Montag, 15. September 2008

Viagra-Popa zum Anklicken

Teile des „Stern“-Artikels über mich sind jetzt auch online!

Wiesn-Derbleckn

Leider nimmt die tägliche „AZ“-Beilage „Die Stadt“ wegen ihres ungewöhnlichen Formats und unscheinbaren Äußeren meist den Weg unerwünschter Werbung und landet ungelesen im Papierkorb. Dabei stöbert Adrian Prechtels Team immer wieder schöne Dinge auf, wie etwa die Lebkuchenherzen der Kunstbehandlung. Statt sich Schatzi, Mausi und abgedroschene Liebesschwüre umzuhängen, kann man jetzt bayerisch-grantelnd auf die Wiesn gehen: Wer mit Statements wie „Du kleine Mistpritschn!“, „Du gwamperter Pfui Deifi“ oder „You’re a pain in the ass“ nicht glücklich wird, kann auch Sonderwünsche äußern. Nur bitte nicht das „Lodenluder“ bestellen, damit rennen sicher die ganzen Aggro-Grünwald-Groupies demnächst herum.

InStyle und Germany's Next Top-Castingshow

Woran erkennt man eine „InStyle“-Redakteurin? Beim Apple-Showcase letzte Woche ganz einfach daran, daß ihre Absätze länger waren als ein iPod. Doch selbst unter ihresgleichen im Gefängnishof schlagen sie die Kolleginnen der „Elle“, „Cosmopolitan“ oder „Amica“ mühelos, sind die „InStyle“-Mädels doch stets einen Tick modischer gestylt. Ab dem 24. September legen sie sogar noch einen Zahn zu, denn dann hat die Redaktion das Fernsehteam einer Casting-Show zu Besuch. Gedreht wird fürs Primetime-Programm am Freitag abend. Gekürt wird aber nicht Deutschlands nächstes Top-Model oder Design-Talent, sondern – der „Starpraktikant“. Also noch einmal zum Mitschreiben. Während Petra Gessulat von der „Cosmopolitan“ auf Pro Sieben „Germany's Next Top-Model“ kürt, widmet sich „InStyle“-Chefredakteurin Annette Weber auf Vox der Praktikantensuche. Na ja, schlechte Publicity ist auch eine Publicity.

Updates: Von wegen Freitag Primetime! Die neue Castingshow wird nun ab dem 15. März jeweils Sonntag nachmittags um 17.15 Uhr ausgestrahlt werden.

Die „InStyle“-Folge wird am Sonntag, dem 22. März 2009, um 17.15 Uhr auf Vox ausgestrahlt werden.

(Foto von Annette Weber: Hubert Burda Media)

Die Anti-Community-Community

Eric Kubitz hat nichts gegen Communities. Schließlich berät er gegen gutes Geld Unternehmen und Webseiten wie freundin.de auch in Fragen des Social Media Marketings oder der Social Media Optimierung. Und nutzt Xing oder Facebook für sich. Aber die besten Berater zeichnen sich eben dadurch aus, daß sie die Gegenbewegung gleich mit gestalten, und so propagiert Kubitz heute in der „Abendzeitung“ das von ihm mitgegründete Anti-Netzwerk ausgeloggt.net: „Viele reagieren zunehmend sauer auf die vielen Pseudo-Communities, die uns das Web 2.0 gebracht hat. Manche sind nützlich, aber von vielen bin ich enttäuscht. Sie wecken Erwartungen, die kaum erfüllt werden können.“ Bei ausgeloggt.net kann man nun eine Telefonnummer und Mailadresse hinterlegen, um weiter vernetzt zu bleiben, ohne aber wie bei anderen Communities ständig neue Statusmeldungen, Bilder oder sonstige Lebens- und Erfolgszeichen produzieren zu müssen. Und soll dann seine ganzen anderen Mitgliedschaften bei MySpace & Co kündigen.

Sonntag, 14. September 2008

iMunich

Keine drei Monate mehr bis zur Eröffnung des Münchner Apple Flagship Store.

Update: Am 10. Dezember könnte es soweit sein.

