Sonntag, 26. Juli 2020

Wochenplan (Update)

Innenminister Herrmann stellt die neue Radl-Uniform der bayerischen Polizei vor / Odeon im Innenministerium, „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ / ARD, EMMY Nominations, Ordentliche Betriebsratssitzung / MVV, Agnès Vardas „Sans toit ni loi“ mit Sandrine Bonnaire / Filmmuseum, John Cassavetes' „Gloria“ mit Gena Rowlands (Foto) / Filmmuseum, Pressetermin „Oktoberfest 1900“, Testspiel FC Bayern vs. Olympique Marseille / Magenta Sport Free TV, Besuch der 3. Bürgermeisterin Verena Dietl am Wedekindplatz, „4 Blocks“ / Pro Sieben, Salzburger Festspiele

Donnerstag, 23. Juli 2020

Vom Bau zur Bühne: „Flashdance“ (1983)

In einer Ära der Fortsetzungskatastrophen à la „Porky's“ muß daran erinnert werden, daß Hollywoods Buhlerei um den jugendlichen Kinogänger einst auch Meisterwerke wie „Steelyard Blues“, „Clockwork Orange“ oder „Performance“ hervorgebracht hat. Don Simpson, an allen drei letztgenannten Filmen beteiligt, produzierte nunmehr für den Jugendmarkt „Flashdance“, den Sommerhit der Film- und Musikcharts.
„Flashdance“ bezeichnet die tänzerische Umsetzung von Alltagsszenen, mit der Alex, tagsüber Schweißer, am Abend auf der Bühne brilliert. Straßenszenen, etwa ein Polizist, der den Verkehr dirigiert, oder Jugendliche, die im Park mit Tanzschritten wetteifern, fallen Alex ins Auge und werden Bestandteile, Vorlage ihrer Show. Ihrer, denn Alex ist eine Frau. „Flashdance“ einer der seltenen Frauenfilme, wo die männliche Hauptrolle fast gänzlich auf ein porschefahrendes Beiwerk reduziert ist.
Im heruntergekommenen Industriegebiet von Pittsburgh schuftet die junge Alex Owens am Bau und im Nachtclub, um sich den Traum von einer Ausbildung zur Balletttänzerin zu verwirklichen. Schweiß und Ehrgeiz, doch auch Selbstzweifel und Anlehnungsbedürfnis prägen das Porträt dieser Frau, die sich privat und beruflich durchzusetzen weiß. Die groß angelegte Frauenrolle, Mittelpunkt beider Handlungsstränge, der Liebes- und der Erfolgsgeschichte, wurde um der Perfektion willen in der Besetzung wieder gesplittet, die Hauptdarstellerin Jennifer Beals in den Tanzszenen gedoubelt. Eine Professionalität, um die man auch in anderen Bereichen bemüht war: Kamera, Licht, Ausstattung und Choreographie ergänzen sich und schaffen eine perfekt durchgestylte Szenerie.
Mit diesen Rohstoffen cineastischen Könnens in den Händen inszenierte der ehemalige Werbefilmer Adrian Lyne unverdrossen das Ganze mit dem Kurzstreckenatem eines Video-Clips oder TV-Spots. Den Anforderungen eines Spielfilms, ein komplexes Handlungsgerüst zu errichten oder gar Musik- und Spielszenen in einen Guß zu bringen, scheint er nicht gewachsen. Ratlos sieht man als Zuschauer die Story hin und her springen, verärgert beobachtet man die unklaren Charakterskizzierungen, etwa wenn die Heldin zuerst als gläubige Unberührte erscheint, um dann auf einmal selbstbewußt ihren Chef zu vernaschen, damit die Handlung weitergehen kann. Beichten oder ein Todesfall werden – nur kurz angedeutet – als Stimulation bemüht, ohne näher begründet oder ausgeführt zu sein, die Möglichkeiten einer klassischen Entwicklungsgeschichte einfach verschenkt.
Entsprechend verfährt der Regisseur auch mit den zahlreichen Tanz- und Musikszenen. Einige der zahlreichen Hits, die nicht mal alle auf den Soundtrack paßten, werden nicht ganz ausgespielt, so wie es das Publikum von flüchtigen Videosendungen à la „Formel Eins“ gewohnt ist. Die atemberaubenden Tanzszenen sind oberflächlich abgefilmt, lassen den Zuschauer nur erahnen und erhaschen, aber nicht daran teilnehmen, wie etwa in „All that Jazz“ oder „Carmen“.
Die ganze Rolle der Alex Owens, die Tanznummern und Hits, „Flashdance“ insgesamt bleiben nur aufreizend und anregend. In einem erstaunlichen Ausmaß schafft es Lyne, eine nackte Schulter, Hits und Tanz zu arrangieren, optische und akustische Reize zu drapieren, ohne Befriedigung zu schaffen. Die geschürte Spannung, wenn Jennifer Beals ihren Rock hochschiebt oder Irene Cara ihr Lied trällert, bleibt im Raum, der junge Zuschauer kann sich, wird sich diesen Thrill immer wieder holen, im Kino, ais dem Walkman, in der Disco. Und niemand macht sich schmutzig, außer der Frau an der Kasse, die die Geldscheine zählt.

Diese Filmkritik erschien im „Plärrer“, Ausgabe 9/1983.

Dienstag, 21. Juli 2020

Ioan Dragu in Arhivele Naționale ale României

Nunta principesei Ileana, la Sinaia. C. Hamangiu, Valeriu Pop, Nicolae Iorga, Munteanu-Râmnic, V. Cădere, Zamfir Brătescu, Dragu Ion, V. Vâlcovici, Ştefănescu Amza (26. Juli 1931)

Nunta principesei Ileana, la Sinaia. Al. Radian, Dragu Ion, Ştefănescu Amza (Juli 1931)

Montag, 20. Juli 2020

Ohne Titel (54)


Wochenplan

„Die Verlegerin“ (Foto) / ARD, „Die Mädchen der Ginza“ / Filmmuseum, Vollversammlung  des Stadtrats / Gasteig, „tz“-Spätdienst, Vernissagen Gunter Sachs: „Kamerakunst“ / Künstlerhaus am Lenbachplatz, Wolfgang Moser : „menschen affen idioten“/ KGB und Jahresausstellung 2020 – „Pandemic Edition“ der Akademie der Bildenden Künste, Pressetermin der Bauministerin Kerstin Schreyer zu experimentellem Wohnungsbau bei der GEWOFAG in München-Sendling, Besuch der 3. Bürgermeisterin, Verena Dietl, am Wedekindplatz, „tz“-Spätdienst, Pressevorführungen „Exil“ und „Die Epoche des Menschen“

Sonntag, 19. Juli 2020

The Party is Over: „St. Elmo's Fire – Die Leidenschaft brennt tief“ (1986)

