Josef Grübl in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 25. Oktober 2024 über die Preisverleihung der Blauen Panther.
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Samstag, 26. Oktober 2024
Feine erste Sätze (69)
„Die größte Krux bei Veranstaltungen mit Heidi Klum ist, dass Heidi Klum dabei ist.“
Freitag, 14. Juli 2023
Feine erste Sätze (60)
„Es gibt nicht viele Filmemacher, die bereit sind, für das Kino zu sterben. Tom Cruise ist einer von ihnen.“
Rüdiger Suchsland in seiner Besprechung von „Mission: Impossible – Dead Reckoning Part 1“ für Artechoc.
Freitag, 7. Juni 2019
Der Zwilling vom Viktualienmarkt
Kay Wörsching scheint kein Mann fürs Tageslicht gewesen zu sein. Jahrzehntelang beherrschte er das Münchner Nachtleben von seinem Bistro aus – erst in der Hessstraße und vor allem später am Viktualienmarkt. Dann verschwand er nach einem eher glücklosen Intermezzo tagsüber in der Schrannenhalle mit seiner Champagneria wieder dorthin, wo kein Sonnenstrahl drohte: in die Schlemmergasse der Katakomben des Karstadt am Stachus.
Nun kehrt Münchens liebenswürdigster Gastronom mit einem Tagescafé an den Viktualienmarkt zurück, wo er in der Utzschneiderstraße das Marimba eröffnet.
Grund genug, für den Gesellschaftsreporter Philipp Crone, Wörsching heute in der „Süddeutschen Zeitung“ (€) zu porträtieren und dabei eine wichtige Frage offen zu lassen: »Um die 70 müsste er sein, wenn es stimmt, dass er „in den Fünfzigerjahren Gemüse verkauft“ hat im Alter von acht Jahren.«
Wenn man in diesem Fall Michael Graeter glauben darf (was nicht immer ratsam ist), ward Wörsching am 4. Juni 1944 geboren (laut Michael Graeter: „Wer ist was in München“, Verlag R.S. Schulz, 1987). Und in der „Abendzeitung“ vom Pfingstwochenende 1981 berichtete Graeter denn auch bereits von Wörschings 37. Geburtstag, zu dem sich in Kay's Bistro unter anderem Thomas Gottschalk, Ralph Siegel, Joachim Fuchsberger, Luggi Waldleitner, Rex Gildo und Petra Schürmann einfanden, eben die „Kay-Society“.
Nun kehrt Münchens liebenswürdigster Gastronom mit einem Tagescafé an den Viktualienmarkt zurück, wo er in der Utzschneiderstraße das Marimba eröffnet.
Grund genug, für den Gesellschaftsreporter Philipp Crone, Wörsching heute in der „Süddeutschen Zeitung“ (€) zu porträtieren und dabei eine wichtige Frage offen zu lassen: »Um die 70 müsste er sein, wenn es stimmt, dass er „in den Fünfzigerjahren Gemüse verkauft“ hat im Alter von acht Jahren.«
Wenn man in diesem Fall Michael Graeter glauben darf (was nicht immer ratsam ist), ward Wörsching am 4. Juni 1944 geboren (laut Michael Graeter: „Wer ist was in München“, Verlag R.S. Schulz, 1987). Und in der „Abendzeitung“ vom Pfingstwochenende 1981 berichtete Graeter denn auch bereits von Wörschings 37. Geburtstag, zu dem sich in Kay's Bistro unter anderem Thomas Gottschalk, Ralph Siegel, Joachim Fuchsberger, Luggi Waldleitner, Rex Gildo und Petra Schürmann einfanden, eben die „Kay-Society“.
Sonntag, 7. Januar 2018
Live-Blog zu den 75. Golden Globes
Wie öfters in den letzten Jahren werde ich auch heute nacht zur Verleihung der 75. Golden Globes hier live bloggen…wenn ich es mit dem Live-Stream hinbekomme.
Ausgestrahlt wird die von Seth Meyers moderierte Gala in Deutschland ja leider längst nicht mehr bei Pro Sieben im Free TV, sondern live ab 2 Uhr nachts nur noch exklusiv von TNT Serie über Sky live. Dort läuft auch Montag abend um 20.15 Uhr noch einmal eine Aufzeichnung der vollständigen Preisverleihung.
In den USA läuft die Übertragung der Golden Globe Awards ab 2 Uhr MEZ via NBC, die den Abend nicht nur im Fernsehen ausstrahlen, sondern heuer die Globes auch erstmals live streamen dürfen. NBC – wie auch andere US-Sender – können übrigens weltweit stationierte Angehörige des US-Militärs (und somit auch Zuschauer in Deutschland) beispielsweise mit einer recht einfachen wie schnellen Online-Registrierung über USTV Now empfangen. In den letzten Jahren funktionierte das bei Live-Events wie den Globes, dem Super Bowl oder der Oscar-Verleihung recht gut, wenn auch beim kostenlosen Basis-Account nicht ganz fehlerfrei.
Los geht es bereits zwei Stunden früher: Den Aufmarsch der Gäste am roten Teppich gibt es ab Mitternacht MEZ im Live-Stream der Red Carpet Show auf Facebook. NBC (und somit auch TNT Serie) folgen ab 1 Uhr MEZ mit ihrer Live-Schalte vom roten Teppich.
Ab 5 Uhr morgens MEZ, nach der Preisverleihung, beginnt dann die Official After Show, die der „Hollywood Reporter“ exklusiv auf Twitter überträgt.
0.16 Uhr
Hätte ich doch noch eine Stunde länger vorschlafen können? Auf Facebook finde ich zwar ein neues kurzes Interview mit Eric McCormack vom roten Teppich, aber keinen Live-Stream der Red Carper Show.
0.22 Uhr
Okay, das ist kein Live Stream auf Facebook, sondern die HFPA stellt alle paar Minuten Interviewschnippsel mit den Nominierten am roten Teppich online.
0.24 Uhr
Dann eben zum Live-Feed von Fox 13 News Tampa Bay wechseln. Der funzt.
0.30 Uhr
Wenn man aus dem Nachbarzimmer nur den Ton eines solchen Live-Feeds hört, hält man es für die Geräuschkulisse eines Viehtreibens oder netter formuliert: Almauftriebs.
0.34 Uhr
Und wie sollen Männer beim Dress Code ein Statement setzen, wenn sie eh meist einen schwarzen Smoking tragen? Nun #MeToo drüclt sich bei Common dann vielleicht im schwarzen Hemd dazu aus.
0.40 Uhr
Black Swan Heidi Klum.
Da fällt doch gleich das Sendesignal aus. „Fox in the hole“, kommentiert ein Zuschauer auf Facebook.
0.47 Uhr
And we're back.
0.50 Uhr
Kurz mal die Übersicht der Nominierten checken.
