Montag, 30. April 2007

Erstes Außenbüro

Wie jedes junge expandierende Unternehmen habe ich auch gleich ein erstes Außenbüro eröffnet – praktischerweise nur ein paar Häuser weiter, schräg gegenüber meines Stammsitzes, im Café Barer 61...

Mehr zum Barer 61

(Foto: Narziss und Goldhund/Flickr)

Sonntag, 29. April 2007

Charlotte Roches neue Show bei YouTube

Muß man erleben, wie Roger Willemsen von seinem ersten (und einzigen) Analverkehr erzählt? Nicht unbedingt, aber erstaunlicherweise ist die Geschichte, in der auch eine brennende Kerze und ein antikes Möbelstück wichtige Rollen spielen, ausgesprochen amüsant – und vor allem gut erzählt.

Ort des Geschehens – nicht des Arschficks, sondern der intimen Beichte – ist etwas, das Charlotte Roches Wohnung sein könnte. Oder auch nur die Kulisse für Roches neueste Fernsehshow, die offenbar kein Sender ankaufen wollte. Aber der Pilot von „Wahrheit oder Pflicht“ ist – eigens mit englischen Untertiteln ausgestattet – bei YouTube als Vierteiler aufgetaucht.

Charlotte, Mia-Frontfrau Mieze, Kim Fisher, Ferris MC und Roger Willemsen plauschen überwiegend langweilig und gespreizt über vermeintliche Tabu-Themen (Toiletten, Kiffen, Intimfrisuren, Mütter), aber der eine oder andere Höhepunkt sorgt dann doch dafür, daß man es nicht ausschließlich als vergeudete Lebenszeit empfindet.... Etwa wenn Kim Fisher vom Sex mit ihrem Fahrlehrer erzählt und Charlotte empört einwirft, sie hätte ihren angezeigt, weil der sie am Nacken gestreichelt hätte.









(via Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)

Petit déjeuner musical (16)

Messieursdames, Michel Polnareff!



Samstag, 28. April 2007

Apple hat wieder Akku-Probleme

Wie Heise heute meldet, weist Apple auf Leistungsprobleme bei den Akkus von MacBooks und MacBooks Pro hin, die weltweit zwischen Februar 2006 und April 2007 verkauft wurden. Teilweise hilft ein Software-Update. Ansonsten wird der Akku ausgetauscht.

Im Namen der Dose

Schön, daß es im Barer 61 kostenloses W-LAN gibt. Aber ist das schon ein Grund, Narziss, als bekennender Apple-Aficionado mit einem PC fremd zu gehen?

Kriminelle TVereinigung?

Stefan Raab herrlich inkorrekt: „Max Buskohl – Seit 196 Tagen Gefangener von R.T.L.“

1 Jahr „freundin“-Blogs

Wieder mal eine Party ohne mich: Die ersten „freundin“-Blogs gab es zwar bereits im Oktober 2004, aber in ihrer derzeitigen Form sind sie am 28. April 2006 online gegangen – und feiern heute 1-Jähriges. Ein Jubiläum, daß ich kurioserweise durch meinen Abgang aus der Redaktion um gerade mal acht Tage verpasse...

Aber auch als Ehemaliger ist es ein Grund zu feiern. Selten so eine lebendige Leiche gesehen, wenn man sich an die unsere Geburt begleitenden Nachrufe erinnert.

Ich habe die große, einen dicken Aktenordner füllende Aufregung um unsere Blogs nie so recht verstanden, und frage mich auch, wie DonA jetzt in Zukunft hetzen wird, wo ich nicht mehr als Zielscheibe diene? Zumindest bei Burda nicht...

Die „freundin“-Blogs sind zumindest still alive and kicking. Mal sehen, wo die Reise unter neuer Führung hingeht.

Donnerstag, 26. April 2007

Tivoli-Blick (15)


Max-Joseph-Brücke, 26. April 2007, 15.25 Uhr

Kiss yourself Kate

Nichts gegen „Narcissus“, aber der so betitelte letzte Teil der „4 dreams of Miss X“ ist ein recht fader Abschluß von Mike Figgis' Körbchen-Clips für das Londoner Dessouslabel Agent Provocateur: Kate Moss im selbstverliebten Monolog vor einem Spiegel, da ist jedes Paparazzi-Foto von ihr aufregender.

