Sonntag, 9. September 2007

Petit déjeuner musical (35)

Mehrere Wochen habe ich gewartet, ob nicht doch noch das eine oder andere Video von ihr online geht, aber jetzt will ich sie Euch nicht länger vorenthalten. Auf ihrer MySpace-Seite sind drei verführerisch anschmiegsame Balladen und Chansons: „Barry White“, „Cinéma“ & „Toutes vos aventures“, zumindest zu hören. Und wer Fredda alias Frédériqe Dastrevigne sehen will, hat heute abend in Karlsruhe dazu Gelegenheit. Danach folgen Auftritte in Berlin, Leipzig, Hamburg, Trier, Aachen, Düsseldorf und Erlangen. Am 19. September heißt es dann in der Roten Sonne, München: Messieursdames, Fredda!

Samstag, 8. September 2007

Erste Bilder vom Flashmob gegen die Bahn

Der Flash Mob gegen die Bahnprivatisierung war eher spärlich besucht... Attac spricht von etwa 2000 Teilnehmern in bundesweit „mehr als 50“ Bahnhöfen. Erste Bilder aus Münster bei flickr online. Fotos aus Berlin, Hamburg, Münster und Regensburg bei attac. Video aus dem Berliner Hauptbahnhof via Readers Edition:


Link: sevenload.com

Updates: Presseerklärung von Robin Wood mit Fotos aus Hamburg. Protokoll mit einem Bild aus Berlin. Kurzer Bericht im „Manager-Magazin“. Die Grüne Jugend in Köln (Blog, flickr). Indymedia spricht von ca. 1500 Teilnehmern in über 35 Bahnhöfen, dpa von 30 Bahnhöfen. Bilder auf DeineBahn.de. Anne WillDer Onliner der „Anne Will“-Redaktion war auch dabei, fand's interessant und will womöglich eine Folge ihrer neuen Talkshow dem Thema widmen. Ein Radiobericht bei Indymedia. Bilder aus Stuttgart. Fotos aus dem Münchner Hauptbahnhof.

Tomorrow sucht Redakteure und Grafiker

Ende Juni hat der Kress-Report gemeldet, daß „Tomorrow“ ab Januar an die „Super-Illu“ andocken und von München nach Berlin umziehen wird. Wie vermutet gehen da offenbar nicht alle Mitarbeiter mit, denn heute sucht Burda im Stellenmarkt der „Süddeutschen Zeitung“ Grafiker und Redakteure, „für die Blog, Podcast, Mashup, Avatar, RSS-Feed, Wiki, iPhone, Full HD, DSLR ect. keine Fremdwörter sind“. Die Anforderungen sinken...
Update: „Laut dem Branchenmagazin 'Kontakter' stehen Konzept, Zielgruppe, Layout und Format auf dem Prüfstand.“ Turi2

Warum feiert jetzt.de eine Blogleiche?

Wenn Dirk von Gehlen öffentlich auf das Blogstipendium seiner jetzt.de-Redaktion angesprochen wird, druckst er nur herum, läßt aber erkennen, daß er mit dem Ergebnis nicht so recht zufrieden war. Statt nun – wie ursprünglich geplant – weitere Stipendien zu vergeben, ruft die Jugendfraktion der „Süddeutschen Zeitung“ daher dazu auf, Deutschlands besten Blog zu küren. Unter den 25 Kandidaten sind die üblichen Verdächtigen wie Robert Basic, BILDblog, Donna, Udo Vetter, die Popnutten, Riesenmaschine, Spreeblick, Wirres, aber auch der Isarstadt-Blog, den ich immer sehr gern gelesen habe. Habe! Denn so wie Markus Walter (mawa) seine jetzt.de-Kolumne nach einer (oder zwei?) Veröffentlichungen sein ließ, liegt auch sein Isarstadt-Blog seit dem 1. August, also rund sechs Wochen brach. Bei allem Lokalpatriotismus ist es seltsam, eine Leiche bei einem Schönheitswettbewerb zu nominieren. Es sei denn, mawa ließe sich so dazu bewegen, wieder loszulegen. Dann würde ich ausnahmsweise den Berufsjugendlichen vom Rindermarkt sogar dankbar sein.
Updates: Maingold, Revierflaneur, Pottblog , neunetz.com, Coffee And TV, Robert Basic, Blogschrott.net dazu. (teils via Rivva, das meinen Beitrag, immerhin einer der ersten überhaupt, ignoriert...)