Feine erste Sätze (1)

„Man muss ja nicht mitmachen, wenn Stefan Aust heult.“

Frank Schirrmacher in seinem Feuilleton-Aufmacher zu Uli Edels Verfilmung von „Der Baader-Meinhof-Komplex“ in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 14. September 2008

Todenhöfer nimmt es mit Google und Microsoft auf

Jetzt ist es offiziell: Wie von mir Anfang September bereits annähernd vermutet, bestätigt Jürgen Todenhöfer heute im Interview mit Alexander Marguier in der „F.A.S.“, daß er als Chairman und Teilhaber bei der Münchner Softwareschmiede Jenomics einsteigt, die unter anderem auch am Lifestyleportal Stylebooker seiner Ehefrau Lebensgefährtin Yvonne Jarchow beteiligt ist und in Zusammenarbeit mit Todenhöfers Tochter Nathalie eine Community für MS-Kranke und deren Angehörige betreibt. Sein Ziel: Google und Microsoft anzugreifen. Mit von der Partie bei Jenomics sind laut Handelsregister Benjamin Schiller, Joseph Braun, Alexander Mann, Felix Ehlermann, Tonja Braun, die LD GmbH und die Cyber Media GmbH.

Samstag, 13. September 2008

Isarstadt-Blog sprudelt wieder

Angesichts sinkender Temperaturen sucht der dauerkomatöse mawa wieder die Wärme seines Rechners und bloggt tatsächlich wieder. Wahnsinn! Dabei hatte ich schon einiges angespart, um dem Isarstadt-Blog dieser Tage seine URL abzukaufen.

Wäschemob: Triumph feuert Gewerkschafterin

Wenn ich Triumph höre, denke ich an Dirndl-Wunder, Dessousschauen im P1 und den schmucklosen Verwaltungsbau an der Marsstraße, der Wäschekonzern ist auch ein Münchner Kindl, aber – wie auf der Homepage schon insinuiert wird („Welt der Unterwäsche und Dessous“) – global tätig. Und wie man von Puma, Adidas & Co bereits weiß, bedeutet das meist nichts gutes für die Angestellten: Je weiter weg vom Hauptsitz, desto größer die Gefahr, Schikanen ausgesetzt zu sein. In Thailand hat es nun die Gewerkschaftspräsidentin erwischt und die Kampagne für saubere Kleidung ruft zu einer Eilaktion auf. Infos hier und Online-Petition da.

(Illustration: Triumph Inspiration Award)

Gleam of hope

Im Augenblick sieht das Wetter ja eher nach einem Wet-T-Shirt-Contest ab, aber vielleicht wird's wieder besser. Jedenfalls steht meine lokale Lieblingsband, Candelilla, heute im Rahmen des städtischen „Da-sein-für-München“-Events am Marienhof auf der Bühne. Ob das kleine Open-Air-Festival nun um 13 Uhr (Band-Website) oder 15 Uhr (MySpace) beginnt, versuche ich noch zu klären. Updates: Mira Mann hat mir gesmst, daß sie heute erst um 17.30 Uhr auftreten werden! Laut Programm (pdf-Download) treten die Candelillies um 13 Uhr auf! Jetzt weiß ich wenigstens, wo meine Strom- und Gas-Gelder landen...

Freitag, 12. September 2008

Stehrumchen der Woche: Zweite Wahl Palm

„Das Beste daran ist der Akku“ – mit diesem Satz aus dem Munde eines Palm-Mitarbeiters hätte der technische Teil des Abends beendet sein können, aber Marketing will ja immer mehr. So zog sich die Präsentation des neuen Treo Pro bei Parmesan-Spinatbällchen, Lammfilet und Roquefort in Süßkartoffel etwas länger hin und kam doch kaum aus dem Schatten von Apple.
Schließlich hielt Steve Jobs zeitgleich eine Key Note, was Palm aber nicht davon abhielt, mit einem Showcase im Münchner Ampère-Club tapfer dagegenzuhalten. Bevor auch nur das erste Exemplar des neuen Smartphones zu sehen war, zeigten sich die eingeladenen Journalisten ihre iPhones. Und daß Jon Rubinstein, bei Apple maßgeblich für die Entwicklung des iPods verantwortlich, nun Executive Chairman bei Palm ist, mag einige Feinheiten des neuen Smartphones erklären, hielt aber Apple den Abend über weiter im Focus.
Und wie immer, wenn es um die ewigen Verlierer im Schatten des Apfelbaums geht, war auch Vodafone mit von der Partie: Ende des Monats liefern sie den Palm Treo Pro ab 169 Euro (sonst 499) aus. Nach den Amuse-Gueules und der Key Note (weder Jobs, noch Rubinstein, sondern Pascal Lagadec) fing der Tommy-Part des Abends an: Feel it, touch it – natürlich gab es wieder zu wenig Testgeräte und auch nur einen Teil davon mit SIM-Karte. Also verzichtete ich auf die Eröffnung des Büffets und wechselte ins Schumann's.

