Montag, 28. Oktober 2024

Wochenplan (Updates)

Verleihung der Schwabinger Kunstpreise / Künstlerhaus am Lenbachplatz; Vernissagen „Códices von México“ / Instituto Cervantes, Diana Bünger: „Women“ / Love Harder und Max Hechinger & Lucas Kaiser: „Milkytown Hobbypets“ / TIP Theory in Practice; 3. Staffel von „Industry“ mit Marisa Abela, Kit Harington u. a. (Foto) / Sky & Wow; Komparserie „All In“; Dana von Suffrin trifft Maxi Pongratz am Tresen / TamTam-Treppenbar im Werk*raum; Robert Altmans „California Split“ mit George Segal, Elliott Gould u. a. / Filmmuseum; 2. Staffel von „The Diplomat“ mit Keri Russell u. a. / Netflix; Rancors & Jelly Brains / X-Bar; Super Books / Haus der Kunst; Women Free Skating – Grand Prix de France / YouTube; SV Sandhausen vs. TSV 1860 / GP Stadion am Hardtwald & Bayerisches Fernsehen; Sondervorführung von „Riefenstahl“  in Anwesenheit des Regisseurs Andres Veiel und Historikers Magnus Brechtken / City; Vorbesichtigung Akademie-Auktion / Akademie der Bildenden Künste; 50 Jahre Zündfunk / Habibi, Schauspielhaus & TamTam-Treppenbar im Werk*raum; 4. und letzte Staffel von „Parlament“ / ARD-Mediathek; Kanzelrede von Imam Benjamin Idriz / Erlöserkirche

Samstag, 26. Oktober 2024

Donnerstag, 24. Oktober 2024

Covid-19-Herbstwelle: Landeshauptstadt erlässt ein Beschäftigungsverbot (Updates)

Radikale Maßnahmen werden nur noch recht unterschwellig kommuniziert: Seit gestern Mittag kursiert in  unterschiedlichen Referaten und Eigenbetrieben der Landeshauptstadt München eine Dienstanweisung, um schwangere Mitarbeiterinnen vor der Corona-Herbstwelle zu schützen.

Auslöser war eine vorgestern vom Zentralen Betrieblichen Gesundheitsmanagement im Personal- und Organisationsreferat (POR) an Führungskräfte verschickte Dienstanweisung.Wie bereits früher etwa bei Grippewellen wurden diesmal angesichts der gestiegenen SARS CoV-2-Infektionen Schutzmaßnahmen erlassen. Schwangere Mitarbeiterinnen der Landeshauptstadt dürfen bis auf weiteres nicht mehr im Parteiverkehr mit unmittelbarem Kontakt zu mehr als 15 Personen pro Tag oder zur Kinderbetreuung (inklusive Schulen) eingesetzt werden.

So einheitlich diese Regelung ist, so unterschiedlich scheint in den Referaten und Eigenbetrieben damit weiter verfahren worden zu sein. Zeitlich: Manche erfuhren noch am selben Tag davon, andere erst gestern. Inhaltlich: Mal ist konkret vom Limit der 15 Personen pro Tag die Rede, mal nur allgemein von „erhöhtem Parteiverkehr“: 

„Sie sind schwanger und arbeiten in einem Bereich mit erhöhtem Parteiverkehr bzw. sind Führungskraft und beschäftigen eine werdende Mutter? Aufgrund der aktuellen Entwicklung von Corona SARS-CoV-2 dürfen ab sofort alle schwangeren Mitarbeiterinnen nicht mehr in Bereichen eingesetzt werden, in denen ein erhöhter Parteiverkehr mit direktem Kontakt aufkommt.“

Und während im hier zitierten obigen Screenshot des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM) angesichts seiner Aufgaben nur die Regelung für Einsätze mit erhöhtem Kundenverkehr berücksichtigt wird, aber die Vorgabe zur Kinderbetreuung unterschlagen wird, wies beispielweise das Baureferat in den mir vorliegenden Auskünften seine Mitarbeitenden auf beide Aspekte hin.

In manchen Referate und Eigenbetrieben sollen „alle Führungskräfte“ verständigt worden sein, in anderen liegt der Verdacht nahe, dass nur Führungskräfte eingeweiht wurden, deren Mitarbeitenden im Publikumsverkehr oder bei der Kinderbetreuung zum Einsatz kommen, während andere Führungskräfte überhaupt erst durch meine Anfrage von dem Vorgang erfuhren.