Freitag, 7. September 2007

Tödlicher Orgasmus

Ein kleines Schmankerl bevor es auf ins Nachtleben geht: Monica Bellucci und Clive Owen in „Shoot 'Em Up“ (deutscher Kinostart:
20. September).

Aaaeeeooo


Da schwingt selbst Tarzan ins Leere... Sehr schöne dänische Kampagne des WWF – World Wild Fund for Nature gegen die Abforstung des Regenwalds. (via Neomansland)

Scarlett Johansson goes around...comes around

Scarlett Johansson hat offenbar die Arbeit an dem neun Minuten langen Videoclip zu Justin Timberlakes „What Goes Around...Comes Around“ so sehr genossen, daß sie dessen Regisseur Samuel Bayer für ihren nächsten Kinofilm „Brilliance“ verpflichten ließ. Aber diese Meldung ist natürlich nur ein Vorwand, um den Musikclip hier plazieren zu können. Enjoy it, enjoy her! (via MTV Movie Blog)

IBM-Mitarbeiter streiken in Second Life

Das Spannendste an Second Life war für mich stets die SL Liberation Army in ihrem fantasiereichen wie subversiven Kampf gegen die Linden Research Inc. Ansonsten nur viel Abzockerei und inhaltsleerer Hype, bis ich heute von dem charmanten Aufruf hörte, IBM-Mitarbeiter zu einem Streik in Second Life zu bewegen. Nicht umsonst ermunterte IBM Ende Juli seine Angestellten: „IBM encourages its employees to explore responsibly – indeed, to further the development of – new spaces of relationship-building, learning and collaboration.“ Ich denke zwar, daß ein Streik am richtigen Arbeitsplatz effektiver wäre, aber das muß ja auch nicht einander ausschließen. (via Loïc Le Meur)

Tila Tequila kriegt Fernsehshow

Alleine schon ihre 2 Millionen MySpace-Freunde böten eine solide Zuschauerquote: Starlet 2.0 Tila Tequila erhält jetzt auf MTV ihre eigene Dating-Show, und damit es nicht ganz so fade wird, laufen die zehn Folgen unter bisexuellem Banner: 16 Kerle und 16 Lesben wetteifern um die Gunst der 25-jährigen in L.A. lebenden Vietnamesin. Nach Hollywood-Blogger Perez Hilton schon der zweite Web-2.0-Star, der es zu Mainstream-Fernsehwürden bringt und beweist, daß Umtriebigkeit im Netz alle anderen Mängel ausgleichen kann. (via The Huffington Post)









Rich doch käuflich

Morgen erscheint die erste reguläre Ausgabe des Edel-Spam-Magazins „Rich“ und wie Andreas Wrede gegenüber der „Welt“ verriet, wird das Blatt auch gegen Geld erhältlich sein. 100.000 ausgewählte Bestverdienende erhalten das Heft zweimal unaufgefordert zugesandt und können es dann für 84 Euro im Jahr abonnieren, während im November dann die nächsten 100.000 Reichen kostenlos bedient werden. Innerhalb eines Jahres ist die Adreßdatei dann abgeklappert. Fängt man dann von vorne an oder gibt's „Rich“ dann nurmehr gegen Kohle?
Und welche spannenden Heftthemen entgehen uns armen Schluckern? „In der ersten Ausgabe verrät Werner Baldessarini im Interview, woran man einen Mann mit Stil erkennt und warum Jamiroquai und Jude Law für ihn Mode-Ikonen sind. Weitere spannende Persönlichkeiten, die in der ersten Ausgabe von RICH einen Einblick in ihre ganz eigenen Themen- und Lebenswelten gewähren, sind u.a. das weltberühmte Künstler-Ehepaar Christo & Jeanne-Claude, der Interior Designer Thái Công sowie die Rennfahrer-Legende Hans Herrmann. Der langjährige Mercedes-Werksfahrer testet exklusiv für RICH den Supersportwagen Mercedes SLR. Die neuesten Fashion-Highlights für den kommenden Herbst inszenieren die Top-Fotografen Craig McDean, Oskar Falk, Ralf Pülmanns und Monika Robl in außer-gewöhnlich großzügigen Foto-Strecken - u.a. spielen Sie dabei mit Erinnerungen an nie vergessene Filmgöttinen und -götter der glamourösen 40er Jahre. Und auch die Reise- und Gourmet-Tipps der Erstausgabe sind eine echte Inspiration für Entdecker und Kenner: Das Spätsommer-Reiseziel Moskau, die King Kamehameha Suite in Frankfurt und unentdeckte Champagner-Häuser.“ Gähn!
Update: „Eines hat Rich mit Anzeigenblättern oder Postwurfsendungen jedenfalls gemein: Sie kommen ungefragt ins Haus. Und in solchen Fällen ist der Weg oft kurz vom Postkasten zum Mülleimer.“(„Süddeutsche Zeitung“ vom 8.September zu „Rich“)

