Sonntag, 31. Mai 2020

Wochenplan (Updates)

Q+A mit den Hauptdarstellerinnen Sandra Oh, Jodie Comer, Fiona Shaw und Executive Producer Sally Woodward Gentle zu „Killing Eve“ (Foto) / Variety Streaming Room, Förderpreis für junge Kunst – Perspektiven 2020 mit täglich wechselnden Livestreams der Nominierten: Kalas Liebfried, Patrick Ostrowsky, Alina Schweizer, Max Weisthoff und Lina Zylla / Platform, das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz präsentiert den Kurzfilm „10 Tipps wie du dich nicht verarschen lässt – diesmal von Rechtsextremisten“ / Odeon des Innenministeriums, 1. FC Kaiserslautern vs. TSV 1860 / Fritz-Walter-Stadion, Pressekonferenz zum Lagebild „Gewalt gegen Polizeibeamte in Bayern 2019“ / Odeon des Innenministeriums, Vernissage Emanuel Mooner / Utopia, TSV 1860 vs. Würzburger Kickers / Grünwalder Stadion, All Black – Nein zu Rassismus / Stachus, We Love Green Festival: Catherine Ringer chante Les Rita Mitsouko / France TV Culturebox

Samstag, 30. Mai 2020

Hubert Burda & die Bayerische Hausbau: Mythenbildung im Arabellapark (Update)

Für Hubert Burda bleibt sein Büro an der Arabellastraße „der spannendste Ort“ der Welt. Was man für das Areal zwischen seinem Verlag und dem Arabellahaus längst in Frage stellen kann. „Dort pulsierte das Leben“ einst zwar mit Sicherheit.
Und auch wenn die Fußgängerzone unter Burda-Redakteuren gern „Gefängnishof“ genannt wurde, galt die Schmähung doch eher dem Arbeitgeber als der beliebten Piazza, die, wie Burda zu recht feststellt, „für die Redakteure des Verlags eine belebende soziale Atmosphäre“ bot. Und sei es nur, weil man sich gern mittags im Arabella-Hotel zu einem Schäferstündchen traf. Aber das ist lange her.
Selbst damals war der Offenburger Verleger keineswegs ein Neuankömmling in München, auch wenn er in seinem Interview für die soeben erschienene Festschrift zum 50. Jubiläum des Arabellahauses und des sich anschließenden Stadtviertels auf die arg verkürzte Frage „Was hat Sie damals bewogen, von Offenburg nach München zu ziehen – und warum gerade in den Arabellapark?“ den Eindruck entstehen läßt, 1983 quasi direkt von Offenburg nach München gekommen zu sein.
Aber bereits 1966 erhielt Junior Hubert Burda, der unter anderem in München Kunstgeschichte studiert hat, von seinem Vater, dem Senator Franz Burda, sein eigenes kleines Reich als Verlagsleiter, eine Münchner Dependance in der Arnulfstraße, wo etwa unter Helmut Markwort als Chefredakteur die „Bild + Funk“ entstand und der junge Burda bei seinem ersten Versuch als Innovator zwölf Millionen Mark mit dem Männermagazin „m“ versenken durfte.
1983 war Burda dann längst als Verlag in München etabliert. Es zog höchstens der „Hauptsitz“ um, wobei faktisch bis weit ins 21. Jahrhundert ein vom Verleger sehr bewußt gepflegter Dualismus zwischen Offenburg (Todenhöfer) und München (Markwort) weiter fortbestand. Teile und herrsche.
Seitdem ist der Arabellapark in die Jahre gekommen, um aus einer weiteren Frage an den Verleger weiter hinten in der Festschrift zu zitieren: „Sukzessive gelangen die Gebäude im Arabellapark an das Ende ihrer funktionellen Lebensdauer.“ Und das gilt nicht weniger für viele Redaktionen dieser „Fleet Street von München“.
Die Printredaktion von „Focus“ sucht längst in Berlin ihre Zukunft. Die „Cosmopolitan“, ein paar Häuser weiter von Marquard Media verlegt, und fürs Viertel so prägend, dass das Restaurant Föhn am Rosenkavalierplatz sogar den Redakteurinnen zuliebe eine „Pasta Cosmo“ kreierte (halbe Portion, aber dafür mit einem Salat), wurde an die Bauer Style & Luxury KG verkauft und ins weniger luxuriöse Neuperlach verbannt.
Und der deutsche „Playboy“ hat inzwischen auch Adresse wie Verlag gewechselt. Anders als auf Seite 23 der Festschrift behauptet, residiert er längst nicht mehr in der Arabellastraße. Seitdem Chefredakteur Florian Boitin die Last des in die Jahre gekommenen Titels seinem ehemaligen Arbeitgeber Burda abgenommen hat und das Männermagazin selbst verlegt, sitzt die Redaktion am Kaiser-Ludwig-Platz.

Sonntag, 24. Mai 2020

Wochenplan (Updates)

Wirtschaftsausschuss des Münchner Stadtrats / Rathaus, Pressekonferenz zum Kulturrettungsschirm / Kranhalle,  Mietrechts- bzw. Nachlassverfahren Lehrnbecher ./. Popa / Amtsgericht München, BND-Akte „Fix und Foxi“: „BILD“ ./. BRD – Mündliche Verhandlung zur Akteneinsicht hinsichtlich einer möglichen Zusammenarbeit des Bundesnachrichtendienstes oder dessen Vorläuferin, der „Organisation Gehlen“, mit dem Kauka-Verlag und einzelnen dort tätigen Personen (BVerwG 6 A 11.19 u. a.) / Bundesverwaltungsgericht, Verwaltungs- und IT-Ausschuss des Münchner Stadtrats / Rathaus, First Crew Launch with SpaceX / Kennedy Space Center, Sozialausschuss des Münchner Stadtrats / Rathaus, Vernissagen Florian Süssmayr zeigt / Galerie Schöttle und Tanja HirschfeldBartolomiej Zabielny & Franz Wechtenbruch: „Trialog“ / UtopiaDeutscher Kamerapreis, Re-Start 3. Liga: TSV 1860 vs. MSV Duisburg / Grünwalder Stadion (Geisterspiel)

Donnerstag, 21. Mai 2020

Horror Picture Show: „Oliver Twist“ (1982) mit George C. Scott und Tim Curry

Ein Mädchen, blond und zart, kämpft sich voran, durch Sturm und Regen. Mit letzter Kraft erreicht die Hochschwangere ein düsteres Anwesen, das Armenhaus einer kleinen, englischen Gemeinde, wo sie ihrem Sohn das Leben schenkt und stirbt. Ein Gentleman ist geboren, Oliver Twist hat das Licht einer Welt erblickt, die ihm trotz schrecklicher asozialer Verhältnisse nichts anhaben können wird.
 Pünktlich zu Weihnachten kommt die x-te Verfilmung von Charles Dickens' Klassiker in die Kinos, „Oliver Twist“, nicht mehr singend oder in Schwarz-weiß, sondern als opulentes Farbspektakel mit drei aufregenden Schauspielern in den bösen Rollen: Altmime George C. Scott, Frank'nfurter Tim Curry und die „Excalibur“-Schönheit Cherie Lunghi verkörpern das Milieu der korrupten und korrumpierenden Existenz.
An diese drei gerät das Waisenkind Oliver, vor Armenhaus und Kinderarbeit flüchtend, auf dem Weg in die Hauptstadt. Doch in diesem London des angehenden 19. Jahrhunderts, im Pfuhl der Armut und des Verbrechens bleibt der Kleine rein und fein, nicht umsonst ist er von besserem Blut. Nach einer aufregenden Odyssee wird Oliver als Sohn und Erbe eines edlen Herrn anerkannt.
Diese deterministische Vorstellung von der Vererbbarkeit der Klassenunterschiede schwächt die Sozialkritik des Werkes bedenklich ab. Erträglich und wohl auch ertragreich bleibt dieser Familienfilm dennoch, nicht zuletzt dank der Schauspieler und Dekors, die der altbekannten Geschichte immer neue Höhepunkte verschaffen.

