Sonntag, 28. Dezember 2014
Wochenplan
Sonntag, 21. Dezember 2014
Wochenplan
Kundgebung „Platz da?! Flüchtlinge sind willkommen – Gemeinsam gegen Pegida, Rassismus und Hetze“ / Max-Joseph-Platz, „57, 58, 59, Sechzig“ – 2. Teil der Doku über den TSV 1860 / Sky, Red Bull Leipzig – TSV 1860 / Sport 1, Pour Elise / Salong Maxvorstadt, Pre-Xmas-Bash / Die Goldene Bar, Kinderchristmette & Krippenspiel St. Margaret
Sonntag, 14. Dezember 2014
Wochenplan
25. Jahrestag des Aufstandes von Timișoara, Filme von Robert Frank („Pull my daisy“, „Conversations in Vermont“, „O.k. end here“) / HFF, Frédéric Neyrat: „Occupying the Future. Time and Non-Time in the Era of Clairvoyance Societies“ / Akademie der bildenden Künste, Buchpremiere von Johan Simons' „Mitten in der Welt“ / Kammerspiele, Vernissage Terry Winters / Pinakothek der Moderne, F-Secure Kinoevent: „Citizenfour“ / Astor Cinema Lounge, TSV 1860 – FC Kaiserslautern, Barbara Vinken über Luxus, Lebensstil, Selbststilisierung, Künstlermythen, den Kampf der Geschlechter, Eros, Körper und Mode / Villa Stuck, City Noir #telaviv – Lesung und DJ-Kicks mit Julia Fermentto / Munikat, Why-Nacht – Lesung mit Peter Thalheim / Salong Maxvorstadt, Polar-Bar / Blue Spa im Bayerischen Hof, Pressevorführungen „Die Trauzeugen AG“, „Die süße Gier“, „The Interview“, „Wem gehört die Stadt?“ und „Blackhat“
Samstag, 13. Dezember 2014
Münchner Cafés, Bars und Kneipen während der Feiertage 2014
Das hier ist die alte Übersicht von 2014. Die aktuelle Liste für 2023 findet man unter diesem Link.
Same procedure as every year: Nicht nur das Café, das ich täglich als Büroersatz mißbrauche, schließt zwischen den Jahren, ganz München scheint uns Koffein- und Alkoholjunkies auf kalten Entzug setzen zu wollen. Liegt's nur daran, daß die studentischen Servicekräfte daheim bei Mami Weihnachten feiern, oder gibt es zwischen Heiligabend und Dreikönigstag tatsächlich zu wenig Gäste, als daß es sich für den Wirt lohnte, aufzusperren? Immerhin haben wir so Gelegenheit, rund um Silvester aus der Routine auszubrechen und auch mal neue Lokale auszuprobieren.
(Die Liste wird laufend aktualisiert! Vorschläge und ergänzende Informationen sind willkommen. „Weihnachten geschlossen“ bedeutet: an Heiligabend und den beiden Weihnachtsfeiertagen.)
Same procedure as every year: Nicht nur das Café, das ich täglich als Büroersatz mißbrauche, schließt zwischen den Jahren, ganz München scheint uns Koffein- und Alkoholjunkies auf kalten Entzug setzen zu wollen. Liegt's nur daran, daß die studentischen Servicekräfte daheim bei Mami Weihnachten feiern, oder gibt es zwischen Heiligabend und Dreikönigstag tatsächlich zu wenig Gäste, als daß es sich für den Wirt lohnte, aufzusperren? Immerhin haben wir so Gelegenheit, rund um Silvester aus der Routine auszubrechen und auch mal neue Lokale auszuprobieren.
(Die Liste wird laufend aktualisiert! Vorschläge und ergänzende Informationen sind willkommen. „Weihnachten geschlossen“ bedeutet: an Heiligabend und den beiden Weihnachtsfeiertagen.)
- Alter Ofen Am 24., 25. und 31. Dezember sowie Neujahr geschlossen.
- Alter Simpl Heiligabend zu, an den Weihnachtsfeiertagen, Silvester und Neujahr ab 18.30 Uhr auf.
- Arzmiller Weihnachten geschlossen.
- Atzinger Heiligabend und Silvester von 9 bis 1 Uhr geöffnet, an den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr von 17 bis 1 Uhr
- Baader Café Am 24. und 25. Dezember geschlossen, am 26. Dezember ab 18 Uhr auf, am 31. Dezember bis 18 Uhr auf, Neujahr ab 12 Uhr geöffnet.
- Baci Grand Cafe Bis einschließlich 2. Januar geschlossen.
- Bagels & Muffins Coffee Shop Heiligabend geöffnet, an den Weihnachtsfeiertagen geschlossen, Silvester geöffnet.
- Bar 45 Silvester geöffnet.
- Barer 47 Vom 22. Dezember bis einschließlich 7. Januar geschlossen.
- Barer 61 Vom 22. Dezember bis einschließlich 7. Januar geschlossen.
- Bergwolf Weihnachten und Neujahr geschlossen.
- Bob Beaman Heiligabend geschlossen, an den Weihnachtsfeiertagen und Silvester auf.
- Bonnie Bar Silvester
normalab 21 Uhr geöffnet, ohne Reservierung. - Cabane Von Heiligabend bis einschließlich Dreikönigstag geschlossen.
- Café Crème An den Feiertagen geschlossen, letzte Dezemberwoche vormittags auf, erste Januarwoche geschlossen.
- Charlie Silvester geöffnet.
- Condesa Vom 24. Dezember bis einschließlich 6. Januar geschlossen.
- Cord Club Heiligabend, 1. Weihnachtsfeiertag und Neujahr zu, am 2. Weihnachtsfeiertag und Silvester auf.
- Cosmogrill Weihnachten und Neujahr geschlossen, Silvester von 24 bis 6 Uhr geöffnet.
- Fei Scho Weihnachten, Silvester und Neujahr geschlossen, zwischen den Jahren und ab 2. Januar wie immer geöffnet.
- Fox Weihnachten geschlossen, am Samstag, den 27. Dezember geöffnet, vom 28. Dezember bis einschließlich Neujahr geschlossen.
- Freebird Am 24. und 25. Dezember sowie am 1. Januar geschlossen.
- Gamsbar Heiligabend und Silvester bis 15 Uhr geöffnet.
- Gartensalon Vom 22. Dezember bis einschließlich 6. Januar geschlossen.
- Gegenüber Vom 22. Dezember bis einschließlich 7. Januar geschlossen.
- Die goldene Bar Silvester ab Mitternacht geöffnet.
- Hamburgerei Weihnachten und Silvester zu. Vom 27. bis 30 Dezember und am 1. Januar geöffnet.
- Hanshe Bis 6. Januar geschlossen.
- Holy Home Heiligabend und Neujahr zu.
- Jaded Monkey Am 24. und 25. Dezember sowie Silvester und Neujahr geschlossen. Am 26., 27. und 30. Dezember ab 20 Uhr geöffnet.
- Café Jasmin Heiligabend von 10 bis 14 Uhr geöffnet, 1. Weihnachtstag geschlossen, 2. Weihnachtstag von 10 bis 1 Uhr geöffnet, Silvester von 10 bis 18 Uhr, Neujahr von 12 bis 1 Uhr.
- Josefina Außer am 25. Dezember täglich offen, an Feiertagen aber erst ab 9 Uhr.
- Katopazzo 24./25. Dezember, Silvester und Neujahr geschlossen.
- Kismet Silvestermenü gegen Reservierung für 150 € ab 21 Uhr im Paket mit Weiterfeiern im Charlie und Kong.
- Kong Heiligabend ab Mitternacht geöffnet, an den Weihnachtsfeiertagen wie üblich auf. Silvester ab 1 Uhr geöffnet.
- Königin 43 Vom 22. Dezember bis einschließlich 7. Januar geschlossen.
- Café Kosmos Heiligabend, an den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr abends geöffnet, Silvester zu.
- Laden Weihnachten, Silvester und Neujahr geschlossen, zwischen dem 27. und 30. Dezember von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
- Lizard Lounge Am 24. und 25. Dezember geschlossen, am, 26. Dezember ab 21 Uhr geöffnet. Silvester ab 0.30 Uhr.
- Lost Weekend Heiligabend bis 14 Uhr auf,
am 1.Weihnachtsfeiertage von 12 bis 18 Uhr, Silvester von 8 bis 16 Uhr sowie Champagner-Bar von 23 bis 1 Uhr, Neujahr geschlossen, sonst normale Öffnungszeiten (27.12. von 10 bis 20 Uhr, 28.12. von 12 bis 20 Uhr, 29./30.12. von 8 bis 20 Uhr). - Lucky Who Heiligabend geschlossen, an den Weihnachtsfeiertagen und Silvester geöffnet.
- Maelu Heiligabend von 9 bis 13 Uhr geöffnet, an den Weihnachtsfeiertagen geschlossen, 27.12. 10.30-19 Uhr, 28.12. 13-18 Uhr, 29./30.12. 10.30-19 Uhr, Silvester von 9 bis 14 Uhr, Neujahr geschlossen.
- Max-Emanuel-Brauerei Bis einschließlich 3. Januar geschlossen.
- Café Morso Silvester von 7.30 bis 14 Uhr geöffnet.
- Das neue Kubitscheck Heiligabend von 9 bis ca. 14 Uhr geöffnet, am 1. Weihnachtsfeiertag geschlossen, am 2. Weihnachtsfeiertag von 10 bis ca. 20 Uhr, zwischen den Jahren wie gewohnt, Silvester von 9 bis ca. 14 Uhr und Neujahr von 12 bis ca. 20 Uhr.
- Nudo Vom 23. bis 28. Dezember geschlossen, am 29. und 30. ab 17 Uhr geöffnet, Silvester und Neujahr geschlossen, am 2./3./5. und 6. Januar ab 17 Uhr auf.
- Occam Deli Heiligabend von 9 bis 17 Uhr, am 1. Weihnachtsfeiertag von 8 bis 24 Uhr und auch sonst zwischen den Jahren und während der Feiertage geöffnet.
- Orange Box Geschlossen vom 24. Dezember bis einschließlich 2. Januar.
- Paulo Heiligabend von 7 bis 16 Uhr auf, an den Weihnachtsfeiertagen von 9 bis 18 Uhr, Silvester von 9 bis 16 Uhr, Neujahr von 9 bis 18 Uhr.