Ebenso wurden die Informationen je nach Referat und Eigenbetrieb sehr unterschiedlich gestreut, mal per Mail, mal auf den eigenen Seiten im städtischen Intranet WILMA.

Die offenbar uneinheitliche Handhabung war aber nicht abschließend zu klären, da alle von mir angeschriebenen Referate und Eigenbetriebe wie auch das Presseamt der Landeshauptstadt unisono auf das POR verwiesen und eigene Angaben zum Vorgang verweigerten oder erst gar nicht antworteten.

So blieb es nur bei einer allgemeinen Stellungnahme des POR mir gegenüber: „Arbeitgeber sind verpflichtet, schwangere Mitarbeiterinnen besonders zu schützen. Bei sich abzeichnenden Krankheitswellen in Bezug auf das Stadtgebiet München, wie z.B. SARS-CoV-2 und Influenza, spricht die Landeshauptstadt München als Arbeitgeber gemäß Mutterschutzgesetz ein befristetes betriebliches Beschäftigungsverbot aus, um werdende Mütter vor Gesundheitsgefahren zu schützen. 

Grundlage hierfür ist immer eine Empfehlung des betriebsärztlichen Dienstes. Die Geschäftsleitungen der Referate und Eigenbetriebe werden in solchen Fällen durch das Personal- und Organisationsreferat per Rundschreiben informiert, die jeweiligen Einheiten geben diese Information dann an ihre Beschäftigten weiter. Werdende Mütter sind für die Zeit des befristeten betrieblichen Beschäftigungsverbotes vorübergehend in einem anderen Bereich ohne Kontakt zu Kindern und ohne starken Publikumsverkehr einzusetzen oder, wenn das nicht möglich ist, freizustellen. 

Wie viele städtische Beschäftigte aktuell zur Zielgruppe gehören, wird nicht zentral erfasst.“

Die „Abendzeitung“ vom 25. Oktober greift das Thema auf und schenkt mir online sogar einen Link.

Montag, 21. Oktober 2024

Wochenplan (Updates)

Kirchweihdult / Mariahilfplatz; Vernissagen „Kampf um die Demokratie: Plakate aus dem Wahljahr 1924“ / Bayerisches Staatsarchiv, Lina Killinger & Gabriele Winter Pereira: „Salt & Grids“ / super+ Centercourt, Volker Hinz: „EinBlick“ (Foto) / Bayerische Staatsbibliothek, „Zukunft Alpen“ / Alpines Museum, Olaf Metzel & Rui Chafes: „Dialog II“ und Karin Kneffel: „Face the Face“ / Jahn und Jahn sowie Aribert von Ostrowski: „Stickers“ / Galerie Christine Mayer; Verleihung des Bayerischen Innovationspreises Ehrenamt / Schloss Nymphenburg; Verleihung des Stadtmarketingpreises / Bayerisches Wirtschaftsministerium; Eröffnung des Mai Chi Vietnamese Dining / Gräfelfing; „Olympiapark 2025“: Diskussionsrunde zur Zukunft des Olympiaparks mit Simone Burger, Julia Schönfeld-Knor, Christine Strobl und Marion Schöne / Forum 2 im Olympiadorf; Podiumsdiskussion „Die Verantwortlichkeit der Politik“ mit Kulturreferent Anton Biebl u. a. / Akademie der Schönen Künste; Vollversammlung des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann / Schulcampus Ungererstraße 191 & YouTube; Sondervorführung von „Googoosh – Made of Fire“ in Anwesenheit von Natalie Amiri und der Regisseurin Niloufar Taghizadeh / Rio-Filmpalast; Unter Nachbarn: Gespräch mit Peter Hansen von der Kunstinitiative Max 33 / Behncke Gallery; Vollversammlung des Münchner Stadtrats mit Wahl der neuen Wirtschafts- und Kulturreferenten / Rathaus & Livestream; Medientage München / House of Communication; Vorstellung des „Demokratiereports  Bayern 2024“ / Bayerischer Landtag; Eröffnung des automatisierten Minimarktes / Wittelsbacher Carré Starnberg; „Disrupting Mobility in München, welche Innovationen beschleunigen die Verkehrs- und Mobilitätswende?“ / Munich Urban Colab; Stadt nach Acht – Konferenz für Nachtleben und Clubkultur / Augsburg; Konzert von Tom Holliston & Simon Wells und Book-Preview der deutschen Erstauflage von Jason Lambs & Paul Prescotts „Nomeansno: From Obscurity To Oblivion“ / Köşk; RP Kahls „Die Ermittlung“ / Bayerische Akademie der Schönen Künste; „30 Tage Lust“ mit Linda Blümchen (Residenztheater), Simon Steinhorst, Sebastian Blomberg u. a. / ARD-Mediathek; Eyes and Ears Konferenz & Awards / Arri; Robert Altmans „California Split“ / Filmmuseum; Sara Klatt liest aus „Das Land, das ich dir zeigen will“ / Schumann's; Ende der Sommerzeit; Kundgebung Solidarität statt Stacheldraht / Reiterdenkmal am Odeonsplatz; Opening Cœur by Fede & Phil 