Diese Filmkritik erschien in der „Münchner Stadt-Zeitung“, Ausgabe 12/1982.

Sonntag, 17. Mai 2020

Wochenplan (Update)

Vernissage „Obst und Gemüse“ mit Burcu Bilgic,  Anais Cousin, Lola Cuallado, Xenia Hartok, David Ilzhöfer,  Tom Messavilla,  Moritz Moll, Christina Reschetnikov, Antonio Sarcinella und Ilvie Schlotfeldt / Bienewitz, Erstverkaufstag der neuen VOGUE Deutschland „All About Love“ (Foto), Urteilsverkündung in Sachen „Strategische Ausland-Ausland-Fernmeldeaufklärung des Bundesnachrichtendienstes“ / Bundesverfassungsgericht, Masks for Munich Pop-up Store / Breakout Mucbook Clubhaus, digitale Pressekonferenz zur neuen Spielzeit 2020/2021 unter der designierten Intendantin Barbara Mundel / Kammerspiele, Verkehrsministerin Kerstin Schreyer und Innenminister Joachim Herrmann ziehen Abschlussbilanz zum Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramm 2020 / Odeon des Innenministeriums, „A Streetcar Named Desire“ mit Gillian Anderson / National Theatre at home, Romy 2020 – Der österreichische Film- und Fernsehpreis / ORF2, SubRosa Dictum BoundCon Party – Keep the Spirit Alive / YouTube

Foto: © Giampaolo Sgura für VOGUE Deutschland

Samstag, 16. Mai 2020

Kwaliteit für Klaus

Mit Typen aus Klaus Lemkes Filmkosmos rechnet man eher freitags auf Tele 5, wenn die schlechtesten Filme aller Zeiten laufen. Aber heute abend zeigt der Sender Trash ganz anderer Art, Dick Maas' Kultfilm „Flodder – Eine Familie zum Knutschen“ mit Huub Stapel in der Hauptrolle.
Dick & Huub, das war in den achtziger Jahren das Dream Team aus den Niederlanden, das mit drei Filmen: „Fahrstuhl des Grauens“, „Flodder“ und „Amsterdamned“ weltweit für Furore (und Remakes) sorgte.
Und selbst bis ins beschauliche München sprach sich der Ruhm um. Produzent Hanno Schilf hatte Klaus Lemkes „Zockerexpress“ (bzw. „Zockerexpreß“) in Planung, und Huub Stapel sollte dem ganzen Professionalität und internationales Flair verleihen. Weshalb merkwürdigerweise ausgerechnet ich als sonst nur mit der Pressearbeit betrauter Gehilfe den Wunschstar bei Laune halten sollte.
Man schickte mich zu ihm nach Amsterdam, nur um mit ihm einen Kaffee trinken zu gehen. Damit er ja auch unterschrieb und zu den Dreharbeiten erschien. Bei seinem Gegenbesuch in München besuchten wir mit Klaus Lemke die Wiesn und schossen das Promobild, mit dem die „Cinema“-Redaktion dann zwei Komparsenrollen verloste.
Während der Produktion führte ich Huub nach Drehschluss zum Runterkommen in den Wolkenkratzer, dem Club hoch oben im ehemaligen Hertie-Hochhaus, Schwabings fünfzig Meter hoher schwarzer Monolith, der dann 1992 abgerissen wurde.
Hanno hatte sich zwar vorgestellt, dass ich wie ein Pressechef alten Stils unserem Star dort Frauen zuführte, aber abgesehen davon, dass der Holländer mit dem Plüschblick das nicht nötig gehabt hätte und ich andere Vorstellungen von meinen Aufgaben hatte, war Huub dazu auch schlichtwegs zu bodenständig und normal.
Und damit so ziemlich das einzige Vernünftige an diesem wahnwitzig absurden Katastrophenprojekt (mehr dazu hier). Ob der branchenfremde Investor, die fremde Wohnungstüren eintretende Hauptdarstellerin oder ein Drehbuchautor, der nebenbei in einen Zuhälterkrieg verwickelt war, gegen die Zockerexpress-Truppe waren die Flodders bürgerliche Langweiler.
Die Dreharbeiten habe ich dann mittendrin verlassen, nachdem die vereinbarte zweite Gagenrate überfällig war und sich mir stattdessen plötzlich die Gelegenheit bot, in Paris einen Monat lang eine Wohnung zu hüten.
Den fertigen Film habe ich nie gesehen, aber in der Münchner Stadtbibliothek am Gasteig gibt es offenbar noch eine Videocassette (!?) davon zum Ausleihen. Vielleicht erbarmt sich auch Tele 5, „Zockerexpress“ einmal bei SchleFaZ auszustrahlen? Der Drehbericht der Erdinger Landkreisredaktion der „Süddeutschen Zeitung“ klingt zumindest vielversprechend: „Lemke bot in den hier gefilmten Sequenzen alle Elemente des amerikanischen Aktionskinos auf. Brennende Fassaden, viel Rauch und die obligatorischen dunklen Gestalten an grauen Hauswänden.

Foto: Annape (Anna Peisl) für H.S. Film

Sonntag, 10. Mai 2020

Wochenplan (Updates)

Bayern Integrationsminister Joachim Herrmann präsentiert die Einbürgerungsstatistik 2019 und gratuliert exemplarisch einer Neubürgerin sowie zwei Neubürgern / Innenministerium, „Von der Isar nach Jerusalem“ – Gabriella Rosenthals Zeichnungen / Jüdisches Museum, „Neu- oder Stolperstart für die Gastronomie?“ Michael Käfer diskutiert auf Einladung der Jungen Union Schwabing / Zoom, Mira Mann liest „Schau mich an“ sowie aus ihrem Gedichtband „Komm einfach“ / Parasiten-TV„Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst“ – Online-Lesung mit der Sexualtherapeutin Melanie Büttner, Zeit-Online-Vize-Ressortleiter Sven Stockrahm und der Redaktionsleiterin von Spektrum.de Alina Schadwinkel / spektrum.de, Julia Fritzsche: „Tiefrot und radikal bunt: Who cares?“ / Online-Lesung mit Chat, Erstverkaufstag bzw. Auslieferung der Printausgabe der turi2 edition #11 Fußball, Re-Start der Bundesliga, Liga-Konferenz / Sky Sport News, Free European Song Contest / Pro Sieben, Eurovision Song Contest – Europe Shine a Light (Foto) / ARD, 160 Jahre TSV 1860, „Letzte Rettung Pfandleihhaus“ / ZDF

Sonntag, 3. Mai 2020

Wochenplan (Updates)