#WhyWeWearBlack: Hätte die Hollywood Foreign Press Association nicht mit einem Black Carpet auch ein Zeichen setzen können?
0.59 Uhr
Steven Zeitchik von der Washington Post twittert: „The security line to get into the #GoldenGlobes as intense as I've ever seen it...“
Und die „New York Times“ bemerkt eine weitere Veränderung: niemand fragt die Stars, welches Designerlabel sie tragen. (Oder wie es Michelle Williams nachher am roten Teppich formuliert: „We've been so excited about changing the carpet, and turning something from just a fashion moment and a parade of dresses into something that means so much to all of us.“)
1.00 Uhr
NBC ist jetzt mit dem Golden Globes Arrival Special live.
1.07 Uhr
Die NBC-Reporterin am roten Teppich zu Issa Rae (nominiert für „Insecure“): „You're everywhere, not just on my Instagram-feed.“
1.12 Uhr
„It's not a female issue, it's a power issue.“ Eva Longoria zu #MeToo. „This is not a moment, it's a movement“. Und wenn sie alle über ihre Branche reden, dann von „industry“ oder „our industry“, das klingt in meinen Ohren immer noch gewöhnungsbedürftig, trifft es aber natürlich weit besser als Ausdrücke wie Hollywood oder Filmbranche.
1.38 Uhr
Sogar Denzel selbst kann nicht die Finger von sich lassen…
1.57 Uhr
„You can hear the voice of God asking the people to take their seats.“ NBC-Reporter.
2.01 Uhr
Möge Seth Meyers beginnen: „Good evening ladies and the remaining gentlemen.“
„For the male in this room: it will be the first time in months to hear your name without being afraid.“
„Harvey Weinstein isn't here tonight... but don't worry, I've heard he'll be back in 20 years, when he becomes the first person ever booed during the In Memoriam.“
„Give it up for the Hollywood Foreign Press. A string of three words that could not have been better designed to infuriate our president ... The only name that would make him angrier would be the Hillary Mexico salad association.“
„'The Shape of Water' received the most nominations of any film this year ... When I first heard about a film where a naive young woman falls in love with a disgusting sea monster, I thought, 'Oh, man, not another Woody Allen movie.'"“
Seth Meyers: „The #GoldenGlobes is turning 75 this year...“ Jessica Chastain: „...but the actress who plays its wife is still only 32.“
Der gesamte Monolog.
2.24 Uhr
Der #MeToo-Clip der „New York Times“ in der Werbeunterbrechung.
2.40 Uhr
Eben Winona Ryder in dem L'Oréal-Spot nicht erkannt. Und ihre Karriere wird da ernsthaft mit kaputtem Haar verglichen?
2.55 Uhr
„Since we're running long…“, Neil Patrick-Harris.
3.10 Uhr
James Franco gewinnt für „The Disaster Artist“, verhindert aber, dass sich Original-Desaster Tommy Wiseau des Mikros bemächtigt und ein paar Worte spricht. „Tommy Wiseau trying to steal the mic from James Franco is the most Tommy Wiseau thing“, heißt es auf Twitter.
@BullMoose716 twittert: „James Franco stopping Tommy Wiseau from talking into a live mic during the #GoldenGlobes has robbed us of the best moment in entertainment that 2018 could have possibly offered.“
Und David Mack: „when u want to give credit, but not too much credit“.
3.33 Uhr
Standing Ovations für special presenter Kirk Douglas.
3.39 Uhr
Mist.
Fotos: HFPA/Hollywood Foreign Press Association, Fox 13 News Tampa Bay
Ausgestrahlt wird die von Seth Meyers moderierte Gala in Deutschland ja leider längst nicht mehr bei Pro Sieben im Free TV, sondern live ab 2 Uhr nachts nur noch exklusiv von TNT Serie über Sky live. Dort läuft auch Montag abend um 20.15 Uhr noch einmal eine Aufzeichnung der vollständigen Preisverleihung.
In den USA läuft die Übertragung der Golden Globe Awards ab 2 Uhr MEZ via NBC, die den Abend nicht nur im Fernsehen ausstrahlen, sondern heuer die Globes auch erstmals live streamen dürfen. NBC – wie auch andere US-Sender – können übrigens weltweit stationierte Angehörige des US-Militärs (und somit auch Zuschauer in Deutschland) beispielsweise mit einer recht einfachen wie schnellen Online-Registrierung über USTV Now empfangen. In den letzten Jahren funktionierte das bei Live-Events wie den Globes, dem Super Bowl oder der Oscar-Verleihung recht gut, wenn auch beim kostenlosen Basis-Account nicht ganz fehlerfrei.
Los geht es bereits zwei Stunden früher: Den Aufmarsch der Gäste am roten Teppich gibt es ab Mitternacht MEZ im Live-Stream der Red Carpet Show auf Facebook. NBC (und somit auch TNT Serie) folgen ab 1 Uhr MEZ mit ihrer Live-Schalte vom roten Teppich.
Ab 5 Uhr morgens MEZ, nach der Preisverleihung, beginnt dann die Official After Show, die der „Hollywood Reporter“ exklusiv auf Twitter überträgt.
0.16 Uhr
Hätte ich doch noch eine Stunde länger vorschlafen können? Auf Facebook finde ich zwar ein neues kurzes Interview mit Eric McCormack vom roten Teppich, aber keinen Live-Stream der Red Carper Show.
0.22 Uhr
Okay, das ist kein Live Stream auf Facebook, sondern die HFPA stellt alle paar Minuten Interviewschnippsel mit den Nominierten am roten Teppich online.
0.24 Uhr
Dann eben zum Live-Feed von Fox 13 News Tampa Bay wechseln. Der funzt.
0.30 Uhr
Wenn man aus dem Nachbarzimmer nur den Ton eines solchen Live-Feeds hört, hält man es für die Geräuschkulisse eines Viehtreibens oder netter formuliert: Almauftriebs.
0.34 Uhr
Und wie sollen Männer beim Dress Code ein Statement setzen, wenn sie eh meist einen schwarzen Smoking tragen? Nun #MeToo drüclt sich bei Common dann vielleicht im schwarzen Hemd dazu aus.
0.40 Uhr
Black Swan Heidi Klum.
Da fällt doch gleich das Sendesignal aus. „Fox in the hole“, kommentiert ein Zuschauer auf Facebook.
0.47 Uhr
And we're back.
0.50 Uhr
Kurz mal die Übersicht der Nominierten checken.
#WhyWeWearBlack: Hätte die Hollywood Foreign Press Association nicht mit einem Black Carpet auch ein Zeichen setzen können?
