Freitag, 22. August 2008

Blaulichtkanal

Jeder Pups eine Meldung: Kaum eine Pressestelle ist mir so ans Herz gewachsen wie die der Berliner Bundespolizei. Allein schon die Überschriften sind schönste Sicherheitsprosa. So lange sie in der Hauptstadt derart wachsam sind, können wir Bürger ruhig schlafen...

Donnerstag, 21. August 2008

Ich bin so wild nach Deinem Erdbeermund...


Eines von Münchens legendärsten Nachtschattengewächsen, Nastassja Kinski, heute um 22.25 Uhr auf 3sat in Roman Polanskis „Tess“.

(Foto: ZDF/NDR/Degeto)

Der Müll, der Blog und der Tod

Manche halten die unendlichen Weiten des Internets für ein schwarzes Loch, in dem es nicht weiter auffällt, wenn etwas zu gammeln anfängt. Aber dann schleppt Google neue Besucher in eine entlegene Ecke, wo es schon unangenehm nach Verwesung riecht. Weil statt des ursprünglich eingebundenen You-Tube-Videos „due to terms of use violation“ nur ein schwarzer Trauerkloß steht oder Links nicht mehr funktionieren. Und selbst im Web 2.0 läßt sich nur selten ein Zufallsgast dazu herab, via Kommentar auf den unbefriedigenden Zustand hinzuweisen. Hier im Tivoli bin ich jede Woche gut eine Stunde unterwegs, um solche Scharten auszuwetzen – was beileibe nicht ausreicht. Andere machen sich da weniger Mühe. Jochen Mai von der „WirtschaftsWoche“ ergänzt seine im Februar veröffentlichte Liste der 50 wichtigsten Blogs und Webseiten für Job und Karriere zwar so regelmäßig, daß sie inzwischen 93 Adressen nennt, von denen aber einige Blog-Zombies seit Juni, Mai oder gar März nicht mehr aktualisiert worden sind. Heiko Hebig bevölkert immer noch zig Blogrolls, obwohl er quasi nur noch twittert und auf seinem Blog in den letzten neun Monaten genau einen, EINEN Beitrag veröffentlicht hat. Auch sonst gleichen immer mehr Blogrolls Leichenhallen, aber offenbar stört es kaum jemanden...

Fundsachen (6): Stempelagitation

Wahrscheinlich aus den achtziger Jahren, als ich das erste Mal den Turi gemacht habe...

A walk on the wild side

Man mag es gar nicht glauben, wenn man heute die halbwüchsigen Komatrinker, jetzt.de-Schnösel und schlecht frisierten FC-Bayern-Spieler zwischen Kunstpark Ost und Sonnenstraße sieht, aber es gab einmal ein Münchner Nachtleben, das diesen Namen verdiente. Mit gestandenen Männern wie Wolfi Kornemann, Salvatore und Charles Schumann als Türsteher, den Stones als Dauergästen, Clubs, in denen die deutsche Musik und Politik geprägt wurden und die deshalb zurecht in den Gesellschaftseiten und Feuilletons vorkamen, eine nächtliche Welt, in der auch mal ein Wirt mafiamäßig in einem kalten See endete. Der zusehends auf die halbgare Zubereitung Münchner Mythen abonnierte Blumenbar-Verlag widmet nun legendären Lusttempeln wie dem Big Apple, Blow Up, Sugar Shack, Charly M, Damage, Why not, P1, Tiffany oder Cosy den im November erscheinenden Bildband „Mjunik Disco“. Herausgeber: Mirko Hecktor. (Update: Book Release Party am 22. November im Pacha.) Und wie man so hört, eine Auftragsarbeit mit Unterstützung der Landeshauptstadt München (mit oder ohne Ausschreibung?).

Update: „Es ist richtig, dass das Kulturreferat die Veröffentlichung 'Mjunik Disco' im Blumenbar Verlag unterstützt. Im letzten Jahr stellte der Stadtrat (auch) dem Kulturreferat einen kleineren Etat für besondere Projekte zum 850. Stadtgeburtstag zur Verfügung. Damit wurden - auf Antrag - zahlreiche Projekte, zumeist Veranstaltungen, unterstützt, die als kultureller/künstlerischer Beitrag zum Stadtgeburtstag förderungswürdig waren.
Dazu gehörte auch das genannte Buchprojekt, mit dem sich der Blumenbar Verlag um Förderung beworben hat. Es erzählt die Münchner Stadtgeschichte des letzten halben Jahrhunderts als Geschichte der Clubs und des Nachtlebens und beleuchtet dabei die Rolle der Musikclubs und Discos für den interkulturellen/ internationalen künstlerischen Austausch.
Das Projekt hat uns - auch unter dem Aspekt 'Brücken bauen' (Motto des Stadtgeburtstags) - überzeugt. Aus dem Sonder-Etat für den Stadtgeburtstag haben wir einen Beitrag zu den Autorenhonoraren in Höhe von 3000.- Euro bewilligt.
Es handelt sich also weder um eine Auftragsarbeit noch um einen Druckkostenzuschuss, noch um die Übernahme einer Teilauflage.“