Vereidigung des neuen Münchner Stadtrats / Deutsches Theater, Star-Wars-Day, „Ein leichtes Mädchen“ / ZDF, Innenminister Joachim Herrmann / PresseClub Livestream, „Modebilder“ – Über die Rolle der Mode in den Sozialen Netzwerken sprechen die Kulturwissenschaftlerin Diana Weis und die Herausgeberin Annekathrin Kohout / Wagenbach Facebook Talk, ProSiebenSat.1 präsentiert seine Quartalszahlen / Webcast, Wiedereröffnung diverser Lesesäle / Bayerische Staatsbibliothek, Online-Vorführung von Frieder Schullers Paul-Celan-Film ,,Im Süden meiner Seele – In Sudul Sufletului Meu“ mit vorheriger Live-Diskussion / Rumänisches Kulturinstitut Berlin, Konstantin Wecker, Jo Barnikel, Fany Kammerlander und Überraschungsgäste: „Poesie & Widerstand in stürmischen Zeiten!“ / Livestream, „Die drei Tage des Condor“ (Foto) / Tele 5, „Plein Soleil – Nur die Sonne war Zeuge“ / arte

Sonntag, 26. April 2020

Wochenplan

Ottmar Traşcă: „1940 – Rumänien als Störfaktor der deutsch-sowjetischen Beziehungen“ (Online-Vortrag) / Rumänisches Kulturinstitut Berlin, 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau, Güteverhandlung und Haupttermin / Amtsgericht München – Abteilung für Mietsachen, Tag der Befreiung und der Weißen Fahnen mit Eröffnung eines Online-Museums, Turi2 Edition #11: Fußball, National Theatre at home: „Frankenstein“ mit Jonny Lee Miller und Benedict Cumberbatch (Foto) / YouTube

(Foto: National Theatre/Catherine Ashmore)

Samstag, 25. April 2020

Duden-Challenge: alle Wörter vertwittern

Wann und wer (Christiane Heinrich, Christian Beck, ich?) diesen Gedanken zuerst hatte, kann ich nicht mehr sagen… War es in den ersten Jahren des „In München“ Magazins, wo ich Woche für Woche Seiten voll schrieb? Oder anderthalb Jahrzehnte später, als wir in der „Ticket“-Redaktion des Berliner „Tagesspiegel“, eine im besten Sinne des Wortes durchgeknallte Truppe, uns so ziemlich alles trauten, was den herkömmlichen Dahlemer Abonnenten verstören könnte? Oder doch erst in den Nuller Jahren, als ich Blogchef der „freundin“-Redaktion war und in einem Scoop enthüllen durfte, dass der Duden den in der Blogosphäre erbittert geführten Streit, ob es das oder der Blog hieße, ein für alle mal entschied: sowohl als auch!
Nicht dass mir der Duden sonderlich heilig wäre. Als jemand, der Deutsch erst mit drei Jahren auf der Straße gelernt hat, nutze ich ihn zwar gern, wenn ich mir einer Formulierung oder Schreibweise nicht sicher bin. Und je länger ich bei einem Ausdruck über Deklination, Konjugation oder Pluralbildung nachdenke, desto unsicherer werde ich mir. Immer. Mein Deutsch kommt mir oft wie ein Blindflug vor. (Ohne dass ich etwa meine Muttersprache, Rumänisch, besser beherrschte. Ganz im Gegenteil.)
Aber als einer, der vom Schreiben lebt, habe ich Sprache immer als etwas Lebendiges betrachtet, das wächst, wuchert, ausgetretene Wege verwildern läßt und den Duden keineswegs als unumstößliche Referenz akzeptiert. Gerade Begriffe, die es nie ins Mannheimer Mausoleum schaffen, liebe ich: Moritz Müller-Wirths „Stehrumchen“. Sigi Sommers „Mäusefäuste“… 
Jedenfalls entstand in den vielen Jahrzehnten als Lohnschreiber zwischen München, Berlin und Offenburg diese hirnrissige Idee, jedes in einem Artikel benutzte Wort im Duden auszustreichen und zu sehen, wie weit man käme.
Rund 130.000 Stichwörter umfasst der Duden von 2006 (24. Auflage), den ich sonst kaum benutze, weil ich an der alten Rechtschreibung und meinen Duden von 1986 (19. Auflage) festhalte. Aber zum Drinrumschmieren ist mir der Neuere gut genug. Und so werde ich ab heute jedes von mir in einem Tweet benutzte Wort darin ausstreichen…

Sonntag, 19. April 2020

Wochenplan (Updates)

Markus Söders Regierungserklärung / Bayerischer Landtag, Willie Nelson: „Come and Toke it“ (unofficial weed holiday) / Luck Reunion, Shakespeare's „Romeo & Juliet“  (Foto) / Globe Theatre Online, Erstwahl einer Schwerbehindertenvertretung / MVV, Prozess Dominik Bartl ./. Berufsfeuerwehr München / Landgericht München (Update: das Urteil), Deutscher Filmpreis / ARD und Regisseur RP Kahl spricht über David Cronenbergs Kultklassiker „Rabid“ (1977) / Bastalk

Sonntag, 12. April 2020

Wochenplan (Updates)

Doku-Abend mit sieben Filmen zum Gedenken an die Befreiung der Konzentrationslager Dachaus vor 75 Jahren mit Erstausstrahlung des Dokumentarfilms „24 Stunden Dachau“ (Foto) / ZDFinfo, Pressebegehung der Baustelle des neuen Strafjustizzentrums mit Bauministerin Kerstin Schreyer, Vorstellung des bayerischen Verfassungsschutzberichts 2019 / Odeon des Innenministeriums, Free-TV-Premiere von „Better Call Saul“ / ZDF

(Foto: ZDF/Kathrin Beck)

Sonntag, 5. April 2020

Wochenplan (Updates)

Wiederaufnahme des Trainings / TSV 1860, Betriebsratssitzung / MVV, „Merz gegen Merz“ 2. Staffel / ZDF, Franz X. Bogners „Über Land“ – 2. Staffel / ZDF „ Polizeipferde im Einsatz“ / Vox,  „Killing Eve“ Season 3 (Foto) / BBC America

Sonntag, 29. März 2020

Wochenplan

Am Mittwoch zeigt das Erste um 20.15 20.30 Uhr „Meister des Todes 2“, die Fortsetzung des Dokudramas um die Waffenexporte von Heckler & Koch nach Mexiko. Gedreht wurden in München unter anderem die Gerichtsszenen, wobei das Bundespatentgericht in der Cincinattistraße für die Innenaufnahmen als Landgericht Stuttgart diente und das Funkhaus des Koproduzenten Bayerischer Rundfunk für die Flurszenen im Landgericht und die Demo davor.
Ich war in der Rolle eines friedensbewegten Rüstungsgegners unter den Komparsen. Als ich in meinem Standardoutfit (abgerissene Lederjacke, löchrige Jeans) zum Dreh erschien, in meiner Rechten die voll gepackte Tasche mit meinen makellosen Standardfilmklamotten (kein Rot, kein Schwarz, keine Neonfarben, keine Logos, keine Löcher) winkte die Kostümbildnerin nur ab und meinte, so wie ich erschienen wäre, sei ich perfekt.
Auf den Pressebildern bin ich immer nur unscharf im Hintergrund von Axel Milberg & Co. zu erahnen, aber bei den Demoszenen vor dem Landgericht könnte vielleicht doch die eine oder andere Großaufnahme von mir als skandierender Waffengegner drin sein.