Betriebsabsturz statt Bloggertreffen

Einerseits könnte man fast glauben, ich melde mich ständig überall an, um über die Teilnehmerliste Traffic zu grabben und erscheine dann nicht, andererseits ist die Quote doch nicht so ungewöhnlich hoch, wenn man bedenkt, zu wie vielen Events, Konferenzen und Stehrumchen ich täglich eingeladen werde und immer nur guten Gewissens zusage. Gestern mußte ich aber sowohl das Bloggertreffen (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10), als auch den PR-Arbeitskreis von attac München schwänzen. Es war einfach einer dieser Abende, wo ich nur schnell noch einen Fernsehbeitrag zur Basic-/Lidl-Problematik per Eye-TV mitschneiden wollte, bevor ich aufbreche, und mein PowerBook sich derart renitent verhielt, bis ich es vor Wut schlug. Das Ergebnis: Mein Mail-Programm ist unwiederbringlich abgerauscht und muß komplett neu installiert werden. Der Computer funktioniert aber scheinbar wieder. Heute morgen wollte ich mein Glück erneut wagen, aber statt „Quer“ zu wiederholen, strahlte das Bayerische Fernsehen den Papstbesuch in Österreich aus. War aber eh unnötige Liebesmüh, da der BR den Beitrag längst online (direkte Real-Player-Links: ISDN, DSL) hat. Den Trip zum Jonettag-Mediacamp morgen habe ich immerhin rechtzeitig abgesagt. Doch für das Hamburger Start-up-Meeting, den Online-Stammtisch 2.0 und das Barcamp München schwinden meine Teilnahmechancen auch, falls ich nächste Woche tatsächlich meinen neuen Laden aufmache, aber dazu demnächst mehr.
Update: In ihrer positiven Besprechung des BR-Magazins „Quer“ kritisiert Ponkie in der „Abendzeitung“ vom 8. September den „falschzüngigen Öko-Kapitalismus der Supermarktkette-Lidl“.

Stayin' real alive

Neulich hat Narziss zu lange John Travolta auf den Knackarsch geguckt und „Stayin' alive“ gepriesen. Für richtige Kerle kommt aber wohl eher diese Grindcore-Version in Frage, während das sanfte Glissando der Bee Gees zum Hausputz bestens geeignet bleibt.

Gilbert & George: Finale mit Schrecken?

Endspurt bei der großartigen Ausstellung von Gilbert & George im Münchner Haus der Kunst. Sonntag ist alles vorbei, deshalb bin ich heute noch einmal schnell hin und habe mich bestens amüsiert. Gewundert hat mich nur, wieso eine Mitarbeiterin viele Bilder mit einer Taschenlampe abtastete. Routinecheck bevor die Bilder nächste Woche zurückgeschickt werden oder gibt es Hinweise auf Beschädigungen?

Donnerstag, 6. September 2007

Die Mär von den vinkulierten Namensaktien bei Basic

Manchmal kommt der Zuspruch von ganz unerwarteter Seite: „Mein Kollege Christoph Schlautmann hat ins Handelsregister geschaut und festgestellt: Es gibt in der Tat vinkulierte Namensaktien, deren Verkauf per Einspruch gestoppt werden kann. Es sind allerdings nur 140 000 von 2,5 Millionen Anteilen. Wieviele Aktien überhaupt in Händen von Basic selbst liegen, mag das Unternehmen auch nicht verraten. Und so riecht der angebliche Stop der Basic-Übernahme, über den so viele Zeitungen berichten, schwer nach Wogenglätten - und nach Unwahrheit.“ Thomas Knüwer in seinem Handelsblatt-Blog zur angeblichen gestoppten Übernahme der Bio-Supermarktkette durch die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland). (alle Beiträge zum Thema)
Updates: Bei einem Treffen mit den Vorstandmitgliedern Josef Spanrunft und Johann Priemeier von der Bio-Supermarktkette Basic widersprachen diese entschieden. Hundert Prozent der Aktien seien vinkuliert, ein Kauf daher nur mit Zustimmung des Vorstands möglich und der Verkauf weiterer Anteile an die Schwarz-Gruppe nicht möglich.
Interview des Deutschlandfunks mit dem Grünen- Agrarpolitiker Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf zum Thema.
Die „Stuttgarter Zeitung“ zum Thema.