- Pini Heiligabend von 9 bis 15 Uhr auf, am 1. Weihnachtsfeiertag geschlossen, am 2. Weihnachtsfeiertag von 10 bis 19 Uhr auf.
- Pommes Boutique Vom 24. Dezember bis einschließlich 1. Januar zu.
- Café Puck Heiligabend von 9 bis ca. 16 Uhr geöffnet, am 1. Weihnachtsfeiertag geschlossen, am 2. Weihnachtsfeiertag von 9 bis 1 Uhr geöffnet, Silvester von 9 bis ca. 17 Uhr geöffnet, Neujahr von 10.30 bis 1 Uhr geöffnet.
- Die Registratur Heiligabend zu, an den Weihnachtsfeiertagen ab 21 Uhr geöffnet, Silvester gesetztes Essen ab 20 Uhr mit Reservierung, ab 1 Uhr Party.
- Ringelnatz Weihnachten, am 29. Dezember und Neujahr geschlossen, am 27. Dezember von 9 bis 16 Uhr auf, am 28. Dezember von 10.30 bis 18 Uhr, am 30. Dezember von 9 bis 24 Uhr, Silvester von 17 bis 1 Uhr, am 2. und 3. Januar von 9 bis 24 Uhr, am 4. Januar Brunch von 10.30 bis 14.30 Uhr.
- Robinson's Bar Heiligabend ab Mitternacht geöffnet, an den Weihnachtsfeiertagen ab 19 Uhr, Silvester ab 21 Uhr.
- Café Ruffini 24./25. Dezember sowie Silvester geschlossen, 26. Dezember von 10 bis 24 Uhr auf, Neujahr von 12 bis 24 Uhr.
- Sababa Falafel Weihnachten, Silvester und Neujahr geschlossen.
- Salong Maxvorstadt Heiligabend von 20 bis 2 Uhr geöffnet. Dann vom 25. Dezember bis einschließlich Dreikönigstag geschlossen.
- Sappralott Heiligabend ab 21 Uhr auf, an den Weihnachtsfeiertagen von 10 bis 1 Uhr, Silvester von 10 bis 17 Uhr, Neujahr geschlossen.
- Sauna Club Heiligabend ab Mitternacht, an den Weihnachtsfeiertagen und Silvester ab 22 Uhr.
- Schall & Rauch 24./25. Dezember geschlossen, am 26. Dezember ab 20 Uhr geöffnet. Silvester geschlossene Gesellschaft.
- Schelling-Salon Bis 14. Januar geschlossen.
- Schmock Tagsüber vom 24. Dezember bis einschließlich 6. Januar geschlossen. Abends ab 18 Uhr am 26., 27., 29. und 30. Dezember geöffnet. Silvester ab 19.30 Menügäste und ab 22 Uhr Bargäste.
- Café Schneller Heiligabend von 9 bis 13 Uhr geöffnet, vom 25. bis 28. Dezember und Neujahr geschlossen, 29.-31. Dezember und 2.-6. Januar jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
- Schumann's Bar Am 24. und 25. Dezember geschlossen, am 2. Weihnachtsfeiertag ab 18 Uhr geöffnet. Silvester und Neujahr geschlossen, am 2. Januar ab 18 Uhr auf.
- Sobi Cocoa Heiligabend bis ungefähr 14 Uhr geöffnet, an den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr zu, sonst wie immer.
- Stadtcafé Heiligabend und Silvester bis 17 Uhr geöffnet, am 1. Weihnachtsfeiertag und Neujahr geschlossen.
- Tabacco Weihnachten, Silvester und Neujahr geschlossen, am Samstag, dem 27. Dezember, geöffnet.
- Trachtenvogl 24. und 25. Dezember geschlossen, Silvester bis 15.30 Uhr auf, Neujahr ab 15.30 Uhr.
- Unter Deck Heiligabend, Silvester und Neujahr geschlossen.
- Waldmeister Weihnachten geschlossen, am Samstag, den 27. Dezember von 9 bis 16 Uhr auf, ab dem 5. Januar wieder regulär geöffnet.
- X-Cess Heiligabend ab 23 Uhr geöffnet, Silvester ab 22 Uhr.
- Zephyr Von Heiligabend bis Neujahr geschlossen.
Sonntag, 7. Dezember 2014
Wochenplan
Freitag, 5. Dezember 2014
Sind die Deutschen fleißiger und tüchtiger? Die SZ-ePaper-Leserbefragung
Wer das ePaper der „Süddeutschen Zeitung“ bezieht, wird derzeit allabendlich von Sinus befragt. Nicht nur nach den Lesegewohnheiten, sondern auch nach der persönlichen Einstellung zu Esoterik, exotischem Essen oder exzessiver Gewalt. Läßt das auf eine Tarot-Kolumne im Blatt hoffen oder will man durch geschickte, wenn auch teils eher deprimierend stimmende Fragen nur eruieren, ob der geneigte Leser eher zur AfD oder den Sozen neigt?
Hier ein Potpourri des in etwa acht Minuten beanspruchenden Fragenkatalogs, der SZ Digital zu SZ Transparent macht.
- Durch Weiterbildung kann man seine berufliche Zukunft heute auch nicht mehr sichern.
- In meinem Leben spielen christliche Wertvorstellungen keine Rolle.
- Immer, wenn ich Zeit dazu finde, beschäftige ich mich mit Kultur und Kunst.
- Ich esse gern exotische Gerichte (z.B. aus Indien, Japan oder Mexiko).
- Es ist mir ganz wichtig, dass nichts nach außen dringt, wenn es in meiner Familie Probleme gibt.
- Für uns gibt es heutzutage wenig Chancen, es zu etwas zu bringen.
- Dinge wie Tarot, Kristalle oder Mandalas helfen mir oft dabei, in schwierigen Lebenssituationen die richtige Entscheidung zu treffen.
- Wenn ich es mir richtig überlege, haben die alten Werte Sparsamkeit, Sauberkeit und Ordnung für mein Leben eine ziemlich große Bedeutung.
- Ich schaue mir gern Filme an, in denen viel Gewalt vorkommt.
- Mir ist es wichtig, dass Lebensmittel lange haltbar sind.
- Ich kaufe mir oft Dinge, ohne lange darüber nachzudenken, ob ich mir das überhaupt leisten kann.
- Ich bin für die Gleichberechtigung homosexueller Lebensweisen in unserer Gesellschaft.
- Deutschland ist ein reiches Land, weil wir Deutschen fleißiger und tüchtiger sind als andere.
- Ich fühle mich für das Alter ausreichend abgesichert.
- Ich finde nichts Schlimmes dabei, wenn jemand versucht, seine Ziele auch mit Gewalt durchzusetzen.
- Ich liebe riskante Hobbies (z.B. Drachenfliegen, Motorradfahren, Bergsteigen, Fallschirmspringen).
- Ich informiere mich regelmäßig über die aktuellen Börsenkurse.
- Was ich will, ist Spaß, Abwechslung und Unterhaltung.
- Im Leben bin ich immer offen für neue Chancen und Herausforderungen.
- Ich habe das Gefühl, dass sich die Gesellschaft in eine falsche Richtung entwickelt.
- Ich habe großes Verständnis für Leute, die nur tun, wozu sie gerade Lust haben.
- Was die Zukunft betrifft, vertraue ich voll auf meine Leistungsfähigkeit.
- Ich möchte an dem teilhaben, was im Internet passiert.
- Ich habe das Gefühl, von den aktuellen Veränderungen in unserer Gesellschaft ausgeschlossen zu sein.
- Ich suche Halt in meinem Leben.
- Mit das Wichtigste ist, eine anerkannte Stellung in der Gesellschaft zu erreichen.
- Deutschland ohne Ausländer wäre ein langweiliges Land.
- Bevor man sich bei der Arbeit herumkommandieren lässt, lebt man lieber von der Arbeitslosenunterstützung.
Dienstag, 2. Dezember 2014
Die Patricia-Dialoge – Hape macht auf Riekel
Letzten Sonntag feierte das ZDF mit „Hape Kerkeling: Keine Geburtstagsshow“ den 50. Geburtstag des Entertainers. Highlight der von Micky Beisenherz und Kerkeling geschriebenen Sendung waren zweifelsohne die Miniaturen, als Hape in die Rolle einer Münchner Boulevard-Journalistin schlüpfte, die man als branchenkundiger Zuschauer einfach für „Bunte“-Chefredakteurin Patricia Riekel halten muß – auch wenn Kerkeling dies dementierte: „Dass ich mit einer blonden Perücke nun mal aussehe wie Frau Riekel, dafür können wir beide nichts“. Die ganze Sendung wird noch bis zum Wochenende in der ZDF-Mediathek gestreamt. Hier meine Mitschrift der schönsten Statements der Klatschreporterin, obwohl es natürlich erst durch Kerkelings Spiel großartig wird:
Reporterin am Telefon: „Kinder, ich bin Profi, das müßt Ihr mir doch nicht erzählen. Ja natürlich machen wir eine große Geschichte, das wird ein fünfseitiges Exklusivinterview.
(zum Türsteher) Schnucki, tust Du mir einen Gefallen, parkst Du mir den irgendwo schön? Danke.
