla suchte, fiel mir auf, daß ich mich kaum entscheiden konnte, da die Texte oftmals außerhalb ihres Blogkontextes oder auch außerhalb ihrer ganz eigenen Aktualität stark an Wirkung verlieren, sobald man sie isoliert.

Ein weiteres Problem ist die Verwendung von Bildern. Selbst textstarke Blogbeiträge spielen oft mit Illustrationen. Beraubt man sie der Originaloptik, bleiben nur noch verstümmelte Texte.

Anonym hat gesagt…

und andere Texte mögen umgekehrt gewinnen, wenn sie in eine ruhigere Umgebung gestellt werden... "smile".

Aber ich gebe Dir durchaus Recht: einfach ist es nicht, vor allem ohne Übung.

Trifft man dann aber auf eine solche Perle, dann stellt sich ein AHA ein, das immer schneller und häufiger in der Folge "vorbei kommt". Nicht aufgeben... *smile*