Freitag, 30. Juni 2023

Poparazzi (10): Newsroom im Pressehaus

Bekannt aus Tweets, Blogs und der Medienfachpresse. Also überhaupt nicht. Dennoch erkennen mich immer wieder Fremde. Oder flüchtige Bekannte halten mich für wichtig. Und schießen mich ab.
Heute bin ich nun drei Jahre im Pressehaus. Als mich beim Einarbeiten seinerzeit Sascha Karowski abschoss, guckte ich noch recht skeptisch.

Mittwoch, 28. Juni 2023

Filmfest-Jubiläum ohne WLAN

„2018 hat das Staatsministerium für Digitales die Zuständigkeit für die Filmpolitik und auch für die Internationale Münchner Filmwochen GmbH übernommen.“ Seitdem frage ich mich, warum das Filmfest in Judith Gerlachs Obhut gewandert ist und nicht in der Zuständigkeit des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst liegt, das schließlich für Bayerns „künstlerische und kulturelle Vielfalt“ zuständig wäre. Aber immerhin weiß ich, was die Digitalministerin beim Filmfest offenbar nicht gewährleistet: Den Fortbestand des festivaleigenen WLAN für die akkreditierten Teilnehmer.
Bereits 2019 hatte ich vorschnell befürchtet, dass das Festival-WLAN eingespart worden sei, aber die Ministerin belehrte mich eines Besseren: „Auch dieses Jahr freuen wir uns über das Festival-WLAN filmfestguest“. Es käme auch jeder rein und sie wünschte „allen Cineasten weiterhin viel Spaß beim Surfen und Filmschauen“.

Das mit dem Surfen scheint sich heuer erübrigt zu haben. Wie 2019 konnte ich an den diversen Spielstätten des Filmfests kein Festival-WLAN entdecken. Diesmal fragte ich aber vor dem Twittern sicherheitshalber beim Filmfest nach, wo man mich auf auf das Netz AH-GUEST verwies, das WLAN des Amerikahauses. Anders formuliert: Das Filmfest stützt sich beim WLAN-Netzwerk auf die bereits vor Ort vorhandene Infrastruktur und verzichtet auf ein eigenes, an allen Spielstätten vorhandenes Netz für die akkreditierte Industrie und Presse. 
Meine Nachfrage, ob, wann und vor allem warum das Festival-WLAN filmfestguest abgeschafft wurde, blieb unbeantwortet. Ist es etwa ein Opfer der Pandemie?

Damit stellt sich die Netzanbindung beim 40. Filmfest recht zerklüftet dar: Im Festivalzentrum, dem Amerikahaus, gilt das passwortgeschützte hauseigene Standardnetz AH-GUEST.
Im Gloria und in der Astor-Filmlounge das offene WLAN des Kinobetreibers.
Im Filmmuseum ist es laut der Pressestelle „immer schwierig mit dem WLAN“, aber grundsätzlich hätte man im benachbarten Stadtcafé Zugriff aufs Bayern-WLAN.
In der HFF, im Rio und im Filmtheater am Sendlinger Tor gibt es meines Erachtens kein WLAN für Akkreditierte oder Besucher*innen.
In der HFF gibt es neuerdings das offene Netzwerk Gast@HFF, das aber immer nur temporär zu Veranstaltungen wie dem Filmfest angeboten wird.

Besonders vertrackt wird es dagegen im City. Denn dort existiert seit langem das ganze Jahr über ein Netzwerk filmfestguest, das nur nicht funktioniert. Offenbar bei einem früheren Filmfest installiert und nie abgeschaltet. Dagegen funktioniert im City das Yorck Gastnetz des Kinobetreibers. Mit einer kleinen Einschränkung für alle Berliner*innen. Denn wer das Yorck Gastnetz mit dem Berliner Passwort in seinem Handy gespeichert hat, kriegt in München kein Netz: Hier gilt ein anderes Passwort.

Montag, 26. Juni 2023

Wochenplan (Updates)