Freitag, 18. Oktober 2024

Hinter den Kulissen (1): Kreutzkamm

Gelegentlich fahre sogar ich gerne nach Sibirisch-Steinhausen, etwas wenn in einer Backstube hinter dem SZ-Hochhaus das neue „Original Kreutzkamm Backbuch“ präsentiert wird. Neben den leckeren Kostproben gab es anläßlich des bevorstehenden 200-jährigen Firmenjubiläums Einblicke in die Familiengeschichte des Kreutzkamm-Clans und in die Herstellung von Spezialitäten wie Baumkuchen oder Christstollen. Und wann erfährt man schon, dass die Kinder der Münchner Unternehmerinnenfamilie in Dresden aufgewachsen sind, sächseln können – und es auch untereinander, oder wenn sie auf die Eltern sauer sind, gerne tun? Dass seit 35 Jahren zu jeder Vorweihnachtszeit ein Spezialist anheuert, der täglich nichts anderes macht, als über tausend Eier zu trennen. Dass der Freistaat als Vermieter (Pacellistraße) humanere Mieten aufruft als die Wittelsbacher (Maffeistraße), wo das seit 70 Jahren angesiedelte Stammgeschäft immer mehr schrumpfen musste und dennoch selbst auf kleinstem Raum angesichts des Mietzinses nicht mehr profitabel ist. Und dass Katharina Kreutzkamm wegen ihrer Laktoseintoleranz außer Marzipan nichts aus dem eigenen Sortiment vertrug – bis ihr zuliebe eine vegane Schoko-Himbeer-Torte kreiert wurde, die inzwischen bei Kreutzkamm Platz 3 der Tortenbestseller innehält. So habe ich heute nach meinem einst jahrelangen Engagement als Patenonkel beziehungsweise Manny (male nanny) auch meine schmerzhaften Erinnerungen an Rolf Zuckowski erfolgreich exorziert.

Unter allen, die hier oder auf einem meiner Social-Media-Accounts Interesse bekunden, verschenke ich ein Exemplar des Buches.













Montag, 14. Oktober 2024

Wochenplan (Updates)

