Samstag, 19. Mai 2007

Schmallippige Stadtwerke

Nach einer Woche rumänischer Chlorbracke freute ich mich letztes Wochenende auf das gute Münchner Leitungswasser. Doch auch daheim empfing mich ein Hauch des Desinfektionsmittels. Per Pressemitteilung teilten die Stadtwerke mit, daß „sich die starken Regenfälle der vergangenen Woche negativ auf die Trinkwasserqualität“ auswirken könnten und das Trinkwasser daher „ausnahmsweise leicht gechlort“ wäre. Eine kleine Sicherheitsmaßnahme, die aber offenbar großes Unbehagen bereitet. Denn auf der Homepage wird diese Pressemeldung vom 13. Mai einfach unterschlagen, und auf Nachfrage reagierte Pressesprecher Christian Miehling sehr abweisend, wie die „Süddeutsche Zeitung“ gestern berichtet hat. „Das sei doch kein Thema“, wehrte das städtische Unternehmen deren Fragen zu den Hintergründen der Chlorung ab und wies auch die Bitte um ein Interview mit einem Experten zurück. Abschließend wollte „SZ“-Journalist Michael Ruhland wissen, seit wann das Trinkwasser inzwischen wieder chlorfrei sei? Seit Anfang der Woche. Seit wann genau? „Anfang der Woche”, wiederholten die Stadtwerke. Jetzt weiß ich auch endlich, warum Gazprom so scharf drauf ist, hierzulande bei den Stadtwerken zu investieren. Das sind einfach Brüder im Geist.

Künstlerball im Geist der Machtergreifung

Die Münchner Tradition der Künstlerbälle assoziiert man schnell mit Bohème, Freiheit und kreativer Aufsässigkeit. Gestern hat die Bayerische Staatsoper nun mit ihrem ersten Ball der Künste ganz andere Koordinaten gesetzt.

Als Location: das Haus der Kunst, das sicherlich schon lange mit außergewöhnlichen Ausstellungen, Theateraufführungen und dem P1 von sich reden macht, aber nun mal eben als „Haus der deutschen Kunst“ ein Führerbau ist. Wer in der Naziimmobilie feiert, sollte da schon Taktgefühl zeigen.

Ausgesprochen sensibel ist es dann nicht gerade, ausgerechnet Bryan Ferry beim Ball der Künste auftreten zu lassen. Der hat vor zwei Monaten „die Art und Weise, wie sich die Nazis inszeniert und präsentiert haben“, gelobt, aber okay, schließlich hat er sich auch sofort ein paar Wochen später, nachdem seine Bemerkungen auf immer mehr Widerspruch stießen, dafür entschuldigt.

Das wurde aber noch getoppt! Ein gutes Beispiel, wie sich die Nazi ästhetisch präsentiert haben, hatte Hauptsponsor Audi passenderweise gestern abend als Saaldekoration zur Hand: Einen Silberpfeil Typ A der Auto Union. Audi weiß eben, wie man den genius loci angemessen umsetzt. Im Pressetext zu dem breit gestreuten Foto schreiben sie zwar ungewohnt g'schamig, es handle sich um einen „Rennwagen aus den 30er Jahren“, aber wenn ich richtig informiert bin, ist dieses Modell 1934 konstruiert worden.

Das Haus der Kunst, ein die Nazis lobender Stargast, ein Silberpfeil als Deko, alles nicht so tragisch. Aber in der Kombination wohl genau das neue Deutschland, dessen sich die „Vanity Fair“ so brüstet.

(Foto: obs/Audi AG)

Meterweise Tackerware von Ikea

Nicht nur in der Schweiz, sondern auch bei uns in München läßt Ikea es wallen und tackert beispielsweise an der Nordendstraße Stoffproben an die Plakatflächen. Ich hätte nicht gedacht, daß heute noch ein Fetzen davon hängt... Ob's am Muster liegt?

Freitag, 18. Mai 2007

Petersburger Ska

Warum sie ausgerechnet auf Goran Bregovich herumhacken müssen, ist mir ein Rätsel, aber ich werde mal tolerant sein und mir vielleicht dennoch die siebenköpfige St. Petersburger Ska-Squadron von Dva Samoleta Sonntag abend in der Monofaktur zu Gemüte führen...