Donnerstag, 11. September 2008

Nur ein Bluff?

Gestern kam die erste Werbeanfrage für meinen Blog (nein, es war nicht Viagra) und nachdem jetzt verschiedene nachgefragt haben, hier ein paar – von mir anonymisierte – Details:

„Mein Name ist G. L. Ich repräsentiere pokerp...com. Die brandneue Online Pokerschule im World Wide Web. Wir offerieren unseren Studenten eine gratis Bankroll bei T... Poker, in Höhe von $150. Um diesen Bonus erhalten zu können, müssen unsere Studenten unsere Multiple-Choice Tests bestehen.
Wir möchten gerne unsere Werbung auf Ihre Seite bringen. Sollte Ihrerseits Interesse bestehen, würde ich mich freuen, bald von Ihnen zu hören.
Ich erwarte mit Interesse Ihre Antwort!“


Ich persönlich halte das eher für irgendeinen Trick, Traffic für deren Seite zu generieren oder eine andere Masche, aber vielleicht war es sogar ernst gemeint.

Aber dieser Blog bleibt werbefrei, ist schließlich mein ganz privates Vergnügen.

Mittwoch, 10. September 2008

Sternschnuppe

Auf Markus Schütz von den „Falschen Freunden“ ist Verlaß. Im morgen erscheinenden „In München“ greift er mit Vergnügen mein Outing im „Stern“ auf:
„Wer sich dann noch über heftige Geräusche beim Besuch einer öffentlichen Grünanlage wundern sollte, erlebt dort wahrscheinlich keinen Platzhirsch beim Üben, sondern eher Dorin Popa beim Outdoor-Sexeln. Denn der exzentrische (um beim Thema zu bleiben) Literat und Buchexperte hat sich jetzt seitenweise in der Rentner-Postille 'Stern' über die Freuden des Sex im Alter ausgelassen und dabei auch seine Vorliebe für Open-Air-Veranstaltungen gebeichtet. Dass da Viagra mit im Spiel ist, haben wir schon immer vermutet, aber wie viele Promille seine Partnerin für solche Aktivitäten benötigt, würde uns bei Gelegenheit schon interessieren. Ansonsten wünschen wir ihm natürlich viel Spaß bei all seinen Aktionen und immer warme Unterwäsche, damit er sich nicht verkühlt. Willkommen auf Wolke Neun!“
Keine Sorge, lieber Markus, beim Sexeln wird einem schnell warm und gegen einen Kaltstart im tiefsten Winter kann ich nur das Müllersche Volksbad mit den um das Gebäude wabernden warmen Dämpfen empfehlen. Aber nicht daß jetzt ein Bußgeldbescheid von der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung bei mir eintrudelt...

Rückkehr zum Studentenkörper

Letztes Jahr hat es nur zu einem Live-Blog aus den studentischen Sitzreihen heraus gereicht, aber im kommenden Wintersemester werde ich an der Ludwig-Maximilians-Universität vielleicht sogar ein Podium erobern. Denn das Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung will sein Modul „PR im Web 2.0“ mit einer Podiumsdiskussion am 29. Oktober einläuten und mit mir als „Praxispartner“ aufhübschen. Vielleicht erklärt mir bis dahin eine Studentin, was ich unter einer „theoretischen Problemsynopse“ zu verstehen habe?

Update: Das ursprünglich hier veröffentlichte Zitat aus dem Projektkonzept habe ich entfernt, nachdem sich Frau Prof. Dr. Romy Fröhlich über diesen Vertrauensbruch beschwert hat. Offenbar habe ich die Problemsynopse deutscher Forschung verkannt... Sorry!

Dienstag, 9. September 2008

Ikea-Nils' wahres Ich

Morgen endet wohl Ikeas von der Blogosphäre eifrig diskutierte Big-Brother-Nummer mit einer großen Party und man darf gespannt sein, ob Nils wie die meisten anderen Container-Helden wieder in der Versenkung verschwindet oder sein Darsteller doch noch Karriere macht – wenn auch dann wohl eher unter seinem richtigen Namen. Denn wie „Bild“, das Fachblatt für Lügen, schon verraten hat, ist alles nur ein „Schweden-Schummel“. Unerwähnt blieb das wichtigste: Hinter Nils verbirgt sich der Kleindarsteller Schauspieler Martin Roetzel oder Martin R. – so nennt er sich auf der Website von 030-Casting.