„American Graffiti“ ist längst vorbei, Wolfman Jack von MTV abgelöst und Vietnam keine Zäsur mehr. Lobbyisten und Finanzmakler in Reagans Washington stellen die Kulisse für Joel Schumachers ahornsirupsüße Filmkomödie, die wohl wirklich ein Lebensgefühl der 80er Jahre auf die Leinwand zu bannen scheint.
Passé die Zeiten der Melancholiker und Dropouts, der Kämpfer und ewigen Verlierer, vergessen die Möglichkeit, ein paar schöne Stunden im Kino könnten bewegend, mitreißend, schockierend oder doch zumindest unterhaltsam sein. Durchgestylt bis in's letzte leere Zimmer, in dem optisch wirksam schicke Tücher flattern, präsentiert uns Design-Profi Schumacher den fad-verlogenen Alltag einer Handvoll College-Absolventen, die in den letzten Zügen ihrer Nachpubertät liegen.
Ausgewälzt in der sinnlosesten Breitwand seit es Panavision gibt, zugedröhnt mit dem klebrigsten Soundtrack – aber den natürlich in Dolby, werden sieben Typen, vom Karrieristen bis zum verträumten Schriftsteller, als Abziehbilder eines jungen Amerikas verraten und verkauft! Am Scheideweg zwischen Beruf und Ehe, Selbstverwirklichung und Leistungszwang stehend, durchirren unsere jungen Stars Abenteuer zwischen Bett und Bartresen, die ja für sich genommen wie aus dem Leben gegriffen und nachvollziehbar scheinen, ob es sich um die Entjungferung oder den höllischen Drogentrip handelt.
Doch ohne jede Anteilnahme wie am Reißbrett komponiert, läßt es den Zuschauer ziemlich kalt, ob Kevin (Andrew McCarthy) wirklich schwul ist, Jules (Demi Moore) mit ihrem Chef ins Bett geht, Billy (Rob Lowe) seine Frau betrügt, Wendy (Mare Winningham) von zu Hause ausziehen will, Kirby (Emilio Estevez) auf Neureich macht, Alec (Judd Nelson) das Parteiabzeichen wechselt oder Leslie (Ally Sheedy) Mutter werden will.
Und weit spannender als das Treiben des mit Blick auf eine möglichst große Zuschauerzahl so zusammengewürfelten Hauptdarsteller-Septetts ist das geschickte product placement von Coca Cola, das in unzähligen Einstellungen immer wieder auf's Neue ins Auge fällt. Denn was die tiefen Leidenschaften des Titels betrifft: Coke is it!

Diese Filmkritik erschien im „Plärrer“, Ausgabe 4/1986.

Montag, 13. Juli 2020

Wochenplan

Pressekonferenz zu Cybercrime und Cybersicherheit mit den Minister*innen Joachim Herrmann, Albert Füracker, Georg Eisenreich und Judith Gerlach sowie Burkhard Körner vom Landesamt für Verfassungsschutz / Odeon, Pressekonferenz mit Kommunalreferentin Kristina Frank zur Kampagne „Für München ist Einweg-Plastik nicht mehr tragbar“ / AWM, Ordentliche Betriebsratssitzung / MVV, Vollgremium des Bezirksausschusses 12 Schwabing-Freimann u.a. zur Müllsituation am Wedekindplatz und der möglichen Schaffung einer Sommerstraße dort / Motorworld, Preisverleihung des Innovationswettbewerbs der Landeshauptstadt München / Vorhoelzer-Forum, Entscheidungsverkündung des Bayerischen Verfassungsgerichtshofes zum Volksbegehren Mietenstopp, „Certain Women“ (Foto) / Filmmuseum

Turbogeile Filmbranche: Wim Wenders' „Paris, Texas“ (1985)

Er ist schon lange unterwegs. Ein Film, der an einem 11. Januar von einem Verleih in ein Kino gebracht werden soll, darf, wird? Dies ist „Paris, Texas“. Der Film.
Den „Filmverlag der Autoren“ verbindet damit – ungeachtet jeden Festhaltens daran – nur noch Semantik und Historie. Denn der zum „Tchibo-Filmverleih“ (AZ, Frankfurt) verkommene Auswerter von Filmware à la „Das turbogeile Gummiboot“ hat in einem bis Redaktionsschluß noch nicht entschiedenen Rechtsstreit um die Verleihrechte an Wenders' Meisterwerk kein Mittel gescheut, den Regisseur zu behindern und zu beschimpfen – was von der Blockierung älterer Wenders-Filme bis zum Abstreiten jeglicher Auswertbarkeit von „Paris, Texas“ reichte.
Letztlich setzten sich die Anhänger der Filmverlagspolitik aus nur noch drei Lagern zusammen: die Turbogeilen der Filmbranche, die Deutschen, denen im Ausland erfolgreiche, viel herumreisende und auch noch selbstbewußte Landsmänner suspekt sind, und schließlich die Blauäugigen, die dem Filmverlags-Mehrheitsgesellschafter Rudolf Augstein nichts Böses zutrauen – schließlich ist sein „Spiegel“ des deutschen Intellektuellen „Wachturm“.
Auch wenn diese Koalition den prozessualen Erfolg noch davontragen mag, soll sie uns nicht weiter beschäftigen. Stimmen wir uns lieber ein – auf Highways und Chevys, auf Peepshows und Waschsalons, auf Bars und Freiheitsstatuen, auf Motels und Billboards, auf Paris, Texas.
„Er machte alle Lichter in dem Zimmer aus und legte sich auf den Boden zwischen die Betten. Seine Füße schwitzten. Er schaltete den Realistic Kassettenrecorder an und in der Dunkelheit antwortete Stevie Wonder: »Songs in the Key of Life«. Er betrachtete ein Apache Sandbild, das von nirgendwoher auf der Wand auftauchte. Farben aus dem Boden: bleicher, orangener Sand, schokoladenfarbene Erde, fahles Blau wie eine Träne. Er konnte den Schimmer des Perlmuttglanzes auf dem Pistolengriff sehen. Fäden von rosa Licht. Sich drehend. Er konnte sein eigenes Herz sehen. Er konnte das dämonische Festhalten eines Mannes an seiner einzigen Frau fühlen.“ (Sam Shepard, Motel Chronicles).
Man braucht nur die Drehberichte zu lesen und den Erzählungen zu lauschen, um die Stimmigkeit Wim Wenders' im Zusammenwirken mit seinem Team bestätigt zu bekommen. „Paris, Texas“ offenbart Bild für Bild, wie sehr Sam Shepard (Script), Robby Müller (Kamera), Chris Sievernich (Produktion), Ry Cooder (Musik), Nastassja Kinski, Harry Dean Stanton und Hunter Carson (Darsteller), um nur einige zu nennen, mit Wenders zum geballten Energiefeld verschmelzen. „Together we make it happen.“
Das Ereignis, hervorragend in einem Prachtbuch des Greno-Verlags dokumentiert, ist keineswegs nur Wenders' zu oft herbeiinterpretierter Amerika-Traum, sondern ein Epos über die Liebe, die Gefühle und das Chaos drumrum. Diese Geschichte kennt kein Happy-End. Aber vielleicht der Kinoeinsatz dieses Films?
Die Darsteller hätten einen Publikumserfolg redlich verdient. Denn das Trio Stanton/Kinski/Carson, Vater-Mutter-Sohn, auf das sich der Film letztendlich konzentriert, stellt in seiner darstellerischen Intensität, in seinem Ringen um Gefühle einen filmischen Sonderfall dar. In ihrer Fremdheit und Verlorenheit von Kamera, Schnitt und Sound unterstützt, entwickeln sie ein sensibles Zusammenspiel, das ohne die streng chronologisch vor sich gegangenen Dreharbeiten nie hätte erwachsen können.