Median-Klinik Wiesbaden; Staatsempfang zum 50-jährigen Bestehen der Interdisziplinären Frühförderung in Bayern / Schloss Nymphenburg; Vernissagen „Aber hier leben? Nein danke. Surrealismus + Antifaschismus“ / Lenbachhaus, „Zimmer frei“ / Mariandl, „Kunst und Bühne – Spielorte des Münchner Jugendstils“ / Deutsches Theatermuseum, Michel Ries & Patricia London Ante Paris: „Alles gut.?“ / Galerie des Bezirks Oberbayern, „Frauen bauen“ / Architekturgalerie; a.i.d.a.: „Archive in Aktion“ / Farbenladen sowie Mirsini Artakianou, Valentina Eppich & Sophia Mainka: „Floating Paradise“ / The Tiger Room; Fachtagung „Geschlechtergerecht und ökologisch – Planen und Bauen für unsere Stadt der Zukunft“ / Altes Rathaus; Informationsgespräch mit Miheia-Mălina Diculescu-Blebea, Generalkonsulin von Rumänien, anlässlich des 25-jährigen Bestehens der institutionellen Zusammenarbeit zwischen Bayern und Rumänien / Maximilianeum & Livestream; Eröffnung der ersten rein inklusiven Wohnanlage des Studierendenwerks / Kaulbachstraße 49; andererseits: Lesung und Gespräch mit Gerhard Polt, Doris Bühler-Niederberger und Jeanne Turczynski über „Kinderdressur“ / Bayerische Akademie der Wissenschaften; MRT; Pressekonferenz Lange Nacht der Museen / Museum Fünf Kontinente; Fachtagung „Gerechtigkeit kennt keine Grenzen - Gemeinsam gegen Menschenhandel von Bayern bis Europa“ / Hanns-Seidel-Stiftung; Gedenkveranstaltung Alexander Schmorell / Albert-Einstein-Gymnasium; Erinnerungszeichen für Alexander Schmorell / Schmorellplatz; Verleihung der Stipendien und der Leonhard-und-Ida-Wolf-Gedächtnispreise für junge Kunstschaffende / Gasteig HP8; GenAI Wednesday – AI & Entertainment: „Revolutionizing Filmmaking“ / Jambit; Endless Wellness / Ampère; LUNAparty / Bayerischer Hof; Sozialausschuss / Rathaus; Christian Fuchs: „Wie finanzieren sich rechtsextreme Netzwerke?“ / Gesellschaftsraum; Finissage VerhandelBar„Wie wir uns Rassismus beibringen. Eine Analyse deutscher Debatten“ – Lesung und Gespräch mit Gilda Sahebi / Careteria; Public Display of Affection / Import Export; Buchpräsentation des „Original Kreutzkamm-Backbuchs“ / Kreutzkamm; Spitzengespräch der Sportminister*innen zu „Gewalt im Fußball“ / Konzernzentrale Flughafen; Festakt 175 Jahre Maximiliansgymnasium / Residenz; Dominik Grafs „Das unsichtbare Mädchen“ mit Elmar Wepper, Ulrich Noethen und Ronald Zehrfeld / arte; Kirchweihdult / Mariahilfplatz; „Bayern gemeinsam bewegen“ – Mobilitätsveranstaltung  im Olympiapark / Hans-Jochen-Vogel-Platz; Open Block / Luitpoldblock; Robert Altmans „The Long Goodbye“ (Foto) mit Elliott Gould, Nina von Pallandt und Sterling Hayden / Filmmuseum; „Macht Theater!“ Aktionstag für Demokratie und Vielfalt / Gärtnerplatztheater, Schauburg, Staatsoper, Pathos, Residenztheater, Kammerspiele, HochX & Metropol

Sonntag, 13. Oktober 2024

Feine erste Sätze (68)

„Menschen, die behaupten, Ohrfeigen hätten ihnen nicht geschadet, beweisen fast immer das Gegenteil.“

Kolumnistin Aline von Drateln über Thomas Gottschalk im „Tagesspiegel“ vom 14. Oktober 2024.

Samstag, 12. Oktober 2024

Servus Sepp! Ob Fußballikone Maier oder Oberstudiendirektor Weisenberger (Updates)

Ich kann mich an so einige Details meiner neun Jahre am Wittelsbacher Gymnasium erinnern. An meinen Lateinlehrer Wolfram Link, der mit dem Schlüsselbund nach lauten Schülern warf. (Schülerinnen durften erst auf unser humanistisches Knabengymnasium, als ich in der neunten Klasse war.)

An meinen Deutsch- und Geschichtslehrer Hans-Joachim Ruckhäberle, der daran verzweifelte, dass die beliebteste Lektüre unserer Klasse die „BILD“ und Konsalik-Bücher waren. (Später machte er Karriere als Dramaturg an den Kammerspielen und Theaterregisseur.)

Dass im Radio Blondies „Heart of Glass“ lief, als ich vor der Schule im Auto eines Mitschülers auf den Ausgang meines Disziplinarverfahrens wartete. (Während der Lehrer*innenkonferenz in meiner Abwesenheit wurde zu meiner Verteidigung als Beweis einer schweren Jugend so Absurdes behauptet, wie dass ich als Kind bedeutender und somit gefährdeter politischer Flüchtlinge von Leibwächtern zur Schule begleitet worden sei.)

Dass ich als 1. Schülersprecher drei jüngere Mitschüler*innen, Katrin G., Elli H. und Christoph S., wegen „dringender SMV-Arbeiten“ aus dem Unterricht holte, um mit ihnen dann im Mathäser Filmpalast eine Vormittagsvorstellung von Ridley Scotts „Alien“ zu genießen. (Den ich bereits zuvor ein erstes Mal in Paris im Normandie an der Champs-Élysées gesehen hatte.)