(weiter am Telefon) Aber genau deshalb mache ich doch diesen Job, weil mir die Menschen wichtig sind! Die Menschen, um die geht es mir. Das ist so so wichtig bei unserer Arbeit. Und über Hape Kerkeling, den Menschen, weiß man fast nichts.“
Barbara Schöneberger: „Ich weiß überhaupt nicht, was Sie von mir wollen, das ist ja wie Eskortservice hier. Ich muß erst einmal die Torte in Hapes Garderobe bringen.“
Reporterin: „Ich dachte, Sie könnten mir vielleicht weiterhelfen, indem Sie mir eine Telefonnummer geben, die mir weiterhilft.“
Schöneberger: „Domian, die psychologische Nothilfe oder Professor Mang, der Schönheitschirurg?“
Reporterin: „Ich dachte da jetzt eher an die Telefonnummer von Herrn Kerkeling für das große Interview. Kommen Sie, Frau Schöneberger, Sie kennen ihn doch ganz gut. Er macht sich so rar und schottet sich völlig ab. Ich habe ihn jetzt schon jahrelang nicht mehr auf unserer Preisverleihung gesehen. Ist ihm das alles so völlig egal, will er gar keinen Dumbo gewinnen?“
Schöneberger: „Ich dachte, dafür muß man Sektenführer sein oder Clanboss.“
Reporterin: „Köstlich! Jetzt noch mal zurück zu dem Menschen Hape hinter dem Vorhang. Wenn jemand...“
Schöneberger: „...ihr hört nicht auf...“
Reporterin: „...wie er Millionen von Menschen zum Lachen bringt und quasi Humor wie Ton zu Skulpturen der Heiterkeit formt, da wird doch zu Hause sicherlich pausenlos gelacht. Der Pointen schwitzende Dauerbrenner, der aus dem Hamsterrad Humor nicht mehr aussteigen kann.“
Schöneberger: „Wie? Hamster? Mein Gott, bei Hape zu Hause wird auch nicht mehr gelacht als anderswo.“
Reporterin: „Ah, der traurige Clown, hungrig nach Applaus. Erst fällt der Vorhang, dann der Künstler in sich zusammen. Einsamkeit und Depression.“
Schöneberger: „Nein, Hape hat kein ADHS und er ist auch nicht depressiv. Er ist einfach...“
Reporterin: „...taub, gefühllos, er fühlt gar nichts mehr. Kein Berg, kein Tal, nur noch die Steppe der Gefühllosigkeit. Das Messer, das einst so tief in die Befindlichkeit der Deutschen schnitt, hat sich stumpf gewitzelt. Womit hält sich der Pointenkrieger jetzt noch wach? Alkohol, Drogen?“
Schöneberger: „Hape ist ein ganz normaler Mann. Er lacht gerne, er liest gerne, er hasst Überraschungen, ansonsten: keine Drogen, keine Damenunterwäsche – und kein Alkohol!“
Reporterin am Telefon: „Kinder, ich bin Profi, das müßt Ihr mir doch nicht erzählen. Ja natürlich machen wir eine große Geschichte, das wird ein fünfseitiges Exklusivinterview.
(zum Türsteher) Schnucki, tust Du mir einen Gefallen, parkst Du mir den irgendwo schön? Danke.
(weiter am Telefon) Aber genau deshalb mache ich doch diesen Job, weil mir die Menschen wichtig sind! Die Menschen, um die geht es mir. Das ist so so wichtig bei unserer Arbeit. Und über Hape Kerkeling, den Menschen, weiß man fast nichts.“
Barbara Schöneberger: „Ich weiß überhaupt nicht, was Sie von mir wollen, das ist ja wie Eskortservice hier. Ich muß erst einmal die Torte in Hapes Garderobe bringen.“
Reporterin: „Ich dachte, Sie könnten mir vielleicht weiterhelfen, indem Sie mir eine Telefonnummer geben, die mir weiterhilft.“
Schöneberger: „Domian, die psychologische Nothilfe oder Professor Mang, der Schönheitschirurg?“
Reporterin: „Ich dachte da jetzt eher an die Telefonnummer von Herrn Kerkeling für das große Interview. Kommen Sie, Frau Schöneberger, Sie kennen ihn doch ganz gut. Er macht sich so rar und schottet sich völlig ab. Ich habe ihn jetzt schon jahrelang nicht mehr auf unserer Preisverleihung gesehen. Ist ihm das alles so völlig egal, will er gar keinen Dumbo gewinnen?“
Schöneberger: „Ich dachte, dafür muß man Sektenführer sein oder Clanboss.“
Reporterin: „Köstlich! Jetzt noch mal zurück zu dem Menschen Hape hinter dem Vorhang. Wenn jemand...“
Schöneberger: „...ihr hört nicht auf...“
Reporterin: „...wie er Millionen von Menschen zum Lachen bringt und quasi Humor wie Ton zu Skulpturen der Heiterkeit formt, da wird doch zu Hause sicherlich pausenlos gelacht. Der Pointen schwitzende Dauerbrenner, der aus dem Hamsterrad Humor nicht mehr aussteigen kann.“
Schöneberger: „Wie? Hamster? Mein Gott, bei Hape zu Hause wird auch nicht mehr gelacht als anderswo.“
Reporterin: „Ah, der traurige Clown, hungrig nach Applaus. Erst fällt der Vorhang, dann der Künstler in sich zusammen. Einsamkeit und Depression.“
Schöneberger: „Nein, Hape hat kein ADHS und er ist auch nicht depressiv. Er ist einfach...“
Reporterin: „...taub, gefühllos, er fühlt gar nichts mehr. Kein Berg, kein Tal, nur noch die Steppe der Gefühllosigkeit. Das Messer, das einst so tief in die Befindlichkeit der Deutschen schnitt, hat sich stumpf gewitzelt. Womit hält sich der Pointenkrieger jetzt noch wach? Alkohol, Drogen?“
Schöneberger: „Hape ist ein ganz normaler Mann. Er lacht gerne, er liest gerne, er hasst Überraschungen, ansonsten: keine Drogen, keine Damenunterwäsche – und kein Alkohol!“
Sonntag, 30. November 2014
Wochenplan
Geschwister-Scholl-Preis an Glenn Greenwald / LMU, Creditreform stellt den „Schuldneratlas München 2014“ vor / Presseclub, Vernissagen „black & white“ / Bonnie Bar und Kollision / Bar 45, Audi Generation Award / Bayerischer Hof, Hearing Stolpersteine / Altes Rathaus, Tagung „Neue Chancen für den lokalen Rundfunk“ / BLM, Fusion der Kulturen / Bonk.Bar, „Der blinde Fleck“ – Filmvorführung und Diskussion mit Ulrich Chaussy / Werkraumtheater, LUNAparty – pre x-mas edition / Blue Spa im Bayerischen Hof, Jägermeister Heiliger BimBam / MMA, Deadline – Die Redaktionsband der „Süddeutschen Zeitung“ / Weltsalon am Tollwood, „Der Staat und die Mordserie des NSU“ – Podiumsgespräch mit Dirk Laabs, Seda Basay-Yildiz und Tanjev Schultz / Kammerspiele, Eintopf & Bier / Salong Maxvorstadt, Pressevorführungen „Birdman“ (Foto), „The Best of Me“, „Fury – Herz aus Stahl“, „Die Böhms – Architektur einer Familie“, „Frau Müller muß weg“, „Annie“ und „Der Hobbit 3: Die Schlacht der Fünf Heere“
Samstag, 29. November 2014
Die Süddeutsche, Nouveaubéton und der Schwanz
Geht es um den Unterleib, sind selbst Twitterer ungewohnt zurückhaltend und schreiben gern #Penis. Aber vielleicht ändert sich das nun, wo sogar die Ellenbogenschoner tragenden Redakteure aus Münchens Hultschiner Straße wagen, das große, seltsamerweise verfemte Worte in den Mund zu nehmen respektive auf die altehrwürdige Seite Drei zu setzen. Marquis de Sade sei Dank.
Sonntag, 23. November 2014
Wochenplan
Premiere „Haindling und überhaupts…“ / City, Pressefoto Bayern 2014 / Maximilianeum, Bayerischer Rockpreis Pick Up 2014 / BR Funkhaus, Digital Women Munich: „Zeit für Antihelden? – Wie Führung in der Zukunft aussieht“ / Telefónica-Tower, Loungegespräch mit Istanbul-Korrespndentin Christiane Schlötzer / Süddeutsche Zeitung, Tilman Spengler: Ein Gespräch über den Alltag in einer Künstlervilla, den Mythos des Gesamtkunstwerk(er)s und die gesellschaftspolitische Rolle eines Künstlerfürsten in München um 1900 / Villa Stuck, Juliette Gréco / Prinzregententheater, Jahrespressekonferenz der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, Vernissage „Das Rätsel der Schleuse im Tal von Optevoz“ / Neue Pinakothek, „Digital publizieren: Wie läßt sich damit Geld verdienen?“ – Podiumsdiskussion mit Dirk von Gehlen, Jo Lendle und Stephan Goldmann / PresseClub, Bayerischer Buchpreis / Allerheiligen-Hofkirche, Grand Opening des Longchamp Flagship Stores, Puls Festival / BR Funkhaus, TSV 1860 - FSV, Pressevorführungen „Fräulein Julie“, „John Wick“, „The Imitation Game“, „1001 Gramm“, „The Drop – Bargeld“, „Paddington“ und „Bibi & Tina – Voll verhext!"
