Samstag, 31. März 2007

Fetisch Bikinistreifen

Überall nackte Leiber, Sex, wohin man schaut, und dennoch hat sich das Nackte seinen Reiz bewahrt. Über den Nipple-Slip habe ich mich bereits ausgelassen, heute lenkt nun Michael Althen in seiner FAZ-Kolumne meine Aufmerksamkeit auf die Bikinistreifen. Ob im Porno oder am Eisbach, ich fand die blanken Stellen schon immer sexy, und in der Zeit allgegenwärtiger Sonnenstudios und FKK-Strände zeugt es sogar von Retro-Chic. Um mit Althen zu schließen: „Die Wahrheit ist aber, dass dem Bikinistreifen nicht nur die Vergangenheit, sondern vor allem die Zukunft gehört. Und sei es nur, weil es so ein tolles Wort ist, das von einem Sommer kündet, der einen Unterschied macht zwischen dem, was um die Ecke im Solarium zu haben ist, und jener Intimität, die kein Bikini der Welt verbergen kann.“

Stellenanzeigen (4)

Ich habe schon als überzeugte Hete ein Schwulenmagazin verantwortet und jahrelang den Quotenmann in Frauenredaktionen gegeben. Aber die katholische Kirche hängt immer noch dem Irrglauben an, von ihren Redakteuren mehr als gute Arbeit erwarten zu können: „Eine dem kirchlichen Dienst entsprechende Lebensführung setzen wir voraus.“

Da spare ich mir Trier und fahre lieber nach Berlin, um mich dort für eine Neuentwicklung vorzustellen. Mein erstes Bewerbungsgespräch seit über fünf Jahren...

Münchner Mietmisere

Jetzt bieten die Makler schon 37 Quadratmeter kleine 1-Zimmer-Appartements Wohngemeinschaften an...

Petit déjeuner musical (12)

Messieursdames, Camille!

Camille - Au Port
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Camille - Ta Douleur
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Problembär? Ne, schlimmer: Kummerknut!

Wie oft kann man ein Bärenfell noch teilen? Auf der nach unten offenen Vermarktungsskala wird jetzt Tom Kummer, Ihr erinnert Euch: der Dieb & Betrüger, auf Knut losgelassen und darf im Auftrag des Heyne Verlags cute Knut ein ganzes Buch lang interviewen.

(Fotos: BMU, Dorin Popa)

Aus Pixelquelle wird Pixelio

Ob da ein Fürther Versandhaus geklagt hat? PixelQuelle, die kostenlose Bilddatenbank für lizenzfreie Fotos, hat sich in Pixelio umbenannt. Da steht jetzt wohl auch der internationalen Expansion nichts mehr im Weg. Ich habe die Quelle früher gern genutzt, aber seitdem ich die CC-lizenzierten Bilder bei Flickr entdeckt habe, fühle ich mich dort besser aufgehoben.

Freitag, 30. März 2007

Aus ist's mit dem Monopol

Wenn Prozesse einen schlauer werden ließen, säßen nicht so viele dumme, rassistische Zuschauer den lieben langen Tag in den Gerichtssälen herum, aber vielleicht liegt es auch daran, daß sie kaum der Verhandlung folgen, sondern sich am liebsten selber reden hören. Denn als es gestern zur Verhandlung von uns 185 Gaspreisrebellen gegen die Stadtwerke München kam, gab es einiges zu lernen.

Daß etwa die Justizwache nicht nur Hoheitsaufgaben übernimmt, sondern sich auch nicht zu schade ist, tatkräftig mit anzupacken, wenn die Sitzplätze bei dem Andrang nicht ausreichen.






Daß ein bei diesem Verfahren Strippen ziehender Stadtrat gern für die Fotografen auf die Klägerbank schlüpft, obwohl er gar nicht zu den Klägern zählt.

Daß Dorin ein rumänischer Männername ist, wie ich dem verdutzten Vorsitzenden Richter am Landgericht mit einem „Andere Länder, andere Sitten“ erklärte.

Oder daß es im Grunde vielleicht keine Monopole gibt.

Denn darum geht es im Wesentlichen: Wenn die Münchner Stadtwerke beim Gas ein Liefermonopol gehabt hätten, wäre der dafür zu entrichtende Preis vor Gericht in einer analogen Anwendung des § 315 BGB nachprüfbar. Ein ähnlicher Fall liegt zur Zeit beim Bundesgerichtshof (VIII ZR 36/06). Da bis zu einer BGH-Entscheidung aber noch einige Zeit vergehen kann, war das für alle Münchner Beteiligten kein Aussetzungsgrund.

Die Marschrichtung des Landgerichts erinnert an Radio Eriwan. Betreffs des Grundpreises unserer Gasverträge sieht es wohl keine Handhabe, da wir (1) entsprechende Verträge geschlossen und bis 2005 bezahlt hätten und (2), Achtung!, kein Gasmonopol bei Vertragsschluß bestanden hätte, da es einen Substitutionswettbewerb gäbe. Auf gut deutsch: Kein Mensch muß mit Gas heizen oder kochen, da er ja auf Nachtspeicheröfen und Elektroherde umsteigen kann. (So betrachtet frage ich, ob es überhaupt Monopole existieren?) Ich als armer Mieter sehe das anders, weil mich mein Vermieter hochkantig herausschmeißen würde, wenn ich seine Gastherme ausbaute, aber wir sind eben beide keine Juristen.

Nun aber die raffinierte Volte: Während der laufenden Verträge verschwindet der Substitutionswetbbewerb wie von Zauberhand, und das Gericht erkennt plötzlich eine Monopolsituation, da es nicht zumutbar wäre, dann noch den Energieträger zu wechseln. Also wird das Gericht in eine Beweisprüfung treten und die Zulässigkeit der Gaspreiserhöhungen vom 1. Juli 2005 sowie 1. Januar und 1. April 2006 nachrechnen.