Diese Filmkritik erschien im „Plärrer“, Ausgabe 1/1985.

Montag, 6. Juli 2020

Wochenplan (Update)

Digitale Auftaktkonferenz der Ver.di zur Tarifrunde öffentlicher Dienst 2020, Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft / Altes Rathaus, Umweltausschuss / Großer Saal im Neuen Rathaus, Re-Opening des Münchner Filmmuseums mit der Filmreihe „Leading Women“: „Baby Face“, „Ninotchka“ (Foto) und „Bringing Up Baby“, Erstmalige Verleihung des Hochschulpreises des Referates für Arbeit und Wirtschaft, Verwaltungs- und Personalausschuss / Großer Saal im Neuen Rathaus, Spielzeit-Pressekonferenz des Gärtnerplatztheaters, Sozialausschuss / Großer Saal im Neuen Rathaus, „Quer“ über den Wedekindplatz, AKIM und „Party-Anarchie im Freien? – Lautes Treiben nach dem Lagerkoller“ / Bayerisches Fernsehen, Toshiki Okadas „Opening Ceremony“ / Olympiastadion, Fantasy Filmfest Nights / Cinema, Anselm Kiefer: „Opus Magnum“ / Franz-Marc-Museum, Pressevorführung „Weltreise mit Buddha“

Freitag, 3. Juli 2020

Münchner Rathaus-Tweets (Updates)

Eine Übersicht twitternder Stadtratsmitglieder, Fraktionen, Dienststellen der Landeshauptstadt und Rathaus-Reporter*innen in München. (Wird laufend aktualisiert.)

Andreas Babor (CSU)
Sabine Bär (CSU)
Anja Berger (Wiesnstadträtin, Die Grünen)
Beppo Brem (Die Grünen)
Simone Burger (SPD)
Marie Burneleit (Die Partei)
Verena Dietl (3. Bürgermeisterin, SPD)
Mona Fuchs (Die Grünen)
Nikolaus Gradl (SPD)
Judith Greif (Die Grünen)
Ulrike Grimm (CSU)
Katrin Habenschaden (2. Bürgermeisterin, Die Grünen)
Sonja Haider (ÖDP)
Anna Hanusch (Die Grünen)
Anne Hübner (SPD)
Stefan Jagel (Die Linke)
Heike Kainz (CSU)
Christian Köning (SPD)
Dominik Krause (Die Grünen)
Sabine Krieger (Die Grünen)
Thomas Lechner (Die Linke)
Haimo Liebich (SPD)
Barbara Likus (SPD)
Marion Lüttig (Die Grünen)
Gudrun Lux (Die Grünen)
Lars Mentrup (SPD)
Christian Müller (SPD)
Clara Nitsche (Die Grünen)
Lena Odell (SPD)
Julia Post (Die Grünen)
Manuel Pretzl (CSU)
Richard Progl (Bayernpartei)
Florian Roth (Die Grünen)
Klaus Peter Rupp (SPD)
Sebastian Schall (CSU)
Thomas Schmid (CSU)
Florian Schönemann (Die Grünen)
Christian Smolka (Die Grünen)
Felix Sproll (Volt)
Christian Vorländer (SPD)
Markus Walbrunn (AfD)
Micky Wenngatz (SPD)

Bayernpartei im Rathaus
CSU-Fraktion im Rathaus
Grüne Fraktion/Rosa Liste im Rathaus
SPD/Volt-Fraktion im Rathaus

Heiner Effern (Rathausreporter „Süddeutsche Zeitung“)
Emily Engels (Rathausreporterin der „Abendzeitung“ „BILD“)
Christina Hertel (Rathausreporterin der „Abendzeitung“)
Sascha Karowski (Rathausreporter der „tz“ und des „Münchner Merkur“)
Andreas Schubert („Süddeutsche Zeitung“)
Melanie Staudinger („Süddeutsche Zeitung“)

Thomas Bönig, IT-Referent und CDO der Landeshauptstadt München
Beatrix Zurek, Stadtschulrätin und Sportreferentin

IT-Referat der Stadt München
Presseamt der Stadt München
Stadtarchiv

Sonntag, 28. Juni 2020

Wochenplan

Wiedereröffnung des Amerikahauses, Polizeisportlerehrung 2020 / Turnhalle der I. Bereitschaftspolizeiabteilung, Hannah Weiss / Jazzbar Vogler, Bildungsausschuss des Münchner Stadtrats / Gasteig, Bauauschuss des Münchner Stadtrats / Altes Rathaus, Spätdienst / tz, Stadtplanungsausschuss des Münchner Stadtrats / Neues Rathaus, Innenminister Joachim Herrmann und Justizminister Georg Eisenreich stellen die Konzepte von Polizei und Justiz zur Bekämpfung von Straftaten gegen kommunale Amts- und Mandatsträger vor / Justizpalast, IT-Ausschuss des Münchner Stadtrats / Altes Rathaus, SG Sonnenhof Großaspach vs. TSV 1860 / Mechatronik Arena, Kommunalausschuss des Münchner Stadtrats / Neues Rathaus, Soft Opening Supernova, Wiederveröffentlichung von Rüdiger Nüchterns „Nacht der Wölfe“ (Foto), TSV 1860 vs. FC Ingolstadt 04 / Grünwalder Stadion, Pressevorführung „Into the Beat – Dein Herz tanzt“

Sonntag, 21. Juni 2020

Wochenplan (Update)

