Die grauen Damen schmieren sich schon längst Farbe ins Gesicht: selbst eine „New York Times“ oder „F.A.Z.“ illustrieren harte Nachrichten inzwischen mit bunten Bildern – und nicht mehr nur in nüchternem Schwarzweiß. Aber Blau? Blaue Bilder fallen auf, gerade wenn sie in einer konzertierten Aktion heute quer durch die Tagespresse erscheinen: Ob „BILD“, „Abendzeitung“ oder „tz“ – alle präsentieren sie die gleichen blauchstichigen Motive der drei deutschen Toten aus Afghanistan – Bilder aus dem Nachrichtenfluß des Billigheimers unter den Nachrichtenagenturen, Bilder der dapd.
Warum werden Major Thomas Tholi, Hauptmann Martin Matthes und Hauptfeldwebel Tobias Lagenstein nicht in einem dem Nachrichtenmodus wie der Trauer angemessenen Schwarzweiß präsentiert, sondern in Blau?
Vielleicht weil diese Farbe der CI-Palette der aktuellen Bundeswehrkampagne entspricht? Da weiß man nicht, worüber man sich mehr aufregen soll: Über die von Redakteuren abgenickte Schleichwerbung auf den redaktionellen Nachrichtenseiten – oder über die Geschmacklosigkeit der Verantwortlichen im Verteidigungsministerium, auch noch die Toten einer Werbekampagne unterzuordnen. Ganz davon zu schweigen, daß man mit Leichen wohl kaum Freiwillige gewinnen wird.
Samstag, 4. Juni 2011
Freitag, 3. Juni 2011
Hast Du schon eine Website?
„Hast Du schon eine Website?“
„Das hat mit diesem Internet zu tun, richtig? Ich glaube nicht, daß sich das auf Dauer durchsetzt.“
Und bis Simon Verhoevens „Männerherzen und die ganz große Liebe“ im September ins Kino kommt, zwischenzeitlich das alte Bruce-Berger-Video – ein moderner Klassiker!
„Das hat mit diesem Internet zu tun, richtig? Ich glaube nicht, daß sich das auf Dauer durchsetzt.“
Und bis Simon Verhoevens „Männerherzen und die ganz große Liebe“ im September ins Kino kommt, zwischenzeitlich das alte Bruce-Berger-Video – ein moderner Klassiker!
Donnerstag, 2. Juni 2011
Mittwoch, 1. Juni 2011
Facebook-Pages deutschsprachiger
Journalisten (Juni 2011 – Updates)
„Ich musste lesen, dass Cherno Jobatey - Sie erinnern sich, der lustige Clown aus dem 'ZDF-Morgenmagazin' - mit über 5.500 'Gefällt mir'-Klicks 'der Journalist' mit den meisten Facebook-Freunden sei. Der. Journalist. Ich dachte, der dreht Zahlen beim 'Glücksrad'. Das kann ich nicht auf unserem Berufsstand sitzen lassen“, sagte sich Silke Burmester und warf ihren Hut, ähm, Helm, in den Ring.
Auch sonst kommt allmählich Bewegung in die Charts (nicht immer positive, Antonia Rados' Page mit nahezu 3.000 Fans scheint verschwunden zu sein), und wie meistens, wenn sich etwas bewegt, geht die Debattiererei damit einher. Wer ist Journalist und wer nicht? Wer nutzt seine Facebook-Page persönlich, als Journalist – oder eher projekt- oder blogbezogen?
Hier sollen wie jeden Monatsersten eben auch heute wieder nur Journalisten persönlich zuzuordnende Facebook-Auftritte samt ihrer aktuellen Followerzahlen registriert werden. Und nicht etwa institutionelle Seiten von Redaktionen, Blogs, Sendern oder Verlagshäusern. So ist Jochen Mai zwar ein geschätzter Kollege, so lange er aber als Karrierebibel agiert (3.496 Fans) und nicht als Jochen Mai, sehe ich ihn hier eher nicht.