0.59 Uhr
Steven Zeitchik von der Washington Post twittert: „The security line to get into the #GoldenGlobes as intense as I've ever seen it...“
Und die „New York Times“ bemerkt eine weitere Veränderung: niemand fragt die Stars, welches Designerlabel sie tragen. (Oder wie es Michelle Williams nachher am roten Teppich formuliert: „We've been so excited about changing the carpet, and turning something from just a fashion moment and a parade of dresses into something that means so much to all of us.“)
1.00 Uhr
NBC ist jetzt mit dem Golden Globes Arrival Special live.
1.07 Uhr
Die NBC-Reporterin am roten Teppich zu Issa Rae (nominiert für „Insecure“): „You're everywhere, not just on my Instagram-feed.“
1.12 Uhr
„It's not a female issue, it's a power issue.“ Eva Longoria zu #MeToo. „This is not a moment, it's a movement“. Und wenn sie alle über ihre Branche reden, dann von „industry“ oder „our industry“, das klingt in meinen Ohren immer noch gewöhnungsbedürftig, trifft es aber natürlich weit besser als Ausdrücke wie Hollywood oder Filmbranche.
1.38 Uhr
Sogar Denzel selbst kann nicht die Finger von sich lassen…
1.57 Uhr
„You can hear the voice of God asking the people to take their seats.“ NBC-Reporter.
2.01 Uhr
Möge Seth Meyers beginnen: „Good evening ladies and the remaining gentlemen.“
„For the male in this room: it will be the first time in months to hear your name without being afraid.“
„Harvey Weinstein isn't here tonight... but don't worry, I've heard he'll be back in 20 years, when he becomes the first person ever booed during the In Memoriam.“
„Give it up for the Hollywood Foreign Press. A string of three words that could not have been better designed to infuriate our president ... The only name that would make him angrier would be the Hillary Mexico salad association.“
„'The Shape of Water' received the most nominations of any film this year ... When I first heard about a film where a naive young woman falls in love with a disgusting sea monster, I thought, 'Oh, man, not another Woody Allen movie.'"“
Seth Meyers: „The #GoldenGlobes is turning 75 this year...“ Jessica Chastain: „...but the actress who plays its wife is still only 32.“
Der gesamte Monolog.
2.24 Uhr
Der #MeToo-Clip der „New York Times“ in der Werbeunterbrechung.
2.40 Uhr
Eben Winona Ryder in dem L'Oréal-Spot nicht erkannt. Und ihre Karriere wird da ernsthaft mit kaputtem Haar verglichen?
2.55 Uhr
„Since we're running long…“, Neil Patrick-Harris.
3.10 Uhr
James Franco gewinnt für „The Disaster Artist“, verhindert aber, dass sich Original-Desaster Tommy Wiseau des Mikros bemächtigt und ein paar Worte spricht. „Tommy Wiseau trying to steal the mic from James Franco is the most Tommy Wiseau thing“, heißt es auf Twitter.
Und David Mack: „when u want to give credit, but not too much credit“.
3.33 Uhr
Standing Ovations für special presenter Kirk Douglas.
3.39 Uhr
Mist.
Fotos: HFPA/Hollywood Foreign Press Association, Fox 13 News Tampa Bay
Sonntag, 26. Februar 2017
BAD PEOPLE – Live-Blog zur Oscar-Verleihung 2017
Wie fast jedes Jahr blogge ich auch heute so etwa ab halb eins live zur Ankunft der Stars am roten Teppich und zur Preisverleihung. Vorab ein paar grundsätzliche Tipps.
Falls heute nacht jemandem besonders interessante Live-Blogs oder -Tweets auffalen, bin ich für jeden Hinweis dankbar.
Fernsehausstrahlung 2017
Steven Gätjen wirdab 0.30 Uhr irgendwann für Pro Sieben vom roten Teppich berichten.
ORF 1 übernimmt ab 2 Uhr die Bilder der offiziellen Red Carpet Show von ABC.
Ab 2.30 Uhr übertragen dann Pro Sieben und ORF die Preisverleihung aus dem Dolby Theatre in Hollywood. In der Regel ist die österreichische Moderation (heuer: Clarissa Stadler und Alexander Horwath) vor allem während der Werbeunterbrechungen weit unterhaltsamer als die immer gleichen Spots auf Pro Sieben.
Wer die Red Carpet Show des offiziellen Oscar-Senders ABC bereits von Anfang erleben und während der Oscar-Verleihung in den endlosen Werbepausen gern die amerikanischen Werbespots sehen möchte, kann ab 1 Uhr den ABC-Stream auf USTVnow verfolgen. Voraussetzung: Mit einem Häkchen bestätigen, dass man US-Bürger im Ausland sei.
Public Viewing 2017
Berlin: City Kino Wedding
Frankfurt: Deutsches Filmmuseum
Innsbruck: Metropol Multiplex
Nürnberg: Cinecitta
Wien: Gartenbaukino
Live-Tweets 2017
Einige Kollegen werden die ganze Nacht über zum Geschehen twittern. Ich empfehle: Magdalena Miedl. (Die Liste wird im Laufe der Nacht hoffentlich ergänzt.)
Oscar-Proben 2017
In Räuberzivil bei den Proben: Amy Adams, Ryan Gosling, Salma Hayek, Samuel Jackson, Scarlett Johansson, Dev Patel und Emma Stone.
0.33 Uhr
Eigens um halb einsaufgeschlafen aufgestanden, aber statt wie angekündigt Steven Gätjen am roten Teppich zu zeigen, nudelt Pro Sieben nur Konserven ab.
0.49 Uhr
It's Steven-Time.
„Always when journalism is under attack…“, Sting mit der ersten politischen Äußerung des Abends im Tête-à-tête mit Gätjen. Und später auf ABC betont er noch einmal, dass der Dokumentarfilm „Jim: The James Foley Story“, für dessen Song Sting nominiert ist, das Schicksal des vom IS ermordeten Reporters nachzeichnet, der für die Wahrheit gestorben ist. Und dass Journalismus und die Opfer, die Journalisten bringen, gerade heutzutage wichtiger denn je seien.
„Bitteschön“, „dankeschön“... Jackie Chan kann ein paar Brocken Deutsch.
Isabelle Huppert am roten Teppich.
1.03 Uhr
ABC ist live (via USTVnow).
1.34 Uhr
„Halle Berry's hair just ate me alive“, twittert Patrik Sandberg.
1.45 Uhr
Wespentaille, Sanduhr...? Jedenfalls ist Kirsten Dunst recht abgeschnürrt und auch sonst kaum wiederzuerkennen.
Wo steckt denn bitteschön Matt Damons rechte Hand?
Überraschungsgast Faye Dunaway, die von der Academy jetzt auch als „Presenter“ angekündigt wird. („I did not know that Faye Dunaway was still alive tbh“, twittert eine Zuschauerin.)