Filmfest; Podiumsdiskussion „Macht und Ohnmacht am Filmset“ mit Leslie Malton, Sabine Lamby, Volker Tittel, Oliver Zenglein, Volkmar Halbleib und Renate Kürzdörfer / Amerikahaus und YouTube; Podiumsdiskussion „Angriffe auf die Kultur von rechts – Vernetzung, Wachsamkeit, Solidarität“ mit Peter Laudenbach, Sebastian Sudrow, Hannah Vos, Julia von Heinz und Julia Weigl / Amerikahaus; Launch der neuen Ladybird-Kollektion / Blancpain; „Öffentlich-rechtlicher Rundfunk auf dem Weg in die Zukunft“ – Podiumsgespräch mit Katja Wildermuth, Kayhan Özgencund Jeanne Rubner / Café Luitpold; Actors Talk mit Georg Seitz und Senta Berger / Amerikahaus; Square One Sommerfest / Goldig im Boettners; 15 Jahre Guidewire in München; Vernissagen „Fragment of an Infinite Discourse“ / Lenbachhaus, Ömer Faruk Kaplan, Maxine Weiss, Lea Grebe & Eunji Seo: „Particles“ / Kunstarkaden, „Tacker Preselection“ / BBK und „Wichtiger als unser Leben – Das Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos“ / NS-Dokumentationszentrum; Closing „Ohne Grund und Boden“ / Maximiliansforum; Buchvorstellung „Jakov, der Municher – Eine Roadstory im Mittelalter“ mit Marian Offman, Christian Ude und Armand Presser / Jüdisches Museum; Julian Klaas Instore Gig / Optimal; Rosa von Praunheims „Rex Gildo – Der letze Tanz“ / Bayerisches Fernsehen; Richtfest zum Wiederaufbau der Synagoge an der Reichenbachstraße; Antifaschistische Stadtführung: In Gedenken an Georg Ott / Salzstadel Rosenheim; „Hercules en el Mato Grosso“ / Instituto Cervantes; Kinostart „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ (Foto);  Munich Speech mit Bernhard Maaz / Ludwig Space; „Tove“ / bayerisches Fernsehen; Closing Festival / Urban Comedy Club; „Die BILD-Geschichte – Die geheimen Archive des Kai Diekmann“ / RTL; Ordentliche Hauptversammlung der ProSiebenSat.1 Media SE; 30 Jahre Muffatwerk; Tam Tam Sommerfest / Import Export; Festival „Neue Zeit, neue Dramatik“ / Kammerspiele; Stiftungsfest der Ludwig-Maximilians-Universität; Green Culture Conference / Amerikahaus; Fünf Jahre Haus Domagkpark & Sommerfest Horizont e.V.; Haruka / Rote Sonne; 200 Jahre Kunstverein; Nacht der Kollektive / Fröttmaninger Berg

Montag, 19. Juni 2023

Poparazzi (9): Vernissage P*ssy in der Galerie Flash

Bekannt aus Tweets, Blogs und der Medienfachpresse. Also überhaupt nicht. Dennoch erkennen mich immer wieder Fremde. Oder flüchtige Bekannte halten mich für wichtig. Und schießen mich ab.

Stephan Stumpf von der Galerie Størpunkt ließ mich während der Vernissage zur Gemeinschaftsausstellung „P*ssy“, seinem Gastspiel in der Galerie Flash, ablichten. (Foto beschnitten wegen der Google-Adsense-Richtlinien.)

Wochenplan (Updates)