Immerhin bleiben die wesentlich verführerischen ersten drei Folgen online. Zudem gibt es jetzt die Filmchen auf DVD samt einem opulenten Bildband.

Mittwoch, 25. April 2007

„jetzt“ wird abgemahnt

Ausgerechnet auf einer Veranstaltung des Bayerischen Journalisten-Verbands räumte Dirk von Gehlen, Redaktionsleiter von jetzt.de, ein, daß diese kommerzielle Plattform der „Süddeutschen Zeitung“ im Schnitt alle vier Wochen wegen geklauter Inhalte belangt werden würde, und er forderte, daß man die Gesetzeslage ändern müsse. (Übrigens: Keiner der anwesenden Offiziellen des Journalistenverbandes, der sonst doch die Rechte der Urheber gegenüber den Verlagen verteidigt, hielt es für nötig, darauf etwas zu erwidern.)

Insofern ist der Fakt, daß Rose für jetzt.de eins meiner Bilder klaute, für die Redaktion wohl nichts Ungewöhnliches, eher Routine.

In meinem Fall bedeutet das, daß ich zehn Tage nach meinem Angebot einer gütlichen Einigung keinerlei Antwort von der Redaktion erhalten habe. (In umgekehrten Fall ist der Süddeutsche Verlag dagegen recht fix am Klagen.)

Man kann es jetzt für ein unglückliches Mißverständnis, einen naiven Fehler halten, daß Rose sich entgegen der eindeutigen Copyright-Erklärungen einfach meines Fotos bedient hat, ohne mich als Urheber zu nennen und vorher zu fragen.

Aber wenn die zuständigen Profis den Kopf in den Sand stecken, spüre ich die Hybris einer konzernzugehörigen, mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten, sich als Web-Avantgarde verstehenden Redaktion, der schon keiner was anhaben wird...

Die Frist ist verstrichen, jetzt geht der Vorgang zum Anwalt, und nach den zahllosen Fällen von Konzernen, die Blogger wegen Verletzung von Urheber- oder Markenrechten abgemahnt oder verklagt haben, kommt jetzt endlich mal der umgekehrte Fall. Das kann doch nur amüsant werden.

BILD blockt ab und Bauer schickt seine Mitarbeiter offline

User generated content, Web 2.0, Leserreporter, Communities, Leser-Blatt-Bindung... Die Realität sieht so aus: Auf der Suche nach einem Beitrag von der letzten Wies'n bin ich kurz zur Münchner Dependance der BILD-Zeitung, um die alten Ausgaben von September und Oktober 2006 durchzuschauen. Statt eines Empfangsbereichs in dem Bürogebäude am Isartorplatz nur eine verschlossene Glastür mit Codeschloß und Telefon. Ein junger Kollege, der gleichzeitig mit mir im Lift hochfuhr, nimmt mich aber einfach mit rein und bringt mich zum Sekretariat. Dort das blanke Grausen! Ein Leser, mitten im Büro, und der will auch noch was? „Unser Archiv ist nicht mehr öffentlich zugänglich“, meint sie kurz schnippisch und verweist mich des Platzes.

Und kress.de meldet heute: „Aufgeregte Diskussionen bei der Verlagsgruppe Bauer in Hamburg. Der Verlag will den Angestellten verbieten, das Internet oder E-Mails in der Firma auch privat zu nutzen.

Old media, old school, nichts gelernt.

Wer wird Frau Knut?

Wer wird Frau Knut? Und wo sieht Edelfeder Helge Timmerberg den Zusammenhang zwischen Knut und Gott? Mit solchen Themen (aber dieses Mal ohne Lügenbaron Tom Kummer) wartet „Das große Knut-Album“ der „BZ“, einer Art Berliner Lokal-BILD für Prollthemen, auf und läßt sich das mit sündhaft teuren 6 Euro bezahlen. Ich habe bei meinem letzten Hauptstadttrip nur kurz drin rumgeblättert und mich nicht abzocken lassen. Aber das Teil verkauft sich wie wild – und ist jetzt sogar bei Amazon erhältlich.

Dienstag, 24. April 2007

Kalt wie Eis

Armin Kratzert, der beim Bayerischen Fernsehen für Literatur zuständig ist und selber gern schreibt (sowie übrigens einer der ersten Journalisten, der mich interviewt hat) gibt auf You Tube den Dichter. Die Credits (Kamera: Daniel Raquet, Postproduktion: Norik Stepanjan, Musik: Chronomad, Regie: Andreas Ammer) klingen, als wär's ein öffentlich-rechtliches Stück.