Studentenrabatt bei American Apparel

Bis zum 24. September gibt's für Studenten im American Apparel Online Store 15 Prozent Ermäßigung.
Updates: April 2008, Studentenrabatt August/September 2008. Oktober 2008.

Mittwoch, 5. September 2007

Neue Freundin

Ich habe sie zwar vor einem Jahr per Mail interviewt und bei einem Apple-Event als Zuschauer erlebt, aber wieso Annik Rubens, die heute abend auch Steve Jobs' iPod-Präsentation im Live-Ticker verfolgte, mich jetzt als „Freund“ zu Quechup einlädt, ist mir schleierhaft. Ich melde mich doch bekanntermaßen auch ohne Lockmittel bei jedem Netzwerk an... Aber wahrscheinlich hat sie mich nur in Ihrem Adreßbuch archiviert gehabt und mit ihrer Anmeldung bei Quechup sowie der damit verbundenen Preisgabe ihres GMail-Adreßbuches den Einladungsprozeß automatisch ausgelöst.

Updates: Aufregung über den Kontaktspam bei Boing Boing, Daniel Gaßmair und Sebastian Keil. Robert Basic hat den Braten rechtzeitig gerochen...

Ring, ring, the happiest sound of them all

Neues aus dem Apple-Land, wo Milch und Honig fließen – und es den Cover-Flow jetzt auch auf dem iPod gibt (wahrscheinlich aber wie auf dem Mac inklusive zahlloser Dubletten): Über eine Million Titel im iTunes-Store, die als Klingelton funktionieren. Mit dem neuen iTunes-Update (ringtones builder) kann man sich eine entsprechende Stelle im Song aussuchen, zum Klingelton umwandeln, anhören und bei Gefallen kaufen: „iTunes Kunden haben darüber hinaus die Möglichkeit, ihre eigenen Klingeltöne zu erstellen. Von mehr als einer Million Songs, die in iTunes erhältlich sind, können jeweils 30-Sekunden Ausschnitte erzeugt werden, die sich auf das iPhone übertragen lassen. Hat der Kunde einen bestimmten Song bereits im iTunes Store gekauft, muss er lediglich 99 Cents für den entsprechenden 30 Sekunden langen Klingelton bezahlen. Der Kunde kann zudem wählen, welchen Teil des Songs er als Klingelton nutzen möchte und kann auf Wunsch Ein- und Ausblendungen integrieren. iPhone-Anwender können die selbst erstellten Klingeltöne verschiedenen Anrufergruppen zuweisen, z. B. zu unbekannten Anrufen oder zu Anrufern aus dem Adressbuch. Kunden behalten das volle Nutzungsrecht an dem gekauften Original-Song.“
Außerdem eine vollständig erneuerte iPod-Kollektion sowie der komplett neue iPod Touch (siehe Foto), eine Art iPhone ohne Telefon, aber mit WLAN und Browser (ab 299 Euro).
Das US-iPhone mit 8 GB wird im Preis von 599$ auf 399$ gesenkt, das iPhone mit 4 GB nicht mehr angeboten. Mehr hie und da.

Laßt doch bitte endlich Bob Dylan in Frieden

Erst hat Bryan Ferry unsäglich langweilig Dylan gecovert, und jetzt kommt zwar immerhin das nölende Original, aber in einem ganz grauenhaft fröhlichen Remix des Produzenten Mark Ronson. Dessen Arbeit mit Lilly Allen und Amy Winehouse hat mir ausnehmend gut gefallen, aber die Version von Dylans „Most Likely You Go Your Way (And I’ll Go Mine)“ ist superhypercalllifragilistisch überflüssig. Und das Video dazu keinen Deut besser.