Gruban wird Galerist

Wer entscheidet, was überhaupt Kunst ist? Und könnten nicht auch künstlerische Leistungen globalisiert werden? Zwei Fragen, denen sich ein neues Internetprojekt aus München stellen will. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ heute auf ihrer Münchner Kulturseite meldet, geht Patrick Gruban (Sub Bavaria, Mediap, Codecuisine) unter die Galeristen. Unter dem Namen Curater Curatr plant er eine „virtuelle Galerie im Internet“, in der „täglich 24 Stunden lang verschiedene Künstlervideos laufen, die Menschen aus aller Welt aus YouTube auswählen und auf die Internetseiten stellen sollen. Der Clou: Jeder der Kuratoren soll dafür bezahlt werden.“ Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld, wer hat soviel Pinke Pinke...

Hank Moody is back!

Nach wiederholten Verzögerungen startet jetzt endlich am 28. September die zweite Staffel von „Californication“ in den USA. Update: Und das dritte Dutzend ist nun auch in Vorbereitung.

Montag, 8. September 2008

Neues Stammbeisl im Barerkiez: Der Georgenhof

Das Essen im Pschorr lohnte stets den Weg, aber sonst sprach viel gegen einen Besuch: Das falsche Bier, zu weit weg von daheim, und wenn ich mich schon zum Viktualienmarkt begebe, kann ich auch gleich im unschlagbaren Sedlmayer einkehren, aber vor allem
gehört der Pschorr zur Schrannenhalle und damit zum Reich der Finsternis. Doch nun hat sich der Koch vom Pschorr selbständig gemacht und den Georgenhof übernommen, der gefühlte zwanzig Jahre eine Baustelle war.
Damit gibt es nun für mich noch einen Grund weniger, meinen Kiez zu verlassen, denn jetzt kann man hier auch anständig bayerisch essen, dem Augustiner frönen und zudem die Sonnenterrasse an der Georgen- Ecke Friedrichstraße genießen. Los geht's schon früh um 8 Uhr mit einer Frühstückskarte, die selbst einen Baby Schimmerlos erfreuen würde und unschlagbar günstigen Weißwürsten (2 Stück von der Metzgerei Franz Kaupp mit aufgekrenten Händlmeiersenf und Breze für 3,50 Euro).
Mehr habe ich auch noch nicht probiert, aber die Karte ist schon mal vielversprechend: Ochsenbrühe (3,50), Hausente mit Kartoffelknödel (10,50/15,50), Böfflamott mit Topfenknödel und Zwetschgenblaukraut (13), Kalbsbackerl und -medaillon mit Süßkartoffelpüree (18,50), Kaiserschmarrn... Nur personell haperts noch ein wenig: Die Kellnerin sollte lernen, daß man Weißwürste stück- und nicht paarweise zählt, und in der Küche herrschte heute große Konfusion, aber der Georgenhof hat auch gerade erst ein paar Tage wieder auf.

Sonntag, 7. September 2008

Münte is Beck

Ganz schön fix von der „taz“. Die Schlagzeile ist noch nicht einmal gedruckt, da kann man schon das T-Shirt dazu ordern.

Playground-Mapping

Nicht daß ich Anregungen Dritter bräuchte, aber Europa ist für die Outdoor Lovemap, „the international guide to places to make love outdoors“, bis auf drei Vorschläge noch terra incognita.

Mädel = Rookie?

Okay, es mag durchaus sinnvoll erscheinen, beim Münchner Barcamp im Oktober zwischen alten Hasen und Neulingen zu entscheiden. Aber wieso bei den Rookies („noch keine Erfahrung“) dann ausgewiesene Web-2.0.-Consultants, Admins oder die Veranstalterin des Frauen-Barcamps zu finden sind, muß mir noch einer erklären. Oder ist es der vermeintlich typisch weibliche Hang, sich selbst unter Wert zu verkaufen?