Les Rita Mitsouko en Allemagne!

Hierzulande habe ich sie das letzte Mal Anfang der neunziger Jahre in Berlin (Hasenheide?) gesehen, seitdem immer nur in Frankreich, aber das lange Warten hat ein Ende. Les Rita Mitsouko gehen auf Deutschland-Tour. Die Termine in Köln (7. Juni) und Berlin (4. Juni) sind bereits bestätigt, weitere folgen – und glaubt mir, live sind Catherine Ringer und Fred Chichin noch um Klassen besser als aus der audiovisuellen Konserve.

Nachtrag vom 28. April: Am 3. Mai, also kommenden Donnerstag, treten Les Rita Mitsouko im Hamburger Club "Übel & Gefaehrlich" auf.

(Foto: Warner Music Group)

Montag, 23. April 2007

A-Blogger statt Familien

Da versucht Nina-Julia Kunath mit Paulsmama ein Social Network für Familien als Start-up auf die Beine zu stellen, aber in ihrer Blogroll finde ich keinen der vielen interessanten Blogs von Eltern, Alleinerziehenden, Schwangeren, Clans. Vielmehr scheint sie ihr Netz in eine ganz andere Richtung auszuwerfen...

Eisbach (1)

Früher waren die Uniformen der Burschenschaften irgendwie schnittiger...

Hurensong & mehr

Bisher hat unser Münchner Lokalbarde Max von Thun seine CD „Greatest Hits Vol. 1“ nur über die eigene Homepage vertrieben, aber jetzt ist der Schauspieler mit seiner Band 77 bei einer Major Company untergeschlüpft: Sony BMG bringt das Album am 1. Juni noch einmal so richtig auf den Markt – und gefeiert wird das am 30. Mai mit einer Record Release Party einem Showcase für geladene Gäste im Ampère.

Update: Zwei Bilder vom Abend bei flickr.

Quark XPress-Schulung

Quark präsentiert in den kommenden Wochen auf einer Roadshow sein Quark XPress 7. In München findet die anderthalbstündige Schulung am 25. Mai in der wunderbaren Akademie der Künste, quasi vor meiner Haustür statt.

Sonntag, 22. April 2007

Eisenbahnererotik

Kontrollverlust, Vertrauen, völlige Hingabe mag durchaus zum Sex dazu gehören, aber immer wenn ich ein kunstvoll verschnürtes Menschenpaket sehe, frage ich mich, ob da überhaupt eine sexuelle Spielform vorliegt oder nicht doch jemand in seinem Reihenhaus einfach nur die HO-Eisenbahn durch das kleine Bondage-Set ersetzt hat. Als Mann, der kaum seine Schnürsenkel oder Geschenkverpackungen adrett hinbekommt, will es mir nicht so recht in den Sinn, worin die erotische Spannung besteht, ein paar Meter roter Schnur in mühevoller Kleinarbeit akkurat zu verknoten, ganz zu schweigen von diesen Bilderserien pornografischer Rollbraten, die meist nur eines ausstrahlen: Mein Gott, was muß das für Arbeit gewesen sein, das arme Mädchen so zu verknoten. Statt der Märklin-Bahnhofsvorsteheruniform tragen die dominanten Jungs aus dem Hobbykeller jetzt vielleicht die nietenübersäte Ledermontur mit Kopfmaske, aber letztendlich verlegen sie nur statt der Gleise stramme Riemen. Nicht weniger ordentlich und in etwa ebenso erotisch. Aber vielleicht überkommt mich auf der BoundCon in der Münchner Kultfabrik doch noch die Erleuchtung...

Spiritual Stallion

Narziss macht den Stonehengst und meditiert über spirituellen Verkehr.

Petit déjeuner musical (15)

Messieursdames, Jeanne Cherhal!







Verfelixt

Die auf der Karte großkotzig angepriesenen, angeblich hausgemachten Pommes waren eine Katastrophe und der Service, na ja, aber wenn die anderen Lokale im Univiertel schlossen, war das Felix in der Türkenstraße ein sicheres, wodkareiches Refugium mit gemütlichen Couches zum Spätkuscheln. Tempi passati. Die Bar ist ausgeräumt und Mülltonnen markieren das Ende wie Grabkreuze.