Pressekonferenz der DFL zur Vergabe der Bundesligarechte 2011/2022, Vorstellungsgespräch, Vernissagen Esther Zahel, Timur Lukas, Josef Köstlbacher & Maximilian Helk: „Exhibition d'art contemporaine“ / Kunstarkaden, James Gardner: Portraits / Salon Irkutsk und Cendra Polsner / Utopia, La Nuit des Molières / France 2, Premiere von Eckhart Schmidts „Generation Z – Da war ein Himmel“ / Werkstattkino, FC Bayern II vs. TSV 1860 / Grünwalder Stadion, Open-Air-Ausstellung der Kammerspiele mit Plakatmotiven von Amnesia Scanner, Cana Bilir-Meier, Double Standards, Gregor Hildebrandt, Anne Imhof, Elfriede Jelinek, Rabih Mroué, Henrike Naumann, Philippe Quesne, Milo Rau und Tobias Rehberger, Xavier Darcy / St. Lukas, „The Last Wave“ / ZDFneo, TSV 1860 vs. SpVgg Unterhaching / Grünwalder Stadion, Pressevorführung „Eine größere Welt“ (Foto)

Samstag, 20. Juni 2020

Fundsachen (39): Caius Văleanu, Berlin 1941

Meine Großeltern Ion „Ionel“ und Angela „Maia“ Dragu 1941 mit meiner Mutter Rica in Berlin auf der Rückreise von Rumänien nach Vichy, Frankreich.  Neben ihnen Caius Văleanu, der erste Sekretär der rumänischen Botschaft in Berlin. (Vorname? Handelt es sich um Ion Văleanu, zuvor 1936 secretarului de legaţie de la Legaţia României de la Atena, also wie mein Großvater früher in Athen? Oder um Caius Văleanu? Oder einen anderen Văleanu?)

„Valeanu, First Secretary of the Romanian Embassy in Berlin, 1942?
First Secretary Valeanu protested the proposed deportations of the Jews from Romania. Valeanu presented to the German Foreign Ministry a paper stating that Romanians would not permit discrimination against Romanian Jews.“
[Browning, Christopher R. The Final Solution and the German Foreign Office: A Study of Referat D III of Abteilung Deutschland 1940-43. (New York: Holmes & Meier Publishers, 1978), pp. 103-104.] via Rescue in the Holocaust/ Rescue in the Holocaust by diplomats

„Memorandum of KLINGENFUSS on his discussion with the First Secretary of the Rumanian Embassy, VALEANU, concerning disagreements about the treatment of Rumanian Jews in Germany.“
Document number NG2355, The Wiener Holocaust Library

„In a July 1942 meeting in Berlin with Counselor Valeanu, Kligenfuss, a German Foreign Office official, asserted that Ion Antonescu “had agreed with Ambassador Killinger that Romanian citizens of Jewish ancestry in Germany and the occupied territories should be treated in the same fashion as German Jews.“ (sic!)
Ion Calafeteanu: „Regimul…”, p. 131/132 (via Final Report of theInternational Commission on the Holocaust in RomaniaPresented to Romanian President Ion Iliescu, November 11, 2004, Bucharest, Romania, page 82/83).

Mittwoch, 17. Juni 2020

Fundsachen (38): Campania anilor 1916-1918 (Update)

Im Grunde genommen keine Fundsache. Denn ich ahnte lange nichts davon, dass mein Großvater Ion „Ionel“ Dragu (* 5. November 1889 in Constanţa, Rumänien, † 29. Oktober 1977 in Paris, Frankreich) aka Ioan Dragu aka Ionel Drăgescu aka Jean Dragu einmal diese Bücher geschrieben hatte. Bei uns daheim existierte kein Exemplar davon. Er selbst sprach – zumindest in meiner Anwesenheit – nie davon. Und so wußte ich nur, dass er bis Kriegsende im diplomatischen Dienst und davor Journalist gewesen war. Aber an Büchern war mir nur „Guvern şi Opoziţie“, eine Sammlung politischer Porträts diverser Autoren, darunter eben auch mein Großvater, bekannt.
Bis sich vor etwa zwei Jahren der Humanitas Verlag aus Bukarest bei mir meldete. Meine Blogeinträge über den Großvater mütterlicherseits hatten sie auf meine Spur gebracht. Und so erfuhr ich von diesem dreibändigen, 1918 erschienenen Bestseller, der als Standardwerk über Rumänien und den Ersten Weltkrieg oft zitiert* wird und offenbar bis heute so interessant scheint, dass Humanitas eine gekürzte Neuauflage der drei Titel in einem Band plant:

„Campania anilor 1916-1918. Drumuri de sânge. Aspecte de ansamblu, viziuni fugare, note răsleţe şi întîmplări din război“. Coperta şi hors-text-uri de M. H. Georgescu. Bucureşti, Edit. Libr. H. Steinberg (Tip. Providenţa), 1918. (20,5 x 15). XII-258 p. + 2 pl.

„Campania anilor 1916-1918. Moartea Albă (Schiţele unui spectator şi senzaţiile unui exantematic în Moldova)“. Bucureşti, Edit. I. Brănişteanu, [1918]. (18 x 12,5). 91 p. + 1 f.
Im Bestand der Burns Library (Balcan Studies) am Boston College sowie als Microfilm an der New York Public Library.

„Campania anilor 1916-1918. Pe urmele bolşevicilor. Notele, impresiile, indiscreţiile unui ofiţer român în Basarabia“. Bucureşti, Edit. Libr. H. Steinberg, 1918. (18,5 x 13). IV-296 p.

(Bibliografische Angaben zitiert nach der Biblioteca Academiei Române

Seltsamerweise zitiert Glenn E. Torrey in „Romania in the First World War 1914-1918: An Annotated Bibliography“ zwar die politischen Porträts meines Großvaters, aber nicht seine ungleich themenbezogeneren Kriegserinnerungen: „Vignettes of Political Figures: 73. Jean Dragu, Profils parlementaires roumains (Bucharest, 1916). Brief sketches of politicians active in 1916, together with pen and ink drawings“.
  • Cosmin Borza: „The Heroines. Re-mythicization of the First World War in the Romanian Literature“, Metacritic Journal for Comparative Studies and Theory 5.1 (2019): „In fact, war de-mythicizing literature is much broader in Romania than it is suggested by the five literary examples above. The disparagement of the patrioteered patterns of perception of the conflagration continued to be an almost manifest purpose both for the two of the inter-war novels that became classics, i.e. Liviu Rebreanu’s Pădurea spânzuraților (Forest of the Hanged, 1922) and Camil Petrescu’s Ultima noapte de dragoste, întâia noapte de război (Last Night of Love, First Night of War, 1930), and for a long series of writers of lower literary importance: Ioan Dragu, Moartea albă (White Death, 1918)…“  
  • Gundula Gahlen, Deniza Petrova, Oliver Stein: „Die unbekannte Front – Der Erste Weltkrieg in Rumänien“, Frankfurt/Main 2018, Seite.235 
  • Constantin Kiriţescu: „Istoria Războiului pentru înregirea României 1916-1919“, Bucureşti 1922, Seite 7: „31. Dragu I.: Pe murmele bolsevicilor; Buc. 1918“