„Wie steht es um die mentale Gesundheit der jungen Generation in Bayern?“ Pressegespräch der Mental Health Initiative mit Katharina Schulze, Bernhard Seidenath und Lara Cyrani / PresseClub; Garnix Open Air / Garching Forschungszentrum; Vernissagen „Architektouren“ / Foyer des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr Herlinde Koelbl: „Metamorphosen“ / Bayerisches Nationalmuseum, Stefan Mayer / Streitfeld ProjektraumPhilipp Sonntag: „Delirium der Realität“ / Ecco Meinekes Gagalerie, „Blütenpracht“ / Galerie Handwerk, morePlatz, Caro Baumann & Johannes Schele: „Rushnyk – Desastres de la Guerra. Bilder von Krieg und Frieden“ / Architekturgalerie im Bunker, „Vorhang auf!“ Theaterfotografie von Ruth Walz (Foto) / Rupertinum Salzburg, Jahresausstellung des Studiengangs Maskenbild / Bayerische Theaterakademie August Everding, Tunay & Tuğba Önder: „The Act of Drinking Tea is the Highest Form oft Art“ / Kunstpavillon im Alten Botanischen Garten, Katja Bonnländer, Annemarie Faupel, Tamy Plank & Anna Maja Spiess: „Metamorphose“ / Schindelar Autoverwertung„Junger Berliner Salon“: Johannes Bosisio, Lisa Goetze, Annabell Häfner, Lukas Liese, Jule Tabea Martin Victoria Pidust, Maximilian Schröder & Emil Urbanek / Ludwig Space by Dietlinde Behncke und queer:raum X Galerie Einwand: „Wer bin ich wo?“ / Münchner StadtmuseumSofia Lainovic / Biergarten der Glockenbachwerkstatt; Premiere „Roy – Eine Legende geht zu Ende“ / Museum-Lichtspiele; Urteilsverkündung in Sachen Gefangenenvergütung / Bundesverfassungsgericht; Workshop „Unverkäuflich? Literatur und Markt“ / Philologicum; „Hochhäuser in München – Fortschreibung der Hochhausstudie“ / PlanTreff; Symposium zur Vielfalt jiddischer Literatur und jiddistischer Forschung / Historisches Kolleg; Fachsymposium „Bayerische Städte im Klimawandel: Transformation durch grün-blaue Infrastrukturen“ / Oskar-von-Miller-Forum; Markus Söder zeichnet Angela Merkel mit dem Bayerischen Verdienstorden aus / Antiquarium der Residenz; Verleihung der Förderpreise für Musik 2023 / schwere reiter; Camgaroo Award Night / Astor Film Lounge im Arri; „Der Fall Schuster: Eine Familie im Fadenkreuz der Gestapo“ / Bayerisches Fernsehen; Buchpräsentation „Die vegane Eis-Bibel“ / Eisbrunnen; Jieun Park: Live Performance „Writing, Hiding, Disappearing and Staying“ / Lohaus Sominsky„Wohnen in München – Das wohnungspolitische Handlungsprogramm“ / PlanTreff; Georgische Filmtage / Filmmuseum & Werkstattkino; Verleihung des Marianne-Strauß-Preises / Paulaner am Nockherberg; Filmfest München; Workshop Strafrecht für Gerichtsreporter / Strafjustizzentrum; 30 Jahre Domagktage / Domagkateliers; Grenzen der Kunstfreiheit: Matthias Politicky„Romanschreiben in Zeiten von Zensur und Selbstzensur“ / Bayerische Akademie der Schönen Künste; Tam Tam: Stanley Brinks & Freschard und Faileri Failera! / Blaues Haus; Christopher Street Day; Buchpräsentation von Florian Süssmayrs „Simple Paintings“ / Sorry Square am Wiener Platz und Baader Café; Park Authority 3 on 3 Hoop Clash / Basketballfeld an der Alten Pinakothek; Sommerfest / Villa Waldberta; Welt/Bühne Festival / Marstall; Hip Hop Boat / Fritz-Schäffer-Promenade Passau; Goran Bregovic and his Wedding & Funeral Band / Rathausplatz Dachau

(Foto von Ruth Walz, „Ein Sommernachtstraum“, Salzburger Festspiele 1996)

Montag, 12. Juni 2023

Wochenplan (Updates)