Sonntag, 16. November 2014
Wochenplan
Ane Brun / Muffathalle, DDJ / Institut für Kommunikations-wissenschaften, „The story of Pop“ – Karl Bruckmaier präsentiert sein Buch / Volkstheater, Vernissage „Jessica Dettinger und Michal Plata: „Labor für magischen Realismus“ / Super+, Oliver Polak: „Der jüdische Patient“ / Volkstheater, Literaturfest München, Premiere „Der Bauer und sein Prinz“ / City, Gedenkfeier für Dietmar Schönherr / Kreuzkirche, Let's Party for a Piece of Art / Pinakothek der Moderne, BLUBclub / Pacha, Pressevorführungen „Kill the Boss 2“, „Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1“, „Alles ist Liebe“, „Die Pinguine aus Madagascar“ und „Wild – Der große Trip“
Sonntag, 9. November 2014
Wochenplan
14. Münchner Wissenschaftstage: „Digitale Welten“ / Alte Kongresshalle und Verkehrszentrum des Deutschen Museums, TSV 1860 – Fortuna Düsseldorf, Science Slam „Digitale Welten“ / Wirtshaus im Bavariapark, „Die Macht der Algorithmen“ – Landtagsgespräch der Akademie für politische Bildung Tutzing mit Yvonne Hofstetter und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger / Maximilianeum, Stromberger PR Hausparty, Banks / Bataclan Paris, Vernissage Lina Bo Bardi / Pinakothek der Moderne, „Geld gegen Unschuld“ – Podiumsdiskussion mit Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Klaus Ott u.a. / Presseclub, iBusiness Branchenparty / Kranhalle, Bambi-Verleihung, Künstlergespräch des „SZ-Magazins“ mit Roger Ballen / Villa Stuck, Chet Faker / Laiterie Strasbourg, 1 Jahr Salong, Pressevorführungen „The Best of Me“, „Die Mannschaft“, „Wiedersehen mit Brundibar“, „Von glücklichen Schafen“, „Die süße Gier“, „Baymax“, „Dr. Proktors Pupspulver“, „7 Tage im September“ und „Wir sind jung. Wir sind stark“
Sonntag, 2. November 2014
Wochenplan
Vernissagen Gerhard Merz: „Königshof“ / Galerie Walter Storms, Tom Vack: „Vanity of Object“ / Neue Sammlung, Salong Solang / Sendlinger Straße 46 und Meister & Werke / Kunstpavillon, „Der Vielfalt verpflichtet? Medienpolitik in der bayerischen Einwanderungsgesellschaft“ – Podiumsdiskussion mit Kurt Beck, Andreas Bönte, Karl-Eberhard Hain, Markus Rinderspacher und Vural Ünlü, / Black Box im Gasteig, „Sie können aber gut Deutsch!“ – Warum ich nicht dankbar sein will, dass ich hier leben darf, und Toleranz nicht weiterhilft. Lesung, Führung, Gespräch mit Lena Gorelik / Galerie der Künstler, Alex Clare / Tonhalle, Opening Lost Weekend, LUNA party / Blue Spa im Bayerischen Hof, Lykke Li / Kesselhaus, Fotoausstellung der Rumänischen Kulturtage / Halle 50, „Matrimoniale“ / Halle 50, 14. Münchner Wissenschaftstage: „Digitale Welten“ / Alte Kongresshalle und Verkehrszentrum des Deutschen Museums, Vorbesichtigung der Auktion der Akademie der bildenden Künste, Rumänien für alle Sinne / Halle 50, Off-Party / Shakira-Bar, Kanzelrede der Evangelischen Akademie Tutzing mit Charlotte Knobloch / Erlöserkirche, Olivenölfest / Schloß Aufhausen, Jeder Mensch hat einen Namen – Gedenkfeiern zur „Reichskristallnacht“ / Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge sowie Altes Rathaus, Pressevorführungen „Höhere Gewalt“, „Magic in the Moonlight“, „Dritte Person“, „Guten Tag Ramon“, „Manolo“ und „Der kleine Drache Kokosnuß“
Montag, 27. Oktober 2014
Wochenplan
Podiumsdiskussion „Beispielloses Behördenversagen: Was folgt aus dem NSU-Untersuchungsausschuss für Polizei, Verfassungsschutz und Justiz?“ mit Clemens Binninger, Alexander Hoffmann und Hajo Funke/ Neues Rathaus, Wolford Pressetage, Audi Inspiration: „Wege in die digitale Demenz“ mit Dr. Manfred Osten / Audi Zentrum München, Vernissage Kunst, Kultur & Respekt / Galerie der Künstler, Puls-Lesetour: „Lass uns Freunde sein“ mit Izabela Banasik, Katharina Biersack und Curry Fiasko sowie Musik von KARO / Rationaltheater, DFB-Pokal TSV 1860 – Freiburg, World Class Masters / Die Goldene Bar, Rumänisches Filmfestival / Filmmuseum, „Vampirella“ / Werkstattkino, Black & Blood Ball / Villa Flora, Podiumsdiskussion „NSU-Terror in Bayern - wie müssen sich die Sicherheitsbehörden reformieren?“ mit Andreas Speit, Clara Herrmann, Verena Schäffer, Sebastian Striegel und Katharina Schulze / Maximilianeum, eat & STYLE / Zenith, Lucian Blaga: „Das dogmatische Weltalter“ / Rumänische Katholische Mission, Lary / Crux, Pressevorführungen „Ich darf nicht schlafen“, „Interstellar“, „My old lady“, „Die süße Gier“, „Unforgiven“ und „Wie schreibt man Liebe?“
Sonntag, 26. Oktober 2014
Bad Press (1): Timm Klotzek
Ein Journalist muß kein guter Mensch sein. Mit den Bösen könnte man eine ganze Retrospektive im Filmmuseum bestreiten: Charles Foster Kane, Walter Burns, Waldo Lydecker, Chuck Tatum, J.J. Hunsecker – Hollywood-Fieslinge vom Besten. Weit entfernt vom Einsatz fürs Wahre, Schöne und Gute.
Im wahren Leben geht es nicht weniger um Eitelkeiten, aber dafür weit weniger kriminell zu. AK steht hier nicht für Awtomat Kalaschnikowa, sondern für Anzeigenkunde.
Vorgestern flatterte so den Käufern der „Süddeutschen Zeitung“ nicht nur wie üblicherweise freitags das „SZ-Magazin“ als Supplement entgegen, sondern auch „Seraph“, eine bezahlte Beilage des Münchner Haushaltswarenspezialisten Kustermann. Neben Kaffemaschinen, Multibrätern, feinstem Porzellan, Geldschränken und was der wohlsituierte „SZ“-Leser sonst so für daheim braucht, war in dem Katalog auch Platz für eine fünfseitige Eloge auf Timm Klotzek, „Chefredakteuer“ (sic!) des „SZ-Magazins“. Derart als Minestrone kochender „Held am Herd“ hofiert, revanchierte sich der Blattmacher in der Werbepostille umgehend beim Anzeigenkunden und lobte noch im Rahmen seines Porträts das ihn derart featurende PR-Magazin: „Das finde ich gut gestaltet, es ist schon ein Katalog, aber einer, der Seele hat. Man wird tatsächlich inspiriert, ähnlich wie beim SZ-Magazin.“
Die Stilsicherheit, die der anonyme Verfasser der Homestory bei der detailverliebten Beschreibung von Klotzeks Wohnung lobt, mag man bereits grundsätzlich beim Auftritt des Chefredakteurs als Testimonial für den Anzeigenkunden vermissen. Das Werbeblättchen dann aber auch noch auf ein Podest mit dem „SZ-Magazin“ zu stellen, scheint kühn.
Unachtsamkeit will ich bei einem sonst so kühl kalkulierenden Journalisten ausschließen. Vielleicht war es die Lust an der Provokation?
„Auf die Frage nach seiner Lieblingsgeschichte im SZ-Magazin antwortet er: 'Ich fand am schönsten, als wir einen lustigen Jahresrückblick mit einem tollen Illustrator gemacht hatten und dann eine Woche drauf die wirklich düsteren NSU-Protokolle mit Schauspielern eingelesen haben für ein Kammerspiel. Dass diese Geschichten so hintereinander gekommen sind, dieser Heiß-Kalt-Wechsel, das hat mir sehr gut gefallen.“
Ein Bekannter aus dem SZ-Hochhaus wähnte, die Kollegen in der Redaktion würden kochen. Das Traurige heutzutage ist, daß ich mir nicht sicher bin, ob vor Wut oder doch nur aus Neid?
Im wahren Leben geht es nicht weniger um Eitelkeiten, aber dafür weit weniger kriminell zu. AK steht hier nicht für Awtomat Kalaschnikowa, sondern für Anzeigenkunde.
Vorgestern flatterte so den Käufern der „Süddeutschen Zeitung“ nicht nur wie üblicherweise freitags das „SZ-Magazin“ als Supplement entgegen, sondern auch „Seraph“, eine bezahlte Beilage des Münchner Haushaltswarenspezialisten Kustermann. Neben Kaffemaschinen, Multibrätern, feinstem Porzellan, Geldschränken und was der wohlsituierte „SZ“-Leser sonst so für daheim braucht, war in dem Katalog auch Platz für eine fünfseitige Eloge auf Timm Klotzek, „Chefredakteuer“ (sic!) des „SZ-Magazins“. Derart als Minestrone kochender „Held am Herd“ hofiert, revanchierte sich der Blattmacher in der Werbepostille umgehend beim Anzeigenkunden und lobte noch im Rahmen seines Porträts das ihn derart featurende PR-Magazin: „Das finde ich gut gestaltet, es ist schon ein Katalog, aber einer, der Seele hat. Man wird tatsächlich inspiriert, ähnlich wie beim SZ-Magazin.“
Die Stilsicherheit, die der anonyme Verfasser der Homestory bei der detailverliebten Beschreibung von Klotzeks Wohnung lobt, mag man bereits grundsätzlich beim Auftritt des Chefredakteurs als Testimonial für den Anzeigenkunden vermissen. Das Werbeblättchen dann aber auch noch auf ein Podest mit dem „SZ-Magazin“ zu stellen, scheint kühn.
Unachtsamkeit will ich bei einem sonst so kühl kalkulierenden Journalisten ausschließen. Vielleicht war es die Lust an der Provokation?
„Auf die Frage nach seiner Lieblingsgeschichte im SZ-Magazin antwortet er: 'Ich fand am schönsten, als wir einen lustigen Jahresrückblick mit einem tollen Illustrator gemacht hatten und dann eine Woche drauf die wirklich düsteren NSU-Protokolle mit Schauspielern eingelesen haben für ein Kammerspiel. Dass diese Geschichten so hintereinander gekommen sind, dieser Heiß-Kalt-Wechsel, das hat mir sehr gut gefallen.“
Ein Bekannter aus dem SZ-Hochhaus wähnte, die Kollegen in der Redaktion würden kochen. Das Traurige heutzutage ist, daß ich mir nicht sicher bin, ob vor Wut oder doch nur aus Neid?
Freitag, 24. Oktober 2014
Literatur in ihren eigenen Worten (5): „Hochglanz“ von Bettina Wündrich
„Ich gehöre eben zu den Frauen, die käuflich sind.“ (Seite 124)
Bettina Wündrich: „Hochglanz“, Rowohlt Verlag
Bettina Wündrich: „Hochglanz“, Rowohlt Verlag
Sonntag, 19. Oktober 2014
Wochenplan (Update)
Auer Kirchweihdult, „57, 58, 59, Sechzig“ / Sky und als Public Viewing im Salong Maxvorstadt, hw.d. Designcamp mit Stefan Bufler und Tim Leberecht, Pressefrühstück ResponseSource / Victorian House, Presse-Roundtable NAKO Gesundheitsstudie / BurdaBar, Rumänische Filmtage, Vernissagen Pia Winkenstern: „Across the Glow“ / AkademieGalerie und Victor Man: „Zephir“ (Foto) / Haus der Kunst, Dernière von „Franziska“ / Kammerspiele, Client / Strøm, „Das Atelier in der Fremde“ – Podiumsdiskussion mit Andrian Kreye, Claudia Roth, Jean-Baptiste Joly, Johannes Ebert, Zuzana Jakalova, Andreas Görgen und Markus Klimmer über Artists in Residence / Akademie der bildenden Künste, Tagung „Regionalparteien nach der Europawahl: Selbstverständnis, Handlungsspielräume und Bedeutung“ / Akademie für politische Bildung Tutzing, BoundCon Hohenems, TSV 1860-Braunschweig, Kreisky / Milla, Pressevorführungen „Der Koch“, „The Zero Theorem“, „Let's be Cops“, „The Loft“, „Die Entdeckung der Unendlichkeit“, „Winterschlaf“, „Zeitgeist“, „Bibi & Tina – Voll verhext“ und „Dumm und Dümmehr“
Freitag, 17. Oktober 2014
Die neue Wochenendausgabe der SZ – mal günstiger, mal weniger günstig
Das Angebot erreichte mich Mittwoch über meine virtuellen Freunde: nur 30 Euro sollte es laut Timeline kosten, um zehn Wochen lang die „Süddeutsche Zeitung“ digital zu nutzen und zudem freitags und samstags die Printausgabe geliefert zu bekommen. Wer kann da schon nein sagen?