Sonntag, 15. März 2020

Samstag, 14. März 2020

Fundsachen (35): Octavian Goga

O desminţire fizică a atitudinelor morale şi aptitudinelor intelectuale. Omul acesta mărunt, pe care fiecare an ce trece îl căptueşte mai bine, înţepenit ţanţoş în orgoliul personalităţii lui, n’are ceea ce se numeşte „le physique de l’emploi“: nici chip apostolic, nici figură dictatorială. Liniile onduloase ale feţii, unghiurile prea rotunzite, carnea înfloritoare clamă şi satisfacţia ca un abate rabelezian în ciuda rigidităţii trupeşti voite a omului politic iubitor de poze avantajoase, colaborează statornic la demarcarea tipului acestui meditativ instinctivo-raţionalist, acestui visător materialist înzestrat cu un nesăturat apetit de juisare.
Există la Octavian Goga o particulară asimetrie pe care o regăseşti, în grade diferite, la toţi meditativii şi care se traduce printr’o extremă desvoltare a feţii ce pare a voi să acapareze tot capul, reunind prin tălcul ei trei personalităţi distincte într’o singură fiinţă; politicianul, gănditorul, artistul.
Forţa remarcabilă a sistemului osos cranian, ghicită sub moliciunea cărnii, indică marea putere a instinctelor de conservare concentrate într’un incontestabil egoism. Partea dinapoi a capului stă ca mărturie a frecvenţii şi intensitaţii unor dorinţe care n’au nimic platonic. Fruntea nu-i lipsită de putere nici de frumuseţe. E o frunte de cugetător sub care bănueşti zbuciumul ideilor numeroase şi variate, al combinaţiilor succesive, caşi străduinţele spiritului de a face anumite operaţii politice avantajoase cu risicul diformării celor mai frumoase concepţii intelectuale. O frunte care uneşte simţul persuasiunei dialecticiene, cu spiritul de clară vedere deductivă şi de coordonare metodică.
Ochii lui Octavian Goga, caracteristica cea mai şarjată de către caricaturişti, alcătuesc dominanta feţei lui bulversate cu afluxuri sanguine quasiaplopectice. Ochi, cu pleoape obosite, cu lob prea aparent, ochi holbaţi ca ai unui brotăcel deşteptat din somnu-i încălzit la soare în marginea unei mocirle, ochi cu priviri cănd speriate parcă de viziuni chinuitoare, cănd inchizitorial fixate, inexpresiv aproape, lipsite de căldură, ca şi cum ar fi absente dela imaginile clipei. S’ar zice atunci că, spre a scăpa de unele ore deprimante ale vieţii politice în care n'a fost scutit de deziluzii şi’n care nu s'a ferit de greşeli, – viaţă in fond destul de monotonă chiar pentru cei mai favorizaţi,—se refugiază, din cănd în cănd, în lumea ideală, intimă a artistului, lume relativ himerică, dar atât de potolitoare şi de. minunat populată, pe care o poate creia, în taina sufletuluişi a minţii, au numai vigoarea talentului ci chiar uşurinţa fugară a diletantismului.
De altfel, însuşi nasu-i scurt şi corect modelat, arată în eleganta liniei, o inţelegere sensual plastică a lucrurilor artei şi literaturei, un simţ estetic rafinat şi nuanţat, aşa cum jocul nărilor, ades ostentativ umflate, acuză ardorile concentrate ale unui pasionat calculat, o înclinare spre salturi sufleteşti şi spre crize cât mai tăinuite de exasperare posacă.
Gura-i plin realistă, lacomă, întinsă ca spre a gusta necontenit plăcerile vieţii, se rotunjeşte cu voluptate atunci când voeşte să înfăţişeze idei hotărâte şi trufase într’o limbă îngrijită străbătută de imagini. E gura — arc din care porneşte cuvântul – săgeata potrivită glasului cu ton acut, cu perioade cadenţate, clare, imperioase ca chemări de trâmbiţe adeseori antrenate ca strigătul mulţimilor.
Gura aceasta avansată ar putea fi îngrijorătoare, dacă desemnul ei linear n’ar exprima, pe de altă parte, forţa sufletească a omului obişnuit să învingă le nevoe fermentaţiile sufletului inferior spre a le transforma în elemente de pasionalitate sufletească să coloreze şi să dea viaţă concepţiilor literare ale unui spirit înclinat şi la asprimea dogmatică.
Ardealul a dat unele mari onestităţi politice şi superbe vigori de luptători. Dar temperamente de oratori, — oameni politici sau simplii oameni, — nu se găsesc pe toate drumurile transilvănene. Octavian Goga e unul dintre aceştea.
Cuvântător pasionat şi personal, cumpănind totuşi cuvintele îndrăsneţe înainte de a le arunca, dovedind în unele eşiri o spontaneitate rămasă tânără, el foloseşte limbagiul şi atitudinele celor ce s’au obişnuit cândva să fie copii răsfăţaţi ai mulţimei. La tribună, cu capu=i de bébé ce poartă peceţile îmbătrânitoare ale labei gâştii la ochi, ale cutelor frunţii şi ale celor două brazde ce se adâncesc în colţurile gurii ca cicatricele unui rănit în lupta vieţii, cu nervozitatea neastâmpărului care nul poate fixa pe loc, cu elanul imperios al unor finale retorice aranjate să vină la un anumit timp, cu frază făcută de un uvrier dibaci, el reuneşte atenţiile. O ştie, şi’şi îngrijeşte efectele. Și că ţine la opinia publică o dovedesc ochi lui îngrijoraţi, cari caută să citească pe figura mulţimei, pândind aprobarea, emoţia sau vre-o revoltă individuală.
Pentru Octavian Goga, luptătorul inimos al clipelor de odinioară, — când o cauză era pierdută legalmente, era câştigată în conştiinţe. Azi, când încă se socoteşte singur unul dintre rarii privilegiaţi pe cari Destinele hilare, subit cuprinse de milă, îi trimet din când în când, să arunce raze de lumină pe sumbrul drum pe care se târăşte dureros biata noastră viaţă publică, simte sbătându-i-se necruţătoare în suflet o nepotolită poftă de dominare unită cu o îngrijorare intimă perpetuă şi bănuitoare. S’ar zice că, în jocul loviturilor nu’şi mai păstrează toafă seninătatea de suflet, nu mai rămâne cu adevarat ,omul fare şi tenace în planurile sale“, de care vorbeşte poetul: cel care a veghiat şi a supraveghiat.
Trebueşte si aibi o doză mare de îngâmfare ca să crezi în succesu-ţi neapăraţ; îţi trebuie mai multă încă spre a nu crede în el; căci aceasta înseamnă că te stimezi îndeajuns spre a nu conta pe ceilalţi. Octavian Goga e azi în starea de spirit care-i îngăduie lesne sa oscileze intre una şi cealaltă. Dispreţuitor, in fond şi in formă, al animalitaţii rusérului politic, al mulţimei detestabile pe care a flatat-o atâta vreme, al acestui veşnic Iuda care se sărută singur ca să se dea pe mâna autoritiţii fariseilor ca monstrul antic numit catoblepas care îşi devora membrele din prostie, neghicind că din propria=i falcă pornea tot raul de care gemea, — Octavian Goga, orbit atâta vreme de înălţarea sa politică, socotind totul uşor, voind să acomodeze guvernământul după chipul său, conciliându-l cu cine ştie ce vis dictat de crgoliul de care e posedat, fără a vedea, el poetul, ca eroul lui Homer, un zeu iritat care, învăluit în nor, sfarămă pe el armurazi şi, desvelind pieptul, arată locul unde trebue să fie lovit, nu poate să uite un lucru:
Trufia omului politic, oricâtă fineţă ar avea inteligenţa lui, este o armă cu atâtea tăişuri încât sfârşeşte prin a se răni ea însăşi.
ION DRAGU

