Sonntag, 26. Juli 2009

Wochenplan

HFF-Filmschau, Auer Dult, Ungererbad, Deutschland-Premiere von Tarantinos „Inglourious Basterds“ in Berlin, Fetisch @ Cultureclubbing/ Kunstbau & baby!, „Away we go“, „Le rouge aux lèvres“/Filmmuseum, Fürstensee, „Die 1000 Augen des Dr. Mabuse“/Filmmuseum, Casting (mit Davorka?)

Donnerstag, 23. Juli 2009

Jetzt will die F.A.Z. auch noch mit Leserbriefen Geld verdienen

In der heutigen „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ ist auf Seite 32 ein Leserbrief abgedruckt, in dem Dr. Fabian Franke, Direktor der Universitätsbibliothek Bamberg, die kostenlose Verbreitung akademischer Literatur im Internet verteidigt.
Kurios: Während der Anlaß für seinen Kommentar, Richard Kämmerlings' Bericht über die Frankfurter Tagung zum Urheberrecht kostenlos online steht, verlangt faz.net zwei Euro, wenn man den Leserbrief online lesen will.

Frankes Hauptthesen:
  • Im Internet frei verfügbare Versionen steigern nachweislich den Absatz gedruckter Bücher.
  • Publikationen der University of Bamberg Press verkaufen sich auch in gedruckter Form, obwohl sie nach dem Prinzip des Open Access kostenlos zugänglich sind.
  • Selbst der Börsenvereins des Deutschen Buchhandels feiert Innovationen wie PaperC, eine Plattform zur kostenlosen Verbreitung von Fachbüchern im Internet.
  • Last but not least fragt Franke, „ob Wissenschaftler mit Lehrbüchern überhaupt Geld verdienen wollen.“

Die Kindergartenposse der DJV-Konvertiten

Zum Twittern leider zu lang, daher eben als knappe Gedankenspielerei im Blog: Wie jede Organisation hat sicherlich auch der Deutsche Journalisten-Verband seine Macken und Tücken, weit davon entfernt ein weißer Ritter in strahlend-blitzender Rüstung zu sein. Aber wenn es um Zensurmaßnahmen, miese Arbeitsbedingungen oder Knebelverträge für Fotografen ging, war der Verband durchaus ein starker Partner. Daß sie in Sachen online manchmal etwas unbedarft sind, daß die ganze Aufregung um Michael Konkens Statement berechtigt ist, geschenkt!
Aber bei dem ganzen Genöle von Stalinorgel-Knüwer oder hamburg.de-Schorschi fällt mir nur ein, daß die Ausrichtung des DJV auf Print und Rundfunk vielleicht auch damit zusammenhängt, daß in Deutschland – wie fast überall – der Journalismus nun mal auf Print und Rundfunk fußt. Mir fiele auf Anhieb kein journalistisches Online-Angebot ein, daß ohne die personellen, organisatorischen und finanziellen Ressourcen seiner Print-, Fernseh- oder Radiokollegen lebensfähig wäre.
Deshalb bettelt ja auch ein Georg Konjovic darum, ihm Bilder kostenlos für seine Axel-Springer-Klitsche zu überlassen. Auch wenn er wie all die anderen Blogger, Twitterer & Co davon träumt, daß der Schwanz mit dem Hund wedelt. Online ist sicherlich ein wachsender Bereich, dem der DJV nicht genügend Aufmerksamkeit einräumt. Aber andererseits ist es schließlich auch ein Berufsverband, wo jeder von uns die Möglichkeit hätte, entsprechendes aufzubauen.
Wenn man daran gehindert wird, wenn sich die Mehrheit der Old-Media-Kollegen wirklich im Verband dagegen wehren würden, wäre es vielleicht an der Zeit, über eine Gegenorganisation nachzudenken – aber bis auf Thomas Mrazek gebärden sich doch die viele DJV-Mitglieder aus dem Online-Bereich bestenfalls wie Renegaten. Oder noch bockiger: Denn nur wegen des Geschwurbels eines Ewiggestrigen mit Austritt und Neugründung zu drohen ist so reif wie das Geschrei eines 4-Jährigen, dem die Erzieherin Unrecht antat. Und unter uns gesagt: Ein Verband der Onlinejournalisten à la Knüwer, Don Alphonso, Johnny Häusler, Peitschen-Borchert & Co wäre doch die Vorhölle auf Erden.