Don-Dahlmann-Disclaimer

Die nachfolgenden Beiträge dieser Nacht wurden nach dem Genuß von einem Budweiser, einem Köpi und 150 Gramm Wodka geschrieben.

Samstag, 21. April 2007

Und die Ausbeute?

Wolf Wondratscheks „Chuck's Zimmer – Alle Gedichte und Lieder“ und ein bronzenes Kreuz.

Barer 61: New Kicks on the Block

Vor jeder Messe dieselbe Frage: Fünf Minuten südlich Richtung Nido oder nördlich ins Venezia? Doch seit dieser Woche haben wir Cappuccinisten eine neue Kathedrale, die praktischerweise schräg gegenüber meines Schlafzimmers liegt: das Barer 61. Werktags machen sie schon um 7 Uhr auf, die Mitarbeiter sind trotzdem erfrischend gut gelaunt, die Einrichtung ist im szenigen Berliner Retro-Mischmasch, der Kaffee kickt klasse, das Glas Leitungswasser dazu wird selbstverständlich serviert – nur die belegten Brez'n, Brote und Wraps sehen, hm, interessant aus, aber vielleicht schmecken sie auch gut, wir werden sehen... Wo gehen wir jetzt morgen hin, Nido, Venezia oder Barer Straße 61?
Mehr zum Barer 61

Freitag, 20. April 2007

Anonyme Botschaft

Bei Päckchen, die vor meiner Wohnungstür liegen, bin ich als altes Exilantenkind imer etwas mißtrauisch, aber ich nehme mal trotz meiner eklatant miesen botanischen Kenntnisse an, daß es sich hierbei nicht um poison ivy handelt. Dem Gesteck war nur eine anonyme Botschaft beigeheftet: „Alles Gute zum letzten Arbeitstag und Glückwunsch zur Befreiung von der redaktionären Unterdrückung! Auf zu neuen Ufer! Rah-rah-rah!“ Das sollten genug semantische Informationen sein, um mit den richtigen Algorithmen den Absender herauszufinden.

Rammadamma

Raus mit den nie gelesenen Büchern, verstaubtem Nippes und dem ganzen Kellergerümpel. Her mit Schwabinger Devotionalien. Samstag steigt Münchens größter Flohmarkt, wie jedes Jahr am ersten Samstag des Frühlingsfestes. Und ich bin immer wieder aufs Neue erstaunt, wer von meinen Kollegen und Kumpels sich so alles schon vor Sonnenaufgang zur Theresienwiese aufgemacht hat, um sich einen guten Standplatz zu sichern.

Harald und die Hochstapler

Demut, Ehrlichkeit, Bescheidenheit: Harald Schmidts Gastmoderation im ZDF heute-journal.

Donnerstag, 19. April 2007

My tube

Nein, das ist nicht die Bewässerungsanlage eines Freisinger Kartoffelbauern, sondern diese Rohre, die porös zu nennen eine sanfte Untertreibung wäre und die aussehen, als ob ein Küchenkobold erst mit Schrot um sich geballert und dann mit dem Bowie-Messer den Todesstoß versetzt hätte, waren meine Abflußrohre. Kein Wunder, daß die Küchenwand schimmelte.
Der Bavaria Blue hängt immer noch an der Wand, aber dafür sind schon einmal neue Rohre da, und vielleicht habe ich bis Sonntag wieder fließend Wasser und eine funktionierende Waschmaschine in der Küche...

Kaffeemanschette

Mit den Becherärmeln von Cup Couture bekommt der allgegenwärtige Coffee to go schon fast eine individuelle Note. Das wird sich wohl ebenso wenig durchsetzen wie die Schmuckhüllen für Zigarettenschachteln. Und für mich gehört ein Cappuccio immer noch in eine unschuldig-weiße Porzellantasse.

Allein unter Frauen

Wie ist es denn so, als Quotenmann in einer Frauenredaktion zu arbeiten? Diese Frage hat mich bei „Cosmopolitan“ und “freundin“ stets begleitet. Christian Gottwalt, Textchef bei „InStyle“, hat darauf eine schöne, ausführliche Antwort.