Cannes: Rumänischer Alltag statt Festivaltalmi











„Ein rumänisches Abtreibungsdrama ist bislang die erfreuliche Überraschung im Wettbewerb von Cannes“
, schreibt „Spiegel“-Redakteur Wolfgang Höbel über „4 luni, 3 săptămâni şi 2 zile“ und erhebt „diesen Film ohne Fisimatenten und große Kunstanstrengungen zum bisherigen Kritikerliebling“ – was, wie er selber andeutet, nicht schwer fällt, wenn gerade erst einmal zwei, drei Wettbewerbsbeiträge gezeigt worden sind. Aber es ist schon beeindruckend, wie die rumänische Filmproduktion, also die ein, zwei jährlich entstehenden Spielfilme, zu hundert Prozent auf den großen Festivals laufen. Mit der Erfolgsquote kann kaum eine große Filmnation mithalten...

Naziblutrausch von der HFF

Ich bin durchaus dankbar, wenn ein Film der Münchner Filmhochschule mal nicht wie geleckt aussieht. Schließlich können auch nicht alle Studenten nur darauf aus sein, sich bei BMW, Ferrero und den anderen Blendern als Werbefilmer zu verdingen. Aber muß es gleich ein „Goldener Nazivampir von Absam 2“ sein? Die Händler, die sich das mutmaßliche Machwerk Montag nachmittag auf dem Filmmarkt in Cannes antun müssen, bedauere ich jetzt schon. Als hätten wir unter den letzten Führerfilmen nicht schon genug zu leiden gehabt... Letztendlich doch wieder typisch HFF: Die ganzen Marketingschikanen wie Podcast, Paypal-Spenden, YouTube und Exploitation-Kult beherrschen bemühen und darüber den Inhalt vernachlässigen – wobei ich mich natürlich recht weit hinauslehne, da ich den Film noch gar nicht gesehen habe. Trailer und Website haben mir aber gereicht...

Basic Spam


Muß Robert seine kargen Blogeinkünfte jetzt etwa so aufbessern? Ihm würde ich die Pillen sogar abkaufen...

Kein Schwabing und dennoch gut

Nein, lieber Julius Müller-Meiningen von der „Süddeutschen Zeitung“, in unserem Lieblingscafé mag sich zwar tatsächlich die „Schwabinger Szene“ treffen, aber das Barer 61 liegt keineswegs – wie von ihnen heute in der „SZ“ behauptet – „im Südosten Schwabings“, denn Wahnmoching endet an der Georgenstraße, während mein Kiez Univiertel heißt, beziehungsweise seit der Gebietsreform zwangsweise Maxvorstadt.

Und auch sonst kann ich mich über die Lobeshymne nicht so recht freuen. Denn jetzt werden „AZ“, „Prinz“, „Go“ & Co auch in den Choral einstimmen, und die nette Nachbarschaft, mich eingeschlossen, vor lauter Szenetouristen gar keinen Platz mehr in unserem Café finden.

Aber wie ich Barry gestern schon anbot, ich stehe als Käfer-geschulter Türsteher jederzeit bereit.

Mehr zum Barer 61

Donnerstag, 17. Mai 2007

Wir sind Helden Heuchler

In den guten Medien, vom „Stern“ bis zum „Musikexpress“, sind die Deutschpopper von Wir sind Helden wieder präsent, um ihr neues Album zu promoten. Aber mit der Boulevardpresse, zu denen sie auch einige Frauenzeitschriften zählen, sprechen Judith Holofernes und ihre Mannen genauso wenig wie mit Politikern, und brüsten sich dessen gern. Finde ich auch voll okay, echt! Anderseits könnte man es schon recht bigott finden, wie die gleiche Band für die Bild-Zeitung der Lüfte, sprich: Privatsender wie Radio Energy die Beine breit macht. Interviews, Geheimkonzerte, die ganze Promoschiene. Und seltsamerweise stört es die aufrechten Helden gar nicht, daß diese Sender nicht nur ihren Moderations- und Nachrichtenanteil teilweise mit dem Verlesen von Bild-Meldungen und ähnlichen Qualitätsnews bestreiten, sondern auch ganz eigenständig Frauenfeindliches, Rassistisches oder einfach nur Niveauloses über den Äther schicken. Aber irgendwie muß man ja auch seine Alben verkaufen.