Mediap.de jetzt für jeden offen

Mediap.de, das soziale Netzwerk für uns Mediennutten, ist ab sofort öffentlich und nicht mehr nur mit Einladung zugänglich. Ich war seit etwas über einem Monat nicht mehr drin, war damals aber recht angetan. Der schwerwiegendste Minuspunkt, die mangelnde Masse an Teilnehmern, wird jetzt schnell hinfällig sein.

Flash Mob gegen die Bahnprivatisierung

Bis eben hielt ich den Flash Mob für ein bereits wieder ausgestorbenes Aktionsmittel aus dem Arsenal des Agitprops, aber kommenden Samstag feiert es vielleicht fröhlich Urständ: Am 8. September soll an möglichst vielen deutschen Bahnhöfen jeweils in der Haupthalle um 11.55 Uhr zwei Minuten lang mit Pfeifen, Töpfen und Trommeln gegen die Bahnprivatisierung gelärmt werden. Dann soll die Menge einen Zettel mit der Aufschrift „183 = 13“ hochhalten und langsam zerreißen. Um 12.00 Uhr ist alles vorbei. Klingt gut, nur die Zettelaktion arg enigmatisch. Die Regierung veranschlagt den Wert der Bahn auf 13 Milliarden Euro und will sie zur Hälfte verkaufen. Dabei wäre sie laut anderer Quellen 183 Milliarden wert. „Bewege dich unauffällig durch den Bahnhof und sprich mit niemandem“, heißt es in dem per Mail verbreiteten Aufruf. „Achte auf die Bahnhofsuhren. Fang um Punkt 11.55 Uhr an, Lärm zu machen, aber nur bis genau 11.57 Uhr! Wenn der Lärm verhallt ist, hol den Zettel 183 = 13 hervor und halte ihn über Deinen Kopf, so dass ihn alle lesen können und drehe Dich langsam in alle vier Himmelsrichtungen. Dann zerreiß den Zettel langsam. Verlasse den Bahnhof unauffällig und ohne mit den anderen Flash Mobbern zu reden.“
Updates: Erste Bilder aus Münster bei flickr online. Fotos aus Berlin, Hamburg, Münster und Regensburg bei attac. Video aus dem Berliner Hauptbahnhof in der Readers Edition. Presseerklärung von Robin Wood mit Fotos aus Hamburg. Protokoll mit einem Bild aus Berlin. Kurzer Bericht im „Manager-Magazin“. Die Grüne Jugend in Köln (Blog, flickr). Indymedia spricht von ca. 1500 Teilnehmern in über 35 Bahnhöfen, dpa von 30 Bahnhöfen. Bilder auf DeineBahn.de. Anne Will Der Onliner der „Anne Will“-Redaktion war auch dabei, fand's interessant und will womöglich eine Folge ihrer neuen Talkshow dem Thema widmen. Ein Radiobericht bei Indymedia. Bilder aus Stuttgart. Fotos aus dem Münchner Hauptbahnhof.

Blognation fischt im Seichten

Die Informationsvermittlung im Web verweilt gern im Oberflächlichen, schließlich heißt es ja auch Surfen und nicht Tauchen. Insofern wundert es mich nicht wirklich, daß blognation Germany ausgerechnet der „w&v“-Redaktion dafür dankt, die Übernahme der Partnerbörse liebe.de durch Burda herausposaunt zu haben. Dabei hat die „w&v“ nur eine „Kontakter“-Meldung weiterverbreitet, die wiederum zu einem Großteil auf meinen Blogeintrag basiert, der wiederum die Online-Dating-News als erste Quelle zitiert hat. Daß Blognation die beiden Blogs ganz unter den Tisch fallen läßt, wundert mich nicht. Aber ein klein bißchen ärgern darf ich mich schon...

Update: Markus Spath von Blognation hat seinen Beitrag jetzt dankenswerterweise ergänzt: „Update September 5: more hat tips for this story have to go to Tivoli-Blog and online-dating-news who obviously picked up the story first without being quoted by W&V as their source.“ Nur ist die direkte URL zur Zeit nicht aufrufbar und der Beitrag nur auf der Startseite einsehbar.