Updates: Wenn sich Georg Konjovic als „Contentproduzent“ versteht, ist er in einem Journalistenverband eh fehl am Platz.

Statement
des DJV zu Björn Sievers' offenem Brief.

Daniel Fienes Interview mit Ulrike Kaiser, stellvertretenden Bundesvorsitzenden des Deutschen Journalisten-Verbands, zum Thema.

Warum Andreas Streim bei aller Kritik dem DJV die Treue hält.

Last man standing oder:
Die Wundersame von Offenburg

Es war im Sommer 1999 gewesen, kurz nach dem weiter unten abgebildeten Schnappschuß von Aenne und Hubert Burda, als es mich ins Badener Land verschlug. Selbst wenn ich nicht aus Berlin gekommen wäre, hätte ich das eine oder andere seltsam gefunden. Die vorsintflutliche Stechuhr, mit der ich meine Arbeitszeit im Verlag Aenne Burda dokumentieren mußte. Der Thermo-Wachsdrucker, mit dem unsere Entwicklungsredaktion („Sista“) noch im Jahr 2000 auskommen sollte. Aber es war durchaus eine Zeit des Umbruchs, denn gegenüber des 1953 von Egon Eiermann errichteten Burda-Moden-Baus entstand der moderne Medienpark. Zug um Zug wechselten Redaktionen und Verlagsleute in den Neubau, bis nur noch ich in Aennes Mausoleum übrigblieb, meiner Mannen beraubt, die auch längst vis-à-vis zu „Vivi@n“ abkommandiert worden waren, während ich wie ein einsamer Frühstücksdirektor letzter Mann an Bord blieb.
Aenne Burda bekam ich während meines Jahres in Offenburg nie zu Gesicht, auch wenn sie in den Anekdoten oder vielmehr Horrorgeschichten ihrer Angestellten allgegenwärtig schien. Wen hatte sie nicht schon fristlos gefeuert, wegen einer falschen Bemerkung oder eines falsch geparkten Autos. Gelegentlich schien sie in den Monaten vor dem Umzug noch im Verlag aufzutauchen, rastlos ihrem Austragshäusl entfliehend, wundersam bis wirr in ihrem Verhalten, bis es offenbar selbst den Geduldigsten zu bunt geworden war, so daß man sie gar nicht mehr im Hause sehen wollte, daß doch noch immer ihren Namen stolzgeschwellt trug.
Man muß nicht in Gisela M. Freisingers „Medienfürst“-Biografie gelesen haben, wie Aenne Burda ihren Sohn vor versammelter Redaktion abgewatscht hat, um die Spannung zwischen Aenne und Sohn Hubert vorgeführt zu kriegen. Es reicht ein Blick auf dieses im Juli 1999 entstandene Bild. Traute Zweisamkeit sieht anders aus. Ganz anders dagegen jetzt das Verhältnis zur 2005 verstorbenen Mutter. Ihr läßt der jüngste Sohn inzwischen einen Heldenkranz nach dem anderen flechten.
Eine Büste von Nikolai Tregor. Der auf dem DLD verliehene Aenne Burda Award, mit dem sich die strahlenden Heldinnen der Gegenwart wie Marissa Mayer (Google), Caterina Fake (flickr) und Esther Dyson schmücken – aber auch die seit dem Knast weniger strahlende Martha Stewart.
Die dieser Tage erscheinende Hagiografie „Wunder sind machbar“ aus dem konzerneigenen Petrarca-Verlag (der Anfang des Jahres Inhaber Hubert Burda mit einer eigenen Festschrift „zwischen Pop und Pantheon“ ortete). Eine Ausstellung. Schließlich ist nächste Woche der 100. Geburtstag der alten Dame zu begehen – und die Burda-Redaktionen überbieten sich im Kotau: „Bunte“, „ELLE“, „Focus“, „freundin“.
Heute abend strahlt der SWR nun um 23 Uhr Dora Heinzes Porträt „Aenne Burda“ aus. Die Phalanx der aufgebotenen Interviewpartner wie Karl Lagerfeld, Maria Furtwängler, Hubert Burda und Lothar Späth läßt vermuten, daß kein bißchen Schatten den Badener Glanz trüben wird.
In ihren persönlichen Notizen bestätigt Dora Heinze meinen Argwohn: „Als ich in meinem multinationalen Kiez in Berlin davon erzählte, was ich gerade vorbereite, sprudelten nur so die Geschichten, von Neuseeländerinnen, ehemaligen DDR-Frauen, Griechinnen, Brasilianerinnen, auch von Französinnen. Als ich dann aber eine französische Kostümbildnerin mit der Kamera interviewte, war sie leider durch eine Erkältung so heiser, dass wir die Aufnahmen im Schnitt nicht verwenden konnten.
Was auffiel, war das Lächeln auf den Gesichtern, wenn Aennes Name genannt wurde oder wenn die Frauen über ihre Erfahrungen mit der Burda Modezeitschrift erzählten. Ich habe versucht, dieses Lächeln in dem Film zu zeigen.
In der ARD fand ich viele Interviews mit ihr, einen wunderbaren Archivschatz. Und als ich vom Museum Offenburg und vom Burda-Archiv noch unausgewertetes Material bekam, lernte ich Aenne Burda immer besser kennen. Obwohl ich ihr nie begegnet bin, hatte ich das Gefühl, ich habe sie persönlich kennengelernt. Ihr Mut, ihr Charme und ihre Beharrlichkeit imponieren mir noch über den Film hinaus.
Auch wenn der Film sehr spät am Abend kommt, viel Freude beim Schauen.“

