„Wie stellt man es an, Deutsche zu werden?“, fragte sich – glücklicherweise rein hypothetisch – die französische Berlin-Korrespondentin Pascale Hugues und schrieb darüber in ihrer „Tagesspiegel“-Kolumne „Mon Berlin“.
255 Euro kostet es offenbar heute, Deutsche zu werden. Und auf Hugues' Frage, wie ausführlich sie ihre Beweggründe darstellen müßte, antwortete der für Einbürgerungen zuständige Beamte: „Wie Sie sich fühlen, interessiert uns nicht.“
Leben wir inzwischen wirklich in besseren Zeiten, gelten in Berlin andere Spielregeln als in Bayern oder gibt es für Franzosen ideellen wie pekuniären Rabatt?
Als ich mich 1983 einbürgern ließ, kostete der gleiche Akt noch 75 Prozent der Monatseinkünfte (bei mir waren das irgendwie so um die 2000 Mark). Ich mußte als staatenloser politischer Flüchtling rumänischer Herkunft einen kleinen Aufsatz schreiben, weshalb ich mich Deutschland verbunden fühlte (selten so gelogen). Und man schickte mich in die Gesundheitsbehörde zur amtsärztlichen Untersuchung, damit ich keine bösen Krankheiten in den deutschen Genpool einschleppe (obwohl ich hier geboren bin).
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