Update

Samstag, 6. September 2008

Die Münchner Blog-Elf

„Wer auf der Suche nach Münchner Blogs ist, wird zwar schnell fündig, ist dann aber oft enttäuscht, weil die Einträge alt sind und die Seite längst nicht mehr aktualisiert wird. Das Blogsterben geht um – am Anfang herrscht Enthusiasmus, Durchhaltevermögen zeigen dann aber die wenigsten“, so Larissa Vassilian (aka Annik Rubens) in der „Abendzeitung“ von heute. Die letzte Folge ihrer Web-Serie „München im Netz“ widmet sie elf nimmermüden Münchner Blogs: Nils „Nilzenburger“ Bokelberg (Bloggen für den Weltfrieden), Max Sterz & Lisa Sonnabend (muenchenblogger), Dagmar Schott (Kunstblog München). Thomas Liesch (Blogpartei), Thomas E. Wald (Cultpilot), Klaus Eck (PR Blogger), Maxi Pienzenauer (Bogenhausener Geschichten), Sabine Brachmann (Weisswuascht.net), Daniel Schuhmann (Tramgeschichten), dem Munich Daily Photo und natürlich mir... Damit wäre zumindest meine Medienwelle („Stern“, „Maxim“, „AZ“) für diese Woche beendet. Mittwoch kommt das nächste Doppelpack.

Freitag, 5. September 2008

Sporties tollen durch München

Liegt's an der maroden Münchner Band-Kultur oder ist unsere Stadt wirklich so überschaubar? Jedenfalls werden in dem gerade neu erschienenen „Indie Travel Guide“ des Rockbuch-Verlags selbst Frankfurt und Köln ausführlicher gewürdigt als München – von London, Glasgow oder Stockholm ganz zu schweigen. Allen Städten gemein ist, daß keine Journalisten durch die Szene führen, sondern Musiker von Bands wie The Kaiser Chiefs, Kasabian, Art Brut, Stereophonics, Sugarplum Fairy, Razorlight, Tomte, Tocotronic, Klee oder – als lokale Heimatführer: Peter und Rüde von den Sportfreunden Stiller. Auf neun Seiten verraten die beiden nicht nur, daß München „eine ganz tolle Indie-Szene mit super Läden“ hat, der Eisbach „echt toll“ ist und das Lustspielhaus eine „tolle Vorstellung“ bietet, sondern auch, daß am Flaucher „regelrechte Orgien“ steigen, es im Substanz „vor allem hübsche Frauen“ gibt und im Gärtnerplatzviertel „einen Haufen Bars“.

Wird Todenhöfer ein Stylebooker?

Wie Burda eben meldet, verläßt der stellvertretende Vorstandvorsitzende Jürgen Todenhöfer den Medienkonzern seines Jugendfreundes Hubert Burda bereits vorzeitig zum 12. November 2008. Der „F.A.Z.“ vertraute Todenhöfer unlängst an, er wolle „Chairman einer jungen IT-Firma werden“. Da trifft es sich gut, daß Yvonne Jarchow, Todenhöfers junge Ehefrau Lebensgefährtin, Anfang August eine Stylebooker GmbH ins Münchner Handelsregister (HRB 174777) eintragen ließ, ein Internet-Portal für Mode und Lifestyle. Software- und miettechnisch ist das junge Unternehmen bei Benjamin Schillers Jenomics in der Münchner Thalkirchner Straße angesiedelt. Fürs „Project Lead und Product Management“ bei Stylebooker ist Sabine Beger zuständig. Todenhöfer könnte sich da wie bei Burda fühlen. Schließlich hat Jarchow viele Jahre in Offenburg und im Arabellapark gewirkt, bis ihre Eheschließung mit dem Vorstandsmitglied ihren Abgang bewirkte.
Da der Avatar von Stylebooker, Lady Bee, eh schon an eine burdaeigene Frauen-Community erinnert, ist es vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis Stylebooker übernommen wird und alle zum alten Arbeitgeber zurückkehren.

Updates: Gesellschafter der Stylebooker GmbH sind Yvonne Jarchow, Sabine Beger und die Jenomics GmbH. An letzterer wiederum beteiligt sind: Benjamin Schiller, Joseph Braun, Alexander Mann, Felix Ehlermann, Tonja Braun, die LD GmbH und die Cyber Media GmbH. Alle Angaben laut Handelsregister vom 9. September 2008.

Neben Stylebooker ist Jenomics mit Todenhöfers Tochter Nathalie auch an Mesanda beteiligt, einer Community für MS-Kranke und deren Angehörige.