2.36 Uhr
„Oh, good, I got a sitting ovation.“ Jimmy Kimmel. Und über die weltweite Fernsehausstrahlung der Preisverleihung: „This broadcast is being watched by millions of Americans and in more than 225 countries around the world that now hate us.“ „I wanna thank Donald Trump. Remember last year, when it seemed like the Oscars were racist?“
2.44 Uhr
Aber bereits zu Beginn standing ovation für die „highly overrated Meryl Streep.“
3.00 Uhr
Rolex mit einem eindrucksvollen Spot in der Werbeunterbrechung der Fernsehausstrahlung auf ABC.
3.29 Uhr
Sound Editing: Kein Oscar für „La La Land“, stattdessen „Arrival“. Besteht Hoffnung? Beim Sound Mixing unterliegt „La La“ auch… „Damit kann #lalaland "nur" noch 10 Oscars gewinnen und nicht mehr mit z.B. Ben Hur gleichziehen“, twittert ARD-Korrespondent Wolfgang Stuflesser.
3.56 Uhr
Wiedersehen mit Shirley MacLaine, die gemeinsam mit Charlize Theron den Oscar für den besten fremdsprachigen Film verleiht. Nicht an „Toni Erdmann“ (immer noch nicht gesehen, aber mein Bruder meinte, recht rumänisch, „er wäre leider gut“), sondern an Ashgar Farhadis „The Salesman“.
4.05 Uhr
Die „New York Times“ nutzt die Werbeunterbrechung für einen Spot auf ABC.
4.15 Uhr
Erster Oscar für „La La Land“: Production Design. Ist der Bann jetzt gebrochen?
4.17 Uhr
Sightseeing der besonderen Art. Eine Touristengruppe findet sich zu ihrer eigenen Überraschung bei der Oscar-Verleihung wieder.
5.19 Uhr
Nicht, dass Ihr glaubt, ich wäre eingeschlafen. Aber die letzte Stunde war nicht sonderlich inspirierend...
5.29 Uhr
„Ben Affleck and guest“ – Matt Damon wird hart getrollt und selbst während seiner Ansage aus dem Orchestergraben musikalisch bedrängt…
5.48 Uhr
„Coming next: Warren Beatty & Faye Dunaway!“
6.14 Uhr
Was für ein Aufreger zum Schluß. Warren Beatty öffnet den Umschlag, ist irritiert. Läßt Faye Dunaway auch draufschauen und „La La Land“ als Sieger verkünden. War aber wohl der falsche, alte Umschlag mit Emma Stone als beste Hauptdarstellerin in „La La Land“. Bester Film ist dagegen „Moonlight“. „I don't know what happened. Blame me for this“, beendet Jimy Kimmel die Übertragung. „I promise, I'll never come back.“
(Fotos: Mike Baker / A.M.P.A.S., Robert Gladden / A.M.P.A.S., Richard Harbaugh / A.M.P.A.S., Matt Petit / A.M.P.A.S., Aaron Poole / A.M.P.A.S., John Salangsang / A.M.P.A.S., Mark Suban / A.M.P.A.S.)
Falls heute nacht jemandem besonders interessante Live-Blogs oder -Tweets auffalen, bin ich für jeden Hinweis dankbar.
Fernsehausstrahlung 2017
Steven Gätjen wird
ORF 1 übernimmt ab 2 Uhr die Bilder der offiziellen Red Carpet Show von ABC.
Ab 2.30 Uhr übertragen dann Pro Sieben und ORF die Preisverleihung aus dem Dolby Theatre in Hollywood. In der Regel ist die österreichische Moderation (heuer: Clarissa Stadler und Alexander Horwath) vor allem während der Werbeunterbrechungen weit unterhaltsamer als die immer gleichen Spots auf Pro Sieben.
Wer die Red Carpet Show des offiziellen Oscar-Senders ABC bereits von Anfang erleben und während der Oscar-Verleihung in den endlosen Werbepausen gern die amerikanischen Werbespots sehen möchte, kann ab 1 Uhr den ABC-Stream auf USTVnow verfolgen. Voraussetzung: Mit einem Häkchen bestätigen, dass man US-Bürger im Ausland sei.
Public Viewing 2017
Berlin: City Kino Wedding
Frankfurt: Deutsches Filmmuseum
Innsbruck: Metropol Multiplex
Nürnberg: Cinecitta
Wien: Gartenbaukino
Live-Tweets 2017
Einige Kollegen werden die ganze Nacht über zum Geschehen twittern. Ich empfehle: Magdalena Miedl. (Die Liste wird im Laufe der Nacht hoffentlich ergänzt.)
Oscar-Proben 2017
In Räuberzivil bei den Proben: Amy Adams, Ryan Gosling, Salma Hayek, Samuel Jackson, Scarlett Johansson, Dev Patel und Emma Stone.
0.33 Uhr
Eigens um halb eins
0.49 Uhr
It's Steven-Time.
„Always when journalism is under attack…“, Sting mit der ersten politischen Äußerung des Abends im Tête-à-tête mit Gätjen. Und später auf ABC betont er noch einmal, dass der Dokumentarfilm „Jim: The James Foley Story“, für dessen Song Sting nominiert ist, das Schicksal des vom IS ermordeten Reporters nachzeichnet, der für die Wahrheit gestorben ist. Und dass Journalismus und die Opfer, die Journalisten bringen, gerade heutzutage wichtiger denn je seien.
„Bitteschön“, „dankeschön“... Jackie Chan kann ein paar Brocken Deutsch.
Isabelle Huppert am roten Teppich.
1.03 Uhr
ABC ist live (via USTVnow).
1.34 Uhr
„Halle Berry's hair just ate me alive“, twittert Patrik Sandberg.
1.45 Uhr
Wespentaille, Sanduhr...? Jedenfalls ist Kirsten Dunst recht abgeschnürrt und auch sonst kaum wiederzuerkennen.
Wo steckt denn bitteschön Matt Damons rechte Hand?
Überraschungsgast Faye Dunaway, die von der Academy jetzt auch als „Presenter“ angekündigt wird. („I did not know that Faye Dunaway was still alive tbh“, twittert eine Zuschauerin.)
2.36 Uhr
„Oh, good, I got a sitting ovation.“ Jimmy Kimmel. Und über die weltweite Fernsehausstrahlung der Preisverleihung: „This broadcast is being watched by millions of Americans and in more than 225 countries around the world that now hate us.“ „I wanna thank Donald Trump. Remember last year, when it seemed like the Oscars were racist?“
2.44 Uhr
Aber bereits zu Beginn standing ovation für die „highly overrated Meryl Streep.“
3.00 Uhr
Rolex mit einem eindrucksvollen Spot in der Werbeunterbrechung der Fernsehausstrahlung auf ABC.