Dafür nenne ich nicht nur die Seiten von Kollegen, die ihre Seite offensichtlich selbst betreuen (gefettet), sondern auch von Journalisten und anderen Mediengrößen, deren Auftritt wohl Mitarbeiter bzw. der Arbeitgeber (normale Schrift) oder aber auch Dritte, etwa Fans, ganz inoffiziell (kursiv) betreuen.
Normale Facebook-Accounts („Personen“) werden zwar auch aufgelistet, wenn sie offensichtlich über private Kontakte hinaus der beruflichen Vernetzung dienen, bleiben aber außer Wertung.
Neben Namen, Funktion, Medium und – der ständig schwankenden – Anzahl der Follower registriere ich auch gegebenenfalls, unter welchem Rubrum („Person des öffentlichen Lebens“, „Chef“, „Autor“, „Journalist“...) die Seite jeweils eingeordnet wurde.
Veränderungen gegenüber dem Vormonat kann man den Klammern hinter dem Rangplatz und/oder der Followerzahl entnehmen. Für Korrekturen und Neuvorschläge beziehungsweise Hinweise auf fehlende Kollegen bin ich jederzeit dankbar.
Profilseiten (ohne Wertung, in alphabetischer Reihenfolge)
Updates: Vor einem Monat lehnte Daniel Fiene noch empört ab, eine Facebook-Page anzulegen: „Ich bin Journalist – und keine Boyband“. Doch inzwischen hat er sich mit Dritten ausgetauscht, die Diskussion bei Kollegen verfolgt und seine Meinung geändert.
Nicht zuletzt nachdem Kriegsreporterin Silke Burmester recht plump polemisiert hat: „Ich bin mit meinem Beruf ausgelastet. Die Leute, die im Netz so etwas betreiben, und eine sehr intensive Interaktion mit den Leuten haben, sind in der Regel Jungs ohne Familie. So! Wenn man wirklich eine Menge Zeit hat und nix zu tun und keine Verpflichtung, dann hat man für soetwas auch Zeit. Ich habe das nicht. Außerdem, da melden sich so viele Verrückte, mit denen will ich auch nicht unbedingt was zu tun haben. Ich glaube nicht, dass jeder Journalist eine Facebook-Seite haben sollte. Ich halte das für völligen Blödsinn.“
Hier geht's zu Fienes Erörterungen und Linktips, da zu seiner neuen eigenen Page, die am 6. Juni immerhin 81 Leuten gefiel.
Andreas Koller, stellvertretender Chefredakteur der „Salzburger Nachrichten“, mit 417 Fans am 8. Juni.
Anläßlich der Verleihung des Bayerischen Fernsehpreises an Antonia Rados bestätigte sie mir, daß die unter ihrem Namen geführte Facebook-Page mit fast 3000 Fans von einem unbekannten Dritten stammte und auf ihre Initiative hin gelöscht worden ist.
Sportkommentator und Radiomann Oliver Bendt, mit 1.317 Fans am 13. Juni.
Jetzt gibt es auch ein Ranking der Facebook-Pages deutscher Tageszeitungen.
Auch sonst kommt allmählich Bewegung in die Charts (nicht immer positive, Antonia Rados' Page mit nahezu 3.000 Fans scheint verschwunden zu sein), und wie meistens, wenn sich etwas bewegt, geht die Debattiererei damit einher. Wer ist Journalist und wer nicht? Wer nutzt seine Facebook-Page persönlich, als Journalist – oder eher projekt- oder blogbezogen?
Hier sollen wie jeden Monatsersten eben auch heute wieder nur Journalisten persönlich zuzuordnende Facebook-Auftritte samt ihrer aktuellen Followerzahlen registriert werden. Und nicht etwa institutionelle Seiten von Redaktionen, Blogs, Sendern oder Verlagshäusern. So ist Jochen Mai zwar ein geschätzter Kollege, so lange er aber als Karrierebibel agiert (3.496 Fans) und nicht als Jochen Mai, sehe ich ihn hier eher nicht.
Dafür nenne ich nicht nur die Seiten von Kollegen, die ihre Seite offensichtlich selbst betreuen (gefettet), sondern auch von Journalisten und anderen Mediengrößen, deren Auftritt wohl Mitarbeiter bzw. der Arbeitgeber (normale Schrift) oder aber auch Dritte, etwa Fans, ganz inoffiziell (kursiv) betreuen.