Wie Todenhöfer in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 14. September bestätigt, wird er „Chairman und Mitgesellschafter“ bei Jenomics: „Wir wollen versuchen, mit einer dezentralen Kommunikationssoftware die riesige Übermacht von Microsoft und Google anzugreifen. Die bedrohen mit ihren zentralistischen Strukturen die gesamte Medienlandschaft. Da muss man attackieren. Das ist zwar ein bisschen David gegen Goliath. Aber ich denke, wir haben eine gute Chance.“


Turi2

Donnerstag, 4. September 2008

Ego-Gezwitschere



Fein, jetzt kann ich mich nicht mehr nur googeln, sondern auch dem Twitter-Echo lauschen...

München endlich wirklich im Netz

Larissa Vassilians Web-Serie für die „Abendzeitung“ ist nahezu abgelaufen, nur die Münchner Blogs (Samstag?) und die Online-Landkarten (Freitag?) stehen noch aus. Bei letzteren hat sich die „AZ“ immerhin aufgerafft und sie auch auf ihre Webseite gestellt – wenn auch ohne einen einzigen aktiven Link. Ob dDie vorherigen Folgen über Podcasts, Soziale Netzwerke, Bilderbörsen und Videoportale auch noch ins Netz kommen? sind auch online!

Karriere statt Kournikova

Offen gesagt wäre ich für die gerade erschienene Oktober-Nummer des „Maxim“ lieber mit Anna Kournikova am Strand gewesen, statt weiter hinten im Heft surfen zu gehen und nach den interessantesten deutschsprachigen Job- und Karriereblogs Ausschau zu halten. Vier davon haben es auf Seite 126 ins Heft geschafft (update: jetzta uch online): Die Karrierebibel, die JuraBlogs, der Entscheiderblog und – kein Blog, aber dennoch hilfreich – das Management-Radio. Sechs weitere stelle ich heute nacht noch bei Flensburg Online vor, aber bis heute vermisse ich den Stromberg unter den werktätigen Bloggern, Berichte mit Bodenhaftung, ungeschönte Wahrheiten über das allgegenwärtige PowerPoint-Blabla und Chefneurosen, Kantinenfraß und Kollegenhatz. Irgendwelche Vorschläge?

(Illustration: Kai-Jürgen Lietz/Entscheiderblog)

Ich will doch nur spielen

Der Deutsche Lotto-Blog ist aus der Sommer- pause zurück.

Mr. Eroberung

Meine Sicht der Dinge habt Ihr ja bereits sehen können, seit heute liegt nun die andere, Fotografen-Perspektive des „Stern“-Shootings am Kiosk. Sieben Seiten zur Erotik der über 40-Jährigen mit drei – wie ich finde – schönen Bildern von mir. Das „Fuck Sting“-T-Shirt durfte ich nicht anziehen, weil es die Leser hätte verletzen können, mit dem Gaddafi-T-Shirt hatte der Fotograf dagegen weniger Probleme. Die Redaktion titelt: „Lust ohne Last, Sex ohne Scham, Gefühle ohne Grenzen“, ich finde dagegen, daß ich im Text nicht ganz so grenzenlos enthusiastisch rüberkomme.

Updates: Text und Bilder sind inzwischen auch online bei stern.de.

Selbst in der Sechzger-Kurve feiert man mich jetzt plötzlich als Löwenfan. Danke!

Und turi2 tauft mir zu Ehren die „Basta“-Rubrik in Bastard um.