Gestern, ich hatte bereits beim ersten Deal zugeschlagen, mailte der Verlag dann mich an als Immer-wieder-Abonnent-für-kurze-Zeit. Ob ich denn nicht die neue „SZ“ am Wochenende ausprobieren wolle? Vier Wochen, Mo-Sa, nur digital, für 19,99 Euro. Moment mal? Das wären fast 50 Euro für zehn Wochen – ohne die gedruckten Exemplare am Wochenende...
Ist das nun Preiselastizität, Yield-Management à la Hultschiner Straße oder einfach der beste Weg, seine Leser zu verärgern, die vielleicht auf die Mailofferte eingehen, bevor sie auf Facebook oder Twitter die günstigere Alternative entdecken?
Auf der Homepage der „Süddeutschen“, passenderweise unter dem Rubrum Service, wird man übrigens aktuell noch mehr zur Kasse gebeten: 35,40 Euro darf man da monatlich berappen, um den erstgenannten Mix aus ePaper und gedruckten Wochenendexemplaren zu abonnieren. Was für eine Feier!
Gestern, ich hatte bereits beim ersten Deal zugeschlagen, mailte der Verlag dann mich an als Immer-wieder-Abonnent-für-kurze-Zeit. Ob ich denn nicht die neue „SZ“ am Wochenende ausprobieren wolle? Vier Wochen, Mo-Sa, nur digital, für 19,99 Euro. Moment mal? Das wären fast 50 Euro für zehn Wochen – ohne die gedruckten Exemplare am Wochenende...
Ist das nun Preiselastizität, Yield-Management à la Hultschiner Straße oder einfach der beste Weg, seine Leser zu verärgern, die vielleicht auf die Mailofferte eingehen, bevor sie auf Facebook oder Twitter die günstigere Alternative entdecken?
Auf der Homepage der „Süddeutschen“, passenderweise unter dem Rubrum Service, wird man übrigens aktuell noch mehr zur Kasse gebeten: 35,40 Euro darf man da monatlich berappen, um den erstgenannten Mix aus ePaper und gedruckten Wochenendexemplaren zu abonnieren. Was für eine Feier!
Donnerstag, 16. Oktober 2014
Déja-Vu: Die Form – Elektrobeats in Lack und Leder
Ende der neunziger Jahre schrieb ich in Berlin parallel für die Feuilletons der „Berliner Morgenpost“ und des „Tagesspiegel“, wobei ich eher für die Subkultur zuständig war: Tattoos, Transen, SM und ähnliche Phänomene. So berichtete ich am 10. März 1999* auch über ein Konzert von Die Form. Und stellte gestern überrascht fest, daß die Band, die eigentlich schon damals ihren Zenit überschritten hatte, heute immer noch emsig weiterschrammelt.
Wo war die Sklavia? Hatte Pascale anläßlich des Weltfrauentages frei? Wollen Philippe Fichot und Éliane P., das Sado-Maso-Duo der französischen Maschinensound-Combo Die Form, die aufgegeilte Aufmerksamkeit ihres Konzertpublikums nicht mehr mit einer weiteren Akteurin teilen? Oder ernährt das Geschäft mit dem spekulativen Techno-Sex-Sound keine dritte Bühnenkraft mehr?
Gut 17 Jahre* (Stand 1999) bosselt Fichot nunmehr schon öffentlichkeitswirksam an seinem „Museum of Ecstasy“ herum, an einer surrealen Welt der Begierden und Schmerzen. An Videoclips, Bildbänden, Musikalben und den diese Bilder und Töne verbindenden Konzertabenden, bei denen Fichot unter einer Gasmaske das Elektrogeblubber steuert, während auf die Leinwand Blümchensex mit Blütenstengeln projiziert wird und Lebenspartnerin Éliane P. in Lack und Leder tiriliert, tanzt und ihre Geschlechtsmerkmale zur Schau stellt.
Die Zeiten, als eine gewalttätige Bühnenshow noch Auftrittsverbote deutscher Behörden auslöste, sind längst vorbei. Die Form zelebriert nurmehr eine streng stilisierte, sich in Andeutungen ergehende Sado-Maso-Show, bei der gerade noch Élianes Catsuit unters Messer gerät, die Fesselspiele brav bleiben und die Gewaltphantasien sich auf Videoeinspielungen nackter, derangierter, im Wald herumkrabbelnder Frauen konzentrieren. Im Unterschied zum letzten Auftritt in der Potsdamer Mensa sorgt nicht einmal mehr die Gespielin Pascale für einen devoten Bonustrack, obwohl das Konzert im Glashaus sonst weitgehend an jenes Gastspiel anknüpft.
Der zahlreich erschienenen Berliner Gruftie-Gemeinde präsentierten sich Fichot und Éliane hinter dem bewährten Drahtbauzaun. Die Besucher der Form ergaben sich weitgehend phlegmatisch dem monotonen erotischen Weihespiel, das die Phantasien des 19. Jahrhunderts mit den Sado-Maso-Devotionalien der neunziger Jahre verknüpft und musikalisch klingt, als ob Franz Schuberts Liedgut und mancher Choral durchs Maschinenkraftwerk gejagt worden wäre. Das Ganze entbehrt mitunter nicht einer gewissen Lächerlichkeit.
Wo war die Sklavia? Hatte Pascale anläßlich des Weltfrauentages frei? Wollen Philippe Fichot und Éliane P., das Sado-Maso-Duo der französischen Maschinensound-Combo Die Form, die aufgegeilte Aufmerksamkeit ihres Konzertpublikums nicht mehr mit einer weiteren Akteurin teilen? Oder ernährt das Geschäft mit dem spekulativen Techno-Sex-Sound keine dritte Bühnenkraft mehr?
Gut 17 Jahre* (Stand 1999) bosselt Fichot nunmehr schon öffentlichkeitswirksam an seinem „Museum of Ecstasy“ herum, an einer surrealen Welt der Begierden und Schmerzen. An Videoclips, Bildbänden, Musikalben und den diese Bilder und Töne verbindenden Konzertabenden, bei denen Fichot unter einer Gasmaske das Elektrogeblubber steuert, während auf die Leinwand Blümchensex mit Blütenstengeln projiziert wird und Lebenspartnerin Éliane P. in Lack und Leder tiriliert, tanzt und ihre Geschlechtsmerkmale zur Schau stellt.
Die Zeiten, als eine gewalttätige Bühnenshow noch Auftrittsverbote deutscher Behörden auslöste, sind längst vorbei. Die Form zelebriert nurmehr eine streng stilisierte, sich in Andeutungen ergehende Sado-Maso-Show, bei der gerade noch Élianes Catsuit unters Messer gerät, die Fesselspiele brav bleiben und die Gewaltphantasien sich auf Videoeinspielungen nackter, derangierter, im Wald herumkrabbelnder Frauen konzentrieren. Im Unterschied zum letzten Auftritt in der Potsdamer Mensa sorgt nicht einmal mehr die Gespielin Pascale für einen devoten Bonustrack, obwohl das Konzert im Glashaus sonst weitgehend an jenes Gastspiel anknüpft.
Der zahlreich erschienenen Berliner Gruftie-Gemeinde präsentierten sich Fichot und Éliane hinter dem bewährten Drahtbauzaun. Die Besucher der Form ergaben sich weitgehend phlegmatisch dem monotonen erotischen Weihespiel, das die Phantasien des 19. Jahrhunderts mit den Sado-Maso-Devotionalien der neunziger Jahre verknüpft und musikalisch klingt, als ob Franz Schuberts Liedgut und mancher Choral durchs Maschinenkraftwerk gejagt worden wäre. Das Ganze entbehrt mitunter nicht einer gewissen Lächerlichkeit.
„Du nicht!“ – Vom Türsteher (1)
„Keine Lederjacken“, „keine Turnschuhe“ bekam man in den Achtzigern noch zu hören und wurde in den Münchner Clubs zwischen Lenbach- und Sendlinger-Tor-Platz, der Gegend, die man dreißig Jahre später als Feierbanane bezeichnet, abgewiesen.
Die Ausreden ändern sich, ebenso wie mancherorts die Berufsbezeichnung derjenigen, die einem den Einlaß verweigern. Aus Türstehern werden Gästebetreuer oder Silencer. Was bleibt, ist deren eigenes Erscheinungsbild. Hie die Muskelprotze mit einer Denkbeule statt eines Hauptes, die das, was sie mit jeder Faser ihres Michelinmännchenkörpers auszustrahlen gedenken, gern auch aufgedruckt tragen: Security. Dort die smarten Physiognomisten, die bella figura machen und mit ihrer laufstegtauglichen Eleganz in der Tradition der großen Münchner Türveteranen stehen: Charles Schuhmann, Jan Klophaus, Joschka Prüfer, Klaus Gunschmann oder Damir Fister.
Seit letzter Woche gibt es nun eine dritte Fraktion, irgendwo zwischen Schulweglotse und Zugbegleiter angesiedelt: die Türsteher des Katopazzo im Univiertel, die mit ihren neongelben Schutzwesten vielleicht Erstis aus der Provinz beindrucken könnten und auf jeden Fall für die wegen Ruhestörung anrückende Polizei als Ansprechpartner bequem zu identifizieren sind. Andere Türsteher machen das durch Ausstrahlung wett.