(Foto: Gerald von Foris/EMI Music)

Cannes macht mobil

Einfach schön: Das Plakat zum 60. Festival von Cannes mit Bruce Willis, Gérard Depardieu, Pedro Almodovar, Samuel L. Jackson, Souleymane Cissé, Penélope Cruz, Wong Kar-Wai, Juliette Binoche und Jane Campion – fotografiert von Alex Majoli.

Mittwoch, 16. Mai 2007

Johnnü Düpp – Pürat der Karübük

Die Presseabteilung der Buena Vista International ist immer wieder für einen Lacher gut. Mit stolz geschwellter Brust informieren sie, daß „in sechs deutschen Städten (...) Disney's PIRATES OF THE CARIBBEAN - AM ENDE DER WELT in türkischer Originalfassung laufen“ wird.



Und ich hielt Johnny Depps Piratentrip bisher immer für einen original Hollywood-Film.

So klingen übrigens Johnnü und sein „Karayip Korsanlari - Dünyanin Sonu“ im Original:



Nun bin ich gespannt, welche Originalfassung sie uns Montag früh in der Münchner Pressevorführung präsentieren: Die Amerikanische, Deutsche, Türkische oder Karibische?

(Foto: Disney Enterprises/Buena Vista International)

Dienstag, 15. Mai 2007

Poshwurfsendungen

Erst „Rich“, die kostenlose Wurfsendung für die upper class, und jetzt Reinhard G. Modritz' Revival des Reisemagazinklassikers „Traveller's World“ – alle wollen sie ihre Zeitschriften für den exklusiven elitären Kreis der Betuchten machen. Spam de luxe, wenn ich Turi recht in Erinnerung habe. Natürlich träumen sie von dieser Zielgruppe wegen der lieben Anzeigenkunden. Aber wenn ich ehrlich bin, leben sowohl Schnöselpostillen wie die „Vogue“, als auch deren Anzeigenkunden doch gerade von den Blendern und Möchtegerns der Mittelklasse, die gerade genug Geld haben, um sich eine echte Louis Vuitton mal leisten zu können. Nur um die zu erreichen, braucht es einen soliden Verlag im Hintergrund. Also kaschiert man die mangelnde Reichweite und stilisiert sich als edles Upper-class-Unternehmen. In Schönheit sterben...

Montag, 14. Mai 2007

Häuslebauer vor Bukarest

Deutsche Kultur habe ich in Rumänien bislang eher mit Wehrkirchen und ähnlich romantischem Erbe der Siebenbürger Sachsen verbunden, aber diesmal dienen wohl eher die Banater Schwaben mit ihrer monotonen Symmetrie als Vorbild: Denn die Häuslebauer von der baden-württembergischen Landesbank stehen vor der Hauptstadt und wollen im Nordwesten Bukarests die „Residenz – Cartierul German“, also das deutsche Viertel errichten, eine autogerechte Schlafstadt für den aufstrebenden Mittelstand. Dabei dachte ich, am deutschen Wesen würden heutzutage nur noch die Chinesen genesen.

Ungeordnetes zu Monogamie & Lokalen

Das Dilemma mit außergewöhnlich attraktiven Partnerinnen ist, daß jeder Depp sie anbaggert. Mit Lieblingslokalen ist es ähnlich, nur schlimmer. Denn – um im Bild zu bleiben – sie gehen auch gleich mit jedem ins Bett. Beim P1 bleibt mir der kleine Trost, daß ich als long time lover immerhin vom Türsteher durchgewunken werde und anschreiben kann. Beim Schumann's, daß ich an die reservierten Tische darf und anschreiben kann. Aber im 61 – Barry, darf ich bei Euch anschreiben?