Mittwoch, 3. September 2008

Print pennt

Persönlich bin ich ja der Meinung, dass es den Zeitschriften und Zeitungen weit besser geht als Ende letzten, Anfang dieses Jahrhunderts. Wer würde sich nicht daran erinnern, wie die „Süddeutsche Zeitung“ nahezu insolvent war, bevor sie das Geschäft mit Büchern, DVDs und Weinen entdeckte oder wie alle anderen Verlage plötzlich merkten, dass man Journalismus Printobjekte auch betreiben kann, ohne Geld zu verbrennen. Aber mit dieser Meinung stehe ich recht alleine. Meine lieben Kollegen in den Medienredaktionen, von den Verlagsleitern ganz zu schweigen, predigen mir täglich, wie schlecht es der Branche immer noch ginge. Um so mehr freut man sich dann über jeden noch so kleinen Auflagenzuwachs, was heißt Zuwachs, man ist ja schon froh, wenn die Auflage nicht schwindet.
Andererseits ist es vielleicht auch den Verlagen selbst zuzuschreiben, wenn sie nicht so richtig aus den Puschen kommen. Natürlich lamentiere ich ganz subjektiv. Die deutsche „Vogue“ hat beispielsweise in ihrer aktuellen September-Ausgabe eine Modestrecke, in der es um „sportliche Reiter-Elemente, gepaart mit royaler Opulenz“ und dem dazu „obligatorischen Kopftuch“ geht, also um nichts Weltbewegendes. Nur dass Blaise Reutersward ein Bild dieser Strecke an einem sensationell leeren Odeonsplatz schoß. Da fällt einem „Vanilla Sky“ und der Times Square ein, und mir ganz speziell die Frage, wann und wie so ein Foto produziert worden sein könnte. Also flugs an die „Vogue“ geschrieben und – zumindest sechs sieben Tage lang – keiner Antwort für wert befunden. Was nicht nur unter Kollegen schlichtwegs stillos ist.
Oder der „Stern“. Morgen ziere ich ihn im Rahmen der 40+-Strecke auf mehreren Seiten in Wort und Bild. Also mailte ich die Vertriebs- und Promo-Abteilungen an. Erstere, um die Konditionen für den Kauf von zehn bis hundert Heften zu erfragen. Die PR-Schwurbler mit der Bitte, ob ich ein Bild aus meiner Strecke Kollegen kostenfrei anbieten könnte, wenn sie es in Print- und Online-Medien aktuell verwenden, um auf die „Stern“-Strecke aufmerksam zu machen. Auch da keine Reaktion. Und dieser Branche soll es schlecht gehen?

Update: Zumindest der „Stern“-Vertrieb hat nach einer Woche reagiert und ein Angebot gemacht, das ich nicht ausschlagen kann.
„10 oder 20 Expl. = kostenlos
50 Expl. = 50 € + 7% MwSt
100 Expl. = 70 € + 7 % MwSt“

Dienstag, 2. September 2008

Fein


Turi2

Todenhöfer wechselt zu einem Startup

„Vorstandsvize Jürgen Todenhöfer will der Verjüngung nicht im Weg stehen und Chairman einer jungen IT-Firma werden“, schreibt Turi2 wohl die „F.A.Z.“ zitierend und ich kann mir gut vorstellen, welches Startup er meint, aber ich will nicht Kollegen die Story versauen...

Montag, 1. September 2008

Satellitenbankert

Gruban twittert über ein Waldsterben hinter der Tivoli Max-Joseph-Brücke: Das kommt heraus, wenn man Sommer- und Wintersatelliten vermasht.

Munich Tunes

„München im Netz“, Teil 2: Am Dienstag stellt Larissa Vassilian in der „Abendzeitung“ Münchner Podcasts vor: De-Lite Fun Cooking (leider in der „AZ“ mit einer falschen URL), die Couchpotatoes, die Chicks on tour, Musik in München, Bits und so, Alexander Wunschels Blick über den Tellerrand, die Buchkolumne und Deefs Gefühlskonserve. Ich frage mich, warum die Zeitung so vieles aus ihrer Printausgabe online stellt, aber ausgerechnet diese Web-Serie nicht.

Süddeutsche phantasiert von Apple

„Viele Firmen, die auf der Konsumelektronikmesse IFA nach Kunden suchen, sehen etliche davon zum Stand von Apple pilgern. Der US-Konzern hat es als einer der Ersten verstanden, dass Technik dem Benutzer dienen soll und nicht den Technikern“, kommentiert Alexandra Borchardt heute in der „Süddeutschen Zeitung“ zum Thema Servicehölle.
Nur nimmt Apple an der Internationalen Funkausstellung überhaupt nicht teil, wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ gestern bedauernd feststellte und das Ausstellerverzeichnis bestätigt.

Updates:
Knüwer greift das Thema auch auf. Zum Glück hat er über Turi von meiner Story erfahren und kann es sich so verkneifen, mich als Quelle nennen zu müssen. Immerhin hat er eine interessante Ergänzung: „Trotzdem gibt es natürlich Apple-Produkte auf der Ifa, vor allem beim Stand des Apple-Spezial-Händlers Gravis in Halle 17.“ Alles nur ein Mißverständnis? Nur wird er nicht ernsthaft behaupten wollen, Gravis zeichne sich durch Service aus!?

Nicht etwa, daß die „F.A.S.“ fehlerfrei wäre...