3.29 Uhr
Sound Editing: Kein Oscar für „La La Land“, stattdessen „Arrival“. Besteht Hoffnung? Beim Sound Mixing unterliegt „La La“ auch… „Damit kann #lalaland "nur" noch 10 Oscars gewinnen und nicht mehr mit z.B. Ben Hur gleichziehen“, twittert ARD-Korrespondent Wolfgang Stuflesser.
3.56 Uhr
Wiedersehen mit Shirley MacLaine, die gemeinsam mit Charlize Theron den Oscar für den besten fremdsprachigen Film verleiht. Nicht an „Toni Erdmann“ (immer noch nicht gesehen, aber mein Bruder meinte, recht rumänisch, „er wäre leider gut“), sondern an Ashgar Farhadis „The Salesman“.
4.05 Uhr
Die „New York Times“ nutzt die Werbeunterbrechung für einen Spot auf ABC.
4.15 Uhr
Erster Oscar für „La La Land“: Production Design. Ist der Bann jetzt gebrochen?
4.17 Uhr
Sightseeing der besonderen Art. Eine Touristengruppe findet sich zu ihrer eigenen Überraschung bei der Oscar-Verleihung wieder.
5.19 Uhr
Nicht, dass Ihr glaubt, ich wäre eingeschlafen. Aber die letzte Stunde war nicht sonderlich inspirierend...
5.29 Uhr
„Ben Affleck and guest“ – Matt Damon wird hart getrollt und selbst während seiner Ansage aus dem Orchestergraben musikalisch bedrängt…
„Coming next: Warren Beatty & Faye Dunaway!“
Was für ein Aufreger zum Schluß. Warren Beatty öffnet den Umschlag, ist irritiert. Läßt Faye Dunaway auch draufschauen und „La La Land“ als Sieger verkünden. War aber wohl der falsche, alte Umschlag mit Emma Stone als beste Hauptdarstellerin in „La La Land“. Bester Film ist dagegen „Moonlight“. „I don't know what happened. Blame me for this“, beendet Jimy Kimmel die Übertragung. „I promise, I'll never come back.“
Mittwoch, 28. Dezember 2016
2016 und das Glück törichter Trauer
„Endlich 2017“ titelt das „ZEITmagazin“. Und ohne die Vorfreude der Kollegen verderben zu wollen, möchte ich doch leise Zweifel anmelden. Denn es kann bestenfalls wie 2016 weiter gehen. Oder eher noch schlimmer werden. Und das aus gutem Grund.
Wir seien die erste verhaltensgestörte Fernsehgeneration, pflegte mein Musiklehrer Franz Wirth am Wittelsbacher Gymnasium in den siebziger Jahren zu schimpfen. Und auch wenn er nicht mit allem recht hatte, so war ich beispielsweise keineswegs zum Geiger geboren, bei aller gebotenen Skepsis ihm wie dem gesamten Lehrkörper gegenüber, hatte er hier doch einen mehr als wunden Punkt getroffen.
Als Kind spielte ich weniger Räuber und Gendarm oder Cowboy und Indianer, denn „Raumschiff Enterprise“ nach. Ich bin mit der „Raumpatrouille“ und „Schirm, Charme und Melone“ aufgewachsen und meine Ängste vor der Nacht, dunklen Kellern und vor allem beidem in Kombination verdanke ich wohl Juliette Gréco und „Belphégor oder das Geheimnis des Louvre“.
Natürlich hatten auch meine Eltern und großen Brüder Stars und Idole, die sie verehrten. Schriftsteller, Primaballerinen, Sänger, Hollywood-Größen, Sportler. Nur begegneten sie ihnen später, seltener und überwiegend außerhalb des Zuhauses. Bei mir warteten die „Bezaubernde Jeannie“ und „Mini-Max“ am Kinderbett. Viele aus jener Zeit verlor ich aus den Augen. Andere begleiteten mich. Natürlich wurde mit zunehmendem Alter, sprich: der Pubertät aus mir kleinem „Raumschiff-Enterprise“-Fan ein „Star-Trek“-Fan, aber Leonard Nimoy blieb Leonard Nimoy. Und mit ihm starb dieses Jahr ein Teil meiner Kindheit.
„Wie töricht, einem Jahr anhand seiner Toten etwas zuzuweisen. Habt Ihr sonst keine Inhalte?“, schimpft Heinrich R. Bruns. Es sind nicht die Toten eines Jahres, es sind die Toten eines Lebens. Meines Lebens. Unseres Lebens. Für Muhammad Ali bin ich als Volksschüler nachts aufgestanden, um ihn im Fernsehen zu sehen. Leonard Cohen war der Soundtrack meiner Pubertät. David Bowie und Prince waren nicht mehr nur Stars, sondern ein Lebenskonzept, das unser aller Leben veränderte. Und entsprechend trauere ich, wobei Trauer im Grunde immer töricht ist. Das macht sie eben auch so wertvoll, zu einer Auszeit, einem Akt der Befreiung wie er auch dem Rausch innewohnt.
„In den letzten 10 (DE) bzw. 9 (EN) Jahren gab's noch nie so WENIG prominente Verstorbene wie #2016“, twittert Marcus Schwarze. „Nur mehr Tweets.“ Natürlich trifft das einen Aspekt. Aber früher guckten wir alle dienstags „Dallas“ und sprachen dann am Mittwoch eben auf dem Schulhof oder in der Kantine darüber. 9/11, das ich von einem ligurischen Dorf aus verfolgte, fand bei mir via SMS und Roaming seinen Echoraum. Die Plattformen wechseln über die Jahrzehnte.
Es sind aber vor allem andere Prominente. Natürlich hat auch Cary Grant Drogen genommen, nur heimlich. Carrie Fisher hat dagegen offen darüber geredet und Witze gerissen. Nicht nur über den eigenen Drogenkonsum, sondern auch über Cary Grants.
Rock Hudson und Errol Flynn waren auch schon mit Männern im Bett, aber während derartige sexuellen Orientierungen und die damit verbundene strafrechtliche Diskriminierung im alten Starsystem gern unter den Teppich gekehrt wurden, fand sich George Michael in den Massenmedien damit konfrontiert – und drehte dann eben ein Musikvideo dazu.
Als Jean Seberg oder Serge Gainsbourg gestorben sind, habe ich auch getrauert. Aber ich blieb hier in Deutschland mit dieser Trauer eher allein, weil die beiden den meisten meiner Bekannten kein Begriff waren. Heute sind Stars das menschliche Pendant zu Ikea oder H&M: zeitgleich global am Start. Eine Sophie Marceau, möge sie noch lange leben, löst eben nicht mehr nur bei Frankophilen bittersüße Pubertätserinnerungen aus, sondern weltweit.