Normale Facebook-Accounts („Personen“) werden zwar auch aufgelistet, wenn sie offensichtlich über private Kontakte hinaus der beruflichen Vernetzung dienen, bleiben aber außer Wertung.
Neben Namen, Funktion, Medium und – der ständig schwankenden – Anzahl der Follower registriere ich auch gegebenenfalls, unter welchem Rubrum („Person des öffentlichen Lebens“, „Chef“, „Autor“, „Journalist“...) die Seite jeweils eingeordnet wurde.
Veränderungen gegenüber dem Vormonat kann man den Klammern hinter dem Rangplatz und/oder der Followerzahl entnehmen. Für Korrekturen und Neuvorschläge beziehungsweise Hinweise auf fehlende Kollegen bin ich jederzeit dankbar.
- Sascha Lobo, Autor (Spiegel-Online-Kolumnist), gefällt 7.919 Personen (neu)
- Karim El-Gawhary, Journalist (freier Nahost-Korrespondent), gefällt 5.912 Personen (neu)
- Cherno Jobatey (↓, im Vormonat Platz 1), Person des öffentlichen Lebens (Moderator ZDF-Morgenmagazin), gefällt 5.658 Personen (↑, im Vormonat 5.554 Follower)
- Henryk M. Broder (↓, im Vormonat Platz 2), Person des öffentlichen Lebens (Pauschalist „Die Welt“), gefällt 5.622 Personen (↑, 5.347)
- Armin Wolf, Person des öffentlichen Lebens (Moderator ORF2, 3sat), gefällt 4.490 Personen (neu)
- Franz Josef Wagner (↓, 3), Unternehmen („Bild“-Kolumnist), „Post von Wagner“ gefällt 4.494 (↑, 3.732), eine weitere Page als Autor 280 (↑, 259) Personen
- Günther Jauch (↓, 4), Person des öffentlichen Lebens (Moderator), gefällt 3.619 Personen (↑, 3.554)
- Marcel-Reich-Ranicki (↓, 6), Person des öffentlichen Lebens (Literaturkritiker), gefällt 2.789 Personen (↑, 2.747)
- Wolfram Weimer (↓, 8), anfangs: Autor, jetzt als: Journalist (Chefredakteur „Focus“), gefällt 2.587 Personen (↑, 1.687)
- Marco Schreyl, Person des öffentlichen Lebens (hr1, RTL), gefällt 2.502 Personen (neu)
- Silke Burmester, Journalistin („taz“-Kolumnistin), gefällt 2.270 Personen (neu)
- Marietta Slomka, Journalistin („heute-journal“), gefällt 2.231 Personen (neu)
- Bastian Sick (↓, 7), Autor („Spiegel“-Kolumnist), gefällt 1.994 Personen (↑, 1.884)
- Alice Schwarzer (↓, 11), Autor (Chefredakteurin „Emma“), gefällt 1.689 Personen (↑, 1.478)
- Richard Gutjahr (↓, 9), Person des öffentlichen Lebens (Moderator Bayerisches Fernsehen, Kolumnist „Die Abendzeitung“), gefällt 1.671 Personen (↑, 1.529)
- Claus Strunz (↓, 10), Person des öffentlichen Lebens (scheidender „Chefredakteur“ Hamburger Abendblatt, zukünftig Geschäftsführer TV & Video bei Axel Springer), gefällt 1.550 Personen (↑, 1.498)
- Michel Friedman (↓, 12), Person des öffentlichen Lebens (Publizist, Moderator), gefällt 1.227 Personen (↑, 1.175)
- Harald Martenstein (↓, 13), Autor (Kolumnist „Die Zeit“, Autor „Der Tagesspiegel“) gefällt 1.112 Personen (↑, 1.030)
- Stefan Niggemeier (↓, 14), Webseite (Autor „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“), gefällt 1.009 Personen (↑, 818)
- Kai Diekmann (↓, 15), Autor (Chefredakteur „Bild“) gefällt 834 Personen (↑, 806)
- Claus Kleber(↓, 16), (Erster Moderator „heute journal“), gefällt 727 Personen (↑, 693)
- Frank Plasberg(↓, 17), Unternehmen („hart, aber fair“), gefällt 654 Personen (↑, 605)