Update: „Adrett am Herd“ – die „Süddeutsche Zeitung“ zum Fernsehporträt
(Fotos: SWR/NDR, Promo)

Mittwoch, 22. Juli 2009

Tim Burtons „Alice in Wonderland“ – 1. Trailer



Update: Die heute abend im Internet veröffentlichte, hier auch kurzzeitig eingebettete Trailer-Addict-Version ist inzwischen aus rechtlichen Gründen offline. Online ist der Teaser-Trailer derzeit noch bei Defamer und – in besserer Qualität, aber mit vorgeschalteter Werbung – bei Radar Online.

(via Makingof.com)

Münchens schönstes Studentenbad

Im zarten Studentenalter hatten wir Münchner noch alle denselben Traum: So erfolgreich zu sein, daß wir uns ein Ufergrundstück am Starnberger See leisten könnten. Seitdem sind ein paar Jahrzehnte vergangen und die Träume handlicher geworden, ich habe auch nicht viel aus meiner Studienzeit behalten, nicht einmal, ob ich nun ein oder zwei Mal zwangsexmatrikuliert worden bin (wo mag nur mein Studienbuch stecken?), aber etwas werde ich nie vergessen: Das Studentenbad.
Oder sollte mich meine Erinnerung trügen? Gibt es so etwas überhaupt? Online finden sich zwar einige Informationen zum Segelzentrum der Münchner Hochschulen, auch bekannt als Wassersportplatz der Technischen Universität, aber nur ein kleiner Hinweis, daß man dort nicht unbedingt rudern oder segeln muß, um ins Schwitzen zu kommen. In der Sonne liegen und flirten langt durchaus. Also flugs nach Starnberg aufgebrochen.
Und obwohl ich früher ein und aus ging, ließ auch ich mich erneut vom Verbotsschild und der geschlossenen, wenn auch nur angelehnten Tür täuschen. Der Badeplatz ist so verborgen, daß man ihn – zumindest an einem ruhigen Wochentag – von der Straße gar nicht wahrnimmt. Doch nur ein paar Schritte weiter entpuppt sich der Untere Seeweg 5 als grandioses Ufergrundstück. Zugänglich nur für Studenten und Mitarbeiter der staatlichen und nichtstaatlichen Münchner Hochschulen. Inhaber von H-Marken kommen umsonst rein, sonst kostet es zwei Euro Eintritt.
Geöffnet ist das Studentenbad außer montags immer ab 8.30 Uhr. Samstags, sonntags und feiertags bis 19 Uhr, Dienstag bis Freitag je nach Saison bis 21 Uhr (2.5.-14.8.), 20 Uhr (18.-28.8.) oder 19 Uhr (1.9.-2.10.)