Montag, 15. Juni 2020

Wochenplan (Update)

Re-Opening der Münchner Kammerspiele, Kreisverwaltungsausschuss des Münchner Stadtrats / Großer Saal im Rathaus, Ordentliche Betriebsratssitzung / MVV, Ausstellungseröffnungen Zimmer frei – Bilder mit Abstand/ Hotel Mariandl, Constantin Luser: „Un poco“ / Klüser 2, In memoriam James Brown / Klüser, Katsumi Hayakawa: „Echoes of the Senses“ / Micheko und Luis Selem & David Uessem: „FACE Reality“ (Foto) / Benjamin Eck, Victoria Köln vs. TSV 1860 / Stadion im Sportpark Höhenberg, Vollversammlung des Münchner Stadtrats / Gasteig, Verhandlung Entscheidung zum Informationsfreiheitsgesetz im Zusammenhang mit Rechenschaftsberichten und Parteispenden der 2013 bzw. 2014 im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien / Bundesverwaltungsgericht, Pressetermin Münchner Wochenmarkt Digital mit Kommunalreferentin Kristina Frank / Rotkreuzplatz, Entscheidungsverkündung zum Planfeststellungsbeschluss für die Flughafenanbindung des Bahnprojektes „Stuttgart 21“ / Bundesverwaltungsgericht, TO.mTO Korsettsalon / Gube 20, Pressekonferenz des Kulturfestivals „Sommerfrische“ / Pasinger Fabrik, Saisonbeginn AKIM, TSV 1860 vs. Hallescher FC / Grünwalder Stadion

Sonntag, 14. Juni 2020

Fundsachen (37): Polaroid von Radio Free Europe zur Weihnachtszeit


Fundsachen (36): Pasport Regatul României pentru străinătate

Pasport Regatul României pentru străinătate, rumänischer Reisepaß meiner Großmutter mütterlicherseits, Angela „Maia“ Dragu, geborene Paleologu, Ehefrau des Diplomaten Ion „Ionel“ Dragu aka Ioan Dragu aka Jean Dragu aka Ionel Drăgescu. Ausgestellt wurde er im Februar 1947 von der Legaţia Regală in Paris, der Königlichen Gesandtschaft. Die Kommunisten waren da in Rumänien bereits längst an der Macht, aber König Mihai I. dankte erst am 30. Dezember 1947 ab und ging ins Exil.


Sonntag, 7. Juni 2020

Wochenplan (Updates)

Start der 30. Staffel der „Simpsons“ / Pro Sieben, KFC Uerdingen vs. TSV 1860 / Merkur-Spielarena, DFB-Pokal-Halbfinale 1. FC Saarbrücken vs. Bayer 04 Leverkusen und FC Bayern München vs. Eintracht Frankfurt / ARD, Virtuelle Hauptversammlung 2020  der ProSiebenSat.1 Media SE, Terrassen-Opening / P1, Vernissagen Bernd Zimmer / Galerie Jahn PfefferleMario Klingemann / Utopia (Foto), Eckhart Schmidt: „Finissage“-Projekt / K57 und Sophie Schmidt: „One last glory of the legs“ / Knust x Kunz, „Hinter dem Vorhang“: Musikalischer Online-Talk des Intendanten des Gärtnerplatztheaters mit Alice & Ellen Kessler / BR KulturBühne, Jack Culcay vs. Howard Cospolite / BILDplus, TSV 1860 vs. Hansa Rostock / Grünwalder Stadion sowie im Bayerischen Fernsehen, Café Kosmos Peepshow mit Dana von Suffrin

Donnerstag, 4. Juni 2020

Lebara droht, SIM-Karte zu deaktivieren, wenn man sie während Corona nicht auflädt

Manche Telekommunikationsunternehmen bieten in diesen schweren Zeiten an, mit Forderungen unbezahlter Rechnungen kulant umzugehen.
Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz sieht sogar ein besonderes Schutzbedürfnis bei Zahlungsverzug während der Corona-Krise – ausdrücklich nicht nur etwa bei Energie- und Wasserkosten, sondern auch bei laufenden Verträgen über Kommunikation: „Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher etwa die Telefonrechnungen wegen der Corona-Krise nicht mehr bezahlen können, dürfen die jeweiligen Vertragspartner nicht gleich den Vertrag wegen Verzug kündigen. Verbraucherinnen und Verbrauchen erhalten ein zeitlich befristetes Leistungsverweigerungsrecht, faktisch also einen Zahlungsaufschub. Das bedeutet, dass sie trotz Nichtzahlung nicht in Verzug kommen.“
Als Pre-Paid-Kunden muss man aber solche Sorgen erst gar nicht haben. Oder etwa doch?
Neben meinem Retro-Nokia 3310, das ich – wenn überhaupt – nur zum gelegentlichen Telefonieren nutze, besitze ich auch ein Smartphone, mit dem ich nahezu ausschließlich surfe und vielleicht alle paar Wochen mal eine SMS verschicke, weil ich darauf leichter tippe als auf dem Nokia. Für dieses iPhone buche ich seit Jahren Monat für Monat bei Lebara ein Datenvolumen von bis zu 10 GB. Pre Paid.
Am 16. Februar hatte ich zuletzt diese Data-XL-Paket für 29 Euro 99 gekauft. Mitte März war es abgelaufen. Als es auch bei uns in Deutschland mit der Pandemie ernst wurde. Für mich persönlich bedeutete das aufgrund von Kurzarbeit und Auftragsausfällen den Wegfall der Hälfte meiner Einkünfte. Und somit kein Budget mehr für ein mobiles Datenvolumen. Aber auch kein zwingender Bedarf mehr, da ich überwiegend von zu Hause aus arbeitete. Und auch kein Grund zur Sorge, oder etwa doch? 
An Telefonguthaben waren schließlich noch 17 Cent Guthaben auf der Karte. Genug, um angerufen zu werden. Nicht für Lebara.
Am 24. Mai drohten sie mit Abschaltung der Pre-Paid-SIM-Karte Mitte Juni, wenn ich nicht neues Geld nachschöße. Also quasi mit einer Sperre oder Kündigung. Weil ihnen die paar Cent Kartenguthaben nicht reichten. Und weil ich zwei Monate lang, eben während der ersten Covid-19-Zeit mit den strengsten Ausgangsbeschränkungen, kein Datenvolumen mehr gebucht hatte.
Fun fact: Da Lebara in der Mail mit der angedrohten Kündigung anbot, mir 500 MB Datenvolumen zu schenken, wenn ich mein Telefonguthaben mit zehn Euro auflade, habe ich es auch getan. Kann schließlich nicht schaden, wieder etwas mehr Guthaben auf der Karte zu haben und auch angesichts der ersten Lockerungen wieder mehr unterwegs zu sein und dann auch zu surfen. Das innerhalb von 48 Stunden nach Aufladung versprochene Datenvolumen habe ich aber selbst nach über einer Woche noch nicht erhalten.