Dralese: „Guvern şi Opoziţie“, Tiparul Institutului de Arte Grafice Ramuri, Craiova 1929 (Autori: P. Andrei, T. Arghezi, Scarlat Calimaky, Micaela Catargi, Clarnet, Ion Clopoţel, A. Craioveanu, Sergiu Dan, Ion Dragu, Ion Frânciu, G. Hârsu, Const. Ioan, Nicu Iovipale, Ionel Jianu, J. Paleologu, A. Panijel, Leonard Paukerow, I. Peltz, M. Ralea, Ion Sân-Giorgiu, Teod. Sarronius, N. N. Şerbănescu, I. Sigefre, V. Stoica, Tudor Teodorescu-Branişte, Eugen Titeanu, Ion Totu, Tib. Vornic)

Sonntag, 1. März 2020

Wochenplan (Update)

Podiumsdiskussion „Ensemble unter Denkmalschutz – das Schicksal des verkauften Tucherparks“ / Akademie der Schönen Künste, Frauenstammtisch von MUT Bayern mit Barbara Stamm, Claudia Stamm, Johanna Rumschöttel und Kathrin Buchner / Hofbräukeller, „Sportschau Thema“: Fußballfans - mächtig oder machtlos? / ARD, Vernissagen „Blaue Zipfel – Für Axel“ / Galerie der Künstler, Maria Lie-Steiner: „Arbeiten in München - Migration aus Südosteuropa“ / Referat für Arbeit und Wirtschaft, Franz Erhard Walther: „Shifting Perspectives“ / Haus der Kunst, Förderpreise der Landeshauptstadt München mit Anne Wild, Sophia Süßmilch u.a. / Lothringer 13, Hotspots of Art / Import Export und Pati Hill: „Something other than either“ / Kunstverein,  Stadion-Talk: 25 Jahre Kampf ums Sechzger / Stadionwirtschaft, „Programmierte Freiheit – Spielräume für Verantwortung“: Podiumsdiskussion mit Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Yvonne Hofstetter / Café Luitpold, CSMM Awards Party / Künstlerhaus, ANNE und PIRX / Glockenbachwerkstatt, „Spides“ / Sky, „Just don't do it“ – Kundgebung gegen AfD und rechten Terror / Max-Joseph-Platz, ver.di Digitalkongreß / Gewerkschaftshaus, Warm-up-Networking zum Open Data Day / Google, Open Data Hackathon / Werk 1, Wortspiele / Muffathalle, Beerdigung von Markus Schütz („Falsche Freunde“) / Gemeindefriedhof Teisendorf, Bayerischer Journalistentag / Bürgerhaus Pullach, MUCBOOK Creative Night / HFF, Podiumsdiskussion „Künstlerinnen müssen netzwerken, oder etwa nicht?“ / Harry Klein, Kanzelrede mit Doris Dörrie / Erlöserkirche, Pressevorführungen „Bloodshot“, Abel Ferraras „Siberia“ (Foto), „Wer wir sind und wer wir waren – Hope Gap“, „Wickie und die starken Männer – Das magische Schwert“ und „Die Unbeugsamen“

Freitag, 28. Februar 2020

Münchner Kommunalwahl (9): Cum decurg alegerile privind alegerea Consiliului Municipal şi al Comisiilor de Sector în anul 2020 în München

Dreptul electoral actual oferă alegătorilor, nu numai posibilitatea de a-şi plasa votul în favoarea unei candidaturi parlamentare (aici fiind vorba de partide sau organizaţii politice), cât şi posibilitatea de a vota candidaţi (referitor  la persoane private, independente active în mod politic) într-un mod individual.   În acest fel alegătorii au posibilitatea de a alege candidaţii lor de încredere fără a fi legaţi de candidaturi parlamentare.
Numărul de voturi care pot fi acordate rezulta din buletinul electoral.

În conformitate cu sistemul electoral actual, prin marcarea unei candidaturi parlamentare se acceptă aceasta în forma ei originală sau altfel spus: „într-o formă nemodificată”. Prin aceasta vor fi aleşi toţi candidaţii aflaţi în candidatura parlamentară în ordinea afişării acestora. Este posibilă acordarea voturilor disponibile anumitor candidaţi aflaţi doar în una sau chiar în candidaturi diferite. Mai mult decât aceasta există posibilitatea ca voturile aflate la dispoziţie să fie alocate individual candidaţilor care se află într-o candidatură/partid sau acestea să fie alocate candidaţilor aflaţi în candidaturi/partide diferite. Mai mult decât aceasta există posibilitatea - implicând numărul maxim de voturi admis - de a acorda unui candidat două sau chiar trei voturi, adică de a cumula.

Cum se desfăşoară scrutinul şi ce trebuie luat în considerare?
Fiecare persoană cu drept de vot primeşte pentru scrutin un buletin electoral în care sunt specificaţi atât candidaturile politice (partide) cât şi numele candidaţilor independenţi. În partea stângă a denumirii partidului se află un cerc iar lângă numele şi codul de identificare al fiecărui candidat - de asemenea în partea stângă - este prevăzut un careu de formă dreptunghiulară. Dacă este dorită validarea completă a unui partid politic în totalitate atunci se va aplica o cruce ( X ) în cercul aflat în partea stângă a capului de listă sau se va marca acesta într-un mod clar şi corespunzător. Dacă doriţi să acordaţi un vot unui candidat sau unei candidate, atunci aplicaţi o cruce ( X ) sau cifra unu ( 1 ) în careul aflat în stânga numelui şi al codului de identificare al candidatului. Dacă alegătorul doreşte să cumuleze (aici fiind vorba de acordarea unui vot multiplu - adică două sau trei voturi - unui candidat), atunci se va nota în careul corespunzător candidatului respectiv - în stânga numelui şi al codului de identificare - cifra doi ( 2 ) sau trei ( 3 ).
Nu este permisă acordarea a mai mult de trei ( 3 ) voturi per candidat!   
În procesul de acordare a voturilor trebuie avut în vedere faptul că numărul maxim de voturi nu are voie să fie depăşit, mai ales prin faptul că voturile pot fi împărţite pe mai multe candidaturi sau pot fi cumulate pe mai mulţi candidaţi.

În derularea scrutinului se pot lua următoarele posibilităţi în considerare:
în München, la alegerea Consiliului Municipal sunt de acordat 80 de voturi iar la alegerea Comisiilor de Sector sunt de acordat între 15 şi 45 de voturi. Din motive de lipsă de spaţiu, s-a presupus în următoarele exemple un număr maxim de voturi, având în acest caz opt ( 8 ) voturi la dispoziţie.