Erinnerungszeichen für den Kantor und Komponisten Emanuel Kirschner, seine Frau Ida Kirschner sowie Gisela und Leopold Goldlust / Herzog-Max-Straße 7; Gedenkkonzert und Lesung zu Ehren des Kantors und Komponisten Emanuel Kirschner / Jüdisches Gemeindezentrum; Mirabelle Rose / Biergarten der Glockenbachwerkstatt; Peter Fox / Circus Krone; Pressekonferenz zum Münchner Filmfest 2023 / BR-Funkhaus; „Wir lesen euch die Welt, wie sie euch gefällt“ – Draglesung für Kinder mit Drag Queen Vicky Voyage, Drag King Eric BigClit und die trans* Jungautorin Julana Gleisenberg / Stadtbibliothek Bogenhausen; das Wiener Autor*innen-Kollektiv Biwi Kefempom (Bis wir keinen einzigen Femi(ni)zid mehr politisieren müssen) liest aus ihrem neuen Buch „Femi(ni)zide – Kollektiv patriarchale Gewalt bekämpfen“ / Glockenbachwerkstatt; Dillon: „6abotage“ (Foto) / Technikum; Apotheker-Streik; Entscheidungsverkündung zum Polizeiaufgabengesetz – PAG / Bayerischer Verfassungsgerichtshof; Vernissagen Mike Kraus: „Leinwandheld:innen“ / Fünf Höfe, „Beyond the Spectacle“ ft. Vafa Aminikia, Sandra Bejarano, Veronika Dräxler, Maria Noujaim, Yasaman Pishvaei, Simon Pfeffel, Giulia Zabarella und Frauke Zabel / Platform, „Forced Neighbourhood“ ft. Xenia Fumbarev, Michael Grudziecki und Gvantsa Jishkariani / Köşk, Luisa Baldhuber: „hazy“ / Farbenladen, Gisela Schober: „Best of 25“ / Praterinsel, Giulia Mouse & Mongi Higgs / Orangerie „Der Greif“: „Past & Present“ ft. Angela Aux und Mira Mann / Pavillon 333, Kunst im Dialog: „Rupprecht Geiger, Ena Oppenheimer und die Zahlen“ / Archiv Geiger, Michael Sailstorfer: „Brainwashed“ / Galerie Wolfgang Jahn; Beate Passow: „Fight Club“ / Diözesanmuseum Freising, Otto: „Die Ausstellung“ / Buchheim-Museum, Broke Today: Andreas Ohrenschall – „O-Ecstasy“ / Franzi, und „P*ssy“ ft. Daantje Bons, Ferraro Delia, Hira Khan, Lena Kunz, Rebekka Hochreiter, Valeriia Dubovikova und Yolanda Dorda / Galerie Flash; Pressetour Van B; Spielzeit-Pressekonferenz / Schauburg; feierliche Einweihung des Childhood-Hauses München durch Königin Silvia von Schweden; Kinostart von „Divertimento – Ein Orchester für alle“ mit Niels Arestrup als Sergiu Celibidache; 40 Jahre Feierwerk; BayCode Hackathon; Bayerischer Filmpreis / Prinzregententheater & BR Fernsehen; „Ein Digitalrat für München? – Mögliche Inhalte, Zusammensetzung und Aufgaben“. Gesprächsrunde mit Laura Dornheim, Marina Weisband, Marzieh Iranshahi u. a. / Franzi; Giulia Zabarella & Marlon Fleischer: „Velvet Arteria Teil II“ / Platform; Tag der Bundeswehr / Sanitätskademie Ernst-von-Bergmann-Kaserne & Fürst-Wrede-Kaserne; Hofflohmärkte Maxvorstadt; Bayerischer Journalistentag / BR Studio Nürnberg; Trooping the Colour / BBC & ZDF; M Cube: Auftaktfest zur Mobilitätsintervention / Südliche Au; „Rumänien – Kultur und Philosophie“: Präsentation des Kulturmagazins „Tribuna“ mit Vorträgen von Mircea Arman („Struktur des menschlichen imaginären Elements“) und Ani Bradea („Exilbiografien“) / Stadtbibliothek WestendEckhart-Schmidt-Retro: „E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann“, „Loft – Die neue Saat der Gewalt“, „Broken Hearts“ und „Eva.Sola.L.A.“ / Werkstattkino; 50 Jahre Kunstraum München – Sommerfest / Holzstraße; 15 Jahre „Der Greif“ / ZirkaBayerischer Engagiert-Preis 2023 für herausragende Leistungen im Ehrenamt für die Sicherheit, im Sport und in der Integration / BMW-Welt; „Fünf Jahre sind genug“ – Demonstration gegen das Bayerische Polizeiaufgabengesetz (PAG) / Maxmonument

Freitag, 9. Juni 2023

Quintessenz: Das Lacoste Polohemd

Das Lacoste-Polohemd, während meiner Jugend allgegenwärtig, aber mir persönlich verhasst, weil es die falschen Leute trugen, ist wieder stark im Kommen. Weniger das klassische Polohemd, sondern die durchaus coolen Klamotten, die inzwischen das Krokodil ziert, Ob in Münchner Techno-Clubs oder der Berliner U-Bahn, überall Lacoste. Und Kida Khodr Ramadan wie auch sein Sohn tragen in „German Genius“ gefühlt in jeder zweiten Szene das Kroko auf der Brust. 1984 veröffentlichten wir im Popa-Verlag den Bildband „Quintessenz – Die schönen Dinge des Lebens.“ Neben vorbildlichen Produkten wie der braunen Papiertüte, dem Schweizer Offiziersmesser, Crayola Wachsmalstift, Dom Perignon, Heinz Tomatenketchup oder dem Montblanc Füller beispielsweise haben Betty Cornfeld und Owen Edwards darin auch das Polohemd von Lacoste gewürdigt. 