Mittwoch, 20. August 2008

Götterbote mit Treibstoffzuschlag

Neulich wunderte ich mich, warum der Hermes Paketversand über eine Woche braucht, um ein Päckchen von München nach Saarbrücken zu schaffen. Jetzt ahne ich es, den Jungs vom Otto-Konzern ist der Treibstoff ausgegangen und sie brauchten so lange, den letzten Notgroschen zusammenzukratzen, um dem Fahrer seinen Laster wieder aufzutanken. Ganz davon zu schweigen, daß der Kundendienst an meiner telefonischen Reklamation 60 Cent pro Minute verdient... Damit das nicht wieder vorkommt, kassiert Hermes seit vorgestern einen Treibstoffzuschlag von 20 Cent pro Inlandspäckchen und 40 Cent im internationalen Versand.

Update zum Verschweigen des Mehrwertsteuersatzes auf den Hermes-Quittungen.

Update: Zum 1. Dezember 2008 hat Hermes den Treibstoffzuschlag wieder abgeschafft.

Fundsachen (5): O.W.-Stehrumchen

Und hier nun die versprochenen Schnappschüsse zu dem Zeitungsausriß. Das Stehrumchen zur Präsentation meiner O.W.-Fischer-Biografie müßte 1989 im Neuen Atelier stattgefunden haben...






















Mein Herausgeber bei Heyne, Bernhard Matt (angeschnitten), Roland Keller, Gerhard Schmitt-Thiel, Ottfried Fischer und ich (von links nach rechts)






















Michael Lindner, Jenny Jürgens und ich


Und wer war das gleich wieder?

Donnerstag, 14. August 2008

Kinder der Revolution

„Novecento – 1900“ von Bernardo Bertolucci. Musik: Ennio Morricone. Mit Burt Lancaster, Robert De Niro, Gérard Depardieu, Donald Sutherland, Sterling Hayden, Stefania Sandrelli, Dominique Sanda und und und. Sonntag, 23.30 Uhr, bis in den frühen Morgen, ARD.





Wochenendplanung

Süddeutsche Zeitung boykottiert Baader Meinhof Komplex gar nicht!

Nachdem ich mich schon gewundert hatte, wieso bis heute in der „Süddeutschen Zeitung“ kein Wort zu den sogenannten Knebelverträgen rund um die heutige Pressevorführung des „Baader Meinhof Komplex“ zu lesen war, klärte mich deren Feuilleton-Chef Andrian Kreye auf Nachfrage auf – und korrigierte die Behauptungen von Turi, dem Deutschen Journalistenverband und sueddeutsche.de: „Prinzipiell gibt es keinen Boykott. Der DJV hat lediglich seine Mitglieder davor gewarnt, solche Vereinbarungen zu unterzeichnen. Und wir in der Zeitung berichten sehr wohl über den Film, aber nach den Regeln des Journalismus und nicht nach den Vorgaben eines Knebelvertrages.
In der Zeitung berichten wir über den Fall nicht, weil das Berichterstattung in eigener Sache wäre, für die es aber keinen dringenden Grund gibt in diesem Fall. SZ online dagegen kann das, weil sie de facto ein eigenständiger Betrieb sind.“
Auslöser Betroffener des Streits war eh ein Dritter im Bunde, das wiederum eigenständig agierende „SZ-Magazin“.

Update: Habe den Film inzwischen gesehen und finde ihn um so ärgerlicher, je länger ich darüber nachdenke, gerade weil einige hervorragende Schauspielleistungen (Johanna Wokalek, Nadja Uhl, Martina Gedeck) an dieses platte Werk verschenkt worden sind. Wer im 21. Jahrhundert wie Bernd Eichinger und Uli Edel meint, eine „Wahrheit“ zeigen zu können, ist so feige wie verlogen. Ein Film ohne jeden künstlerischen Mut, eine blamable Charade unter dem Mäntelchen der scheinbar unangreifbaren Dokumentation. Durchaus mit bewegenden Ansätzen, die es um so ärgerlicher erscheinen lassen, daß man sich letztendlich nicht getraut hat.