Da öffnet so ein cappuccinistisches Juwel direkt vor meiner Haustür, verführt mich zu immer wilderen Kaffeemessen, ich lerne jeden Tag eine andere Medizinstudentin kennen und plötzlich ist es knallvoll, ich habe Mühe, überhaupt noch einen schönen Platz zu kriegen, und natürlich füllt es sich mit dem falschen Publikum. „Die alten Säufer, die früher immer im Schultz saßen“, charakterisierte sie gestern Narziss – und wie immer hatte er recht.

Heute saß dann auch Peter Schamoni da, den man am besten als Wahnmochinger Filmfürsten beschreibt oder noch viel besser man liest Günter Seurens großartigen Schlüsselroman „Die Asche der Davidoff“, in dem er Schamoni aufs Köstlichste bloßstellt.

Nun wird im ehemaligen Schultz eifrig gewerkelt und wohl am 1. Juni neu eröffnet. Ob dann die geriatrische Konkurrenz, diese ganzen schlecht gealterten Filmfuzzis mein 61er verschonen? Ich weiß nicht, denn die neuen Wirte im alten Schultz sind ausgerechnet die Jungs vom 61er. Heißt das Schultz dann Barer 47? Wird die Barer dann wie die Türkenstraße vom Gschwerl überrollt, zumal ein paar Häuser weiter, Georgen- Ecke Kurfürstenstraße angeblich die Nage & Sauge-Jungs einen neuen Laden aufmachen? Ziehen Schauspieler wie Thomas Darchinger dann ins Univiertel, woraufhin mir Narziss die Freundschaft aufkündigen würde?

Ich muß jetzt jedenfalls wieder runter, mein Revier verteidigen.

Mehr zum Barer 61

Ökosex

Ein Vibrator aus glanzgeöltem splitterfreiem Ahornholz, der Lover Vib von HartesHolz, genau das hatte ich erwartet, als endlich das Sex-Sonderheft von Öko-Test vor mir lag. Natürlich hat der stramme Prügel das Testsiegel sehr gut erhalten. Der Ökostengel bleibt aber die Ausnahme, sonst herrscht selbst beim Alternativsex Plaste und Elaste vor, und Chefredakteur Jürgen Stellpflug redet sich in seinem Editorial gleich aufs nachhaltige Ganzheitliche heraus: „Poppen statt shoppen, das ist praktizierter Umweltschutz und Kapitalismuskritik vom Feinsten. Guter Sex statt Ersatzbefriedigung durch den Kauf eines noch schnelleren Autos oder noch teurerer Schuhe.“ Dann aber ausgerechnet einen Shoppingguide mit Empfehlungen Formulierungen wie den der „Porsche unter den Vibratoren“ mit „3600 Schwingungen pro Minute“ abzuliefern, ist knapp daneben, aber eben auch vorbei. Immerhin schneidet der Porsche im Test als ungenügend ab.

Das Heft war nicht leicht zu bekommen. Im Univiertel führte es keiner meiner Zeitschriftenhändler, sie hatten nicht einmal von der Neuerscheinung gehört. Am Flughafen gab es dann die Bückware, die überwiegend schon zu oft in Frauenzeitschriften gelesenes Grundsätzliches über guten Sex und Bettpannen enthält. An Tests nur vier Varianten: Gleitmittel, Vibratoren, Kondome und Potenzmittel – allesamt Neuaufgüsse bereits im „Öko-Test Magazin“ veröffentlichter Untersuchungen.

Bei den Gels schneiden 16 sehr gut ab, darunter neben den Standardschmieren von Billy Boy, Blausiegel, Durex und London auch zwei Ökomarken, die sich bereits im Namen auf den natürlichen Saft des Kiwibaumes berufen.

Bei den 22 geprüften Vibratoren ist die Ausschußquote weit größer: Nur acht schneiden sehr gut ab, darunter der apfelgrüne Freshvibes G2 Patchy Paul II von der Fun Factory und der bereits erwähnte Holzständer als Klassenbeste, während zehn ungenügend sind und einer mangelhaft.