Olga Kurylenko Camparis neues Kalender-Girl

Hier ein paar Arbeitsmotive vom Shooting des Campari-Kalenders 2010 mit Bond-Girl Olga Kurylenko






Sonntag, 19. Juli 2009

Social Media als Filter für Dummes aus Fernsehen und Zeitungen

„Wired“-Chefredakteur und Buchautor („The long tail“, „Free“) Chris Anderson auf vier Seiten im „Spiegel“ morgen über die Torhüterfunktion des Web und neue Geschäftsmodelle im Internet.

„Die Begriff Nachrichten und Medien sagen mir nichts. All diese Wörter haben doch längst ihre Bedeutung verloren. Sie definierten das Verlagsgeschäft im 20. Jahrhundert. Heute sind sie nur eine Bürde. Sie stehen uns im Weg wie eine Kutsche ohne Pferde.“

„Mehr und mehr Leute benutzen für ihren Nachrichtenkonsum soziale statt professionelle Filter. Wir drosseln einfach den Informationsstrom aus Fernsehen und Zeitungen. Dummes, überflüssiges Zeug erreicht mich erst gar nicht.“

„Was wir Journalisten machen, ist immer noch nützlich. Die Arbeit der anderen ist aber genauso nützlich.“

„Wir haben Einnahmen in Millionenhöhe, und es liegt allein an uns, ob wir profitabel sein wollen oder nicht.“

„In Zeitungen und Zeitschriften sieht Reklame einfach besser aus. Deshalb zahlen Werbekunden bei wired.com nur 22 Dollar pro tausend dort erreichte Kunden. Im Magazin zahlen sie dagegen für die gleiche Leserzahl 100 Dollar.“

„Bei 'Wired' haben wir ja sogar versucht, unsere Blogger zu bezahlen – die empfanden schon den Vorschlag als Beleidigung.“

„Vielleicht ist unser Business nicht mehr das Verkaufen von Anzeigen. Vielleicht geht es um das Bilden von Online-Communities. Möglicherweise verdienen wir mit dem Veranstalten von Events unser Geld.“


Updates: Steffen Leidel im Deutsche-Welle-Blog lab, b-consequent und der Trierer Medien-Blog dazu.

Das „Spiegel“-Gespräch mit Chris Anderson („Wired“) über die Zukunft der Medien ist auf englisch online.

Gruban gehackt



Selbst Alpha-Größen sind nicht gefeit...

Gloans boarisches Friahstück



Kocherlball 2009 am Chinesischen Turm

Wochenplan

Prof. Dr. Ernst-Peter Fischer: Von Fliegen und Menschen – Neueste Erkenntnisse aus der Genforschung/Eres-Stiftung, 25 Kugeln in einer Stunde? Eis-Challenge/Balla Beni, Update: P1 After Business Club Sommerfest, Marlene Dietrichs „Rancho Notorious“/ Filmmuseum, Sommerfest im Künstlergarten der Stuck-Villa, Vernissage Roger Fritz/Noah Augsburg, Nachtkonsum-Flohmarkt

Freitag, 17. Juli 2009

Stehrumchen der Woche:
Vice & G-Shock @ Serie A

Großes Kino: Anders kann man den Abend in der Serie A nicht zusammenfassen, als das „Vice“ Magazin und G-Shock zum Stehrumchen baten. Große Emotionen, große Dramen, große Erleichterung, aber nicht etwa ob der unter dem Titel „Resisting Time“ präsentierten Kunst. Während hinten der Wodka floß und vorne Münchens Fashionistas qualmten und quasselten, darunter Styleclicker Gunnar Hämmerle, entfesselte sich mittendrin vor dem Klo ein unermüdlicher Partyschreck – Gunnar scheiterte wiederholt an der Tür. Und nicht nur er.
Wer auch immer sich zurückziehen wollte, ob allein oder – schnief – zu zweit – fand sich im Kampf mit der Tür.