SZ verwechselt Forum mit Blog

Kann mal jemand, von mir aus auch Johannes Boie oder Dirk von Gehlen, der „SZ“-Redaktion einen Crashkurs in Sachen Internet gewähren und den Ahnungslosen den Unterschied zwischen Blogs und Foren erklären? Im Münchner Sportteil behauptet die „Süddeutsche“ heute, Sechzgerfans hätten sich „in fast 400 Einträgen in einem Blog“ darüber beschwert, daß man letzten Samstag keine Fanuntensilien zum Regionalliga-Spiel von 1860 II gegen Oggersheim zugelassen hatte. (Typisch für die Webignoranz der Redaktion, die Quelle nicht namentlich zu benennen!) „Mittlerweile haben 25 000 Interessierte die Beschimpfungen gelesen“, die sich vor allem gegen Löwen-Geschäftsführer Stefan Ziffzer richten, und auf die der Verein jetzt mit einer Entschuldigung reagiert hat. Gemeint ist aber offenbar die entsprechende Diskussion im Löwenforum.

Dienstag, 4. September 2007

Fallen Angel

Wong Kar Wai hat einen Kurzfilm für Philips geschrieben und gedreht: „There's only one sun“. Doch bei aller traumwandlerischen Brillanz spiegelt der Werbespot eine schale Leidenschaft wider, deren Höhepunkt, ein Kuß, einem Monitor gilt. (via Core77)

Agitprop oder Augustiner?

Es gibt so Abende... zum Beispiel den 13. September, wenn gleichzeitig ein halbes Dutzend Vernissagen, eine Pressevorführung, ein funkyKrauts-Stehrumchen im MCMüller, der Presseevent von Palm, eine Vorführung des Cappuccinisten-Klassikers „Menschen im Espresso“ von 1958 im Filmmuseum und – wenn auch etwas später – die Brazilian Girls in der Ersten Liga die Qual der Wahl erfordern. Weniger Auswahl macht die Entscheidung auch nicht unbedingt leichter. Übermorgen konkurrieren ein attac-Meeting zum Thema Basic AG und das vom anderen Basic und Werkstatt-Marc organisierte Bloggertreffen im Rumpler. Agitprop oder Augustiner?

Basic bremst Einstieg der Lidl-Gruppe

Gestern zog nun auch noch „Der Spiegel“ mit einer Titelgeschichte zur „Bio-Welle“ nach, worin selbstverständlich nicht nur die grundsätzliche Problematik von Ökoware zu Discounterkonditionen hinterfragt wurde, sondern auch der Einstieg der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) bei der Bio-Supermarktkette Basic. Nun meldet die „Süddeutsche Zeitung“, daß Basic keine weiteren Aktien mehr an den Discounter verkaufen wolle. Was mit den bereits verkauften neun Prozent der Anteile geschieht und mit dem Anrecht auf weitere 14 Prozent aufgrund einer Wandelanleihe, bleibt unausgesprochen.
Basic-Vorstandsvorsitzender Josef Spanrunft reagiert laut der „SZ“ damit auf den öffentlichen Druck, will aber nun abwarten, „was die Zeit bringt“. Das klingt eher nach einer taktischen Auszeit, denn nach einem Verkaufsstopp oder gar nach einer Rückübertragung der bereits verkauften Anteile.
Zeit hat der Biodiscounter auch nötig, denn nach Dennree hat noch ein weiterer Großhändler die Geschäftsbeziehung zu Basic aufgekündigt: Die regionale Genossenschaft Tagwerk will das „Unternehmen, das auf Expansion um jeden Preis setzt und sich dazu marktradikale Partner sucht“ nicht mehr beliefern. (via Blog-Queen)
(alle Beiträge zum Thema)

Updates: Laut einer Pressemitteilung von Attac München konkretisierte Finanzvorstand und Basic-Gründer Johann Priemeier Attac gegenüber „diesen vorläufigen Stopp. Man wolle, so Priemeier, 'den derzeitigen Status Quo' der Lidl-Beteiligung von bis zu 23 % vorerst belassen und zeigen, daß sich durch den Einstieg des Discounters 'bei Basic nichts ändert'. Die Perspektive einer
Mehrheitsübernahmme durch Lidl & Schwarz sei jedoch nicht vom Tisch. Nach einer gewissen Beruhigungsphase würden laut Priemeier 'die Karten neu gemischt'.“


In der „Süddeutschen Zeitung“ vom Mittwoch (noch nicht online) bestätigen die Lieferanten Dennree, Tagwerk und Herrmannsdorfer, daß sie ihren Boykott fortsetzen würden. Der Schweizer Investor Theo Häni, der 16 Prozent der Aktien der Basic AG hält, äußert sich in dem Artikel auch erstmals zu dem Einstieg der Schwarz-Gruppe. Er hat sich diese Übernahme „gut vorstellen können“ und hätte nicht „mit einer so starken Opposition gerechnet“.