- Hubert Burda(↓, 18), Person des öffentlichen Lebens (Hubert Burda Media), gefällt 605 Personen (↑, 581)
- Giovanni di Lorenzo(↓, 19), Person des öffentlichen Lebens (Chefredakteur „Die Zeit“), gefällt 566 Personen (↑, 551)
- Ulrike Zeitlinger(↓, 20), Journalistin (Chefredakteurin „freundin“, „freundin Wellfit“ und „freundinDONNA“ sowie Redaktionsdirektorin „burda style“), gefällt 522 Personen (↑, 470)
- Klaus Bardenhagen, Journalist (freier Südostasien-Korrespondent), gefällt 497 Personen (neu)
- Else Buschheuer(↓, 21), Schriftstellerin (freie Journalistin), gefällt 333 Personen (↑, 254)
- Tom Buhrow (↓, 22), (Moderator „Tagesthemen“), gefällt 233 Personen (↑, 222)
- Benjamin von Stuckrad-Barre (↓, 25), Schriftsteller (freier Journalist), gefällt 164 Personen (↑, 118)
- Frank Schirrmacher (↓, 23), Autor (Herausgeber „F.A.Z.“), gefällt 162 Personen (↑, 147)
- Dagmar Bily (↓, 24), Journalistin (Chefredakteurin „burda style“), gefällt 161 Personen (↑, 122)
- Heribert Prantl (↓, 26), Person des öffentlichen Lebens (Mitglied der Chefredaktion „Süddeutsche Zeitung“), gefällt 87 Personen (↑, 73)
- Hans Leyendecker (↓, 28), Autor (Ressortleiter Investigative Recherche „Süddeutsche Zeitung“), gefällt 61 Personen (↑, 51)
- Petra Gerster (↓, 27), Person des öffentlichen Lebens (Studioredakteurin „heute“), gefällt 60 Personen (↑, 55)
- Helmut Markwort (↓, 29), Interesse (Herausgeber „Focus“), gefällt 47 Personen (↑, 40)
- Jürg Vollmer, Journalist (maiak), gefällt 35 Personen (neu)
- Dorin Popa (↓, 30), Journalist, gefällt 13 Personen (↑, 8)
Profilseiten (ohne Wertung, in alphabetischer Reihenfolge)
- Philipp Jessen (Chefredakteur „Bravo“)
- Jan-Eric Peters (Chefredakteur „Welt“-Gruppe)
- Beate Wedekind
Updates: Vor einem Monat lehnte Daniel Fiene noch empört ab, eine Facebook-Page anzulegen: „Ich bin Journalist – und keine Boyband“. Doch inzwischen hat er sich mit Dritten ausgetauscht, die Diskussion bei Kollegen verfolgt und seine Meinung geändert.
Nicht zuletzt nachdem Kriegsreporterin Silke Burmester recht plump polemisiert hat: „Ich bin mit meinem Beruf ausgelastet. Die Leute, die im Netz so etwas betreiben, und eine sehr intensive Interaktion mit den Leuten haben, sind in der Regel Jungs ohne Familie. So! Wenn man wirklich eine Menge Zeit hat und nix zu tun und keine Verpflichtung, dann hat man für soetwas auch Zeit. Ich habe das nicht. Außerdem, da melden sich so viele Verrückte, mit denen will ich auch nicht unbedingt was zu tun haben. Ich glaube nicht, dass jeder Journalist eine Facebook-Seite haben sollte. Ich halte das für völligen Blödsinn.“
Hier geht's zu Fienes Erörterungen und Linktips, da zu seiner neuen eigenen Page, die am 6. Juni immerhin 81 Leuten gefiel.
Andreas Koller, stellvertretender Chefredakteur der „Salzburger Nachrichten“, mit 417 Fans am 8. Juni.
Anläßlich der Verleihung des Bayerischen Fernsehpreises an Antonia Rados bestätigte sie mir, daß die unter ihrem Namen geführte Facebook-Page mit fast 3000 Fans von einem unbekannten Dritten stammte und auf ihre Initiative hin gelöscht worden ist.