Bei den Kondomen erhalten Marken wie Durex, Blausiegel, Fromms, Billy Boy und Ritex pauschal Absolution und werden gar nicht mehr getestet, während auf dem Prüfstand dann noch Chaps 12 Kondome Classic Natur (Med Device), Vulkan Sensitive zartrosa extra feucht (Schlecker) und Young Hearts Sensations 12 Kondome Perlgenoppt (Müller Drogeriemarkt) als sehr gut bewertet werden. Beate Uhse Feel schafft dagegen gerade ein Befriedigend.

Die aus Sexshops vertrauten Potenzmittel wie Voodoo Ekstase, Erotisan oder Penis Kraft Dragees fallen natürlich auch durch. Nur die rezeptpflichtigen Klassiker wie Cialis, Levitra und Viagra stehen ihren Mann... Aber muß man für diese Erkenntnisse 3 Euro 90 investieren?

Freitag, 11. Mai 2007

Die negativen Seiten des Fortschritts

Überall WLAN, nirgends Internetcafés, zumindest nicht dort, wo ich in Bukarest, Constanţa, Mamaia, Tulcea vorbeikam. Immer ein Zeichen, das es mit der Infrastruktur eines Landes aufwärts geht und immer mehr Leute eigene PCs besitzen. Nur war damit Narziss' Vorschlag, das PowerBook daheim zu lassen, zumindest meinen Netzaktivitäten nicht sonderlich dienlich – und Goldhund läßt solche Themen stets unkommentiert.

Anderseits waren fünf Tage offline auch recht erfrischend, und es ist zur Abwechslung ganz schön, ohne Handgepäck unterwegs zu sein. Heute werde ich wohl erst einmal nur erste Bilder flickrn, dann morgen im 61er nach dem Rechten schauen, einen neuen DVB-T-Receiver organisieren (Grand Prix d'Eurovision!!!) und dann auch wieder bloggen. Obwohl, das ist ja hiermit auch schon geschehen...

Sonntag, 6. Mai 2007

Babewatch

Als der US-„Playboy“ eines von Jessica Albas Promo-Bildern für „Into the blue“ ohne approval aufs Cover setzte, gab's von Sony Pictures und Alba böse was auf die Finger. Woraufhin sich Hugh Hefner persönlich entschuldigen mußte, und die Redaktion sich mit Spenden an zwei Benefizorganisationen ihren Ablaß verdiente. Mal sehen, wie es den Kollegen des britischen Online-Magazins „Monkey“ ergeht, die auf Seite 36 auch noch mit nackten Tatsachen nachlegen.

Haide, să mergem

Kühlschrank leer, DVB-T-Receiver kaputt, Regenwetter – höchste Zeit, nach Rumänien zu fahren...

Samstag, 5. Mai 2007

Ab Freitag die neue 24-Staffel auf DVD?

Die britische DVD-Box ist erst für den 5. November angekündigt und Amazon USA kann derzeit weder ein Artwork, noch einen Erscheinungstermin vorzeigen, aber laut Verena Lueken von der F.A.Z. kommt die sechste Staffel am Freitag auf DVD heraus – bis auf diese kleine Unwägbarkeit hat sie aber in ihrer Betrachtung Jack Bauers einen großen Wurf gelandet.
Update zur deutschen Fernsehausstrahlung und zur Veröffentlichung der DVD.

Könnte mein Lieblingsdrink werden

„Deja-vu: Not a place for a quiet night out. This is the best cocktail bar in Bucharest, with the best bar staff this side of the River Prut. They serve a few cocktails here involving fire, as well as a few which involve wearing a World War II Russian army helmet. They also serve at least one which involves a young Russian girl squeezing lemon into your mouth with her teeth.“
In your pocket

Petit déjeuner musical (17)

Messieursdames, aus gegebenem Anlaß, Marie Myriam!


Marie Myriam__________Eurovision 1977
. -

Was RICHtet Wrede an?