Dass ich das winzige SMV-Zimmer während jeder großen Pause in eine überfüllte Lasterhöhle verwandelt hatte, in der hemmungslos geraucht und geknutscht wurde. (Nach der revolutionären Ankunft des weiblichen Geschlechts in der Schülerschaft unserer extrem konservativen, wenn nicht sogar reaktionären Knabenanstalt war Knutschen selbstverständlich strengstens verboten. Katrin G. erhielt mal einen verschärften Verweis wegen Knutschens auf dem Sportplatz, wobei erschwerend hinzu kam, dass es sich beim Kerl um ein „schulfremdes Element“ gehandelt hatte.)  

Manche Momente, wenn nicht sogar die meisten, habe ich vergessen oder gar verdrängt. Etwa meine Abiturfeier 1980. Meine einzige vage Erinnerung daran ist, dass sie in der Turnhalle stattgefunden hatte. Verdrängt hatte ich dagegen erstaunlicherweise, dass ich nicht nur anwesend gewesen war, sondern als 1. Schülersprecher natürlich auch die oder eine Abiturrede gehalten hatte. (Die Erinnerungen meiner Mitschüler dazu sind inhaltlich aber gespalten.) 

Letztes Jahr bei einem Stehrumchen im Rio-Filmpalast musste mich Rainer Maria Schießler, der am Wittelsbacher Gymnasium die ganze Zeit in Parallelklassen und -kursen verbracht hatte, erst daran erinnern. Dass ich die Rede gehalten hätte. Ein Sakko getragen hätte. Am Revers statt einer Blume ein Foto mit einem von oben fotografierten vollen Papierkorb. 

Zuerst soll ich um eine Gedenkminute für den einzigen von uns gebeten haben, den man durchfallen ließ. Wofür sich alle Schüler erhoben. Anschließend soll ich Schießler zufolge „eine Münchner Boulevardzeitung“ (die „Abendzeitung“) zitiert haben, die wenige Tage zuvor Sepp Maiers Abschied vom FC Bayern mit der Schlagzeile „Servus Sepp“ begleitete.

Und so verabschiedete ich mich angeblich, ausdrücklich die Zeitung zitierend, von unserem Oberstudiendirektor Josef Weisenberger mit einem „Servus Sepp“, das ihn in Rage versetzt hätte. (Uns verband eine herzliche Abneigung, seitdem ich ihn in der von mir gegründeten jugendeigenen Schülerzeitung im Sinne Michel Foucaults mit einem Gefängnisdirektor verglichen hatte.)

Weisenberger soll wutentbrannt die Abiturzeugnisse auf den Boden geschmissen haben, die wir nicht verdient hätten, und die Halle verlassen haben.

In der WhatsApp-Gruppe unseres Abiturjahrgangs meinte auch ein weiterer Mitschüer: „Deine geniale Rede mit Servus Sepp am Ende vergess ich nie.“ Dem widersprach dann aber Christian Stolberg aus unsrem Jahrgang: „Sorry, das mit 'Servus Sepp' war ich (war ein Zitat einer Abendzeitungs-Schlagzeile zum Abschied von Sepp Maier).“ Wie gesagt, ich selbst kann mich so oder so überhaupt nicht daran erinnern.

Heute Abend erhält Sepp Maier – in Anwesenheit Rainer Maria Schießlers – beim Bayerischen Sportpreis in der BMW-Welt den Persönlichen Ehrenpreis des Ministerpräsidenten. Und obwohl ich als Blauer keine Roten mag, freue ich mich aus persönlichen Gründen in dem Fall doch auf die Veranstaltung. (Als Flüchtling rumänischer Herkunft bin ich ohne familiäre Bindung an irgendeinen deutschen Fußballverein aufgewachsen. Und so entschied ich mich, obwohl Münchner, aus freien Stücken für Borussia Mönchengladbach und Spieler wie Günter Netzer, Jupp Heynckes, Wolfgang Kleff und Rainer Bonhof. Der FC Bayern kam für mich nicht in Frage, weil an meiner Schule alle Arschlöcher Bayernfans waren. Meine Leidenschaft für Sechzig kam erst, als ich erwachsen war.)