Whoopie ti yi yo

Auf ihrem aktuellen Album ist sie zwar von der schleichenden Großstadtmelancholie in einen Trab durch die große weite Steppe gewechselt und hat ihr Retro-Repertoire um eine dicke Portion Country-Gedudels bereichert,aber wenn es aus diesem Mund kommt, fühle selbst ich mich wie John Wayne. Holly Golightly & the Brokeoffs treten am Muttertag im Atomic auf.

Sextoy für Hunde

Also ein Kater würde auf so einen Schwachsinn nicht reinfallen, aber Katzen versuchen auch nicht, sich einen am Tischbein oder Menschenschenkel runterzuschrubben...

(Foto: Hotdoll von Feel addicted; via Popbitch via Gizmodo)

Mittwoch, 18. April 2007

Nichts zu feiern...FC Bayern

jetzt.de: Der Wurmfortsatz der SZ

Wo hört die Community auf, wo fängt das Geschäftsmodell an? Kann man kommerzielle Anbieter von user-orientierten Plattformen trennen? Und womit haben wir es zu tun, wenn gewerbliche Anbieter wie jetzt.de und neon.de ihren Content als User-Portal aufziehen?

Zuerst war ich rundum verärgert, als Rose in ihrem Blog auf jetzt.de ein Foto aus meinem Flickr-Portfolio ungefragt und ohne Namensnennung veröffentlichte. Von einem Medienkonzern wie die Süddeutsche wollte ich mir nichts klauen lassen. Dann sprangen rasch Nilz und Roman Libbertz ihrer Co-Hoffnung Rose in diversen, teils wieder gelöschten Kommentaren hier zur Seite: jetzt.de sei doch nur eine Bloggerplattform wie Typepad oder Blogspot, ein neutraler Webspace. Lag ich etwa falsch?

Zum Glück durfte ich gestern abend den Redaktionsleiter von jetzt.de, Dirk von Gehlen, im Münchner Presseclub erleben.

Er verriet Apartes, wie man zum Beispiel bezahlte jetzt.de-Autoren von Unbezahlten unterscheiden könne: Wer im Auftrag der Redaktion gegen Honorar schreibt, zeichnet seinen Beitrag in rot mit Bindestrich. Blaue Autoren arbeiten dagegen nur für Luft & Liebe, Ruhm & Ehre oder was auch immer.

Und er bestätigte Grundsätzliches:

„Wir sind keine Funktionalität im Netz, sondern eine Fortsetzung der Süddeutschen Zeitung.“

„Unsere Community gibt's schon länger. Das sind die SZ-Abonnenten.“

„Wer einen Club betreibt, muß dafür sorgen, daß die Toiletten funktionieren, man muß zum Beispiel Kommentare löschen können.“

Don Alphonso findet jetzt.de gut.“

„Leider gibt es keinen Weg, die Leser für unseren Online-Content bezahlen zu lassen.“

Aber ich denke, es wird einen Weg geben, daß Kollege von Gehlen bezahlt, wenn sein Team sich an fremdem Content vergreift.

Tricky „Eltern“: Anzeige oder Redaktion?

In der Mai-Ausgabe ist es für die „Eltern“-Leser gar nicht so einfach, die redaktionellen Seiten von den Bezahlten zu unterscheiden. Passend zum Schuh-Special im Heft hat Elefanten gleich eine sehr redaktionell wirkende Anzeige plaziert. Und unten wirbt Hipp nicht nur im rechten Randstreifen: Die ganze Doppelseite ist gekauft. Natürlich sind beide Beispiele als Anzeigen gekennzeichnet, aber es wirkt
dennoch wie der Ausverkauf der redaktionellen Unschuld.

Dienstag, 17. April 2007

Für Sammler

Zur Dokumentation:
1. Roses Originalbeitrag mit meinem Foto ohne Namensnennung.
2. Roses neue Fassung mit meinem Foto und Beschimpfung.
3. Roses derzeit letzte dritte Fassung ohne Foto mit Beschimpfung.

Nachtrag von Dienstag abend: Inzwischen ist auch die Beleidigung von Rose oder vom Community-Manager gelöscht worden. Die Passage ist aber oben auf den beiden rechten Screenshots dokumentiert und lesbar, wenn man sie anklickt.

P.P.S. Da Rose heute um 9.15 Uhr erklärt hat, nichts mehr auf jetzt.de zu veröffentlichen, war es wohl der Community-Manager, der den Text um 12.09 gelöscht hat.