Als ich das Klingelschild der Entwicklungsredaktion im Münchner Lehel zum ersten Mal sah, kam mir nur kurz Paris Hilton als Chefredakteurin dieses neuen Magazins in den Sinn. Aber nein, so unprätentiös, mit einem handschriftlich ergänzten Papierfetzen würde sie sich nicht präsentieren. Vielmehr steckt der Hamburger Andreas Wrede (ex „Max“, ex „GQ“) hinter dem Glamourprojekt, das ab September erscheinen soll und in unserer schönen Landeshauptstadt nur die Beauty- und Moderessorts ausgelagert hat. Bis Donnerstag ist noch eine absolute Nachrichtensperre über das Projekt verhängt.

Da ich auf gepackten Koffern sitze, habe ich leider nicht die Zeit, zu recherchieren, ob es sich bei „Rich“ um das Kundenmagazin einer Prosecco-Firma handelt, „The Mail on Sunday“ Pate stand, diese Website damit zu tun hat und ob Wrede, wie in seinem Xing-Profil angegeben, immer noch für den Heinrich Bauer Verlag arbeitet. Turi, übernehmen Sie?

--------

Nachtrag vom 13. Mai: Inzwischen gibt es eine Pressemeldung und eine Homepage dazu.

WAs

Donna liebt die Löschtaste


Nicht, daß es eine große Rolle spielt, aber ich war doch neugierig, wie Donna mich behandeln würde, jetzt, wo ich nicht mehr für Burda arbeite. Schließlich hat sie die Löschung vieler meiner Kommentare immer damit gerechtfertigt, daß es verkappte Werbung für meinen Auftraggeber wäre... Doch offenbar ist es doch eher eine persönliche Fehde, denn gestern löschte sie auch diesen Kommentar zu einer aktuellen Diskussion über geklaute Bilder. Aber vielleicht nehme ich mich auch nur zu wichtig und in Wahrheit ist es nur ein mieser, kleiner Vasallendienst für Donnas Lieblinge von jetzt.de.

Freitag, 4. Mai 2007

Vinyles Marketing

Ist das jetzt schon virales Marketing oder nur unkonventionelle Außenwerbung – und vor allem wofür? Erst dachte ich, aha, mein Lieblingsthai im Gärtnerplatzviertel vermißt mich und wirbt deshalb direkt vor meiner Haustür. Aber ehrlich gesagt habe ich dort noch nie Bikinischönheiten mit Surfboard entdecken können, und vor allem die Werbeaussage: „Jeden Freitag im Mai und Juni“ machte wenig Sinn.

Also handelte es sich wohl um eine Partyreihe, für die hier geworben wird. Aber in welchem Club? Die Antwort weiß wieder einmal das Web!

Neuer Brummer im Univiertel

Vor zwei, drei Jahren war die Marke mal recht angesagt. Seitdem habe ich Hummel ehrlich gesagt nicht mehr auf dem Radar gehabt. Aber das ändert sich vielleicht, wenn sie in der Türkenstraße ihren Laden eröffnen...

Lebensfalle München?

„München ist 'ne Lebensfalle. Du sitzt im Café, freust Dich über den Föhn, trinkst Cappuccino – und rumms! Mit einem Schlag bist du 55 Jahe alt. Und plötzlich merkst du, daß alle ein Leben gelebt haben, und nur du... Du hast Cappuccino getrunken...“




Im Grunde Blasphemie für uns Cappuccinisten des sechsten Tages, aber Ralf Westhoffs grandiose Single-Komödie „Shoppen“ verzeihe ich selbst das (und natürlich die Schmach, gestern nicht zur Premierenparty in der Ersten Liga eingeladen gewesen zu sein).

Der Film so gut, wie mawa vermutet hat, wenn nicht sogar noch besser. Und die unglaublich schnucklige Julia Koschitz („München 7“, „Allein unter Bauern“) spielt auch mit!

Schuhnd

Heute mittag im Showroom von Louis Vuitton kam ich angesichts der Herbst-/Winter-Novitäten kurz ins Grübeln, ob ich wirklich zum Prekariat überlaufen oder nicht doch lieber wieder einen Nuttenjob annehmen sollte, um solch schöne Accessoires verschenken zu können. Aber dann geriet ich heute abend bei der Eröffnung des Bäumler-Showrooms unter die Münchner Schickeria samt der entsprechenden Mädels und ihren Fick-mich-Schuhen mit Daisy-Duck-Schleifchen, was mein Begehren prompt killte.