Zuerst ein Wort zur Nomenklatur: Das grüne Tier mit aufgerissenem Rachen, das treue Lacoste-Träger am Herzen tragen, ist tatsächlich ein Krokodil und nicht etwa, wie gewisse Schickeria-Schnösel behaupten, ein Alligator. Das reptile Maskottchen leitet sich vom Spitznamen des berühmten französischen Tennisspieler René Lacoste ab. Warum Lacoste „das Krokodil“ genannt wurde, ist nicht mit letzter Bestimmtheit festzustellen, es mag mit seinem unerbittlichen Spiel, oder aber mit seiner überaus herausragenden Nase zusammenhängen. Jedenfalls brach Lacoste 1926 mit der Tradition, auf dem Tennisplatz nur langärmelige, weiße, von oben bis unten zugeknöpfte Hemden anzuziehen, und erschien zum Match stattdessen in einem Polohemd aus Baumwollstoff mit einem aufgenähten grünen Krokodil auf der Brust. 1929 zog sich Lacoste aus dem Tennisspiel zurück, aber sein Hemd blieb den Leuten in Erinnerung. 1933 gründete er eine Firma zur Herstellung von Reptilienhemden, und das tut sie nun ununterbrochen seit über fünfzig Jahren.
1951 kam das Hemd erstmals nach Amerika, und dann passierte erst mal gar nichts – bis (glaubt man den Anhängern der Republikanischen Partei) der amerikanische Präsident Eisenhower einmal ein Krokodilhemd zum Golfspiel trug. Seitdem ist das Krokodil nie aus der Mode gekommen, und wenn es zwischenzeitlich zum Klischee geworden ist, dann gibt es dazu jeden Grund – und zwar nicht zuletzt den, daß die engen Ärmel die Oberarmmuskulatur des Trägers viel größer erscheinen lassen.
Wer schon einmal versucht hat, das Krokodilemblem vom Hemd zu lösen (eine Prozedur, die als Klischeetomie bezeichnet wird), der weiß, daß es nichts gibt, aber auch gar nichts auf der Welt gibt, was so verflixt fest säße. Wenn Flugzeuge nur so gut gebaut wären! Der Eingriff dauert Stunden, macht Auge trüb und Kopf matschig und hinterläßt fast immer ein winziges, verräterisches Loch.
Geben wir also dem Krokodil die Ehre, die ihm zusteht. Jeder versucht es zu kopieren, ans Original kommt keiner ran. Und wenn wir schon das gleiche Hemd anziehen müssen wie eine Million anderer Affen, dann trösten wir uns wenigstens mit der Gewißheit, daß nicht einmal Arnold Schwarzenegger darin besser aussieht als wir. 

Montag, 5. Juni 2023

Wochenplan (Updates)

„The Idol“ mit The Weeknd und Lily-Rose Depp (Foto) / Sky & Wow; Comicfestival: Ausstellungseröffnung „Yes we Käng!“ Zeitungscomics von „Yellow Kid“ über „Hägar“ bis zu „Känguru-Comics“ / Amerikahaus, „40 Jahre Schwulcomix“ mit Ralf König / Vereinsheim, „50 Jahre Hägar, der Schreckliche“ / Amerikahaus, PENG!-Preisverleihung / Amerikahaus und „Zeitungscomics made in Germany“ / Amerikahaus; „Ciao Amore!“ – eine musikalische Annäherung an Dalida von und mit Oana Solomon / Nachtasyl im Thalia-Theater; Endscheidungsverkündung zum Radentscheid / Bayerischer Verfassungsgerichtshof; StuStaCulum / Studentenstadt; Todeskommando Atomsturm / Stattpark Olga; Volker Schlöndorff: „Der Waldmacher“ / Bayerisches Fernsehen; „Peter Kloeppel durchleuchtet: Das Chaos bei unserer Bahn“ / RTL; Garry Klein X Stadtmuseum; Contemporary Art Sale und Evening Sale / Ketterer; Megaton ft. Alicea, DJ Hell u. a. / Alte Ziegelfabrik Dorfen; Krachparade; Formation d451: „Mein Day Your Tag“ mit Katharina Schulze / Black Box im alten Gasteig (Fat Cat); Bananenflanker Legendentag: Benefiz-Fußballspiel mit Joko Winterscheidt, Micky Beisenherz, Claudio Pizzaro u. a. / Hotel Bachmair Weissach; Vernissage August und Elisabeth Macke / Franz-Marc-Museum; „Polizeiruf 110: Paranoia“ mit Verena Altenberger / ARD; Michael Crichtons „Westworld“ mit Yul Brynner / arte; Tony Awards  

(Foto: Home Box Office)

Donnerstag, 1. Juni 2023

Helmut Markwort & Co.: Die alte Bundesrepublik

In einer prominenten Stadionloge dieses Klubs treffen sich an Spieltagen Männer wie Heinrich von Pierer, Helmut Markwort oder Leslie Mandoki, der mit der Gruppe Dschinghis Kahn, Verzeihung: Khan, weltberühmt wurde. Dort sitzt dann die alte Bundesrepublik und goutiert oder nimmt übel, was sie von den jungen Männern da unten auf dem Rasen zu sehen bekommt. 
Christof Kneer und Philipp Schneider auf Seite Drei der „Süddeutschen Zeitung“ vom 30. Mai 2023.