Die Ausreden ändern sich, ebenso wie mancherorts die Berufsbezeichnung derjenigen, die einem den Einlaß verweigern. Aus Türstehern werden Gästebetreuer oder Silencer. Was bleibt, ist deren eigenes Erscheinungsbild. Hie die Muskelprotze mit einer Denkbeule statt eines Hauptes, die das, was sie mit jeder Faser ihres Michelinmännchenkörpers auszustrahlen gedenken, gern auch aufgedruckt tragen: Security. Dort die smarten Physiognomisten, die bella figura machen und mit ihrer laufstegtauglichen Eleganz in der Tradition der großen Münchner Türveteranen stehen: Charles Schuhmann, Jan Klophaus, Joschka Prüfer, Klaus Gunschmann oder Damir Fister.
Seit letzter Woche gibt es nun eine dritte Fraktion, irgendwo zwischen Schulweglotse und Zugbegleiter angesiedelt: die Türsteher des Katopazzo im Univiertel, die mit ihren neongelben Schutzwesten vielleicht Erstis aus der Provinz beindrucken könnten und auf jeden Fall für die wegen Ruhestörung anrückende Polizei als Ansprechpartner bequem zu identifizieren sind. Andere Türsteher machen das durch Ausstrahlung wett.
Dienstag, 14. Oktober 2014
Literatur in ihren eigenen Worten (4): „Silicon Valley“ von Christoph Keese
„Jeder Gedanke wird besser, wenn man ihn anderen erzählt.“ (Seite 51)
Christoph Keese: „Silicon Valley“, Knaus Verlag
Christoph Keese: „Silicon Valley“, Knaus Verlag
Montag, 13. Oktober 2014
Sonntag, 12. Oktober 2014
Wochenplan (Updates)
Vortrag von Andreas Heusler über „Lion Feuchtwanger und München“ / Stadtarchiv, Vernissagen „Kultur am Abgrund – Jüdisches Leben am Tegernsee 1900-1933“ / Jüdisches Museum, Canaletto – Bernardo Bellotto malt Europa / Alte Pinakothek, Anri Sala: „The Present Moment“ / Haus der Kunst und „Münchner Momente“ / Mucbook, Vortrag von Jan Cornelius & Dan Lungu: „Rumänisch zum Verlieben“ / Black Box, 4 Jahre Goldene Bar, Prix Courage von Clarins und der „Mona-Lisa“-Redaktion, Vorpremiere der Sky-Dokumentation „57, 58, 59, Sechzig“ / Mathäser, Rumänisches Filmfestival / Filmmuseum, Dirk von Gehlen / Milla, Jetzt.de-Kneipenabend / Heppel & Ettlich, Auer Kirchweihdult, Stijl DesignMarkt / Praterinsel, Charlie Anniversary, Kirchweih, Pressevorführungen „The Green Prince“, „Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuß“, „Café Olympique“, „Das grenzt an Liebe“, „Im Labyrinth des Schweigens“, „1001 Gramm“, „Keine gute Tat“ und „Birdman“ (Foto)
Freitag, 10. Oktober 2014
Montag, 6. Oktober 2014
Wochenplan
Jane Goodall / LMU, Munich Press Days / Westermühlstudios,
Unterdrückt - Unterbezahlt - Unbeschäftigt: Ein Hilferuf der Fernsehschaffenden / PresseClub München, Sébastien Tellier / Laiterie Strasbourg, Vernissagen „Venedig sehen…“ – Frühe Fotografie und Malerei / Neue Pinakothek und Examensausstellung / Akademie der bildenden Künste, LUNA party! / Dachterrasse des Bayerischen Hof, Frankfurter Buchmesse, Presselunch Kunstherbst München / Florian Sundheimer Kunsthandel, Roxanne de Bastion / Living Room Concert, Rumänische Kulturtage München, Zündfunk Netzkongress #zf42 / Volkstheater, Sneak-Preview Holiday on Ice „Platinum“ / Olympia-Eissportzentrum, Ulrich Laentzsch: „ARTbach“ / Einstein, Barcamp Frauen / Kalkscheune Berlin, March against Monsanto / Rindermarkt, Maia Morgenstern: „Heute abend Lola Blau“ / Gasteig, EURO-Qualifikation Rumänien – Ungarn, Pressevorführungen „Alles ist Liebe“, „Der Richter: Recht oder Ehre“, „5 Zimmer, Küche, Sarg“, „Wild Tales“, „Den Himmel gibt's echt“, „Zwei Tage, eine Nacht“, „Mr. Turner“, „Die Entdeckung der Unendlichkeit“, „Coming In“, „Der Bauer und sein Prinz“ und „The Best of Me“
Unterdrückt - Unterbezahlt - Unbeschäftigt: Ein Hilferuf der Fernsehschaffenden / PresseClub München, Sébastien Tellier / Laiterie Strasbourg, Vernissagen „Venedig sehen…“ – Frühe Fotografie und Malerei / Neue Pinakothek und Examensausstellung / Akademie der bildenden Künste, LUNA party! / Dachterrasse des Bayerischen Hof, Frankfurter Buchmesse, Presselunch Kunstherbst München / Florian Sundheimer Kunsthandel, Roxanne de Bastion / Living Room Concert, Rumänische Kulturtage München, Zündfunk Netzkongress #zf42 / Volkstheater, Sneak-Preview Holiday on Ice „Platinum“ / Olympia-Eissportzentrum, Ulrich Laentzsch: „ARTbach“ / Einstein, Barcamp Frauen / Kalkscheune Berlin, March against Monsanto / Rindermarkt, Maia Morgenstern: „Heute abend Lola Blau“ / Gasteig, EURO-Qualifikation Rumänien – Ungarn, Pressevorführungen „Alles ist Liebe“, „Der Richter: Recht oder Ehre“, „5 Zimmer, Küche, Sarg“, „Wild Tales“, „Den Himmel gibt's echt“, „Zwei Tage, eine Nacht“, „Mr. Turner“, „Die Entdeckung der Unendlichkeit“, „Coming In“, „Der Bauer und sein Prinz“ und „The Best of Me“
Samstag, 4. Oktober 2014
Quintessenz: Das Schweizer Armeemesser
Victorinox, einer der Hersteller des Schweizer Armeemessers, feiert gerade sein 130. Firmenjubiläum. 1984* veröffentlichten wir im Popa-Verlag den Bildband „Quintessenz – Die schönen Dinge des Lebens.“ Neben vorbildlichen Produkten wie der braunen Papiertüte, Dom Perignon, Heinz Tomatenketchup oder dem Montblanc Füller beispielsweise haben Betty Cornfeld und Owen Edwards darin auch das Armeemesser gewürdigt:
Das muß ein wahrhaft erregender Anblick sein: Ein Zug Schweizer Infanterie, am Fuße eines Berges auf Posten, jeder Soldat – natürlich bestens ausgebildet in der Kunst lang- und kurzfristiger Geldanlage – wartet auf das schneidende Kommando „Schere raus!“. Oder, Korkenzieher! Oder Schraubenzieher oder Flaschenöffner. Oder Pinzette, Zahnstocher, Nagelfeile, Reibahle, Lineal, Fischabschupper, Enthaker, Säge, Lupe. Auf, Kameraden, für Kanton und Vaterland, den Berg hinan! Mit unseren Schweizer Armeemessern sind wir unschlagbar!
Neben Emmentaler, Nummernkonten und Vollmilchschokolade gibt es wohl nichts, was so typisch schweizerisch wäre wie die ungeheuer praktischen Taschenmesser der Firmen Victorinox und Wenger, seit über sechzig Jahren* Lieferanten der Alpenkrieger. Wenn es etwas gibt, was Sie mit einem Schweizer Armeemesser nicht schaffen, dann brauchen Sie wahrscheinlich einen Leopard II.
Die hier abgebildete Grundausführung ist mit nur sechs Werkzeugen verhältnismäßig klein gehalten (die größte bringt es auf achtzehn, einschließlich eines Philips-Schraubenziehers und des unverzichtbaren Drahtabisolierers), aber Sie können damit immer noch eine Flasche Bordeaux entkorken, die Trüffeln aufschneiden, den Kaviar und die Büchse Räucherlachs öffnen oder Ihre Pfeife auskratzen. Und die Schweiz bis zum letzten Mann verteidigen, natürlich.
Das muß ein wahrhaft erregender Anblick sein: Ein Zug Schweizer Infanterie, am Fuße eines Berges auf Posten, jeder Soldat – natürlich bestens ausgebildet in der Kunst lang- und kurzfristiger Geldanlage – wartet auf das schneidende Kommando „Schere raus!“. Oder, Korkenzieher! Oder Schraubenzieher oder Flaschenöffner. Oder Pinzette, Zahnstocher, Nagelfeile, Reibahle, Lineal, Fischabschupper, Enthaker, Säge, Lupe. Auf, Kameraden, für Kanton und Vaterland, den Berg hinan! Mit unseren Schweizer Armeemessern sind wir unschlagbar!
Neben Emmentaler, Nummernkonten und Vollmilchschokolade gibt es wohl nichts, was so typisch schweizerisch wäre wie die ungeheuer praktischen Taschenmesser der Firmen Victorinox und Wenger, seit über sechzig Jahren* Lieferanten der Alpenkrieger. Wenn es etwas gibt, was Sie mit einem Schweizer Armeemesser nicht schaffen, dann brauchen Sie wahrscheinlich einen Leopard II.
Die hier abgebildete Grundausführung ist mit nur sechs Werkzeugen verhältnismäßig klein gehalten (die größte bringt es auf achtzehn, einschließlich eines Philips-Schraubenziehers und des unverzichtbaren Drahtabisolierers), aber Sie können damit immer noch eine Flasche Bordeaux entkorken, die Trüffeln aufschneiden, den Kaviar und die Büchse Räucherlachs öffnen oder Ihre Pfeife auskratzen. Und die Schweiz bis zum letzten Mann verteidigen, natürlich.