Doch die Party wollte trotz dieser Malaise irgendwie kein Ende nehmen. Woran das nur lag?



Dahlmann-Disclaimer: Der obenstehende Eintrag wurde nach dem Genuß mehrerer hundert Gramm Wodka verfaßt.

Dienstag, 14. Juli 2009

Original und Fälschung

Übermorgen Träume, Triebe, Cash in der Niederlassung, der zweite Durchlauf einer „multimedialen“ LesungLesung von Deef, die – wie man hört – bei der Premiere gut funktioniert haben soll. (Mein Themenvorschlag fürs dritte Mal: Porno, Purpur, Pussy).


Samstag Träume, Triebe, Trash um 21 Uhr im Filmmuseum: Stanley Kubricks „Lolita“ mit James Mason, Shelley Winters und Peter Sellers

Sonntag, 12. Juli 2009

Wochenplan

Simon Verhoevens „Männerherzen“, Agnès Jaouis „Erzähl mir was vom Regen“, Videos im Netz/Presseclub, Raumsonde Alpenblick/ Plattform3, Spielart-PK, Lady Gaga/Zenith, „Trouble in Paradise“/ Filmmuseum, Louis Vuitton Cruise Collection 2010, Edlingerstraßenfest, Kocherlball

Samstag, 11. Juli 2009

Ganz Deutschland von Hooters besetzt – bis auf das unbeugsame München

Freitag eröffnet die Berliner Hooters-Filiale, zur Buchmesse die Frankfurter. Bochum, Düsseldorf und Neunkirchen sind schon längst dabei und Aachen, Leipzig, Köln, Karlsruhe, Hamburg und Dortmund im Visier. Nur in München tut sich nix, aber uns bleibt die Wiesn...

Update




(Fotos: Wolfgang Klauke/Wings of Germany, Bristol Motor Speedway & Dragway)

Mittwoch, 8. Juli 2009

Kernkompetenz

Falls mich persönliche Probleme bei meiner Arbeit behinderten, so mein Coach, dann wäre er nicht der richtige Ratgeber, da hätten sie in der Firma eine Fachfrau, die mein Potenzial fördere, neue Kraft wecke, mir den Neubeginn ermögliche. Es ist natürlich jene Dame („wir begegnen Menschen mit Respekt, Wertschätzung, Humor und Achtsamkeit“), die auf dem Flur nie grüßt und neulich in ein Gespräch zwischen meinem Berater und mir hineinplatzte, ohne mich auch nur zur Kenntnis zu nehmen.

Sonntag, 5. Juli 2009

Fundsachen (10)

Günther Jauch als Programm- koordinator beim Berliner Rundfunk 91,4 um 1992.















Verona Pooth, damals noch Feldbusch 1997 (Foto: Gerhard Linnekogel/ Intercord)
















Harald Schmidt macht für McDonald's Werbung – 1998? (Foto: Ralf Jürgens)

Wochenplan

1. Fahrradinspektion, Meeting Filmfest, Gero von Boehm begegnet Herlinde Koelbl, Starnberger See, Barbarella-Party/Pacha, Sommerfest/Monacensia, Jahresmitgliederversammlung VG Bild-Kunst, Preopening-Party/Richard-Strauß-Tunnel, „The Bellboy“/Filmmuseum

