Mittwoch, 28. Juni 2023

Filmfest-Jubiläum ohne WLAN

„2018 hat das Staatsministerium für Digitales die Zuständigkeit für die Filmpolitik und auch für die Internationale Münchner Filmwochen GmbH übernommen.“ Seitdem frage ich mich, warum das Filmfest in Judith Gerlachs Obhut gewandert ist und nicht in der Zuständigkeit des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst liegt, das schließlich für Bayerns „künstlerische und kulturelle Vielfalt“ zuständig wäre. Aber immerhin weiß ich, was die Digitalministerin beim Filmfest offenbar nicht gewährleistet: Den Fortbestand des festivaleigenen WLAN für die akkreditierten Teilnehmer.
Bereits 2019 hatte ich vorschnell befürchtet, dass das Festival-WLAN eingespart worden sei, aber die Ministerin belehrte mich eines Besseren: „Auch dieses Jahr freuen wir uns über das Festival-WLAN filmfestguest“. Es käme auch jeder rein und sie wünschte „allen Cineasten weiterhin viel Spaß beim Surfen und Filmschauen“.

Das mit dem Surfen scheint sich heuer erübrigt zu haben. Wie 2019 konnte ich an den diversen Spielstätten des Filmfests kein Festival-WLAN entdecken. Diesmal fragte ich aber vor dem Twittern sicherheitshalber beim Filmfest nach, wo man mich auf auf das Netz AH-GUEST verwies, das WLAN des Amerikahauses. Anders formuliert: Das Filmfest stützt sich beim WLAN-Netzwerk auf die bereits vor Ort vorhandene Infrastruktur und verzichtet auf ein eigenes, an allen Spielstätten vorhandenes Netz für die akkreditierte Industrie und Presse. 
Meine Nachfrage, ob, wann und vor allem warum das Festival-WLAN filmfestguest abgeschafft wurde, blieb unbeantwortet. Ist es etwa ein Opfer der Pandemie?

Damit stellt sich die Netzanbindung beim 40. Filmfest recht zerklüftet dar: Im Festivalzentrum, dem Amerikahaus, gilt das passwortgeschützte hauseigene Standardnetz AH-GUEST.
Im Gloria und in der Astor-Filmlounge das offene WLAN des Kinobetreibers.
Im Filmmuseum ist es laut der Pressestelle „immer schwierig mit dem WLAN“, aber grundsätzlich hätte man im benachbarten Stadtcafé Zugriff aufs Bayern-WLAN.
In der HFF, im Rio und im Filmtheater am Sendlinger Tor gibt es meines Erachtens kein WLAN für Akkreditierte oder Besucher*innen.
In der HFF gibt es neuerdings das offene Netzwerk Gast@HFF, das aber immer nur temporär zu Veranstaltungen wie dem Filmfest angeboten wird.

Besonders vertrackt wird es dagegen im City. Denn dort existiert seit langem das ganze Jahr über ein Netzwerk filmfestguest, das nur nicht funktioniert. Offenbar bei einem früheren Filmfest installiert und nie abgeschaltet. Dagegen funktioniert im City das Yorck Gastnetz des Kinobetreibers. Mit einer kleinen Einschränkung für alle Berliner*innen. Denn wer das Yorck Gastnetz mit dem Berliner Passwort in seinem Handy gespeichert hat, kriegt in München kein Netz: Hier gilt ein anderes Passwort.

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