„Keine Lederjacken“, „keine Turnschuhe“ bekam man in den Achtzigern noch zu hören und wurde in den Münchner Clubs zwischen Lenbach- und Sendlinger-Tor-Platz, der Gegend, die man dreißig Jahre später als Feierbanane bezeichnet, abgewiesen.
Die Ausreden ändern sich, ebenso wie mancherorts die Berufsbezeichnung derjenigen, die einem den Einlaß verweigern. Aus Türstehern werden Gästebetreuer oder Silencer. Was bleibt, ist deren eigenes Erscheinungsbild. Hie die Muskelprotze mit einer Denkbeule statt eines Hauptes, die das, was sie mit jeder Faser ihres Michelinmännchenkörpers auszustrahlen gedenken, gern auch aufgedruckt tragen: Security. Dort die smarten Physiognomisten, die bella figura machen und mit ihrer laufstegtauglichen Eleganz in der Tradition der großen Münchner Türveteranen stehen: Charles Schuhmann, Jan Klophaus, Joschka Prüfer, Klaus Gunschmann oder Damir Fister.
Seit letzter Woche gibt es nun eine dritte Fraktion, irgendwo zwischen Schulweglotse und Zugbegleiter angesiedelt: die Türsteher des Katopazzo im Univiertel, die mit ihren neongelben Schutzwesten vielleicht Erstis aus der Provinz beindrucken könnten und auf jeden Fall für die wegen Ruhestörung anrückende Polizei als Ansprechpartner bequem zu identifizieren sind. Andere Türsteher machen das durch Ausstrahlung wett.
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