Doch erst nachdem der Richter seine intellektuellen Folterwerkzeuge aufgezeigt hat, schienen die Stadtwerke möglicherweise einzuknicken und ihre Bereitschaft anzudeuten, nicht nur Zeugen, sprich: Mitarbeiter und Wirtschaftsprüfer, sondern handfeste Beweise wie Rechnungen oder Vertragsunterlagen dafür vorzulegen, daß sich ihre eigenen Einkaufspreise erhöht hätten.

Den Gedankenansatz der Kläger, daß diese Einkaufspreis überhöht sein könnten, weil der Lieferant eine Beteiligungsfirma der Stadtwerke ist, wies der Richter zurück, als ob er noch nie davon gehört hätte, wie auf diesem Wege Gewinne verschoben werden.

Am 24. Mai soll dann um 10 Uhr in Saal 6 des Landgerichts München I im Justizpalast das Urteil ergehen.

Mein Gas beziehe ich aber bereits ab Sonntag von der billigeren E.ON-Tochter „E wie einfach“ – das sind zwar auch keine Unschuldsengel, aber zumindest die Kulanteren. Update! So kann man sich irren: Bis Ende November lief der Vertrag mit der E.on-Tochter E wie einfach, Ende Dezember kam die Schlußabrechnung, derzufolge ich ein Guthaben von über 300 Euro besäße, und jetzt, Mitte Februar, warte ich immer noch darauf, daß mir der Konzern dieses Geld zurückerstattet.

Münchner Kummerspiele

Tom Kummer, obwohl Schweizer nun mal Deutschlands bekanntester redaktioneller Dieb und Betrüger war in der Stadt. Anläßlich des Erscheinens seiner Autobiografie „Blow up“ im Münchner Blumenbar-Verlag gastierte er in der Nachtlinie der Kammerspiele. Vorgestern hatte mir die Pressestelle noch eine Pressekarte angeboten, aber offenbar hatte ihnen meine Vorankündigung nicht gefallen. Zumindest stand ich nicht auf der Gästeliste.Also neun Euro gelöhnt und damit hoffentlich nicht nur die städtischen Bühnen unterstützt, sondern auch zur Resozialisierung Kummers beigetragen. Eintrittskarte gab es dafür nicht, nur einen Stempelabdruck. Mal sehen, ob das Finanzamt meinen Eigenbeleg mit diesem Beweisbild als absetzbare Arbeitskosten akzeptiert.

Im Neuen Haus hielt dann der alte Kummer Hof und zeigte sich recht uneinsichtig. Das Publikum scharwenzelte dennoch um ihn herum, sein Verleger Wolfgang Farkas schalt die Münchner Presse ob ihrer Abwesenheit und strickte eifrig an einer Dolchstoßlegende: Man schweige das Thema hier tot.

Für den Lesepart war der Schauspieler Robert Dölle zuständig, ästhetisch der passende Widerpart zu unserem Schweizer Windhund, schließlich trug Dölle sein Schlüsselband um den Hals und – nachts um 21.30 Uhr – auch noch kokett die Sonnenbrille drin hängend.

Wer auf eine Läuterung gehofft hatte, wurde schon während der Lesung eines besseren belehrt. Neben dem neuen Buch wurde auch ein altes Falsifikat aus Kummers Arbeit für das „SZ Magazin“ vorgelesen und so eine künstlerische Kontinuität konstruiert.

Im anschließenden Gespräch greinte Kummer gar bitterlich, von einem Tag auf den anderen keine Freunde und Kollegen mehr gehabt zu haben. Natürlich räumte er ein, Unrecht begangen zu haben, desperadomäßig gelogen, betrogen und gestohlen zu haben, wann immer es nötig gewesen wäre. Aber Ulf Poschardt, Moritz von Uslar & Co seien die Verantwortlichen, weil sie es versäumt hätten, seine Exklusivgeschichten auf den Wahrheitsgehalt abzuklopfen, während es Kummer schockierend fand, für den Bösewicht gehalten zu werden.

Wirklich schockierend ist nur Kummers Attitüde, seine Arbeit wäre Popjournalismus gewesen. Wer es für einen Kunstgriff hält, etwa Andy Warhol Zitate zu stehlen, um sie in einem erfundenen Exklusivinterview Ivana Trump in den Mund zu legen, ist nur ein mieser, kleiner Dieb und Betrüger.

Google Fight

Selbst beim Schwanzvergleich schlägt mich der Peter! Aber immerhin habe ich mehr Google-Einträge als Hans Werner Kilz, Frank Schirrmacher, Reinhold Beckmann, Andreas Petzold, Ulf Poschardt, Liz Mohn oder Friede Springer – falls deren von „V.i.s.d.P.“ veröffentlichten Zahlen stimmen. (via V.i.s.d.P.)

Donnerstag, 29. März 2007

Eisbär'n müssen nie weinen



Dresden Dolls: „Eisbär“ (live in Hamburg)

1,2,3, keine Zauberei

„Da muss ich doch nochmal meinen geheimen Klickgenerator anwerfen, um den alten Abstand wieder herzustellen,“ droht mir Peter in einem Kommentar und sammelt flugs 1800 neue Klicks an einem Tag.

Seiner Volontärin und den Kindern tun inzwischen sicherlich die Finger weh, aber die Mühe hätte er sich oder vielmehr ihnen ersparen können. Ich bitte Marc einfach, ihn nach obigem Geständis zu disqualifizieren und das Video zu löschen.

Gleich hab' ich Dich!

Nur noch tausend Klicks hinter Peter Turi!