Im Wirtschaftsteil der „Abendzeitung“ vom selben Tag deutet Karl Schweisfurth, Geschäftsführer der Herrmannsdorfer Landwerkstätten, aber ein Ende des Lieferstopps an: „Sollten sich die Werte, die Basic geprägt haben, wieder durchsetzen, sind die Herrmannsdorfer Landwerkstätten gerne bereit, wieder Gespräche aufzunehmen.“

Montag, 3. September 2007

liebe.de komplett von Burda übernommen

Wie Donnerstag hier bereits gemeldet, ist Burda bei der Kontaktbörse liebe.de eingestiegen. Und zwar als neuer Alleininhaber, wie der „Kontakter“ jetzt bestätigt. Burda Digital Ventures, auf deren Homepage diese Beteiligung ungewöhnlicherweise noch unterschlagen wird, hat hundert Prozent der GmbH übernommen. Es war wohl nicht gerade die große Liebe, die zu der Akquisition führte, sondern handelt sich um eine Zweckehe. Burda ging es offenbar vor allem um die URL. Auftritt und Inhalt des Webangebots sollen rundum erneuert werden.

Sonntag, 2. September 2007

SZ-Boie wieder da und ganz der Alte

In den „Netzdepeschen“ der „Süddeutschen Zeitung“ von morgen streift der einschlägig bekannte Johannes Boie unter der Headline „Blogger im Clinch“ mal wieder durch die deutsche Blogosphäre, lobt den BILDblog-Spot, meldet die Einstellung des Blogscouts, zitiert Donnas „Spaßbremsen“ und greift mit Genugtuung auf, daß Don Dahlmann eine Pause vom Bloggen einlege. „Damit“, so Boie, „bestätigte Dahlmann in seinem Text eine These eines Artikels aus dieser Zeitung, der in den letzten Wochen für viel Unmut in der Blog-Szene sorgt: die deutsche Blog-Szene liege in dauerhaften Clinch und deutsche Blogger blieben im Vergleich zu ihren amerikanischen Kollegen zurück.“ Ein Artikel, der – auch wenn Boie dieses Detail unterschlägt – zufällig aus der Feder Boies stammt... Hat Kollege Boie inzwischen, wie angekündigt, Stefan Niggemeiers Verriß seines „SZ“-Artikels beantwortet oder ist er immer noch „verreist“?

Petit déjeuner musical (35)

Messieursdames, Edith Piaf!





Samstag, 1. September 2007

Auf dem Weg zum Nerd

Zur Vorbereitung auf das Barcamp Munich muß ich dringend an meiner Nerd-Kompetenz arbeiten, schließlich weiß ich nicht einmal, was sich hinter einem Begriff wie Webfrontend verbirgt, der mir in den letzten 24 Stunden gleich zweimal unterkam. Aber zum Glück gibt's die erste Staffel der Kultserie „IT Crowd“ als Crashkurs online...

Frischfleisch und die Folgen

In ihrem aufopferungsvollen Bemühen, Provinzmädels aufzuklären, hat sich die Midwest Teen Sex Show auch der wichtigsten Frage angenommen: „The older boyfriend“.



(via Boing Boing)

Die steinerne Löwengrube

Wolfgang Görl im Lokalteil der „Süddeutschen Zeitung“ vom Wochenende in einer sehr lesenswerten, fast ganzseitigen Reportage über das Grünwalder Stadion – leider (noch) nicht online:

„Dem Sechzger-Stadion sieht man an, dass es hier um Fußball geht. Das ist eine Rarität in Zeiten, in denen Spielstätten zu hochgradig aufgemotzten Event-Locations mutiert sind. (...) Wäre der Gedanke so abwegig, das Grünwalder Stadion, in dessen Katakomben, Treppen und Rängen sich Geschichte eingeschrieben hat wie in die Mauern einer alten Kirche, im selben Geist zu bewahren, in dem man ausgediente Fabriken und Zechen erhält? Dort die Industriedenkmäler, die von Maloche und Ingenieurgeist künden, hie die steinerne Löwengrube, die erzählt, wie Fußball einmal war und nie wieder sein wird. (...) Ein Wahrzeichen Giesings (...), des Kleine-Leute-Viertels, das ein bedeutendes Stück seiner Identität verlöre, entstünde anstelle des Stadions ein Allerweltsbau des Typs 'Investorenarchitektur'. (...) Man wüsste gerne, wie der bekennende Löwen-Fan Ude (...) im Detail über die Sache denkt. (...) Darauf zu antworten, war Ude auch nach mehrmaligen Anfragen nicht bereit. Er sei terminlich überlastet, ließ seine Sekretärin ausrichten und außerdem habe er bei dem Thema 'ned recht zogn'.“ Ist halt nicht Olympia...

Google Earth in Echtzeit

Google-Earth-Chef John Hanke kann froh sein, daß Kalifornien potentielles Erdbebengebiet ist. Denn im Interview mit der „Wirtschaftswoche“ äußert er zwar Verständnis für die Kritik an den per „Street View“ präsentierten Privathäuser, weist aber darauf hin, daß generell bei seinem Dienst die Vorteile überwiegten: „Man sollte Nutzen und potenzielle Gefahren gegeneinander abwägen. Der Nutzen von Google Earth überwiegt meines Erachtens eindeutig. Nehmen wir zum Beispiel Hilfsorganisationen, die mit Google Earth ihre Missionen planen wie bei dem großen Erdbeben in Pakistan.“ Und droht gleichzeitig mit live übertragenen Luftaufnahmen bestimmter Gegenden.

Update: Kontra aus dem selben Haus gibt's von „WirtschaftsWoche“-Chefredakteur Roland Tichy. (via Turi)

Petit déjeuner musical (11 bis)

Messieursdames, les Rita Mitsouko, deren Münchner Clubkonzert am 21. November ich jedem nur wärmstens empfehlen kann.



Latex zum Dirndl

Die Versteigerung von Gabriele Paulis Latexhandschuhen auf eBay hat begonnen und liegt schon bei 246 Euro. Wenn, wie zwischenzeitlich bekannt geworden, die Landrätin der Aktion zugestimmt hat, will ich mich auch nicht mehr so darüber aufregen. Aber die Andeutung, zukünftig regelmäßig „Originale aus Park Avenue“ als „eBay-Magazin“-Charity verschachern zu wollen, hat dennoch die unappetitliche Note journalistischer Resteverwertung.
Update: Nachdem sich zehn Bieter mit 73 Geboten um den Zuschlag bemühten, gingen die „berühmtesten Handschuhe Deutschlands“ für 1131 Euro an bollulloo. Den Erlös erhält ein gemeinnütziger Verein für die Gewaltprävention bei Jugendlichen in Paulis Landkreis Fürth.

Friendster schafft Fannetzwerke

Friendster zählte zu den ersten sozialen Netzwerken und besaß mit dem New Yorker Coolness-Faktor scheinbar einen unbestreitbaren Startvorteil, wurde aber dennoch alsbald von MySpace & Co in den Schatten gestellt. Meiner Meinung nach lag das daran, daß Friendster plötzlich von Spamkontakten überrollt wurde, aber vielleicht waren die Kiddies einfach nur viraler, als die Twenty- und Thirtysomethings...
Im Augenblick könnte man aber glauben, alles stünde und fiele mit den Fannetzwerken. Während MySpace seine stärksten Fanattraktionen wie Tila Tequila zu halten versucht, indem es diesen Marketingtools innerhalb von MySpace einräumen will, setzt Friendster nun plötzlich auch auf die Macht der Webstars und schafft die Fan Profiles (wäre Star Profiles nicht passender?):
„Fan Profiles enable musicians, artists, models, non-profits, athletes, web sites, venues, and so many more to build a fan base within the Friendster global community. Fan Profiles turn the power of the Friendster social network over to you so you can get more exposure online. They come complete with an enhanced set of promotional features (...):
1. Promotion to over 49 million users globally -- your profile will be featured in a number of places on Friendster.com
2. Unlimited fans and the ability to auto-approve new fan requests
3. Access to send out mass email and bulletins to all fans
4. The ability to upload contacts into Friendster and quickly find/connect to more fans.“