Dienstag, 12. August 2008

Stern killt Erotik-Blogs

(Falls Sie den „Stern“-Beitrag über mich suchen, klicken Sie bitte hier!)

Der „Stern“ hat die alle vier Liebesleben-Blogs offline gesetzt, darunter darunter „The Accidental Pornographer“ Autumn Sonnichsen oder Thomas Karstens „Ich bin nackt, ich bin schön“, der mit Fotos wie dem nebenstehenden 583 252 Besucher seit November 2007 erzielt haben soll. Begründung des Administrators: „Leider hat stern.de mich beauftragt, die Liebesleben-Blogs einzustellen und zwar am Ende diesen Monats. Ich weiß auch nicht genau warum, aber ich denke, sie haben einfach ein Problem damit, dass die Blogs in dem Umfeld mit den anderen Bloggern stattfinden.“ Die Liebesleben-FickKlickparaden sind dagegen weiter online.
Updates: Ebenso auf der Strecke geblieben ist Beatrice Neumanns „L.A. Naked Inside“ (www.stern.de/blog/62_la-naked_inside).


Montag, 11. August 2008

Kommando Bernd Eichinger

Die Constantin-Film legt den Journalisten Knebelverträge vor, die ihnen bei Strafandrohung von 100.000 Euro verbieten, vor einem bestimmten Termin Artikel über Bernd Eichingers Lieblingsprojekt „Der Baader Meinhof Komplex“ (Regie: Uli Edel) zu veröffentlichen – und die „Süddeutsche Zeitung“ das „SZ-Magazin“ und sueddeutsche.de reagieren vorbildlich: Sie „hat als Antwort auf den Vertragstext die Teilnahme an der Vorführung sowie jegliche Berichterstattung über den Film abgelehnt.“ Updates: Kein Wort dazu in der „SZ“-Printausgabe vom Dienstag. Kurios. Mittwoch immer noch kein Wort dazu in der Zeitung. Ist das schon der Boykott oder gibt es da einen Dissenz zwischen der Online-Redaktion und den Filmkritikern bei der Print-Ausgabe? Offenbar handelt es sich um einen Streit zwischen dem „SZ-Magazin“ und der Constantin, und die „Süddeutsche Zeitung“ schweigt immer noch, während die Constantin-Film sich herauszureden versucht. Andrian Kreye, Feuilleton-Chef der „Süddeutschen Zeitung“ dementiert den Boykott und korrigiert den Sachverhalt.

 

Todenhöfer for President

Wie der aktuelle „Spiegel“ kolportiert, soll die Linke bei der Suche nach einem Konkurrenzkandidaten für Gesine Schwan und Horst Köhler auch an Burda-Vorstand Jürgen Todenhöfer gedacht haben. Der hätte „Lafontaine offenbar mit seiner harschen Kritik am Irak-Krieg schwer imponiert, sei aber, warnte ein Vorstandskollege, 'als CDU-Mitglied in der Partei schwer vermittelbar'.“

(Foto: Verlagsgruppe Random House GmbH C. Bertelsmann Verlag)

Wurde ja auch langsam Zeit...



Mehr. Und mehr. Und noch eins. Und mehr.

Hartz-IV-Löwen

Zum 4. Jahrestag der Münchner Montagsdemos gibt es heute um 18 Uhr am Marienplatz eine Autogrammstunde mit dem Alt-Löwen Olaf Bodden. Außerdem werden T-Shirts mit Unterschriften der 60er-Mannschaft versteigert. Vielleicht kann man da auch etwas für das arbeitslose 1860-Maskottchen, den Rasta-Löwen tun?

Pro & Contra XING

Während die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ gestern XING als digitale Zeitvernichtungsmaschine abkanzelte, in der sich vor allem paarungswillige Singles und esoterische Coaches tummeln, stimmt Headhunter Moritz Nauer für die „Neue Zürcher Zeitung“ einen Lobgesang auf das Karrieretool an: „Dank der intelligenten Funktionen konnte ich anhand des Idealprofils meines Auftraggebers sehr zielgenau suchen und hatte gleich zwei Topkandidaten gefunden“.

Sonntag, 10. August 2008

Burdas Bratpfannen

„Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: Sie wollen als Verlagshaus Bratpfannen verkaufen?