Mittwoch, 2. Mai 2007

Optimaler Rabatt auf Vinyl & CDs

Welches Jubiläum feiert Münchens engagiertester Plattenladen, das Optimal? Im Flickrama springt einem die 24 ins Auge, auf der eigenen Website ist von 20 Jahren die Rede, und wenn man nachliest und vor allem rechnet, komme ich auf 25 Jahre. 25 Prozent Jubiläumsrabatt verspricht zumindest der Geburtstagsflyer auf alle CDs und Schallplatten, aber nur diesen Donnerstag, Freitag und Samstag, also vom 3. bis 5. Mai.

Umsonst & drinnen

Morgen, Donnerstag abend, präsentieren sich in der Registratur wieder einige Bands, die noch keinen Plattenvertrag haben, den Münchner Musikfans, Journalisten und Pop(p)profis: Hoerprobe Vol. 3 mit Rainer Von Vielen, Wink, Doppel-D und Johannes Oerding. Ich fürchte, ich selbst werde es wieder nicht dorthin schaffen, denn am selben Abend eröffnet Bäumler im Lodenfrey-Park seinen neuen Showroom mit Max von Thun, im M.C. Mueller präsentieren luxusbaba ihre neue Kollektion und auf der Praterinsel treten die Franzmänner von Cassius auf.

Filmstöckchen

Unter Hundefreunden ist es wohl selbstverständlich, Stöckchen auszutauschen, aber Blog Queen hat nicht nur Narziss und Goldhund bedacht, sondern auch mich.

1. Ein Film, den Du mehr als zehnmal gesehen hast
„Blowup“, „Casablanca“, „Citizen Kane“, „Gorki Park“, „Der Pate“, „Thomas Crown ist nicht zu fassen“, „Wenn die Gondeln Trauer tragen“



2. Ein Film, den du mehrfach im Kino gesehen hast

Martin Scorseses „Casino“, Helmut Dietls „Rossini“.

3. Nenne eine/n Schauspieler/in, wegen dem/r Du eher geneigt wärst, einen Film zu sehen

Isabelle Adjani, Scarlett Johansson, Sophie Marceau, Vanessa Paradis, Winona Ryder, Tom Cruise, Johnny Depp und John Travolta.

4. Nenne eine/n Schauspieler/in, wegen dem/r Du weniger geneigt wärst, einen Film zu sehen

Katja Riemann.

5. Ein Film, aus dem Du regelmäßig zitierst

„Das Schweigen der Lämmer“.

6. Ein Film-Musical, von dem Du alle Texte der darin gesungenen Songs auswendig weißt

Ich bin ganz schlecht im Textmerken. Aber wenn, würde ich gern bei „Nightmare before Christmas“ und „Jesus Christ Superstar“ mitträllern können.

7. Ein Film, bei dem Du mitgesungen hast

In „Casablanca“ bei der Marseillaise.

8. Ein Film, den jeder gesehen haben sollte

„Shoah“ von Claude Lanzmann.

9. Ein Film, den Du besitzt

Zum Beispiel „All that Jazz“, „Gorki Park“, „The Fabulous Baker Boys“.

10. Nenne einen Schauspieler, der seine Karriere nicht beim Film startete und der dich mit seinen schauspielerischen Leistungen positiv überrascht hat

Yves Montand, Fabrikarbeiter, Friseur und Sänger.

11. Hast Du schon einmal einen Film in einem Drive-In gesehen?

Nein, aber in Schwimmbädern, Open-Air-Kinos, der Berliner Waldbühne, ICE, Flieger und auf meinem PowerBook.

12. Schonmal in einem Kino geknutscht?

Nicht nur geknutscht.

13. Ein Film, den Du schon immer sehen wolltest, bisher aber nicht dazu gekommen bist
Die Redux-Fassung von „Apocalypse Now“

14. Hast Du jemals das Kino verlassen, weil der Film so schlecht war?
Ja, Thomas Kretschmanns „Rohtenburg“

15. Ein Film, der Dich zum Weinen gebracht hat
Jeder traurige Film, jede Szene mit einem Herzinfarkt, bei vielen rührenden Happy-Ends – weine oft und gern im Kino.