1. Alegerea unei liste electorale: 
O candidatură va fi acceptată şi votată într-o formă neschimbată şi în totalitatea ei. Aceasta se realizează prin marcarea cercului aflat în stânga denumirii partidului candidat prin aplicarea unei cruci ( X ). În acelaşi timp nu se vor face nici un fel de schimbări în buletinul electoral. În acest fel, fiecare candidat aflat pe lista electorală a partidului primeşte câte un vot.

Exemplu 1: 










În exemplul menţionat mai sus, fiecare candidat aflat pe lista electorală primeşte câte un vot. Dacă în exemplul de mai sus ar fi fost votată candidatura/partidul numărul 2 (Partidul B), atunci - privind forma de cumulare prestabilită - candidatul Schwarz ar primi trei (3) voturi, candidatul Vogl două (2) voturi iar candidaţii Wagner, Mader şi Lechner ar primi fiecare câte un vot.

2. Vot individual în cadrul unei candidaturi cu voturi cumulate: 
Limitarea voturilor unei candidaturi nu trebuie acceptată ca fiind de neschimbat. Alegătorul nu este obligat să aleagă toţi candidaţii unui partid/candidaturi, ci el are posibilitatea de a vota separat anumite persoane şi/sau prin cumulare poate acorda acestora maximal trei (3) voturi per candidat. În acest caz candidatul respectiv poate fi votat prin aplicarea unei cruci sau a cifrei unu (1) în careul respectiv iar în cazul unei acumulări de voturi se va aplica cifra doi (2) sau trei (3).  

Exemplu 2: 










Numărul de voturi care pot fi acordate (8) au fost repartizate între candidaţii Lang, Roth, Bock şi Moser; ceilalţi patru candidaţi al acestei candidaturi nu pot fi luaţi în considerare în scopul de a nu depăşi numărul maxim de voturi admise. În cazul în care numărul maxim de voturi este depăşit, atunci buletinul de vot nu este valid şi prin aceasta el nu va fi luat în considerare!

3. Vot individual în candidaturi multiple (pe acelaşi buletin de vot se pot vota candidaţi din partide diferite): 
Votarea nu trebuie restrânsă doar pe o singură candidatură/partid ci pot fi votaţi şi candidaţi din candidaturi/partide diferite. În acelaşi timp se poate folosi posibilitatea de a cumula voturi unde totuşi trebuie respectate principiile cumulării.

Exemplu 3: 










În exemplul de mai sus, cele opt (8) voturi avute la dispoziţie au fost repartizate pe două candidaturi/partide. Candidaţii Meier, Müller, Schwarz şi Mader primesc în acest fel voturile marcate în buletinul electoral. Dacă s-a depăşit numărul maxim admis de voturi, buletinul electoral nu este valabil deoarece voinţa alegătorului nu poate fi recunoscută în mod evident.

4. Vot individual prin marcarea capului de listă: 
Prin marcarea capului de listă, alegătorul are posibilitatea să aleagă candidatura/partidul de încredere şi în acelaşi timp să plaseze voturi şi în alte candidaturi/partide. Marcajul capului de listă prin aplicarea unei cruci ( X ) este valabil atât timp cât numărul de voturi nu este epuizat.  

Exemplu 4:










În acest exemplu, prin votul individual au fost acordate şapte (7) voturi. Astfel candidaţii Huber, Vogel şi Mader obţin voturile conform buletinului electoral. Votul rămas - numărul opt - îl obţine persoana aflată pe lista candidaturii/partidului unde a fost marcat capul de listă şi în acelaşi timp nu a fost marcată sau anulată. Deoarece candidaţii Maier şi Lang au fost anulaţi iar candidatul Huber fiind deja marcat - prin numărul de voturi primite - votul rămas îl va primi candidata Müller.

Donnerstag, 27. Februar 2020

Agora (7): Kristof Magnussons Laudatio auf Dana von Suffrin anläßlich des Ernst-Hoferichter-Preises

Am 30. Januar wurden Dana von Suffrin und Rudi Hurzlmeier im Literaturhaus mit dem Ernst-Hoferichter-Preis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet. Während Gerhard Polts Lobrede auf Rudi Hurzlmeier mit einem „Rudi…, Respekt!“ zusammenzufassen ist, war Kristof Magnussons Laudatio auf Dana von Suffrin ein elaboriertes Juwel: 

Liebe Dana von Suffrin, verehrte Anwesende!

Wir sind heute hier, um „Otto“ zu feiern, den großartigen Debutroman von Dana von Suffrin.

Das Wort „Debut“ ist in diesem Zusammenhang nicht unwichtig, schließlich ist das DER große Moment im Leben einer jeden Schriftstellerin und eines jeden Schriftstellers.

Zuvor hat man ja eigentlich nur vor sich hingelebt, wahrscheinlich auch schon länger vor sich hin geschrieben, doch dann kommt dieser Moment, den es in jedem Autorinnenleben nur ein Mal gibt, und ich frage mich manchmal, ob dieser Moment im deutschen Literaturbetrieb seiner Tragweite angemessen gewürdigt wird. In Island, zum Beispiel, ist es eine Zeitungsmeldung wert, wenn sich das Debut angesehener Autorinnen zum zwanzigsten oder vierzigsten Mal jährt. Da heißt es dann: „Wir gratulieren zum Schriftstellergeburtstag“.

Mein Schriftstellergeburtstag jährt sich dieses Jahr zum fünfzehnten Mal. Kurz vor Erscheinen meines ersten Romans saß ich in einem Münchener Restaurant, mit meiner Verlegerin Antje Kunstmann und ein paar anderen Leuten, darunter der britische Autor Tim Parks. Als Tim Parks mich fragte, wer ich eigentlich sei, erzählte ich ihm stolz, dass im Kunstmann-Verlag demnächst mein erster Roman erscheine. Daraufhin fragte er: „Und? Geht es um Familie?“

Der Inhalt meines ersten Romans tut hier nichts zur Sache, aber eins ist klar. Tim Parks hatte Recht. 
„Ja, es geht um Familie“, sagte ich. „Woher wussten Sie das?“
„In Debutromanen geht es immer um Familie“, sagte Tim Parks.

Diese These finde ich immer wieder bestätigt. Machen Sie sich mal den Spaß und achten Sie darauf. Von Thomas Manns „Buddenbrooks“ über Jonathan Franzens „Die 27ste Stadt“ bis zu „Die Straße in die Stadt“ von Natalia Ginzburg und „Vienna“ von Eva Menasse…es gibt eine erstaunliche Häufung von Familiengeschichten in ersten Büchern.

Ist ja auch irgendwie logisch. Wir alle sind von unseren Familien geprägt, diesen verschiedensten Menschen, die eine Mischung aus Liebe und Zufall zusammengewürfelt hat. Wer wünscht sich nicht, in diesen uns so nahe gehenden und letztendlich doch nie verstehbaren Flohzirkus ein bisschen Ordnung hineinzubringen, indem wir daraus eine Geschichte machen, die ordentlich zwischen zwei Buchdeckel passt?

Dana von Suffrins Debutroman ist ein Familienroman, wobei diese Familie hauptsächlich aus einem Vater besteht. Es geht um OTTO.