Dienstag, 30. Juni 2009

SZ: Für das Wahre, Schöne, Gute

Jedes SZ-Ressort hat so seine politischen Flausen, mal mehr (Feuilleton, Innenpolitik), mal weniger (Außenpolitik) aufgeschlossen, und da stutzt man auch nicht allzusehr, wenn etwa die Seite Drei heute mit einem ziemlich einseitigen Beitrag über die Vorzüge der Gentechnik in der Landwirtschaft aufmacht. Aber gestern war ich doch eher verblüfft, als ein ehemaliger Lehrer namens Werner Schneider auf der Bildungsseite der „Süddeutschen Zeitung“ eine Philippika gegen Filme wie „American Beauty“ absondern durfte: „Der Film beschränkt sich auf zwei dysfunktionale Familien; er zeigt Szenen brutaler Gewalt eines Vaters gegen seinen Sohn, Szenen gegenseitiger Verachtung und drastisch praktizierter Treulosigkeit von Ehepartnern; er stellt dar, wie gewinnbringend der Handel mit Drogen ist und wie man als jugendlicher Händler und Konsument seine Eltern täuscht.“ Nicht viel besser kam „The Great Gatsby“ beim Gastautor weg, der ihn für ebenso morbide hält. Stein des Anstoßes war die Entscheidung Nordrhein-Westfalens, diese Filme zum Abiturthema zu bestimmen, was der Pädagoge unhaltbar findet. Dysfunktionale Familien? Brutale Gewalt? Treulosigkeit? Mord und Selbstmord? Welche Dramen und Romane aus dem Kanon deutsch- wie englischsprachiger Literatur blieben denn noch auf dem Lehrplan, wenn das auf einmal pfui sein sollte?

Samstag, 27. Juni 2009

Exit Polls & Twitter – Schluß mit dem Versteckspiel?

Bei den hessischen Landtagswahlen leugneten alle Beteiligten erst einmal grundsätzlich, daß Exit Polls überhaupt vor Schließung der Wahllokale zirkulieren würden. Bei den Europawahlen fiel auf, daß am frühen Nachmittag erste Zahlen getwittert wurden, und zwar ausgerechnet von politischen Insidern und erst zu einem Zeitpunkt, als die Wahlforscher die Parteien informiert hatten. Und jetzt entdeckt auch „Spiegel Online“ das Thema (auch Montag in der Printausgabe): Funktioniert der Insiderklüngel aus Politikern, Presse und Lobbyisten in Zeiten von Twitter noch oder ist das Spiel mit den Exit Polls passé?

Updates: Antonia Beckermann in der „Welt“ vom 24. August über die Angst der Politnomenklatur vor herausgetwitterten Exit Polls der Bundestagswahl 2009.

Beobachtungen vom 30. August anläßlich der Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und dem Saarland sowie der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen (Spiegel Online: „Prognosen-Verrat: Wahlergebnisse sickerten vorab auf Twitter durch“).

Freitag, 26. Juni 2009

Die SZ rockt

Wenn's nix wird, war's zumindest für einen guten Zweck. Ganz davon zu schweigen, daß es schön ist, mal nicht nur Blogger, Podcaster und Fernsehmoderatoren als Rampensäue zu erleben, sondern auch gestandene Printjournalisten einer seriösen Abonnementszeitung. Heute abend tritt Deadline, die Rock'n'Roll-Formation der „Süddeutschen Zeitung“ im Andechser Zelt des Tollwood-Festivals auf die Bühne: Bestehend u.a. aus Polizeireporterin Susi Wimmer (voc), Streiflicht-Feder Wolfgang Görl (g), Bayern-CvD Rudi Neumaier (tu, voc), Lokalchef Karl Forster (keyb) und den Feuilletonleitern Andrian Kreye (sax) und Dr. Thomas Steinfeld (b). Der Erlös geht an den Verein Journalisten helfen Journalisten.

Donnerstag, 25. Juni 2009

În caz de identificare, să fie reţinut *

Aus der Fahndungskartei der Securitate über meinen Vater Ion „Iani“ Popa (aka Pancrator aka Ion Măgureanu aka Popicul) und meinen Großvater mütterlicherseits Ion „Ionel“ Dragu ( aka Ioan Dragu aka Ionel Drăgescu aka Jean Dragu):

1656. – POPA IOAN, zis IANI, fiul lui Ignat şi Ecaterina, născut la data de 1 ianuarie 1913 în Vereşti, cu ultimul domiciliu în Bucureşti, str. Dr. Tomescu nr. 10, ziarist.

Semnalmente: talia mijlocie, părul negru, ochii negri, vorbeşte cu accent moldovenesc.