Christiane zu Salm: Wir müssen uns öffnen für neue Geschäftsfelder. Gerade beim Thema Kochen rechnen wir uns beste Chancen aus.“


Aus einem ganzseitigen Interview in der heutigen „F.A.S.“ mit „Hubert Burdas Prinzessin“

Donnerstag, 7. August 2008

Amuse-Gueule vom Affenfelsen

Ich habe abgetrieben, äh, nein, ich bin drin im neuen „Stern“, wenn auch nicht mit mehr als diesem kleinen Bild. Nachschlag in Wort und Bild gibt's dann in ein paar Wochen, wenn es um die Lust und Liebe meiner Generation 40+ geht.

Mittwoch, 6. August 2008

The Killer and the Package – Babylon A.D.

Sechs weitere Ausschnitte meines aktuellen Lieblingsfilms „Babylon A.D.“ mit Vin Diesel (via in der amerikanischen Originalfassung beim französischen Filmportal Premiere).

Jetzt geht's los!

Morgen startet die „Stern“-Serie, für die ich auch interviewt und fotografiert worden bin – wobei ich gar nicht weiß, ob ich es ins Heft geschafft habe, denn bisher hat noch keiner meine Zitate autorisieren lassen. Na ja, muß auch nicht sein, unter Kollegen. Mein letzter Stand der Dinge war, daß zum Kick-off der 40-plus-Serie, also morgen, alle Testimonials inklusive mir in einer Übersicht gezeigt werden, und ich dann in einer späteren Folge, natürlich zum Thema Sex, für den männlichen Part zuständig sei. Aber die Headline Subhead mit der zweiten Pubertät stinkt mir schon ein bißchen, auch wenn sie es als Glücksfall sehen...

Ikonen meiner Kindheit (1): NSU Ro 80

Ein paar Minuten Ruhm oder:
Im Schatten der Bundeskanzlerin

Schön, vom B2-Notizbuch mit Barack Obama und Angela Merkel verglichen zu werden, aber seit wann bloggt die Bundeskanzlerin (oder läßt sie bloggen)? Irgendwie weiß ich nur von einem Podcast, was ja nicht ganz dasselbe ist...
Ansonsten sehr diskretes Feature, keine Nachnamen der Blogger in der Sendung, keine Links auf der begleitenden BR-Website. Aber ein paar schöne Anmerkungen wie: „Dorin schreibt bewußt öffentlich. Bloggt im Affekt, provoziert gern und versöhnt sich wieder.“
Hier in den nächsten Minuten vorab ein rauschender UKW-Kassettenmitschnitt, ganz old fashioned, bis ich eine bessere Datei bekomme... und darunter die rauschfreie Audiodatei (der Radiorecorder war das Abschiedsgeschenk meiner Mitarbeiter beim „Tagesspiegel“ 1999)




Update: Und jetzt als rauschfreie Audiodatei.

Drei Blogs, kein Link

Ein Dutzend Links zum heutigen Notizbuch auf der dazugehörigen Website des Bayerischen Rundfunks, aber kein einziger zu den heute in der Sendung präsentierten Blogs. Kurios.

Dienstag, 5. August 2008

Der Mut zur Erinnerung

„Der Mut zur Erinnerung – Wenn Menschen ihr Leben erzählen“ wird das Schwerpunkt-Feature morgen im B2-Notizbuch sein. Ob Jenny Kramers Beitrag „Wie verändert mich mein Weblog?“ über den Stadtneurotiker, weisswuascht.net und mich zum Thema gehört oder nur zufällig in derselben Sendung ist, werden wir morgen wissen. Zwischen 10 und 12 Uhr auf Bayern 2 (Livestream).

Update: Inzwischen ist auch Sabine vom weisswuascht.net im Funkhaus gewesen und berichtet darüber.

Sonntag, 3. August 2008

Liebesgrüße aus Moskau

Irgendwie muß ich mein Bildermanagement überdenken. Anstatt nur zu flickrn und die High-res zu löschen, sollte ich sie vielleicht auch bunkern. Heute mußte ich die Anfrage des russischen Lifestyle-Magazins „Afisha Mir“ ablehnen, das eines meiner Bilder aus dem Nektar abdrucken wollte...

Bloggen im olympischen Geist

Laut der morgigen „Abendzeitung“ hat IOC-Boß Jacques Rogge den Olympioniken durchaus das Recht zum Bloggen eingeräumt, wenn auch mit Einschränkung. „Interviews mit Akkreditierten“ seien dabei ebenso verboten wie „Töne, Videos oder Fotografien aus Bereichen, die nur für Akkreditierte zugänglich sind“. Da fällt wohl Flickr auch unters Verbot. Außerdem dürfe nur „in Übereinstimmung mit dem olympischen Geist und den fundamentalen Prinzipien des Olympismus gebloggt werden.