Auf den ersten Seiten des Buches könnte man noch glauben, es handele sich um eine Liebesgeschichte. Die Erzählerin erzählt von ihrem zweiten „Mann“, Tann, den sie kennenlernt, als sie beide im Krankenhaus alte Menschen besuchen, Tann seine Tante. Und Timna eben ihren Vater. Otto.

Doch dann drängt Otto sich mit brachialer Kraft in die Geschichte hinein und lässt sie nicht wieder los. So hinfällig er auch im Laufe seines sechsmonatigen Krankenhausaufenthalts geworden ist – seine Tochter Timna hat er im Griff, und ihre Schwester Babi ebenso. Otto war schon immer ein Tyrann gewesen. Die Bedürfnisse anderer Leute sind ihm nicht nur egal, er scheint sie nicht einmal wahrzunehmen, selbst wenn es um seine eigenen Töchter geht.
Er hat gleich mehreren Ehefrauen das Leben zur Hölle gemacht und dann über jede einen Aktenordner angelegt, die er bei sich im Keller aufbewahrt, zusammen mit Dingen, die er auf der Arbeit geklaut hat. Wenn seine Töchter früher einmal schlechte Schulnoten mit nach Hause brachten, hat er sie als „dumm“ beschimpft, und beim Essen ist sein liebstes Gesprächsthema: sein Urin.
Und nun, wo Otto im Krankenhaus zum ersten Mal Schwäche zeigen muss, setzt er auch diese Schwäche als Waffe ein. Er betont bei jeder Gelegenheit die Wichtigkeit von Familie, wobei diese Familie natürlich in erster Linie eins ist: Er selbst. La famille, c’est moi. Wie ein genialer Regisseur benutzt Otto seine Hinfälligkeit, um seine Töchter nach seiner Pfeife tanzen zu lassen: Er stirbt, dann stirbt er wieder nicht, dann stirbt er wieder, dann wieder nicht. Selbst im Wachkoma scheint er seine Töchter noch vorwurfsvoll anzusehen.

Es gibt Gründe, warum Otto so ist, wie er ist. 1938 als Siebenbürger Jude in Kronstadt geboren, entkam er nur knapp der Vernichtung durch die Deutschen. Der Großteil seiner Familie hatte dieses Glück nicht.
Im kommunistischen Rumänien war Otto als Sohn einer jüdischen Unternehmerfamilie Anfeindungen ausgesetzt, nach seiner Auswanderung nach Israel kämpfte er dort gleich in VIER Kriegen. In den Sechzigerjahren geht Otto nach Deutschland und hat es auch hier alles andere als leicht. Umso wichtiger, eben: Die Familie.

Die Katastrophen des 20. Jahrhunderts, stehen hinter jeder Seite dieses Romans. Ottos Verfolgungs-Erfahrungen sind immer da, jahrelang hatte er eine Tasche mit den Ausweisen seiner Töchter bei sich, um vorbereitet zu sein, falls sie doch einmal deportiert würden. Ottos Traumata sind der sprichwörtliche Elefant im Wohnzimmer – und da Otto wiederum der Elefant im Wohnzimmer seiner Töchter ist, werden auch die immer wieder eingeholt von der Geschichte. SEINER Geschichte.

Wenn Timna gemütlich mit ihrem Love Interest auf dem Sofa liegt, muss Otto nur anrufen und sie springt auf und fährt ins Krankenhaus. Selbst als Timnas Schwester Babi einen Selbstmordversuch begeht und danach wochenlang in der Psychiatrie behandelt wird, nutzt sie ihre wenigen Ausgeh-Stunden, um zu Otto zu fahren, einen Menschen, der sie häufig mit „Arschloch“ anredet.

All das muss man aushalten, wenn man „Otto“ liest. Nein. Ich korrigiere mich. Das WILL man aushalten. Denn Dana von Suffrin ist es auf kaum mehr als zweihundert Seiten gelungen, mit großer Tiefe davon zu erzählen, wie Erfahrungen der Eltern in den Kindern fortwirken. Sie beschönigt nichts, nicht das Leid, das durch Nazideutschland über die Welt kam, und auch nicht die Folgen, die es haben kann, einen Egomanen zum Vater zu haben. Dennoch ist „Otto“ keine selbstmitleidig im Schmutz wühlende Anklageschrift, sondern ein großes Lesevergnügen.

Wie ist Dana von Suffrin das gelungen? Die Gründe dafür lassen sich auf allen Ebenen des Erzählens finden: In der Geschichte. In der Art, wie die Erzählerin Timna die Welt sieht. Und in der Sprache, mit der sie davon erzählt.

Dana von Suffrin verzichtet dankenswerter Weise darauf, einen klassischen Roman mit einem großen, auf einen Höhepunkt zulaufenden Bogen zu schreiben. Stattdessen erzählt sie in Episoden davon, wie Timna und ihre Schwester versuchen, sich in der Gegenwart zurechtzufinden, wie sie Ottos Pflege, ihr brüchiges Liebesleben und ihre nicht weniger brüchigen Karrieren organisieren. Und sie springt immer wieder in vergangene Jahrzehnte, in Geschichten aus ihrer Kindheit, vom Aufwachsen mit Otto und der alkoholkranken Mutter, von Urlauben im sparsamen Wohnwagen, Reisen nach Haifa zum Grab der Oma, erzählt davon wie Timna und ihre Schwester – Otto als Vorbild – anfingen zu klauen,. Und kombiniert das mit dem, was sie von Otto aus der Vergangenheit weiß: Die Migrationsgeschichte von Otto und seinen Vorfahren, aus dem Stetl in Galizien über Wien nach Siebenbürgen, nach Israel und schließlich nach München.

So wirft Dana von Suffrin, wenn Sie mir das etwas drollige Bild verzeihen, mit jeder Episode einen Dartpfeil auf den Elefanten im Wohnzimmer. Diese Dartpfeile treffen ihn nie, das wäre übererklärt. Aber sie sind so präzise geworfen, dass dessen Umrisse am Schluss des Buches erkennbar sind.

Dort heißt es: „Meine Gedanken waren kein Monument, meine Familie war nicht bedeutend, und meine Geschichte war es nicht. Nichts davon verdiente eine Gedenkstätte. Meine Gedanken waren nur so lange da wie ich, und sie waren Gedanken des Hasses und der Liebe.“

Gedanken des Hasses und der Liebe. Ohne diese Gemengelage würde der Roman nicht funktionieren. Es gibt nicht viele Szenen, die Otto als liebevollen Vater darstellen. Und doch ist diese Liebe von Timna zu ihm da. Sonst würde man sich ja dauernd fragen, warum sie sich von ihm manipulieren lässt. Aber das, auch eine große Kunst dieses Romans, fragt man sich nie. Woher kommt also diese Liebe, die wir selbst für Familienmitglieder empfinden, die nicht gut zu uns sind?