Wenn Vinyl und mp3, Fernsehen und MTV, Internet und Social Media die Welt in ein globales Dorf verwandelt haben, sind Stars eben dessen Dorfgrößen. Nicht immer liebenswert, nicht unbedingt ehrlich, aber eben ein wichtiger Vexierpunkt, an dem wir uns orientieren und unser Umfeld messen: Stones oder Beatles, „Star Trek“ oder „Star Wars“?
Stars sind auch eine der letzten Konstanten in unserem Leben. Wer hat noch Eltern, die bis zum Ende zusammenbleiben? Oder selbst eine Partnerschaft, die hält? Es gibt auch kaum noch Arbeitsverhältnisse, von denen man annimmt, das sie bis zum Rentenbeginn halten.
Die Parallelwelt der Stars dagegen bleibt. Wir wachsen mit ihnen auf, freuen uns und leiden mit ihnen. Verzweifeln an manchen. Und werden noch um viele trauern. Einige werden noch heuer sterben. Viele 2017. Alle anderen später. Wie wir selbst. Was bleibt, ist die Erinnerung. Das eine oder andere Werk. Und der Schmerz, der uns spüren läßt, das wir zumindest – noch – am Leben sind.
Wir seien die erste verhaltensgestörte Fernsehgeneration, pflegte mein Musiklehrer Franz Wirth am Wittelsbacher Gymnasium in den siebziger Jahren zu schimpfen. Und auch wenn er nicht mit allem recht hatte, so war ich beispielsweise keineswegs zum Geiger geboren, bei aller gebotenen Skepsis ihm wie dem gesamten Lehrkörper gegenüber, hatte er hier doch einen mehr als wunden Punkt getroffen.
Als Kind spielte ich weniger Räuber und Gendarm oder Cowboy und Indianer, denn „Raumschiff Enterprise“ nach. Ich bin mit der „Raumpatrouille“ und „Schirm, Charme und Melone“ aufgewachsen und meine Ängste vor der Nacht, dunklen Kellern und vor allem beidem in Kombination verdanke ich wohl Juliette Gréco und „Belphégor oder das Geheimnis des Louvre“.
Natürlich hatten auch meine Eltern und großen Brüder Stars und Idole, die sie verehrten. Schriftsteller, Primaballerinen, Sänger, Hollywood-Größen, Sportler. Nur begegneten sie ihnen später, seltener und überwiegend außerhalb des Zuhauses. Bei mir warteten die „Bezaubernde Jeannie“ und „Mini-Max“ am Kinderbett. Viele aus jener Zeit verlor ich aus den Augen. Andere begleiteten mich. Natürlich wurde mit zunehmendem Alter, sprich: der Pubertät aus mir kleinem „Raumschiff-Enterprise“-Fan ein „Star-Trek“-Fan, aber Leonard Nimoy blieb Leonard Nimoy. Und mit ihm starb dieses Jahr ein Teil meiner Kindheit.
„Wie töricht, einem Jahr anhand seiner Toten etwas zuzuweisen. Habt Ihr sonst keine Inhalte?“, schimpft Heinrich R. Bruns. Es sind nicht die Toten eines Jahres, es sind die Toten eines Lebens. Meines Lebens. Unseres Lebens. Für Muhammad Ali bin ich als Volksschüler nachts aufgestanden, um ihn im Fernsehen zu sehen. Leonard Cohen war der Soundtrack meiner Pubertät. David Bowie und Prince waren nicht mehr nur Stars, sondern ein Lebenskonzept, das unser aller Leben veränderte. Und entsprechend trauere ich, wobei Trauer im Grunde immer töricht ist. Das macht sie eben auch so wertvoll, zu einer Auszeit, einem Akt der Befreiung wie er auch dem Rausch innewohnt.
„In den letzten 10 (DE) bzw. 9 (EN) Jahren gab's noch nie so WENIG prominente Verstorbene wie #2016“, twittert Marcus Schwarze. „Nur mehr Tweets.“ Natürlich trifft das einen Aspekt. Aber früher guckten wir alle dienstags „Dallas“ und sprachen dann am Mittwoch eben auf dem Schulhof oder in der Kantine darüber. 9/11, das ich von einem ligurischen Dorf aus verfolgte, fand bei mir via SMS und Roaming seinen Echoraum. Die Plattformen wechseln über die Jahrzehnte.
Es sind aber vor allem andere Prominente. Natürlich hat auch Cary Grant Drogen genommen, nur heimlich. Carrie Fisher hat dagegen offen darüber geredet und Witze gerissen. Nicht nur über den eigenen Drogenkonsum, sondern auch über Cary Grants.
Rock Hudson und Errol Flynn waren auch schon mit Männern im Bett, aber während derartige sexuellen Orientierungen und die damit verbundene strafrechtliche Diskriminierung im alten Starsystem gern unter den Teppich gekehrt wurden, fand sich George Michael in den Massenmedien damit konfrontiert – und drehte dann eben ein Musikvideo dazu.
Als Jean Seberg oder Serge Gainsbourg gestorben sind, habe ich auch getrauert. Aber ich blieb hier in Deutschland mit dieser Trauer eher allein, weil die beiden den meisten meiner Bekannten kein Begriff waren. Heute sind Stars das menschliche Pendant zu Ikea oder H&M: zeitgleich global am Start. Eine Sophie Marceau, möge sie noch lange leben, löst eben nicht mehr nur bei Frankophilen bittersüße Pubertätserinnerungen aus, sondern weltweit.
Wenn Vinyl und mp3, Fernsehen und MTV, Internet und Social Media die Welt in ein globales Dorf verwandelt haben, sind Stars eben dessen Dorfgrößen. Nicht immer liebenswert, nicht unbedingt ehrlich, aber eben ein wichtiger Vexierpunkt, an dem wir uns orientieren und unser Umfeld messen: Stones oder Beatles, „Star Trek“ oder „Star Wars“?
Stars sind auch eine der letzten Konstanten in unserem Leben. Wer hat noch Eltern, die bis zum Ende zusammenbleiben? Oder selbst eine Partnerschaft, die hält? Es gibt auch kaum noch Arbeitsverhältnisse, von denen man annimmt, das sie bis zum Rentenbeginn halten.
Die Parallelwelt der Stars dagegen bleibt. Wir wachsen mit ihnen auf, freuen uns und leiden mit ihnen. Verzweifeln an manchen. Und werden noch um viele trauern. Einige werden noch heuer sterben. Viele 2017. Alle anderen später. Wie wir selbst. Was bleibt, ist die Erinnerung. Das eine oder andere Werk. Und der Schmerz, der uns spüren läßt, das wir zumindest – noch – am Leben sind.