Update: Alles außer Sport hat sich die Mühe gemacht, das Thema gründlich auszuloten.

Stadtneurotiker und andere Blogger im BR-Radio

Wie bereits erwähnt, widmet sich das B2-Notizbuch diesen Mittwoch der bayerischen Münchner Blogosphäre, und selbst wenn ich allein die zwei Stunden problemlos vollschwurbeln könnte, kommen natürlich auch andere Blogger und Experten zu Wort: Stadtneurotiker Ben Neudek (Ansichten aus dem Millionendorf) und voraussichtlich Sabine Brachmann von Alles aus München (weisswuascht.net) für die Blogosphäre sowie der Medienforscher Prof. Dr. Altmeppen als Experte. Mittwoch, zwischen 10 und 12 Uhr auf Bayern 2.

Update: Der Stadtneurotiker hat offenbar selber die Textauszüge wählen dürfen, die in der Sendung zitiert werden sollen...

SPIEGEL bringt drei Leserbriefe zur Bloggerschelte

Drei Leserbriefe zur Bloggerschelte in der vorletzten Ausgabe veröffentlicht der „Spiegel“ morgen. Von Britta Behrens („Die Chancen und Stärken von Blogs werden unter den Teppich gekehrt.“), Philipp Leubner, der „das Internet lieber als Plattform zum Austausch von Wissen anstatt zur ewiggrantigen polemischen Profiliererei“ nutzt, und mir – den Text hatte ich (copy & paste) auch schon bei Niggemeier als Kommentar (#65) plaziert. Leider hat die Leserbrief-Redaktion bei der Absenderangabe meinen Blog-Titel weggekürzt...

Samstag, 2. August 2008

Maulkorberlaß für deutsche Olympioniken – inklusive Blogverbot

Wie verschiedene Zeitungen heute – die „Süddeutsche Zeitung“ leider ohne Verweis auf die Recherchen des ARD-Magazins „Report Mainz“ – melden, haben sämtliche deutschen Olympiateilnehmer eine vierseitige Athletenvereinbarung unterschreiben müssen, die ihnen vom 27. Juli bis 29. August jede journalistische Tätigkeit untersagt. Internet-Tagebücher fallen demnach auch darunter. Eine bessere Einstimmung auf die Zustände im ausrichtenden China kann es wohl nicht geben, wobei es doch verwundern kann, wie der Deutsche Olympische Sportbund einfach so mal die Meinungsfreiheit aushebelt.

Update: Alles außer Sport hat sich die Mühe gemacht, das Thema gründlich auszuloten.

Rechthaberische Blogger

„Wäre die SPD ein Mensch, wäre sie sicherlich ein Mann, so ungefähr 64, geschieden, Leserbriefschreiber oder spätberufener Blogger.“
Streiflicht der „Süddeutschen Zeitung“ von heute

Freitag, 1. August 2008

Eso zum Abend

Eine Freundin von mir zieht um und will ihr neues Heim ganz im Sinne von Joseph Beuys' Gedicht „Lebe“ (oder „Laß dich fallen“ – es geistern diverse Versionen im Internet herum) einrichten. Ich darf sie auch besuchen, aber nur, wenn ich verspreche, gefährlich zu sein.

Laß dich fallen,
lerne Schlangen beobachten,
pflanze unmögliche Gärten.
Lade jemanden
Gefährlichen zum Tee ein,
mache kleine Zeichen,
die „Ja“ sagen und
verteile sie überall in deinem Haus.
Werde ein Freund von
Freiheit und Unsicherheit.
Freue dich auf Träume.
Weine bei Kinofilmen,
schaukle so hoch du kannst
mit deiner Schaukel bei Mondlicht.
Pflege verschiedene Stimmungen,
verweigere „verantwortlich zu sein“,
tue es aus Liebe.
Glaube an Zauberei,
lache eine Menge,
bade im Mondlicht.
Träume wilde phantasievolle Träume,
zeichne auf die Wände.
Lies jeden Tag.
Stell dir vor,
du wärst verzaubert,
kichere mit Kindern,
höre alten Leuten zu.
Spiele mit allem,
unterhalte das Kind in dir,
du bist unschuldig,
baue eine Burg aus Decken,
werde naß,
umarme Bäume,
schreibe Liebesbriefe.

Google Street View in Dachau

Das Googlemobil soll seit gestern in Dachau herumkurven. Vielleicht klappt es ja doch noch mit einem Google Flash Mob? Oder zumindest mit ein paar schönen Gegenschüssen...

Update: In Berlin regt sich erster subversiver Widerstand. War leider ein Hoax.