Sportkommentator und Radiomann Oliver Bendt, mit 1.317 Fans am 13. Juni.
Jetzt gibt es auch ein Ranking der Facebook-Pages deutscher Tageszeitungen.
Abseits von Physik und Moral: Danny Boyles „Lebe lieber ungewöhnlich“
Gib der Liebe eine Chance: Zuallererst sollte man alles vergessen, was einem von „Trainspotting“ in Erinnerung geblieben oder darüber erzählt worden ist. Denn wer Danny Boyles neuesten* Geniestreich in der Hoffnung auf schreiend schräge Bilder, Gags und Typen besucht, wird statt der Gosse den Himmel und die Weite Amerikas finden und von dem strahlend schönen Glanz geblendet sein.
Nicht daß sich zwischen Paradies und Utah weniger neurotische Menschen und Engelsscharen tummelten als in Schottland. Aber deren Macken drücken sich in göttlichen Fügungen, schüchternen Liebeserklärungen, ungelenken Erpressungsversuchen sowie Karaoke aus. Und die einzigen Drogen, Tequila und Champagner, führen ins Bett statt in den Tod. Wobei in „Lebe lieber ungewöhnlich“ durchaus geschossen, gemordet und gestorben wird – inklusive Wiederauferstehung.
Der Anlaß des anderthalbstündigen Streifzugs durch uramerikanische Mythen von Eldorado bis Elvis und vom Bankräuber bis zum Redneck ist ganz banal: Gott ist sauer. Angesichts zunehmender Scheidungen, Treulosigkeiten und sexueller Zügellosigkeit schickt er zwei Engel (Holly Hunter, Delroy Lindo) aus, ein sich wahrhaft liebendes Menschenpaar zu finden.
Die Vorsehung hat dafür ausgerechnet das durchtriebene Milliardärstöchterlein Celine (Cameron Diaz) und den hilflosen Verlierertypen Robert (Ewan McGregor) auserkoren. Das Problem: die beiden passen auf den ersten, nicht einmal unbedingt flüchtigen, Blick wirklich nicht zueinander, kennen sich nicht einmal und begegnen sich nur, weil Robert aus Verzweiflung über einen verlorenen Arbeitsplatz Celine als Geisel nimmt. Nicht gerade das ideale erste Date.
Da die Engel nur bei erfolgreicher Mission zurückkehren dürfen, lügen, drohen und tricksen sie, daß dagegen selbst Luzifer lammfromm wirken würde, aber schließlich heiligt die Liebe alle Mittel. Selbst in der – herausragenden – Synchronfassung fügen sich Sprachwitz, Bilderfülle und die Spielfreude zu einem romantischen (postromantischen?) Passionsweg, der abseits jeglicher Gesetze der Physik oder Moral verläuft.
*Diese Filmkritik erschien zuerst im „In München“ 4/1998
Nicht daß sich zwischen Paradies und Utah weniger neurotische Menschen und Engelsscharen tummelten als in Schottland. Aber deren Macken drücken sich in göttlichen Fügungen, schüchternen Liebeserklärungen, ungelenken Erpressungsversuchen sowie Karaoke aus. Und die einzigen Drogen, Tequila und Champagner, führen ins Bett statt in den Tod. Wobei in „Lebe lieber ungewöhnlich“ durchaus geschossen, gemordet und gestorben wird – inklusive Wiederauferstehung.
Der Anlaß des anderthalbstündigen Streifzugs durch uramerikanische Mythen von Eldorado bis Elvis und vom Bankräuber bis zum Redneck ist ganz banal: Gott ist sauer. Angesichts zunehmender Scheidungen, Treulosigkeiten und sexueller Zügellosigkeit schickt er zwei Engel (Holly Hunter, Delroy Lindo) aus, ein sich wahrhaft liebendes Menschenpaar zu finden.