Am Anfang des Romans heißt es dazu: „Diese Liebe ist einfach da. Eine Liebe, die durch alle Tümpel der Lächerlichkeit watet.“

Ich spüre diese Liebe dadurch, wie Timna auf Otto mit allen seinen Fehlern sieht. Sie ist empört, wütend, ergriffen, amüsiert, doch eins tut sie nie: sie begibt sich nie in eine überlegene Position, um Otto dann, von oben herab, zu richten. Timna ist nie in der der moralischen Pole Position.
Vielmehr muss ich gestehen, dass ich irgendwann angefangen habe, diesen Otto zu bewundern. Sicher, ein schlimmer Vater. Aber der Einfallsreichtum, mit dem er alle manipuliert – das hat schon was. Und dann diese beeindruckende Beharrlichkeit, mit der er im höchsten Alter weiterhin Auto fährt mit der Begründung, er habe einen Panzerführerschein von der rumänischen Armee. Und die Hybris, mit der er sich als großer Patriarch aufspielt, obwohl er nicht einmal eine Frau hat, sondern nur, wie es im Roman heißt, „Herr über ein Reihenhaus und zwei unglückliche Töchter ist.“
Otto lässt sich von nichts vereinnahmen, erst Recht nicht von der Realität. Und seine Töchter sind ihm in dieser Realitätsverweigerung gar nicht so unähnlich. Timna weiß ja, dass es nicht gut für sie ist, für Otto alles stehen und liegen zu lassen. Aber sie tut es trotzdem, sie folgt dem alten Familienprogramm mit derselben Beharrlichkeit, mit der Otto durch sein Leben gegangen ist.

Doch machtlos ausgeliefert ist sie dieser Dynamik nicht, denn sie kann davon erzählen!

Wenn Timna beschreibt, wie Otto sie und ihre Schwester am Telefon tyrannisiert, erzählt sie auch die Geschichte, wie er immer wieder aus Versehen den ADAC anruft, weil der im Telefonbuch seines Handys direkt über ihrer Schwester Babi steht. Und in der extrem belastenden Situation, als Otto zu Hause allein nicht mehr zurechtkommt, zelebriert sie geradezu den Moment, in dem sie verzweifelt Ottos alte Siebenbürger Freunde auf der Suche nach einer Pflegekraft um Hilfe bittet:

„Binnen zwei Stunden formierte sich ein Bataillon aus duftenden alten Herren mit pomadisierten welligen Haaren, das wie im Wahn Wählschreiben drehte und auf Faxgeräten herumdrückte, das in Telefonhörer sprach, altmodische Vornamen und endlos lange Telefonnummern aufschrieb und sich erst wieder zu einem Gläschen Bier niedersetzte, als es erfolgreich gewesen war.“

Von der, Timnas Kindheit schwer beschädigenden Alkoholkrankheit der Mutter erfahren wir quasi nebenbei. Timna beschreibt eigentlich den Geruch ihres Freundes Tann, der viel Parfüm benutzt, und mitten in dieser Beschreibung kommt auf einmal, IN KLAMMERN folgendes:

„(Das erinnerte mich ein bisschen an meine Mutter, die, wie fast alle Alkoholikerinnen, nach Shalimar, Spirituosen und Zigarettenrauch gerochen hatte.)“

Und wenn Timna von der größten Katastrophe erzählt, klingt das so:

„Dann kamen die Jahre nach 1941, in denen Gott nahm und die Juden wie Gänseblümchen von der Erdoberfläche pflückte. Fast alle unsere Verwandten kamen um, denn sie blieben in Ungarn zurück. (Die Grenze zwischen Rumänien und Ungarn war im Norden, heute gibt es dort kein Rumänien mehr, sondern Ukraine und Ruthenien und Weißderteufelwas, sagte mein Vater, Länder, von denen wir Schwestern nur dank des Eurovision Song Contest eine Vorstellung hatten.)“

Wer erzählt, hat die Wahl, kann sich von den Problemen seiner Figuren überwältigen lassen oder eben nicht. Timna tut das nicht. Sie holt sich durch die Wahl ihrer Worte die Souveränität zurück. Ihr Erzählen ist ein dauerhafter Akt der Selbstermächtigung. Dadurch entfaltet diese Prosa ihre enorme Kraft.

Und daher rührt auch der Humor dieses Buches. Es ist kein Humor der Pointenfrequenz. Kein parodistisches Zerrbild eines „alten Sacks“, sondern ein Humor, der sich einlässt auf die Beschädigungen dieser Welt und ihrer Menschen.

„Wir waren eine Familie von Negativisten, wie mein Vater sagt. Wenn ich in ein Flugzeug stieg, schaltete mein Vater viertelstündlich zum Videotext, um zu überprüfen, ob ich schon abgestürzt war. Kurze und kürzeste Verspätungen konnten wir uns nur damit erklären, dass jemand überfahren oder ausgeraubt worden war. Wenn wir einen Krankenwagen hörten, scharrten wir nervös mit den Füßen, denn sicherlich brannte gerade unser Wohnhaus; wenn der Sanka in die entgegengesetzte Richtung fuhr, dann hatte er sich eben verfahren; kein Grund ruhig zu bleiben.“

Und es ist ein Humor, der sich immer wieder mit Schwermut mischt, wie zum Beispiel bei der Beschreibung von Ottos ungarischer Pflegerin Valli:

„Valli trug in ihren Turnschuhen sehr bunte, weiche Socken aus reinem Polyester und hatte ein großes, merkwürdiges Gesicht: Augen, Augenbrauen und Mund waren ein wenig nach innen gerutscht und nahe an die Nase herangerückt, so blieb eine flächige hohe Stirn, die Valli das Aussehen einer mittelalterlichen Madonna verlieh, nur noch trauriger.“

Valli wird im Laufe ihres Aufenthalts bei Otto immer dicker. Darüber heißt es:

„Einerseits tat uns Vallis Übergewicht sehr leid, andererseits ging es uns hier wie mit den meisten Dingen des Lebens: Wir fanden die Entwicklung von Vallis Körper unendlich traurig und gleichzeitig sensationell komisch und beobachteten verzückt, wie sie sich kiloweise gebratene Geflügelschenkel in den Rachen stopfte, als sei sie ein Vogel, der sein Küken füttert, nur war sie gleichzeitig der Vogel und das Küken.“ 

„Unendlich traurig und gleichzeitig sensationell komisch.“ So ist „Otto“ von Dana von Suffrin. Ein Buch darüber, wie wenig die Vergangenheit vergangen ist, weil sie in unseren Familien weiterlebt. Oder, um ein letztes Mal aus dem Buch zu zitieren: „Wir bleiben Kinder von Kindern.“

Darin liegt eine immense Tragik. Idealerweise sollten wir Menschen nicht so sein. Doch dann kommt zum Glück das Komische und zeigt uns, wie wir als die Menschen leben können, die wir nun einmal sind. „Kinder von Kindern.“

Am Schluss des Buches ist Otto tot. Wir haben einen weiteren Zeitzeugen verloren aus der Zeit, die bis heute – ich hoffe, Sie finden das jetzt nicht anmaßend – der Elefant in unser aller Wohnzimmer ist, auf mehr oder weniger traumatisierende Weise. Einige Jahre noch, dann wird kein Zeitzeuge mehr da sein. Doch das Erzählen geht weiter, denn zum Glück gibt es die Literatur. Zum Glück gibt es solche Literatur wie „Otto“ von Dana von Suffrin.

Das wollen wir heute feiern. Liebe Dana, ich gratuliere Dir von ganzem Herzen zu diesem Buch und zum Ernst-Hoferichter-Preis 2020.

(Foto von Dana von Suffrin mit Kulturreferent Anton Biebl und Laudator Kristof Magnusson: Amrei-Marie)