Sonntag, 31. Mai 2020

Wochenplan (Updates)

Q+A mit den Hauptdarstellerinnen Sandra Oh, Jodie Comer, Fiona Shaw und Executive Producer Sally Woodward Gentle zu „Killing Eve“ (Foto) / Variety Streaming Room, Förderpreis für junge Kunst – Perspektiven 2020 mit täglich wechselnden Livestreams der Nominierten: Kalas Liebfried, Patrick Ostrowsky, Alina Schweizer, Max Weisthoff und Lina Zylla / Platform, das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz präsentiert den Kurzfilm „10 Tipps wie du dich nicht verarschen lässt – diesmal von Rechtsextremisten“ / Odeon des Innenministeriums, 1. FC Kaiserslautern vs. TSV 1860 / Fritz-Walter-Stadion, Pressekonferenz zum Lagebild „Gewalt gegen Polizeibeamte in Bayern 2019“ / Odeon des Innenministeriums, Vernissage Emanuel Mooner / Utopia, TSV 1860 vs. Würzburger Kickers / Grünwalder Stadion, All Black – Nein zu Rassismus / Stachus, We Love Green Festival: Catherine Ringer chante Les Rita Mitsouko / France TV Culturebox

Samstag, 30. Mai 2020

Hubert Burda & die Bayerische Hausbau: Mythenbildung im Arabellapark (Update)

Für Hubert Burda bleibt sein Büro an der Arabellastraße „der spannendste Ort“ der Welt. Was man für das Areal zwischen seinem Verlag und dem Arabellahaus längst in Frage stellen kann. „Dort pulsierte das Leben“ einst zwar mit Sicherheit.
Und auch wenn die Fußgängerzone unter Burda-Redakteuren gern „Gefängnishof“ genannt wurde, galt die Schmähung doch eher dem Arbeitgeber als der beliebten Piazza, die, wie Burda zu recht feststellt, „für die Redakteure des Verlags eine belebende soziale Atmosphäre“ bot. Und sei es nur, weil man sich gern mittags im Arabella-Hotel zu einem Schäferstündchen traf. Aber das ist lange her.
Selbst damals war der Offenburger Verleger keineswegs ein Neuankömmling in München, auch wenn er in seinem Interview für die soeben erschienene Festschrift zum 50. Jubiläum des Arabellahauses und des sich anschließenden Stadtviertels auf die arg verkürzte Frage „Was hat Sie damals bewogen, von Offenburg nach München zu ziehen – und warum gerade in den Arabellapark?“ den Eindruck entstehen läßt, 1983 quasi direkt von Offenburg nach München gekommen zu sein.
Aber bereits 1966 erhielt Junior Hubert Burda, der unter anderem in München Kunstgeschichte studiert hat, von seinem Vater, dem Senator Franz Burda, sein eigenes kleines Reich als Verlagsleiter, eine Münchner Dependance in der Arnulfstraße, wo etwa unter Helmut Markwort als Chefredakteur die „Bild + Funk“ entstand und der junge Burda bei seinem ersten Versuch als Innovator zwölf Millionen Mark mit dem Männermagazin „m“ versenken durfte.
1983 war Burda dann längst als Verlag in München etabliert. Es zog höchstens der „Hauptsitz“ um, wobei faktisch bis weit ins 21. Jahrhundert ein vom Verleger sehr bewußt gepflegter Dualismus zwischen Offenburg (Todenhöfer) und München (Markwort) weiter fortbestand. Teile und herrsche.
Seitdem ist der Arabellapark in die Jahre gekommen, um aus einer weiteren Frage an den Verleger weiter hinten in der Festschrift zu zitieren: „Sukzessive gelangen die Gebäude im Arabellapark an das Ende ihrer funktionellen Lebensdauer.“ Und das gilt nicht weniger für viele Redaktionen dieser „Fleet Street von München“.
Die Printredaktion von „Focus“ sucht längst in Berlin ihre Zukunft. Die „Cosmopolitan“, ein paar Häuser weiter von Marquard Media verlegt, und fürs Viertel so prägend, dass das Restaurant Föhn am Rosenkavalierplatz sogar den Redakteurinnen zuliebe eine „Pasta Cosmo“ kreierte (halbe Portion, aber dafür mit einem Salat), wurde an die Bauer Style & Luxury KG verkauft und ins weniger luxuriöse Neuperlach verbannt.
Und der deutsche „Playboy“ hat inzwischen auch Adresse wie Verlag gewechselt. Anders als auf Seite 23 der Festschrift behauptet, residiert er längst nicht mehr in der Arabellastraße. Seitdem Chefredakteur Florian Boitin die Last des in die Jahre gekommenen Titels seinem ehemaligen Arbeitgeber Burda abgenommen hat und das Männermagazin selbst verlegt, sitzt die Redaktion am Kaiser-Ludwig-Platz.

Sonntag, 24. Mai 2020

Wochenplan (Updates)

Wirtschaftsausschuss des Münchner Stadtrats / Rathaus, Pressekonferenz zum Kulturrettungsschirm / Kranhalle,  Mietrechts- bzw. Nachlassverfahren Lehrnbecher ./. Popa / Amtsgericht München, BND-Akte „Fix und Foxi“: „BILD“ ./. BRD – Mündliche Verhandlung zur Akteneinsicht hinsichtlich einer möglichen Zusammenarbeit des Bundesnachrichtendienstes oder dessen Vorläuferin, der „Organisation Gehlen“, mit dem Kauka-Verlag und einzelnen dort tätigen Personen (BVerwG 6 A 11.19 u. a.) / Bundesverwaltungsgericht, Verwaltungs- und IT-Ausschuss des Münchner Stadtrats / Rathaus, First Crew Launch with SpaceX / Kennedy Space Center, Sozialausschuss des Münchner Stadtrats / Rathaus, Vernissagen Florian Süssmayr zeigt / Galerie Schöttle und Tanja HirschfeldBartolomiej Zabielny & Franz Wechtenbruch: „Trialog“ / UtopiaDeutscher Kamerapreis, Re-Start 3. Liga: TSV 1860 vs. MSV Duisburg / Grünwalder Stadion (Geisterspiel)