Rude:
- POPA ECATERINA, cu domiciliul în Focşani, str. Cezar Boliac nr. 11, reg. Galaţi (mamă).
- POPA DUMITRU, profesor, domiciliat în Focşani, str. Cezar Boliac nr. 11, reg. Galaţi (frate).
- FILIMON POLIXENIA, domiciliată în Bucureşti, str. Parfumului nr. 28 (soră).
- BALABAN VASILICA, casnică, domiciliată in Focşani (soră).
- DIACONESCU HORTENSIA, domiciliată in Bucureşti, str. Dr. Tomescu nr. 10 (fostă soţie).
- POPA ANCA MARIA, domiciliată in Bucureşti, str. Dr. Tomescu nr. 10 (fiică).

In anul 1949 a fugit din RPR în Franţa, unde s-a încadrat în "Asociaţia gazetarilor români din exil".
Este folosit de postul de radio Paris, ca şpiker pentru emisiunile în limba română. Este cunoscut ca agent al lui OPRAN MIHAIL.

În caz de identificare, să fie reţinut.
Dosar UŢ nr. 4.610 la Dir. a II-a MAI.


642. – DRAGU ION, născut la 5 noiembrie 1889 la Constanţa, fiul lui Ioachim şi Aurelia, de profesie zianst, cunoscut cu ultimul domiciliu in Bucureşti, str. Slătineanu nr. 4.

Semnalmente: talia mijlocie, gras, faţa rotundă, părul alb, chelie frontală, sprâncenele negre, stufoase, nasul mare, semne particulare nu are.

Rude:
- DRẮGESCU HORIA, cu domiciliul în Bucureşti, str. Slătineanu nr. 4 (frate).
- STEFẮNESCU ANGELA, cu domiciliul în Craiova, str. Simion Bărnuţiu nr. 30 (soră).
- DRẮGESCU MARIANA, cu domiciliul în Bucureşti, str. Lt. Dumitru Lemnea nr. 2 (nepoată).

În anul 1944, fiind rechemat în ţară din Franţa, unde fusese consilier de presă pe lângă Legaţia Română din Vichy, a refuzat să se întoarcă. S-a încadrat în organizaţiile fugarilor români care duc activitate duşmănoasă împotriva RPR.

Are legături de spionaj cu OPRAN MIHAIL.

În caz de identificare, să fie reţinut.
Dosar UŢ nr. 4.066 la Dir. a II-a MAI.

* Bei Identifizierung festzunehmen

Mittwoch, 24. Juni 2009

Insider-Tweets vom Filmfest München

Wenn Freitag das Münchner Filmfest startet, wird es neben dem Medienecho drumrum auch Nachrichten aus erster Hand, in Echtzeit geben.

Hier eine kleine, laufend aktualisierte Liste der twitternden Filmschaffenden, die ihre Werke nach München begleiten:



Pedro Almodóvar, Regisseur von „Zerrissene Umarmungen“

Duncan Jones, Regisseur von „Moon“

Max Kidd, Darsteller „Hangtime - Kein leichtes Spiel“

Ralph Kretschmar, Darsteller „Hangtime - Kein leichtes Spiel“

Kerstin Krieg. Produktion „Keine Angst“

Raya Martin, Regisseur von „Independencia“

Greg Mottola, Regisseur von „Adventureland“

Benoît Pilon, Regisseur von „Ce qu'il faut pour vivre“

Verne Troyer, Hauptdarsteller in „The Imaginarium of Doctor Parnassus“

Freitag, 19. Juni 2009

InStyle riskiert 'ne dicke Lippe – oder Nase?