Montag, 16. April 2007

Cash crossmedial

„Wie sich jetzt in deinen augen die sz daran bereichert, ist mir noch nicht klar“, fragt Nilz in einem seiner Kommentare weiter unten, nachdem ich jetzt.de als kommerziell eingestuft habe. Die Antwort steht in den Mediaunterlagen mit denen der Verlag Werbung und „Kooperationen“ (ist das Schleichwerbung?) für das „crossmediale Jugendangebot der Süddeutschen Zeitung“ akquiriert.

Darin erfahren wir auch Interessantes über die jetzt-Leser, etwa daß 51,2 Prozent von ihnen bereit sind, 4 Euro für Mobil-Dienste auszugeben. „jetzt.de User stehen am Anfang Ihrer Karriere, leben aber dennoch in einkommensstarken Haushalten.“ Da schlägt das Herz eines Marketingmenschen doch gleich höher!

Zwischen 500 und 6000 Euro liegen beispielsweise die Festpreise für Banner, Skyskraper & Wallpaper, um die „Opinionleader in ihrer Altersgruppe: gebildet, neugierig und aktiv“ zu erreichen. Und Rose ist in dieser Verkaufsmaschinerie das Schmieröl.

Willkommen in der Realität.

„Eine Rose muß tun, was eine Rose tun muß“



Nachtrag von 23:47: Der Videolink wurde auf Roses Wunsch gelöscht. Siehe dazu die Kommentare...

Ich „Silberschwirbellocke“

„Silberschwirbellocke“ und „Penner mit Silberlocken“, so zärtlich wie die wohl auf mein Haar fixierte Rose in ihrem Nachtrag hat mich nicht einmal Don Alphonso beschimpft. Die jetzt.de-Bloggerin, die sich aber offenbar nicht als Bloggerin, sondern als „die literarische Zukunft Deutschlands“ versteht, droht mir – hoffentlich nicht ganz im Ernst – mit einer Klage, einer Rechnung und schreibt dann tatsächlich: „Ich weiß warum ich auf Blogger scheiße. Alles Penner ohne Leben die sich damit beschäftigen imaginäre Rechnungen an Verlage zu schicken.“ Meine Rechnung ist heute handfest an jetzt.de raus.

(Die Vorgeschichte)

Tivoli-Blick (14)


Max-Joseph-Brücke, 16. April 2007, 9.36 Uhr

Sonntag, 15. April 2007

Content-Klauer jetzt.de

Rose lese ich äußerst gern wie ich hie und da schon betont habe. Weniger schön finde ich aber, daß sie in einem aktuellen Beitrag über ihre Bloggerlesetour durch Deutschland einfach so ein von mir geschossenes Bild ohne Fotocredit veröffentlicht.

Unter Ravern mag mein Einwand vielleicht kleinlich klingen, aber schließlich bloggt sie nicht privat, sondern bezahltermaßen auf jetzt.de, einer gewerblichen Website der „Süddeutschen Zeitung“.

Nun stehen meine Bilder bei Flickr unter einer Creative Commons Lizenz, die aber glasklar besagt, daß man sich zwar gern bedienen kann, aber nur bei Namensnennung und nur für nichtkommerzielle Zwecke. Wer damit wie die „SZ“ Kohle scheffeln will, soll bitteschön vorher fragen, dann kann ich immer noch entscheiden, ob ich es einfach so erlaube oder ein Honorar verlange.

Hinterher wird's branchenüblich immer teurer, wie die verantwortliche Magazin Verlagsgesellschaft SZ mbH meiner Rechnung entnehmen wird. Vielleicht bringt Redaktionsleiter Dirk von Gehlen das Geld übermorgen abend gleich cash mit, wenn er auf Einladung des Bayerischen Journalistenverbands Dienstag abend im Münchner Presseclub als „Vorbild aller ambitionierten Online-Portale“ präsentiert wird.

Zumindest sollten wir das ohne Abmahnung & Co unter Profis erledigen. Und bevor ich als Bloggerabkassierer verleumdet werde und der Bilderstreit (1,2,3) erneut entbricht: Normale Blogs dürfen im Rahmen der CC-Lizenz meine – vielleicht auch „popeligen“ – Bilder gern übernehmen. Aber von einem Medienunternehmen mit über 700 Millionen Jahresumsatz brauche ich mir nichts klammheimlich klauen zu lassen.

Weißbiereis? Ja, Weißbiereis!

