Zufällig treffe ich meinen Münchner Bruder, mit dem ich normalerweise keinen Kontakt pflege. Es ist vormittags und er ist am Bahnhof, um mit dem Zug nach Berlin zu fahren. Spontan beschließe ich, ihm Gesellschaft zu leisten und mit ihm, so wie ich bin, ohne Gepäck, nach Berlin zu fahren. Er denkt, ich würde dann auch länger in Berlin bleiben, aber ich plane, noch am selben Tag wieder zurückzufahren.
Im Großraumabteil – oder ist es der Speisewagen? – sitzt neben uns eine Gruppe junger Sportler*innen, irgendeine junge, angesagte Trendsportart, für die es eine Red-Bull-Academy geben könnte. Darunter eine junge Frau, mit langen, lockigen blonden Haaren. Die Hälfte ihres Gesichts ist mit roten Flecken übersät, Folgen einer Krankheit oder eines Unfalls. Sie heißt Svizzera und ich kenne sie von früher aus Berlin. Wir haben einen gemeinsamen Freund, der eine Kaffeerösterei und/oder eine Kaffeekette betreibt, aber sie erinnert sich nicht an mich, als ich sie darauf anspreche.
Plötzlich laufe ich durch eine Berliner Hauptstraße, an meiner Seite nicht mein Bruder, sondern meine Mutter, die aus München zu Besuch ist. Ich habe gerade eine Wohnung in Berlin gemietet und meine Mutter äußert den Wunsch, die Wohnung mal zu sehen. Ich vertröste sie auf einen anderen Zeitpunkt, wenn die Wohnung fertig eingerichtet sei. Aber während wir gehen, sage ich plötzlich: „Ach, ich zeige sie Dir jetzt“, und gehe auf ein Haus zu, an dem wir gerade zufällig vorbeigelaufen sind.
Vor dem Gebäude verharre ich aber. Das ist gar nicht das Haus, in dem ich wohne. Es ist nicht einmal der richtige Bezirk. Aber die Haustür sieht genau so aus, wie meine Haustür, weshalb ich die Häuser miteinander verwechselt habe.
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