Donnerstag, 22. Dezember 2016
Feine erste Sätze (26)
„Provided that you were not married to Zsa Zsa Gábor – and many people were – she could be a lot of fun.“
„The Times“ vom 19. oder 20. Dezember 2016 (vollständig kostenlos online beim The Australian)
„The Times“ vom 19. oder 20. Dezember 2016 (vollständig kostenlos online beim The Australian)
Sonntag, 22. Februar 2015
Welcome to Hell-A: Live-Blog zur Oscar-Nacht
„Die Oscars sind so weiß, nächstes Jahr sollen sie an einem Montag in Dresden verliehen werden“, Jan Böhmermann vorgestern im „Neo Magazin Royale“.
Wie jedes Jahr blogge ich auch heute so etwa ab Mitternacht live zu den Online-Streams vom roten Teppich und dann später zur Fernsehausstrahlung auf Pro Sieben und ORF 1. (Letztes Jahr war die österreichische Moderation vor allem während der Werbeunterbrechungen weit unterhaltsamer als die immer gleichen Spots auf Pro Sieben.)
Vorab ein paar hilfreiche Infos.
Public Viewing 2015
Red Carpet Live-Streams 2015
Pro Sieben und ORF übernehmen erst in der letzten halben Stunde vor der Oscar-Verleihung die Bilder der offiziellen Red Carpet Show bei ABC. Bereits ungefähr ab 23.30 Uhr gibt es aber in folgenden Webstreams erfahrungsgemäß Bilder und Kurzinterviews von den am roten Teppich eintreffenden Stars:
Noch recht casual absolvieren die Stars die Proben. Aber zumindest weiß man so, daß unter anderem Eddie Murphy, Benedict Cumberbatch, Naomi Watts, Jennifer Aniston, Liam Neeson und Dakota Johnson auf der Bühne stehen werden.
Manchmal wundert man sich ja, wie es der eine oder andere deutsche B- oder C-Promi ins Dolby Theatre schafft. In der „Welt am Sonntag“ stand dazu heute ein launiger Bericht, wie sogar einmal Bernd „I bin's“ Eichinger in den Verdacht geriet, seine Oscar-Eintrittskarten fürs Kodak Theatre verbotenermaßen weitergegeben zu haben, die dann möglicherweise prompt über ein halbes Dutzend mal kopiert worden sind.
Scarlett Johansson ist auch dabei.
23.54 Uhr
Irgendwie traurig, Rosanna Arquette nur noch als Entourage von Patricia zu erleben.
23.57
Der joviale Smalltalk von XiXi Yang (passenderweise Chichi ausgesprochen), der AP-Reporterin am roten Teppich, das Geschwurbel um Posen und Roben wird dann doch etwas torpediert, als das Team von „CitizenFour“ vors Mikro tritt und so schwere Themen wie Demokratie und unsere Bürgerrechte anspricht.
0.11
„I don't know anything about performing, I'm a songwriter“, Diane Warren, nominiert für den besten Filmsong („Grateful“ aus „Beyond the lights“), in grauenhaftem Lametta von Yves Saint Laurent.
0.23
Häßlichste Red-carpet-Deko ever. Sollen das Wigwams sein oder Tannenbäume? (Update: Ah, offenbar das A aus Oscars).
0.35
Rouge et noir: Dakota Johnson mit Mama Melanie Griffith.
Hat Spike Lees (Ups, ich habe ihn aber auch nur von weitem in der Menge gesehen) Haben Will.i.ams Mütze oder Schuhe schon einen Twitter-Account?
Das Wunder der Verwandlung: Margot Robbie bei den Proben gestern und heute auf dem roten Teppich:
1.04 Uhr – und noch keinen Selfie Stick gesehen. Vielleicht nächstes Jahr?
1.06
Stattdessen kommen aber Besen zum Einsatz, um die zwischen den Zeltbahnen hereinströmenden Regenmassen zu stoppen.
Statt Visitenkarten...
1.34
ABC-Reporterin Lara Spencer am roten Teppich im Interview mit Dakota Johnson über „Fifty Shades of Grey“: „Which I have seen for research“.
1.41
„It's a quite bit squishy“, Benedict Cumberbatch über den Platzregen.
Ich fand ja Cate Blanchetts türkisfarbene Halskette auch recht hübsch, aber damit wird in den sozialen Netzwerken gerade arg für Tiffany geworben.
Aktuell mein Lieblingstweet von der Oscar-Verleihung: „Total red carpet pandemonium as rain pours thru and reporters breach barrier to get away“ (Cara Buckley, „New York Times“).
1.54
Oscars oder Golden Globes? „You can't party in this dress – not even me“, Jennifer Lopez.
2.02
Emma Stone hat auch eine ausgesprochen sexy Stimme.
Lustigster Name der Red-Carpet-Stars: Blanca Blanco (nicht verwandt oder verschwägert).
„Scarlett Jong-un“.
2.32
Old school!
2.38
Neil Patrick Harris: „American Sniper is Oprah!“
Oprah Winfrey: „?????????“
Neil Patrick Harris: „Because you're rich!“
Ups: Auf Pro Sieben fällt die Übertragung für längere Zeit aus. Zum Glück haben wir Münchner den ORF 1 als Alternative. Wahlweise sogar mit Simultanübersetzung.
2.48
„Chris Kyle had 160 confirmed kills... or as Harvey Weinstein calls it, a slow morning.“ Neil Patrick Harris.
3.14
Endlich werden auch einmal seat filler vorgestellt...
3.42
„Acting is a noble profession.“ Höhe- oder doch eher Tiefpunkt des Abends?
3.51
Jared Leto über die nominierten besten Nebendarstellerinnen: „There are four women – and in accordance with California state law, Meryl Streep.“
3.55
Patricia Arquette gewinnt für „Boyhood“ als beste Nebendarstellerin, verlangt in ihrer Dankesrede nach mehr Gleichberechtigung („It's our time to have wage equality once and for all and equal rights for women in the United States of America.“) und wird dafür stürmisch gefeiert.
4.52
„The subject of 'CitizenFour', Edward Snowden, could not be here for some treason.“ Neil Patrick Harris
Oh, ich glaube, ich habe Lady Gaga verpennt...
„When I was 16 I tried to kill myself because I felt weird. I would like for this moment to be for that kid out there who feels like she doesn’t fit in anywhere. You do. Stay weird, stay different, and then when it's your turn and you are standing on this stage please pass the same message.“ Graham Moore, Oscar für das beste adaptierte Drehbuch („The Imitation Game“)
„Talking about that little prick called ego...The ego can be extraordinarily funny; it's absurd. But it's tragic at the same time. Ego loves competition because for someone to win, someone has to lose... But true art can't be defeated. Our work will only be judged, as always, by time …“, Alejandro G. Inarritu, Oscar für das beste Originaldrehbuch und die beste Regie („Birdman“).