Schafsaugen, Stierhoden oder Otto Kochs legendäre Weißwurst von Meeresfrüchten – alles wunderbar, ich habe es genossen. Aber Weißbiereis? Pfui deifi! Auch wenn es eine Kreation meines geliebten Venezia am Kurfürstenplatz ist.

Petit déjeuner musical (14)

Mesieursdames, Carla Bruni!





Family Clubs (1)

Wohnzimmer der letzten dreißig Jahre
Club Thomas, München
Orange Disco im California New, München
Orange Disco in der Theaterfabrik, Unterföhring
Park Café, München
P1, München
Wolkenkratzer, München
Far Out, Berlin
90 Grad, Berlin
Boudoir, Berlin
Abattoir, Strasbourg

Gern zu Gast
Tresor, Berlin
WMF, Berlin
Sage, Berlin
Cookie's, Berlin

Deutscher Paß zum Schnäppchenpreis

„Wie stellt man es an, Deutsche zu werden?“, fragte sich – glücklicherweise rein hypothetisch – die französische Berlin-Korrespondentin Pascale Hugues und schrieb darüber in ihrer „Tagesspiegel“-Kolumne „Mon Berlin“.

255 Euro kostet es offenbar heute, Deutsche zu werden. Und auf Hugues' Frage, wie ausführlich sie ihre Beweggründe darstellen müßte, antwortete der für Einbürgerungen zuständige Beamte: „Wie Sie sich fühlen, interessiert uns nicht.“

Leben wir inzwischen wirklich in besseren Zeiten, gelten in Berlin andere Spielregeln als in Bayern oder gibt es für Franzosen ideellen wie pekuniären Rabatt?

Als ich mich 1983 einbürgern ließ, kostete der gleiche Akt noch 75 Prozent der Monatseinkünfte (bei mir waren das irgendwie so um die 2000 Mark). Ich mußte als staatenloser politischer Flüchtling rumänischer Herkunft einen kleinen Aufsatz schreiben, weshalb ich mich Deutschland verbunden fühlte (selten so gelogen). Und man schickte mich in die Gesundheitsbehörde zur amtsärztlichen Untersuchung, damit ich keine bösen Krankheiten in den deutschen Genpool einschleppe (obwohl ich hier geboren bin).

Kurt Krömers Komik

Wie wohl ein „rumänischer Nuttenpreller“ aussieht? So!

Geschenkte, gekaufte und geklaute Bilder

Meine letzte Kamera war eine Ikarex Spiegelreflex, die irgendwann Mitte der achtziger Jahre beim Gebrauchtkamerahändler landete, nachdem mir die Knipserei zunehmend beim Schreiben in die Quere kam. Die Suche nach dem idealen Bild trübte meine Wahrnehmung vor Ort so sehr, daß später daheim das Schreiben darunter litt. Zwanzig Jahre später erstand ich letzten Sommer auf eigene Kosten dann doch eine kleine, einfache Digicam, weil ich immer öfter Lust verspürte, im „freundin“-Blog mit Bildern herumzuspielen.

Seitdem habe ich das Fotografieren oder vielmehr das Einfrieren unscharfer, ungeblitzter Momente zunehmend zu schätzen gelernt. Und nicht nur ich.

So gab es den einen oder anderen Blog, der meine bei Flickr mit einer CC-Lizenz veröffentlichten Bilder übernahm.

Dann gab es die erste Anfrage von einer Architekturzeitschrift, die mein Bild des Berliner Holocaust-Mahnmals abdrucken wollte.

Zuletzt kaufte das Medienfachmagazin „InSight“ die Kummer-Serie für die kommende Mai-Ausgabe an.

Um so erstaunter war ich, als Marc mich heute darauf hinwies, daß gerade eben ein anderes meiner Bilder auf einer kommerziellen Website ohne Genehmigung, Urheberangabe (und natürlich ohne Honorierung) veröffentlicht wurde – also in eindeutiger Verletzung meiner CC-Lizenzvereinbarung.

Von einem Medienunternehmen, das einen Jahresumsatz von 704 Millionen Euro hat. Und mit dem ich lustigerweise gerade in anderer Angelegenheit prozessiere, wobei mir deren Anwälte entrüstet schrieben: „Ihre Unterstellung bezüglich einer angeblichen Bereicherungsabsicht unserer Mandantin weisen wir als unberechtigt zurück.“ Und lassen sich einen Tag später beim Bilderklauen erwischen.