Donnerstag, 21. Mai 2020

Horror Picture Show: „Oliver Twist“ (1982) mit George C. Scott und Tim Curry

Ein Mädchen, blond und zart, kämpft sich voran, durch Sturm und Regen. Mit letzter Kraft erreicht die Hochschwangere ein düsteres Anwesen, das Armenhaus einer kleinen, englischen Gemeinde, wo sie ihrem Sohn das Leben schenkt und stirbt. Ein Gentleman ist geboren, Oliver Twist hat das Licht einer Welt erblickt, die ihm trotz schrecklicher asozialer Verhältnisse nichts anhaben können wird.
 Pünktlich zu Weihnachten kommt die x-te Verfilmung von Charles Dickens' Klassiker in die Kinos, „Oliver Twist“, nicht mehr singend oder in Schwarz-weiß, sondern als opulentes Farbspektakel mit drei aufregenden Schauspielern in den bösen Rollen: Altmime George C. Scott, Frank'nfurter Tim Curry und die „Excalibur“-Schönheit Cherie Lunghi verkörpern das Milieu der korrupten und korrumpierenden Existenz.
An diese drei gerät das Waisenkind Oliver, vor Armenhaus und Kinderarbeit flüchtend, auf dem Weg in die Hauptstadt. Doch in diesem London des angehenden 19. Jahrhunderts, im Pfuhl der Armut und des Verbrechens bleibt der Kleine rein und fein, nicht umsonst ist er von besserem Blut. Nach einer aufregenden Odyssee wird Oliver als Sohn und Erbe eines edlen Herrn anerkannt.
Diese deterministische Vorstellung von der Vererbbarkeit der Klassenunterschiede schwächt die Sozialkritik des Werkes bedenklich ab. Erträglich und wohl auch ertragreich bleibt dieser Familienfilm dennoch, nicht zuletzt dank der Schauspieler und Dekors, die der altbekannten Geschichte immer neue Höhepunkte verschaffen.

Diese Filmkritik erschien in der „Münchner Stadt-Zeitung“, Ausgabe 12/1982.

Sonntag, 17. Mai 2020

Wochenplan (Update)

Vernissage „Obst und Gemüse“ mit Burcu Bilgic,  Anais Cousin, Lola Cuallado, Xenia Hartok, David Ilzhöfer,  Tom Messavilla,  Moritz Moll, Christina Reschetnikov, Antonio Sarcinella und Ilvie Schlotfeldt / Bienewitz, Erstverkaufstag der neuen VOGUE Deutschland „All About Love“ (Foto), Urteilsverkündung in Sachen „Strategische Ausland-Ausland-Fernmeldeaufklärung des Bundesnachrichtendienstes“ / Bundesverfassungsgericht, Masks for Munich Pop-up Store / Breakout Mucbook Clubhaus, digitale Pressekonferenz zur neuen Spielzeit 2020/2021 unter der designierten Intendantin Barbara Mundel / Kammerspiele, Verkehrsministerin Kerstin Schreyer und Innenminister Joachim Herrmann ziehen Abschlussbilanz zum Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramm 2020 / Odeon des Innenministeriums, „A Streetcar Named Desire“ mit Gillian Anderson / National Theatre at home, Romy 2020 – Der österreichische Film- und Fernsehpreis / ORF2, SubRosa Dictum BoundCon Party – Keep the Spirit Alive / YouTube

Foto: © Giampaolo Sgura für VOGUE Deutschland

Samstag, 16. Mai 2020

Kwaliteit für Klaus

Mit Typen aus Klaus Lemkes Filmkosmos rechnet man eher freitags auf Tele 5, wenn die schlechtesten Filme aller Zeiten laufen. Aber heute abend zeigt der Sender Trash ganz anderer Art, Dick Maas' Kultfilm „Flodder – Eine Familie zum Knutschen“ mit Huub Stapel in der Hauptrolle.
Dick & Huub, das war in den achtziger Jahren das Dream Team aus den Niederlanden, das mit drei Filmen: „Fahrstuhl des Grauens“, „Flodder“ und „Amsterdamned“ weltweit für Furore (und Remakes) sorgte.
Und selbst bis ins beschauliche München sprach sich der Ruhm um. Produzent Hanno Schilf hatte Klaus Lemkes „Zockerexpress“ (bzw. „Zockerexpreß“) in Planung, und Huub Stapel sollte dem ganzen Professionalität und internationales Flair verleihen. Weshalb merkwürdigerweise ausgerechnet ich als sonst nur mit der Pressearbeit betrauter Gehilfe den Wunschstar bei Laune halten sollte.
Man schickte mich zu ihm nach Amsterdam, nur um mit ihm einen Kaffee trinken zu gehen. Damit er ja auch unterschrieb und zu den Dreharbeiten erschien. Bei seinem Gegenbesuch in München besuchten wir mit Klaus Lemke die Wiesn und schossen das Promobild, mit dem die „Cinema“-Redaktion dann zwei Komparsenrollen verloste.
Während der Produktion führte ich Huub nach Drehschluss zum Runterkommen in den Wolkenkratzer, dem Club hoch oben im ehemaligen Hertie-Hochhaus, Schwabings fünfzig Meter hoher schwarzer Monolith, der dann 1992 abgerissen wurde.
Hanno hatte sich zwar vorgestellt, dass ich wie ein Pressechef alten Stils unserem Star dort Frauen zuführte, aber abgesehen davon, dass der Holländer mit dem Plüschblick das nicht nötig gehabt hätte und ich andere Vorstellungen von meinen Aufgaben hatte, war Huub dazu auch schlichtwegs zu bodenständig und normal.
Und damit so ziemlich das einzige Vernünftige an diesem wahnwitzig absurden Katastrophenprojekt (mehr dazu hier). Ob der branchenfremde Investor, die fremde Wohnungstüren eintretende Hauptdarstellerin oder ein Drehbuchautor, der nebenbei in einen Zuhälterkrieg verwickelt war, gegen die Zockerexpress-Truppe waren die Flodders bürgerliche Langweiler.
Die Dreharbeiten habe ich dann mittendrin verlassen, nachdem die vereinbarte zweite Gagenrate überfällig war und sich mir stattdessen plötzlich die Gelegenheit bot, in Paris einen Monat lang eine Wohnung zu hüten.
Den fertigen Film habe ich nie gesehen, aber in der Münchner Stadtbibliothek am Gasteig gibt es offenbar noch eine Videocassette (!?) davon zum Ausleihen. Vielleicht erbarmt sich auch Tele 5, „Zockerexpress“ einmal bei SchleFaZ auszustrahlen? Der Drehbericht der Erdinger Landkreisredaktion der „Süddeutschen Zeitung“ klingt zumindest vielversprechend: „Lemke bot in den hier gefilmten Sequenzen alle Elemente des amerikanischen Aktionskinos auf. Brennende Fassaden, viel Rauch und die obligatorischen dunklen Gestalten an grauen Hauswänden.