6.03
Und als Inarritu auch noch den Oscar für den besten Film kassiert, scherzt der überreichende Sean Penn: „Who gave this man a Green Card?“
(Fotos: AP, Valerie Durant/A.M.P.A.S., Robert Gladden/A.M.P.A.S., Richard Harbaugh/A.M.P.A.S., Mark Suban/A.M.P.A.S., Pro Sieben)
Wie jedes Jahr blogge ich auch heute so etwa ab Mitternacht live zu den Online-Streams vom roten Teppich und dann später zur Fernsehausstrahlung auf Pro Sieben und ORF 1. (Letztes Jahr war die österreichische Moderation vor allem während der Werbeunterbrechungen weit unterhaltsamer als die immer gleichen Spots auf Pro Sieben.)
Vorab ein paar hilfreiche Infos.
Public Viewing 2015
- Berlin: City Kino Wedding; FC Magnet Bar; Filmcafé; GMF @ Café Moskau
- Frankfurt: Deutsches Filmmuseum
- Innsbruck: Metropol Multiplex
- Nürnberg: Cinecitta
- Wien: Gartenbaukino
Red Carpet Live-Streams 2015
Pro Sieben und ORF übernehmen erst in der letzten halben Stunde vor der Oscar-Verleihung die Bilder der offiziellen Red Carpet Show bei ABC. Bereits ungefähr ab 23.30 Uhr gibt es aber in folgenden Webstreams erfahrungsgemäß Bilder und Kurzinterviews von den am roten Teppich eintreffenden Stars:
Noch recht casual absolvieren die Stars die Proben. Aber zumindest weiß man so, daß unter anderem Eddie Murphy, Benedict Cumberbatch, Naomi Watts, Jennifer Aniston, Liam Neeson und Dakota Johnson auf der Bühne stehen werden.
Manchmal wundert man sich ja, wie es der eine oder andere deutsche B- oder C-Promi ins Dolby Theatre schafft. In der „Welt am Sonntag“ stand dazu heute ein launiger Bericht, wie sogar einmal Bernd „I bin's“ Eichinger in den Verdacht geriet, seine Oscar-Eintrittskarten fürs Kodak Theatre verbotenermaßen weitergegeben zu haben, die dann möglicherweise prompt über ein halbes Dutzend mal kopiert worden sind.
Scarlett Johansson ist auch dabei.
23.54 Uhr
Irgendwie traurig, Rosanna Arquette nur noch als Entourage von Patricia zu erleben.
23.57
Der joviale Smalltalk von XiXi Yang (passenderweise Chichi ausgesprochen), der AP-Reporterin am roten Teppich, das Geschwurbel um Posen und Roben wird dann doch etwas torpediert, als das Team von „CitizenFour“ vors Mikro tritt und so schwere Themen wie Demokratie und unsere Bürgerrechte anspricht.
0.11
„I don't know anything about performing, I'm a songwriter“, Diane Warren, nominiert für den besten Filmsong („Grateful“ aus „Beyond the lights“), in grauenhaftem Lametta von Yves Saint Laurent.
0.23
Häßlichste Red-carpet-Deko ever. Sollen das Wigwams sein oder Tannenbäume? (Update: Ah, offenbar das A aus Oscars).
Rouge et noir: Dakota Johnson mit Mama Melanie Griffith.
Das Wunder der Verwandlung: Margot Robbie bei den Proben gestern und heute auf dem roten Teppich:
1.06
Stattdessen kommen aber Besen zum Einsatz, um die zwischen den Zeltbahnen hereinströmenden Regenmassen zu stoppen.
Statt Visitenkarten...
1.34
ABC-Reporterin Lara Spencer am roten Teppich im Interview mit Dakota Johnson über „Fifty Shades of Grey“: „Which I have seen for research“.
1.41
„It's a quite bit squishy“, Benedict Cumberbatch über den Platzregen.
Ich fand ja Cate Blanchetts türkisfarbene Halskette auch recht hübsch, aber damit wird in den sozialen Netzwerken gerade arg für Tiffany geworben.
Aktuell mein Lieblingstweet von der Oscar-Verleihung: „Total red carpet pandemonium as rain pours thru and reporters breach barrier to get away“ (Cara Buckley, „New York Times“).
1.54
Oscars oder Golden Globes? „You can't party in this dress – not even me“, Jennifer Lopez.
2.02
Emma Stone hat auch eine ausgesprochen sexy Stimme.
Lustigster Name der Red-Carpet-Stars: Blanca Blanco (nicht verwandt oder verschwägert).
„Scarlett Jong-un“.
2.32
Old school!
2.38
Neil Patrick Harris: „American Sniper is Oprah!“
Oprah Winfrey: „?????????“
Neil Patrick Harris: „Because you're rich!“
Ups: Auf Pro Sieben fällt die Übertragung für längere Zeit aus. Zum Glück haben wir Münchner den ORF 1 als Alternative. Wahlweise sogar mit Simultanübersetzung.
2.48
„Chris Kyle had 160 confirmed kills... or as Harvey Weinstein calls it, a slow morning.“ Neil Patrick Harris.
3.14
Endlich werden auch einmal seat filler vorgestellt...
3.42
„Acting is a noble profession.“ Höhe- oder doch eher Tiefpunkt des Abends?
3.51
Jared Leto über die nominierten besten Nebendarstellerinnen: „There are four women – and in accordance with California state law, Meryl Streep.“
3.55
Patricia Arquette gewinnt für „Boyhood“ als beste Nebendarstellerin, verlangt in ihrer Dankesrede nach mehr Gleichberechtigung („It's our time to have wage equality once and for all and equal rights for women in the United States of America.“) und wird dafür stürmisch gefeiert.
4.52
„The subject of 'CitizenFour', Edward Snowden, could not be here for some treason.“ Neil Patrick Harris
Oh, ich glaube, ich habe Lady Gaga verpennt...
„When I was 16 I tried to kill myself because I felt weird. I would like for this moment to be for that kid out there who feels like she doesn’t fit in anywhere. You do. Stay weird, stay different, and then when it's your turn and you are standing on this stage please pass the same message.“ Graham Moore, Oscar für das beste adaptierte Drehbuch („The Imitation Game“)
„Talking about that little prick called ego...The ego can be extraordinarily funny; it's absurd. But it's tragic at the same time. Ego loves competition because for someone to win, someone has to lose... But true art can't be defeated. Our work will only be judged, as always, by time …“, Alejandro G. Inarritu, Oscar für das beste Originaldrehbuch und die beste Regie („Birdman“).
6.03
Und als Inarritu auch noch den Oscar für den besten Film kassiert, scherzt der überreichende Sean Penn: „Who gave this man a Green Card?“
(Fotos: AP, Valerie Durant/A.M.P.A.S., Robert Gladden/A.M.P.A.S., Richard Harbaugh/A.M.P.A.S., Mark Suban/A.M.P.A.S., Pro Sieben)
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