Morgen Sonntag nachmittag mehr dazu.

Don-Dahlmann-Disclaimer

Die nachfolgenden Beiträge dieser Nacht wurden nach dem Genuß von vier kleinen Guinness, zwei Becks und 200 Gramm Wodka geschrieben.

Freitag, 13. April 2007

Die nackten Tatsachen...

...blieben der re:publica gerade noch mal erspart. Zumindest meine. „Wer hat nichts zu verbergen?“ wurden das Plenum während des Panels „Datenschutz im Web 2.0“ vom Podium gefragt, und nachdem ich mich als einziger gemeldet habe, kam die Aufforderung, mich dann doch nackig zu machen. Ich hatte mein T-Shirt schon halb ausgezogen, als die entgeisterten Datenschützer abwinkten.

So bleibt mein voller Körpereinsatz doch dieses Wochenende dem Eisbach vorbehalten. Und damit ich nicht schon wieder mit Rainer Langhans verwechselt werde: Ich bin der mit der großen Narbe auf der Brust.

Was ist im Kühlschrank?

Die Rezeptsuche aufgrund der zu Hause vorrätigen Zutaten haben viele, aber das neue Essen und Trinken Portal von Gruner + Jahr setzt es ausgesprochen süß um.

24 goes re:publica


SMS-Kommentare

Lieblingsdoping der re:publicaner

Club-Mate

Vom Blogkommentar zum geflügelten Wort

„Diesen bekannten Begriff: Urbane Penner, den habe nicht ich erfunden, sondern den hat ein Leser in meinem Blog gepostet.“
Mercedes Bunz

Donnerstag, 12. April 2007

Fickat Lux!

Sich morgens mit Thomas Knüwer am selben Frühstückstisch wiederzufinden, ist schlimm genug, aber nachgewiesenermaßen habe ich dem Lux 11 schon vorher nicht viel abgewinnen können. Nicht unbedingt, weil etwa die Waschbetontröge nur entweder die Wassertemperatur oder die Stärke des Strahls regulieren lassen, aber nicht beides gleichzeitig. Sondern weil es bei Übernachtungspreisen von 120 Euro ein No-Service-Hotel ist. Als ich Freitag, angekündigtermaßen als Frühanreiser, gegen 9.30 Uhr eintraf, war mein Zimmer natürlich noch nicht fertig. Also hinterließ ich mein Gepäck beim Concierge, der es hochbringen wollte. Zwölf Stunden später stand es immer noch in der Lobby, nur nicht mehr hinter dem Conciergetresen, sondern mitten im Raum. Die Zimmer werden nur jeden dritten Tag aufgeräumt und geputzt, aber der Tiefpunkt war das Frühstück (nicht im Zimmerpreis inklusive, sondern mit 8 Euro zu bezahlen). Nein, ausnahmsweise nicht wegen Thomas Knüwer. Keine Eier, keine Wurstwaren, an Käse nur Philadelphia-Kräuter, ein bißchen Obst, industriell aussehendes Müsli, Biojoghurt, etwas Obst, Säfte, frische Waffeln (self-service!) und Kaffee aus dem Automaten bzw. heißes Wasser + Teebeutel (self-service).

Bin ich nicht fleißig?


(Foto: spreeblick.com/Flickr)

Konzert-Blogging

Ist das geil! Mit einem Auge und beiden Ohren Toni Mahoni folgen und gleichzeitig bloggen können. Wäre das nicht eine Geschäftsidee: Internet-Musikbühnen...?

(Foto – von der Probe nachmittags? – : dotdean/Flick)

re:publica-Weisheiten (5)

„Politiker, (meistens) der: Mensch, der sich von anderen Menschen seine eMails ausdrucken läßt und dann die Antworten diktiert.“
SMS-Kommentar

Offene Worte

Christian Clawien von Mr. Wong auf die Frage aus dem Plenum, ob es schon Übernahmeangespräche gäbe: „Ja, viele.“ Werde ich jetzt reich, wo es doch auf der Startseite „Dorins Mr. Wong“ heißt?

Jetzt geht's Joost!

Argh, nein doch nicht!? „Currently, Joost runs only on the latest Macintosh computers equipped with Intel processors.“

Vorratsdatenpest

Das trifft schon eher meine Vorstellungen...