Foto: Annape (Anna Peisl) für H.S. Film

Sonntag, 10. Mai 2020

Wochenplan (Updates)

Bayern Integrationsminister Joachim Herrmann präsentiert die Einbürgerungsstatistik 2019 und gratuliert exemplarisch einer Neubürgerin sowie zwei Neubürgern / Innenministerium, „Von der Isar nach Jerusalem“ – Gabriella Rosenthals Zeichnungen / Jüdisches Museum, „Neu- oder Stolperstart für die Gastronomie?“ Michael Käfer diskutiert auf Einladung der Jungen Union Schwabing / Zoom, Mira Mann liest „Schau mich an“ sowie aus ihrem Gedichtband „Komm einfach“ / Parasiten-TV„Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst“ – Online-Lesung mit der Sexualtherapeutin Melanie Büttner, Zeit-Online-Vize-Ressortleiter Sven Stockrahm und der Redaktionsleiterin von Spektrum.de Alina Schadwinkel / spektrum.de, Julia Fritzsche: „Tiefrot und radikal bunt: Who cares?“ / Online-Lesung mit Chat, Erstverkaufstag bzw. Auslieferung der Printausgabe der turi2 edition #11 Fußball, Re-Start der Bundesliga, Liga-Konferenz / Sky Sport News, Free European Song Contest / Pro Sieben, Eurovision Song Contest – Europe Shine a Light (Foto) / ARD, 160 Jahre TSV 1860, „Letzte Rettung Pfandleihhaus“ / ZDF

Sonntag, 3. Mai 2020

Wochenplan (Updates)

Vereidigung des neuen Münchner Stadtrats / Deutsches Theater, Star-Wars-Day, „Ein leichtes Mädchen“ / ZDF, Innenminister Joachim Herrmann / PresseClub Livestream, „Modebilder“ – Über die Rolle der Mode in den Sozialen Netzwerken sprechen die Kulturwissenschaftlerin Diana Weis und die Herausgeberin Annekathrin Kohout / Wagenbach Facebook Talk, ProSiebenSat.1 präsentiert seine Quartalszahlen / Webcast, Wiedereröffnung diverser Lesesäle / Bayerische Staatsbibliothek, Online-Vorführung von Frieder Schullers Paul-Celan-Film ,,Im Süden meiner Seele – In Sudul Sufletului Meu“ mit vorheriger Live-Diskussion / Rumänisches Kulturinstitut Berlin, Konstantin Wecker, Jo Barnikel, Fany Kammerlander und Überraschungsgäste: „Poesie & Widerstand in stürmischen Zeiten!“ / Livestream, „Die drei Tage des Condor“ (Foto) / Tele 5, „Plein Soleil – Nur die Sonne war Zeuge“ / arte

Sonntag, 26. April 2020

Wochenplan

Ottmar Traşcă: „1940 – Rumänien als Störfaktor der deutsch-sowjetischen Beziehungen“ (Online-Vortrag) / Rumänisches Kulturinstitut Berlin, 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau, Güteverhandlung und Haupttermin / Amtsgericht München – Abteilung für Mietsachen, Tag der Befreiung und der Weißen Fahnen mit Eröffnung eines Online-Museums, Turi2 Edition #11: Fußball, National Theatre at home: „Frankenstein“ mit Jonny Lee Miller und Benedict Cumberbatch (Foto) / YouTube

(Foto: National Theatre/Catherine Ashmore)

Samstag, 25. April 2020

Duden-Challenge: alle Wörter vertwittern

Wann und wer (Christiane Heinrich, Christian Beck, ich?) diesen Gedanken zuerst hatte, kann ich nicht mehr sagen… War es in den ersten Jahren des „In München“ Magazins, wo ich Woche für Woche Seiten voll schrieb? Oder anderthalb Jahrzehnte später, als wir in der „Ticket“-Redaktion des Berliner „Tagesspiegel“, eine im besten Sinne des Wortes durchgeknallte Truppe, uns so ziemlich alles trauten, was den herkömmlichen Dahlemer Abonnenten verstören könnte? Oder doch erst in den Nuller Jahren, als ich Blogchef der „freundin“-Redaktion war und in einem Scoop enthüllen durfte, dass der Duden den in der Blogosphäre erbittert geführten Streit, ob es das oder der Blog hieße, ein für alle mal entschied: sowohl als auch!
Nicht dass mir der Duden sonderlich heilig wäre. Als jemand, der Deutsch erst mit drei Jahren auf der Straße gelernt hat, nutze ich ihn zwar gern, wenn ich mir einer Formulierung oder Schreibweise nicht sicher bin. Und je länger ich bei einem Ausdruck über Deklination, Konjugation oder Pluralbildung nachdenke, desto unsicherer werde ich mir. Immer. Mein Deutsch kommt mir oft wie ein Blindflug vor. (Ohne dass ich etwa meine Muttersprache, Rumänisch, besser beherrschte. Ganz im Gegenteil.)
Aber als einer, der vom Schreiben lebt, habe ich Sprache immer als etwas Lebendiges betrachtet, das wächst, wuchert, ausgetretene Wege verwildern läßt und den Duden keineswegs als unumstößliche Referenz akzeptiert. Gerade Begriffe, die es nie ins Mannheimer Mausoleum schaffen, liebe ich: Moritz Müller-Wirths „Stehrumchen“. Sigi Sommers „Mäusefäuste“… 
Jedenfalls entstand in den vielen Jahrzehnten als Lohnschreiber zwischen München, Berlin und Offenburg diese hirnrissige Idee, jedes in einem Artikel benutzte Wort im Duden auszustreichen und zu sehen, wie weit man käme.
Rund 130.000 Stichwörter umfasst der Duden von 2006 (24. Auflage), den ich sonst kaum benutze, weil ich an der alten Rechtschreibung und meinen Duden von 1986 (19. Auflage) festhalte. Aber zum Drinrumschmieren ist mir der Neuere gut genug. Und so werde ich ab heute jedes von mir in einem Tweet benutzte Wort darin ausstreichen…

Sonntag, 19. April 2020

Wochenplan (Updates)

Markus Söders Regierungserklärung / Bayerischer Landtag, Willie Nelson: „Come and Toke it“ (unofficial weed holiday) / Luck Reunion, Shakespeare's „Romeo & Juliet“  (Foto) / Globe Theatre Online, Erstwahl einer Schwerbehindertenvertretung / MVV, Prozess Dominik Bartl ./. Berufsfeuerwehr München / Landgericht München (Update: das Urteil), Deutscher Filmpreis / ARD und Regisseur RP Kahl spricht über David Cronenbergs Kultklassiker „Rabid“ (1977) / Bastalk