Sonntag, 28. September 2014
Wochenplan
Wiesn, Vernissagen Xenia Fumbarev: „Zwischenorte“ / AkademieGalerie, Jacques Lipchitz: Zeichnungen 1910-1972 / Pinakothek der Moderne und Christa Dichgans / Galerie Daniel Blau, Rage against Abschiebung / Feierwerk, Lange Nacht des Netzwerkens / allynet, Isar Mafia live @ Hintze und Sigl / Freiheiz, Pressevorführungen „Gone Girl“, „Dracula Untold“, „Die Zeit vergeht wie ein brüllender Löwe“, „Winterkartoffelknödel“ und „Ein Schotte macht noch keinen Sommer“
Sonntag, 21. September 2014
Wochenplan
Wiesn, Präsentation der Entwürfe für einen Erinnerungsort an das Olympia-Attentat München 1972 / Jüdisches Museum, Buchpräsentation von Arianna Huffingtons „Die Neuerfindung des Erfolgs“ / Hertie School of Governance Berlin, Vernissagen Urbanpop / Galerie Cornelia Walter, Linde Burkhardt: „Die Mitgift der Prinzessin von Trapezunt“ – vorgestellt von Bazon Brock / Neue Sammlung und Florine Stettheimer / Lenbachhaus, Pink stinkt / Stadtmuseum, Lenovo-Wiesn / Käfer Schänke, Pressevorführungen „Timbuktu“, „Ein Geschenk der Götter“, „Nightcrawler“, „Hirngespinster“, „Die Vampirschwestern 2“, „Mein Freund der Delfin 2“ und „Trash“
Sonntag, 14. September 2014
Wochenplan
Fantasy Filmfest, Vernissagen Lisa Solberg / Centercourt und Georg Baselitz: Damals, dazwischen und heute / Haus der Kunst, Tagung „Macht – Formen, Figuren, Obsessionen“ / Akademie für politische Bildung Tutzing, Wiesn, TSV 1860 - FC Ingolstadt, Deine Isar – Deine Stadt / Linoleum-Club, Patroziniumsfeier / Rumänisch-orthodoxe Metropolie München, Pressevorführungen „Das grenzt an Liebe“, „Die Boxtrolls“, „Gardenia – Bevor der letzte Vorhang fällt“, „Der kleine Medicus“, „The Maze Runner“, „Zwei Tage, eine Nacht“ und „Plötzlich Gigolo“
Sonntag, 7. September 2014
Wochenplan
Buchpräsentation von Aurélie Bastians „Tartes & Tartelettes“ / Livingroom, Fantasy Filmfest, LUNA party / Dachterrasse Bayerischer Hof, Gentlemen's Evening / Kaufhaus Beck, GQ First Look / Goldene Bar, Blaue Stunden / Kong, Pressetermin „München 7“ / HFF, Wiesn-Warm-up / Wolford, Pressegespräch Mastercard / Dallmayr Academy, Vernissage Sean Scully / Klüser, 5 Jahre Galerie Walter Storms, Spätsommerfest / Café Nymphenburg Sekt, Landesparteitag der Piraten Bayern / Regensburg, Pressevorführungen „Der Koch“, „Wenn ich bleibe“, „Who am I?“, „Get on up“, „Katakomben“, „Love, Rosie“, „The Equalizer“, „Bocksprünge“, „Im Labyrinth des Schweigens“ und „Sieben verdammt lange Tage“
Sonntag, 31. August 2014
Wochenplan
Herbstfest Rosenheim, Podiumsdiskussion der Grünen mit Katharina Schulze, Konstantin von Notz und dem Journalisten Christian Fuchs: NSA & Co – Wie verteidigen wir die Freiheit gegen die Überwachung? / Maximilianeum, Pastewka-Kinotour / CinemaxX, Finissage„Sex and the City“ / ArtConsult, Volksfest Freising, Pressevorführungen „Northmen“, „Der 7bte Zwerg“, „Wie in alten Zeiten“, „The Giver – Hüter der Erinnerung“, „Sex Tape“, „Höhere Gewalt“, „Schoßgebete“ und „Teenage Mutant Ninja Turtles“
Montag, 25. August 2014
Wochenplan
Bartlmädult / Landshut, Emmys, Nerd Nite mit Philipp Stürzenberger, Katharina Sternecker, Ralf Summer und Tobias Ruhland / Neuraum, Munich Rolling Rebels vs RGA Night Terrors / Städtische Sporthalle Eversbuschstraße, „Kampf der Giganten“ - Café Kosmos Radltour von Poing nach Mühldorf, TSV 1860 - Darmstadt, Pressevorführungen „Calvary – Am Sonntag bist du tot“, „Hin & weg“, „A most wanted man“, „The riot club“, „Das Verschwinden der Eleanor Rigby“, „Maze runner“, „Ein Sommer in der Provence“ und „Das blaue Zimmer“
Montag, 18. August 2014
Wochenplan
Gäubodenvolksfest, Richtfest „Morso“, ♥ Sommerfest, „Nachtblende“ / Galerie der Künstler, Lounge in the city – After-work-Party der CSU / P1, Vernissage Allsympathien II / Milchraum, Sigi Sommerfest / Rindermarkt, Palais Sommerfest Open Air @ MMA, Pressevorführungen „Ein Schotte macht noch keinen Sommer“, „Hirngespinster“, „The Rover“, „The Zero Theorem“ und „Achtzehn“
Freitag, 15. August 2014
Donnerstag, 14. August 2014
Ästhetik gegen Durststrecke – Der Kleinverlag des Münchner Newcomers Dorin Popa (1985)
Zwar kann ich mich gut erinnern, in den achtziger Jahren schöne Abende mit Olaf Kracht und seiner reizenden Freundin (Frau?) im Park-Café verbracht zu haben. Aber ich hatte völlig verdrängt, daß wir uns wohl überhaupt nur kennengelernt haben, weil er dieses Porträt über mich für den „Münchner Merkur“ vom 5./6. Juni 1985 geschrieben hat. Ein paar offensichtliche Rechtschreibfehler habe ich korrigiert.
Die Zeit, da die „no-future“-, „Null-Bock“- und Aussteiger-Generation Leitartikler wie Stammtischrunden gleichermaßen beschäftigte, scheint endgültig vorüber. In Film, Fernsehen, Mode, Musik, auf dem Dienstleistungsbereich, natürlich im Computergeschäft drängen nun Anfang-Zwanzigjährige nach oben, beweisen Innovationskraft, Einfallsreichtum, Talent und Selbstbewußtsein. Dorin Popa, Münchner rumänischer Abstammung, wagt sich gar auf ein Terrain, das vielen wohl nur im westamerikanischen Stil bekannt sein dürfte: Zigarrenqualm, schwere Schreibtische, mürrische Gesichter, die hoffnungsfrohen Neu-Schriftstellern Absagen erteilen – Verlegerarbeit à la Hollywood.
Dorin Popas Wirklichkeit sieht anders aus, sein „Popa-Verlag“ fordert harte Arbeit. Wie kam er dazu? „Hauptsächlich ist das familiär angelegt, denke ich. Ich bin in einer Familie von Schriftstellern und Journalisten aufgewachsen, wo der Umgang mit dem Buch, mit dem Wort, mit Kultur überhaupt sehr selbstverständlich war“. So existiere bei ihm kein flaues Gefühl oder gar Ehrfurcht vor „großer Kultur“, erklärt der hochgewachsene Newcomer, sondern sei das Schreiben, Bücher zu machen oder zu verlegen für ihn Arbeit wie jede andere auch.
Selbstredend folgte während der Schulzeit dann die Umsetzung dieser Philosophie. Dorin Popas Mitarbeit an Schülerzeitungen ging erfolgversprechend an, bis sich eines Tages die „Zensur“ regte. „Als sie meinen Artikel nicht abdrucken wollten, gründete ich eine eigene Zeitung und verkaufte die eben vor der Schule.“ Jede Ausgabe hatte einen anderen Titel und brachte ihm erste Erfahrungen in Lay-Out-Fragen, mit Anzeigen-Kunden, Druck und Druckvorlagen.
Sein in vielen Schulen, Boutiquen, Kneipen und auf Konzerten im Raum München vertriebenes Lyrik-Blatt „Die Provinz“ und die später folgende feuilletonistische Jugendzeitschrift „Outonom“ (mit immerhin 2.000 Exemplaren Auflage) waren die nächsten Fingerübungen, bis er vom „Münchner Buchmagazin“ abgeworben wurde.
„Das war eigentlich die wichtigste Station. Ein Jahr über Bücher und Verlage zu schreiben, brachte mich sehr viel weiter. Ich konnte dort Verbindungen knüpfen, die auch heute noch sehr hilfreich sind.“ War er beim Buchmagazin und dem im gleichen Verlag erscheinendem „Stadtbuch für München“ noch ehrenamtlich tätig, so brachte seine freie Mitarbeit bei verschiedenen Zeitungen die ersten Honorare. „Irgendwann stieß ich auf Bücher, von denen ich meinte, es müsse sie auf Deutsch geben. So kam ich auf die Idee, einen eigenen Verlag zu gründen.“
Gute Kontakte nach Frankreich – Dorin Popa spricht französisch, rumänisch und deutsch fließend – kamen ihm nun zugute. „Während eines meiner jährlichen Besuche dort erlebte ich einen regelrechten Boom der Brontë-Werke mit. Plötzlich gab es in Frankreich Hörspiele, Filme über sie und Neuausgaben ihrer Gedichte.“ Die Naturlyrik Emily Brontës auch deutschsprachigen Interessenten zugänglich zu machen, wurde sein erstes Verlagsprojekt. Doch sollte es noch zwei Jahre dauern, bis er genügend Geld, Kontakte und das juristische Gerüst für seinen Plan zusammen hatte.
Flexible Arbeitsmöglichkeiten stehen auf seiner Wunschliste obenan und selbst jetzt, als „Vorstand“ im eigenen „Verlagshaus“ sieht er sich nicht allzu festgelegt. Allerdings kostet ihn sein Unternehmen „zuviel Zeit“. Denn außer einer Mitarbeiterin, die sich um Organisatorisches, sprich Buchhaltung kümmert, ist er sein einziger Angestellter. Von der Bearbeitung neuer Textprojekte, über Graphiken, Drucküberwachung, Vertrieb, Werbung und Pressebetreuung – alles läuft durch seine Hände. „Das ist ein großes Problem, denn die 20.000 Mark, die ich zu Beginn, investierte, waren natürlich schnell verbraucht. Ich hatte keine Zeit zu schreiben, mußte Kredite aufnehmen. Sie halten sich zwar in überschaubarem Rahmen, doch jetzt kommt es darauf an, die Durststrecke zu überwinden. Erst dann kann ich an eigene Räumlichkeiten denken.“
Mit ihnen wäre dann auch eine Arbeitsteilung mit verschiedenen Mitarbeitern möglich. Momentan jedoch lagert ein Teil seiner Bücher und Dokumente noch in Berlin – der zweiten Wahlheimat –, ein weiterer in der Münchner Wohnung der Mutter. Koordination ist so recht schwierig. Aber der Jungunternehmer gibt sich gelassen, die Umsätze steigen und verkaufsfördernde Ideen scheinen ihm auch nicht auszugehen – ein Brontë-Filmfestival etwa, mit dem Dorin Popa in allen Universitäts-Städten Deutschlands gastieren möchte. Auch die professionelle Gestaltung seines Gesamtprogramms und die einzelner Werke scheint den Aufwärtstrend zu unterstützen.