Montag, 7. Oktober 2024

Wochenplan (Updates)

Expo Real / Messe; Verhandlung Gütetermin der fristlosen Kündigung der Betriebsrätin Nelli Birks durch die Flughafen-Tochter Eurotrade / Arbeitsgericht; Bürgerforum Schwabing / Seidlvilla; Münchner Kinopremiere von Andreas Dresens „In Liebe, eure Hilde“ in Anwesenheit der Schauspielerinnen Liv Lisa Fries und Lisa Wagner sowie der Drehbuchautorin Laila Stieler / Neues Maxim & City; David Dietls „Berlin Bouncer – Die Macht der Nacht“ mit Sven Marquardt, Frank Künster & Smiley Baldwin / 3sat; Konstituierende Sitzung des Verbandsgerichts / Bayerischer Journalisten-Verband; Barbara Vinken: „Mode queert“ / Sub; Vorstellung des Programms der Stadt-nach-Acht-Konferenz / Musikkantine Augsburg; Pressekonferenz von Pro Quote und Bundesfamilienministerin Lisa Paus: „Führungsfrauen in den Medien: Der harte Weg nach oben – Eine qualitative Studie weiblicher Karrierebiografien im Journalismus“ / Haus der Bundespressekonferenz; Staatsempfang anläßlich des 100-jährigen Bestehens der freien Wohlfahrtspflege / Kaisersaal der Residenz; rodeo Festival für Tanz, Theater und Performance / Hoch X; Robert Altmans „McCabe & Mrs. Miller“ mit Julie Christie, Warren Beatty, Shelley Duvall, Keith Carradine u. a. (Foto) / Filmmuseum; Konferenz AI@Work / Technische Universität; Eröffnungsparty des Prinz-Eugen-Buchladens; Pressegespräch Stefan Seffrin: „Der Psychonaut“ / Bayerisches Nationalmuseum; Vernissagen „Deutsche Minderheit in Rumänien“ / Haus des deutschen Ostens, Uta Alexander & Ele Kittl / Gagalerie Ecco Meineke, Leon Boden, Yaser Bashir, Fabian Beger & Roman Toulany: „Die vier Säulen“ / Bezirksdirektion Zurich, „Ecstatic Examen“ / Akademie der Bildenden Künste, Kiddy Citny: „Berliner Freiheit in Schwabing“ / Galerini und „Zeitfragmente“ / Franz-Marc-Museum; „100 Songs“ – Live-Hörspiel mit Musik / Werk*raum; Art Tech Prize & Conference; Underdox-Filmfestival / Filmmuseum, Werkstattkino & Theatiner Filmkunst; Big Brother Awards / Hechelei Bielefeld & Livestream; Deutsche Meisterschaft in Wellenreiten / Surftown; Belarussisches Kulturfestival Minsk x Minga / Amerikahaus, Bellevue di Monaco, Südstadt, Einstein Kultur und Lehmkuhl; SZ Nacht der Autor*innen; Weltpremiere „Woodwalkers“ / Mathäser; Bayerischer Sportpreis / BMW-Welt; Sabin Tambrea liest aus „Vaterländer“ / Isarphilharmonie; Mixology Awards / Grand Hyatt Berlin 

Dienstag, 1. Oktober 2024

Fundsachen (45): Aenne Burda Offenburg

Heute vor 25 Jahren war mein erster Arbeitstag bei Aenne Burda. Nachdem ich in Berlin schon die erste Testausgabe von „Sista“, einer neuen Zeitschrift für weibliche Teenager, als Subunternehmer produziert hatte, zog ich mit meiner Entwicklungsredaktion nach Offenburg. Gewohnt habe ich natürlich in Straßburg, etwa eine halbe Stunde mit der Bahn entfernt.

Während auf der anderen Straßenseite der neue fünffingrige Medien-Park aus dem Boden gestampft wurde, arbeitete ich noch im alten, von Egon Eiermann entworfenen Gebäude und war dann dort irgendwann der letzte Nutzer des Wachspatronendruckers und der Stechuhr, während alle anderen schon umgezogen waren. 

Eine zweite Testausgabe durfte ich noch entwickeln, dann wurde mein Team zu „Vivi@n“ abkommandiert, während ich im alten Burda-Moden-Bau als eine Art Frühstücksdirektor allein zurückblieb. Aenne Burda habe ich nie getroffen. Und nach einem Jahr kündigte ich und zog nach München.