16. Popcorn?
Wenn ich vor lauter Filmegucken sonst nicht zum Essen komme...

17. Wie oft gehst Du ins Kino?
Manchmal mehrmals am Tag und dann auch mal eine Woche gar nicht.

8. Welchen Film hast du zuletzt im Kino gesehen?

Letzte Woche „Mr Bean macht Ferien“ und gerade eben: „Mia san dageng!“

19. Welches ist Dein Lieblingsgenre?
Larry-Clark-Filme.

20. Was war Dein erster Film, den Du im Kino gesehen hast?
Etwas von Disney, ich glaube „Fantasia“.

21. Welchen Film hättest Du lieber niemals gesehen?
„Wer früher stirbt ist länger tot“

22. Was war der merkwürdigste Film, den Du mochtest?
Alles von Andrzej Zulawski, zum Beispiel „Possession“, „Meine Nächte sind schöner als deine Tage“ oder „Nachtblende“.

23. Was war der beängstigendste Film, den Du je gesehen hast?
David Cronenbergs „Parasiten-Mörder“

24. Was war der lustigste Film, denn Du je gesehen hast?

„Der Partschreck“ mit Peter Sellers

Mal sehen, ob Ariadne vom Berliner Patrick-Swayze-Fankreis das Stöckchen aufhebt.

Dienstag, 1. Mai 2007

Auf den Spuren Ovids

Das erste Mal war ich erst 1992 in Rumänien, dann aber gleich dreimal in dem Jahr, für mehrere Wochen, und seitdem immer wieder einmal, nicht nur in Bukarest, sondern auch quer durchs ganze Land. Nur die Schwarzmeerküste erreichte ich irgendwie nie. Das wird jetzt auf einer Pressereise nachgeholt, eines jener Angebote, für die man uns Journalisten so beneidet, die aber nicht immer der reinste Spaß sind. Sonntag früh geht's erst auf eigene Kosten von München nach Köln, wo der Fam Trip startet. Dann im Flieger nach Bukarest (Stadtrundfahrt, Abendessen, Übernachtung). Am nächsten Morgen per Bus in die Hafenstadt Constanţa (Stadtbesichtigung), dann gleich weiter in den Badeort Mamaia (Ortsbesichtigung, Abendessen, Übernachtung), dann zwei Nächte im Donaudelta, zurück nach Bukarest und via Köln zurück nach München. Unterm Strich fast mehr Zeit im Bustransfer als jeweils vor Ort, aber dennoch ein guter Schnuppertrip, um endlich einmal das Schwarze Meer und das Donaudelta zumindest en passant zu erleben. Und wenn ich mir das Logo der uns betreuenden PR-Agentur anschaue, kann das doch nur ein recht lustiger Ausflug werden.

Kate chez Colette

Kate Moss' Modekollektion für Topshop kann man natürlich in Großbritannien kaufen, online auch in Irland, Australien und den USA, sowie in ausgesuchten Läden von Bahrein bis Belgrad, nur in Deutschland anscheinend nicht. Den schicksten Laden unterschlägt aber selbst die Topshop-Website: Ab morgen führt auch der Pariser Designer Store Colette die Outfits und Accessoires! Mal abgesehen davon, daß ich eh viel lieber an die Seine reise als ins Fish & Chips Kingdom, liegt Frankreich auch ein ganzes Stück näher.

Piratenflaute


Voller Stolz vermeldet Buena Vista International, daß die Weltpremiere für „Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt“ bereits nach 14 Tagen ausverkauft sei. Nein, nicht 14 Minuten oder 14 Stunden. Zwei Wochen lagen Tickets für die Weltpremiere des dritten Teils mit Johnny Depp, Geoffrey Rush, Keira Knightley und Keith Richards, einen Benefizevent am 19. Mai in Disneyland, herum. Vielleicht lag's an der Location?



(Foto: Buena Vista International)