Die Vorsehung hat dafür ausgerechnet das durchtriebene Milliardärstöchterlein Celine (Cameron Diaz) und den hilflosen Verlierertypen Robert (Ewan McGregor) auserkoren. Das Problem: die beiden passen auf den ersten, nicht einmal unbedingt flüchtigen, Blick wirklich nicht zueinander, kennen sich nicht einmal und begegnen sich nur, weil Robert aus Verzweiflung über einen verlorenen Arbeitsplatz Celine als Geisel nimmt. Nicht gerade das ideale erste Date.
Da die Engel nur bei erfolgreicher Mission zurückkehren dürfen, lügen, drohen und tricksen sie, daß dagegen selbst Luzifer lammfromm wirken würde, aber schließlich heiligt die Liebe alle Mittel. Selbst in der – herausragenden – Synchronfassung fügen sich Sprachwitz, Bilderfülle und die Spielfreude zu einem romantischen (postromantischen?) Passionsweg, der abseits jeglicher Gesetze der Physik oder Moral verläuft.
*Diese Filmkritik erschien zuerst im „In München“ 4/1998
Zum Filmstart schipperte ich für „Ticket Berlin“ mit Cameron Diaz über den Wannsee. Hier die daraus entstandene Titelgeschichte.
Sonntag, 29. Mai 2011
Wochenplan
Attac-Palaver: Neue Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter. Ihre Kraft und Politische Perspektive / EineWeltHaus, Pressevorführungen „Larry Crowne“, „X-men: First Class“ und „Herzensbrecher“, Der Vergraemer mit seinem doofen Buch in München / Niederlassung, Almrausch / P1
Sonntag, 22. Mai 2011
Wochenplan
Pressevorführungen „Tom meets Zizou“, „Kleine wahre Lügen“, „Kusswechsel“, „Schlafkrankheit“ und „Hangover 2“, 1st anniversary of ♥, Club für Feierabendathleten / Goldene Bar, Demo gegen die Studiengebühren / Geschwister-Scholl-Platz, Innovation in Communications / Sofitel Bayerpost, Stroke Art Fair, „Audi Inspiration“ mit Werner Tiki Küstenmacher / The Charles, Hofflohmarkt Maxvorstadt, XXXXX-Tausend 1860 II – Fürth II / Grünwalder Stadion
(Foto: Marion Cotillard in „Kleine wahre Lügen“ / Tobis-Film)
(Foto: Marion Cotillard in „Kleine wahre Lügen“ / Tobis-Film)
Samstag, 21. Mai 2011
Petit Déjeuner Musical (88): L
Messieursdames, L!
"Jalouse" - Evry janvier 2010 von L-officiel
L - enregistrement album "Initiale" von L-officiel
"Jalouse" - Evry janvier 2010 von L-officiel
L - enregistrement album "Initiale" von L-officiel
Feine erste Sätze (5)
„Friedrich Nietzsche unterschied zwischen den ersessenen Wahrheiten, die sich am Schreibtisch einstellen, und den ergangenen – seinen –, die nur dem zufallen, der zu Fuß unterwegs ist.“
Burkhard Müller in seiner Besprechung von Wolfgang Büschers „Hartland“ in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 21. Mai 2011
Burkhard Müller in seiner Besprechung von Wolfgang Büschers „Hartland“ in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 21. Mai 2011
Samstag, 14. Mai 2011
Wochenplan
Redaktionssitzung „BISS“, Vernissage Dirk Bell / Pinakothek der Moderne, Eröffnung des Leica Store München, New Jackie Display / Gucci Store Munich, Leo Kirch ./. Deutsche Bank / Landgericht München, Gauweiler-Flashmob, Vernissage OX Street-Art / Off Space Stachus Passage
Samstag, 7. Mai 2011
Wochenplan
arte, Mittagessen mit dem Kommissar für Menschenrechte des Europarats, Europäisches Parlament, Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Anti-Folter-Komitee des Europarats, Halbfinale und Finale Eurovision Song Contest, Eröffnung des F.A.Z.-Cafés in der Juristischen Fakultät der LMU, Pressevorführung „Win Win“, Terrassenopening P1, Opening Königin 43, Ehemaligentreffen des Wittelsbacher Gymnasiums, „Bel Ami“ / Filmmuseum
Donnerstag, 5. Mai 2011
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