Entschieden anfangs Vorlieben, so ruht das Popa-Programm inzwischen klar auf vier Säulen. Da sind zunächste die Erstausgaben ausländischer Klassiker, wie etwa die der Brontë, die immer zweisprachig erscheinen.
Mit „moderner französischer Belletristik“ umschreibt Dorin Popa das zweite Gebiet. Hierzu gehört auch Valérie Valères „Weißer Wahn“, das Sorgenkind des Verlages: vollständig gesetzt, scheitert der Druck nur am fehlenden Geld. Serge Gainsbourg „Evguénie Sokolov“, eine „diabolische Erzählung über den Kulturbetrieb“, soll zum Jahresende erscheinen und Pierre Boulles „Falkland-Wal“ bringt schon jetzt Nebeneinnahmen anderer Art: „Reader's Digest“ kaufte Abdrucksrechte für eine Kurzfassung. Ebenfalls zum Jahreswechsel hat er Eugène Ionescos „Anti-Biographie zur Entmystifikation Victor Hugos“ angekündigt.
„Lifestyle-Bücher“ bilden die dritte Gruppe. Dorin Popa versteht darunter eher „lustvolle“ Bücher, teure Bildbände. Exemplarisch für diese Sparte, das Paradepferd des Verlages, „Quintessenz“. Eine Hochglanz-Abhandlung in Wort und makellosen Schwarz-Weiß-Photographien über ästhetische „Nebensächlichkeiten“ des Lebens.
Filmbücher sollen das Gesamtprogramm abrunden. In Arbeit ist momentan ein Foto-Interview-Band, „Die Töchter der Duse“, für den die bekannte Münchner Fotografin Isolde Ohlbaum die Bildarbeit leistete.
„Durch 'Quintessenz' ist meine Kunden-Kartei sehr gewachsen. Ich muß darauf achten, die Kundschaft aufzubauen, sie nicht zu enttäuschen. Man kann es sich nicht leisten, ein Kramladen zu sein, der alles macht, sondern muß eher ein Projekt ablehnen, was nicht hineinpaßt.“
Die Zeit, da die „no-future“-, „Null-Bock“- und Aussteiger-Generation Leitartikler wie Stammtischrunden gleichermaßen beschäftigte, scheint endgültig vorüber. In Film, Fernsehen, Mode, Musik, auf dem Dienstleistungsbereich, natürlich im Computergeschäft drängen nun Anfang-Zwanzigjährige nach oben, beweisen Innovationskraft, Einfallsreichtum, Talent und Selbstbewußtsein. Dorin Popa, Münchner rumänischer Abstammung, wagt sich gar auf ein Terrain, das vielen wohl nur im westamerikanischen Stil bekannt sein dürfte: Zigarrenqualm, schwere Schreibtische, mürrische Gesichter, die hoffnungsfrohen Neu-Schriftstellern Absagen erteilen – Verlegerarbeit à la Hollywood.
Dorin Popas Wirklichkeit sieht anders aus, sein „Popa-Verlag“ fordert harte Arbeit. Wie kam er dazu? „Hauptsächlich ist das familiär angelegt, denke ich. Ich bin in einer Familie von Schriftstellern und Journalisten aufgewachsen, wo der Umgang mit dem Buch, mit dem Wort, mit Kultur überhaupt sehr selbstverständlich war“. So existiere bei ihm kein flaues Gefühl oder gar Ehrfurcht vor „großer Kultur“, erklärt der hochgewachsene Newcomer, sondern sei das Schreiben, Bücher zu machen oder zu verlegen für ihn Arbeit wie jede andere auch.
Selbstredend folgte während der Schulzeit dann die Umsetzung dieser Philosophie. Dorin Popas Mitarbeit an Schülerzeitungen ging erfolgversprechend an, bis sich eines Tages die „Zensur“ regte. „Als sie meinen Artikel nicht abdrucken wollten, gründete ich eine eigene Zeitung und verkaufte die eben vor der Schule.“ Jede Ausgabe hatte einen anderen Titel und brachte ihm erste Erfahrungen in Lay-Out-Fragen, mit Anzeigen-Kunden, Druck und Druckvorlagen.
Sein in vielen Schulen, Boutiquen, Kneipen und auf Konzerten im Raum München vertriebenes Lyrik-Blatt „Die Provinz“ und die später folgende feuilletonistische Jugendzeitschrift „Outonom“ (mit immerhin 2.000 Exemplaren Auflage) waren die nächsten Fingerübungen, bis er vom „Münchner Buchmagazin“ abgeworben wurde.
„Das war eigentlich die wichtigste Station. Ein Jahr über Bücher und Verlage zu schreiben, brachte mich sehr viel weiter. Ich konnte dort Verbindungen knüpfen, die auch heute noch sehr hilfreich sind.“ War er beim Buchmagazin und dem im gleichen Verlag erscheinendem „Stadtbuch für München“ noch ehrenamtlich tätig, so brachte seine freie Mitarbeit bei verschiedenen Zeitungen die ersten Honorare. „Irgendwann stieß ich auf Bücher, von denen ich meinte, es müsse sie auf Deutsch geben. So kam ich auf die Idee, einen eigenen Verlag zu gründen.“
Gute Kontakte nach Frankreich – Dorin Popa spricht französisch, rumänisch und deutsch fließend – kamen ihm nun zugute. „Während eines meiner jährlichen Besuche dort erlebte ich einen regelrechten Boom der Brontë-Werke mit. Plötzlich gab es in Frankreich Hörspiele, Filme über sie und Neuausgaben ihrer Gedichte.“ Die Naturlyrik Emily Brontës auch deutschsprachigen Interessenten zugänglich zu machen, wurde sein erstes Verlagsprojekt. Doch sollte es noch zwei Jahre dauern, bis er genügend Geld, Kontakte und das juristische Gerüst für seinen Plan zusammen hatte.
Flexible Arbeitsmöglichkeiten stehen auf seiner Wunschliste obenan und selbst jetzt, als „Vorstand“ im eigenen „Verlagshaus“ sieht er sich nicht allzu festgelegt. Allerdings kostet ihn sein Unternehmen „zuviel Zeit“. Denn außer einer Mitarbeiterin, die sich um Organisatorisches, sprich Buchhaltung kümmert, ist er sein einziger Angestellter. Von der Bearbeitung neuer Textprojekte, über Graphiken, Drucküberwachung, Vertrieb, Werbung und Pressebetreuung – alles läuft durch seine Hände. „Das ist ein großes Problem, denn die 20.000 Mark, die ich zu Beginn, investierte, waren natürlich schnell verbraucht. Ich hatte keine Zeit zu schreiben, mußte Kredite aufnehmen. Sie halten sich zwar in überschaubarem Rahmen, doch jetzt kommt es darauf an, die Durststrecke zu überwinden. Erst dann kann ich an eigene Räumlichkeiten denken.“
Mit ihnen wäre dann auch eine Arbeitsteilung mit verschiedenen Mitarbeitern möglich. Momentan jedoch lagert ein Teil seiner Bücher und Dokumente noch in Berlin – der zweiten Wahlheimat –, ein weiterer in der Münchner Wohnung der Mutter. Koordination ist so recht schwierig. Aber der Jungunternehmer gibt sich gelassen, die Umsätze steigen und verkaufsfördernde Ideen scheinen ihm auch nicht auszugehen – ein Brontë-Filmfestival etwa, mit dem Dorin Popa in allen Universitäts-Städten Deutschlands gastieren möchte. Auch die professionelle Gestaltung seines Gesamtprogramms und die einzelner Werke scheint den Aufwärtstrend zu unterstützen.
Entschieden anfangs Vorlieben, so ruht das Popa-Programm inzwischen klar auf vier Säulen. Da sind zunächste die Erstausgaben ausländischer Klassiker, wie etwa die der Brontë, die immer zweisprachig erscheinen.
Mit „moderner französischer Belletristik“ umschreibt Dorin Popa das zweite Gebiet. Hierzu gehört auch Valérie Valères „Weißer Wahn“, das Sorgenkind des Verlages: vollständig gesetzt, scheitert der Druck nur am fehlenden Geld. Serge Gainsbourg „Evguénie Sokolov“, eine „diabolische Erzählung über den Kulturbetrieb“, soll zum Jahresende erscheinen und Pierre Boulles „Falkland-Wal“ bringt schon jetzt Nebeneinnahmen anderer Art: „Reader's Digest“ kaufte Abdrucksrechte für eine Kurzfassung. Ebenfalls zum Jahreswechsel hat er Eugène Ionescos „Anti-Biographie zur Entmystifikation Victor Hugos“ angekündigt.
„Lifestyle-Bücher“ bilden die dritte Gruppe. Dorin Popa versteht darunter eher „lustvolle“ Bücher, teure Bildbände. Exemplarisch für diese Sparte, das Paradepferd des Verlages, „Quintessenz“. Eine Hochglanz-Abhandlung in Wort und makellosen Schwarz-Weiß-Photographien über ästhetische „Nebensächlichkeiten“ des Lebens.
Filmbücher sollen das Gesamtprogramm abrunden. In Arbeit ist momentan ein Foto-Interview-Band, „Die Töchter der Duse“, für den die bekannte Münchner Fotografin Isolde Ohlbaum die Bildarbeit leistete.
„Durch 'Quintessenz' ist meine Kunden-Kartei sehr gewachsen. Ich muß darauf achten, die Kundschaft aufzubauen, sie nicht zu enttäuschen. Man kann es sich nicht leisten, ein Kramladen zu sein, der alles macht, sondern muß eher ein Projekt ablehnen, was nicht hineinpaßt.“
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