Wer braucht bei der Burda Style Group schon journalistischen Nachwuchs? Ein weit unterhaltsameres Human Resource Management pflegt die Münchner „InStyle“-Redaktion. Praktikanten sucht man per Castingshow und nach diesem Flop wollte man sich offenbar etwas mehr Glamour gönnen, schließlich verkehrt doch „InStyle“ auf einem Level mit den Stars, von Du zu Du, und so muß offenbar bei irgendeinem Stehrumchen, so von Du zu Du, die Personalentscheidung getroffen worden sein, Chiara Ohoven
als Verstärkung der Beauty-Redaktion zu verpflichten (offenbar ein „Star“ auf dem Niveau der deutschen „InStyle“). Schließlich ist die 24-Jährige gleich doppelt prädestiniert, hat sie doch immerhin eine „Bild“-Kolumne (2005: „Chiara Ohoven - Ich riskier' 'ne dicke Lippe“) vorzuweisen und ein Paar Lippen, das sie zeitweise zur Heavy Userin in Sachen Hyaluronsäure, Lippenstiff, Gloss & Co machte, also zur Fachkraft. Nun soll sie, relativ unbemerkt von der Fachpresse, drei bis vier Mal die Woche eigens aus Düsseldorf eingeflogen werden, zu einer Art 3-monatigem „Praktikum“. Mit dabei: Ihre Chihuahuas Mogli und Prince. Letzterer soll Gerüchten zufolge bereits eine Kollegin in die Nase gebissen haben.

Im Impressum der aktuellen „InStyle“ taucht Chiara Ohoven nicht auf. Das Büro Ohoven hat auf eine schriftliche Anfrage bislang nicht reagiert, die Burda Kommunikation will von der Personalie nichts gewußt haben und geht der Information jetzt nach. Eine Stellungnahme steht derzeit noch aus.

Updates: Ex-Endemol-Manager Borris Brandt, der mit Chiara Ohoven längerfristig zusammenarbeitet, bestätigt das Praktikum: „Mode-Studium sehr erfolgreich abgeschlossen, jetzt das Praktikum bei der Instyle und noch die eine und andere Überraschung für dieses Jahr“ Ansonsten findet er meinen Blogeintrag „vorlaut“, während er betont, daß Chiara Ohoven „sehr gut schreibt“ und eben deswegen bei der „InStyle“ säße.

Doch nicht nur ein Praktikum? Gegenüber der „Bild“ erklärt Chiara Ohoven: „Ich schreibe eine Beauty-Kolumne für die Instyle‘.“

Mittwoch, 17. Juni 2009

Puma zeigt Fashion Spot die Krallen

Mal trägt sie rote Sneakers zum roten Oberteil, mal das ganze in blau, aber in beiden Fällen einen Schwall Sperma auf dem Oberschenkel: Das unbekannte, knieende Puma-Girl, dessen hochprofessionelles Modeshooting 2003 lange für besonders raffiniertes virales Marketing gehandelt wurde, bis Puma die Fake-Kampagne aus den meisten Webseiten löschen ließ. Nun feierte das Motiv ausgerechnet beim Thema alte Schuhe fröhlich Urständ. Das so gut informierte wie beliebte Modeportal Fashion Spot illustrierte mit der Blowjob-Szene eine Meldung zu einer Benefizaktion der Herzogenauracher in den USA, wo Puma Kunden 30 Prozent Rabatt einräumt, wenn sie ihre alten Schuhe wohltätigen Zwecken spenden. Offenbar hat es fünf Tage gedauert, bis heute das Schmuddelbild von der Redaktion wieder entfernt wurde.

Dienstag, 16. Juni 2009

Eine wie keine: freundin 17/78

„Ohrläppchen durchstechen: Ist's gefährlich? Tut's weh?“

„Wenn die Eltern immer sagen: Nimm doch den, der ist so nett...“

„10 Mark Menü für zwei: Kassler-Aspik, Omelett mit Paprika, Baiser-Kranz“

„Nur noch chemisch reinigen? Viele Hersteller empfehlen, daß man sogar Baumwolle nicht mehr selbst waschen sollte“

Sonntag, 14. Juni 2009

Wochenplan

Media Coffee: Wer profitiert von der Medienkrise?, „Transformers: Die Rache“, Fetishism in Cinema/Kunstbau, Vernissage Munich and Washington Heights/Jüdisches Museum, Release-Party „Boris“/Weltraum, Update: Gruppenausstellung Style-Blogger, Jean Dubuffet/Hypo Kunsthalle, Anna Dumitriu: Hybrid Encounters/Muffatwerk, Vernissage Raum 500, Sommerfest im Akademiegarten, Brass Banda/Schwögler am See, „The Pawnbroker“ und „The Man in the Glass Booth“/Filmmuseum

(Foto: „Transformers – Die Rache“/Paramount)