Freitag, 6. April 2007

Basic schlägt BILDblog

Wie Kraut und Rüben kommt mir die Zusammenstellung der deutschen Webcharts des Mr. Wong vor. Aber trotzdem interessant, daß Basic auf Platz 28 steht, während der BILDblog erst auf Platz 43 folgt, noch hinter ernster Konkurrenz wie dem vorleser.net. (Meine große unerfüllte Liebe steht auf Platz 49.) Die Top 3 sind übrigens Wikipedia, Spiegel Online und Heise.

Donnerstag, 5. April 2007

Abrakebabra

Auf den genius loci war Verlaß. Schließlich machen mir die Pressemädels der Münchner Kammerspiele das Leben und vor allem die Arbeit nicht gerade leicht. Der letzte gelungene Abend, den ich in dem Kammerspiel-Komplex hatte, liegt schon lange zurück. Das für die Premierenfeier vorgesehene Blaue Haus ist die reinste Servicewüste. Aber wenn schon mal ein rumänisches Stück Premiere hat, nehme ich vieles in Kauf.

Erste Überraschung: Obwohl die Theater-Homepage den Abend als ausverkauft meldete, bekam ich bei München Ticket, die meines Erachtens auch die Theaterkasse der Kammerspiele betreuen, problemlos noch zwei Karten für die Premiere von „Kebab“. Regie führte Barbara Weber, eine unverschämt attraktive Schweizerin, die mit ihrer Inszenierung des russischen Stücks „Sauerstoff“ letztes Jahr nicht nur bei mir für viel Begeisterung gesorgt hatte.

Gianina Cãrbunarius Geschichte setzt sie dagegen total in den Sand und macht aus dem intensiven Drama dreier Exilanten zwischen Prostitution, Porno und Werbebranche eine schrill-laute Micky-Maus-Nummer gnadenlos oberflächlich chargierender Pappnasen. (Während die Schaubühne das gleiche Stück letzte Woche als brechtsche Tiefkühlkost präsentierte.)

Gianina, die mir ein Bier ausgab, gewann nicht nur deshalb dem Abend durchaus Positives ab. Denn während man in Frankreich beispielsweise werkgetreu ganz im Sinne der Autorin arbeite, würde in Deutschland gern umgeschrieben und frontal gegen das Werk inszeniert werden. „Abrakebabra“, um eine der wunderbaren Wortschöpfungen Gianinas zu zitieren – mal sehen, was die Bühnenmagiere hervorzaubern. Das sei doch für sie viel spannender und überraschender, als immer nur ihr eigenes Original zu sehen.

Wahrscheinlich ebenso skurril wie das Spektakel, das sich uns während der Premierenfeier mit den schlechtesten DJs der Welt auf der Tanzfläche darbot:





Gianina mußte dann in aller Herrgottsfrühe mit der S-Bahn zum Flughafen, um rechtzeitig zum Osterfest wieder in Rumänien zu sein. Aber diesen Sommer kehrt sie für ein Filmprojekt nach München zurück.

Fast-Food-Appetizer

Vor der Premiere von „Kebab“, dem neuesten Stück meiner Landsmännin Gianina Cãrbunariu, war ich gestern noch schnell einen Happen essen. Und zwar passenderweise im Cosmogrill, eine der aktuellen Münchner In-Adressen, die so gern von Frauenzeitschriften gehypet werden. Das Konzept klingt auch verlockend. Frisch zubereitete Burger & Currywürste, bis 3 Uhr früh. Am Wochenende sogar bis 6 Uhr früh. Probiert habe ich den Lammburger mit Erdnuß-Curry-Salat und Aprikosen-Zwiebel-Chutney von der Tageskarte. Der stolze Preis für das trockene Sesam-Bun, unter dem sich wohl irgendwo auch der „Salat“ versteckte: 8,50 Euro.

Burda-Rebellen

Ist Heiko Hebig möglicherweise ein Hafenstraßen-Sponti auf dem langen Marsch durch die Institutionen oder verbirgt sich hinter dem schönen Marcel in Wahrheit einer der 1,4 Prozent Münchner, die PDS gewählt haben?

Jedenfalls schmuggelt ein Entwicklungsteam von Burda immer wieder mal ein „Rebelog“ zwischen die Daimler-Chrysler-, O2- und anderen Anzeigenkunden-Logos seiner bei YouTube, Sevenload, MyVideo oder MySpace geposteten „Celibrity Culture“ Clips.




Die passende Homepage hat sich Heiko Hebig für Hubert Burda Media auch längst gesichert.

Mittwoch, 4. April 2007

Leere re:publica-Versprechungen

Da müsst ihr jetzt durch, denn in den letzten drei heißen Wochen vor der re:publica wird es hier immer wieder Hinweise zur Konferenz geben“, schrieb Johnny Häusler am 23. März im Spreeblick. Und seitdem nun schon zwölf Tage lang kein Wort mehr. (Zumindest nicht in den Anreißern, denn ich lese wirklich nicht jeden Beitrag vollständig.)

Gibt's nichts zu berichten? Wohl kaum, denn im re:publica-Blog überstürzen sich die Neuigkeiten. Zoff? – aber bitte, Spreeblick präsentiert schließlich das Ganze. Also wohl nur keine Zeit, ob all der Vorbereitungen, oder?

Boul Mich, Juans-les-Pins & St. Moritz

Mir heute statt „Bunte“, „Gala“ oder „Vanity Fair“ mal Peter Sarstedts „Where do you go to my lovely“ gegönnt.



You talk like Marlene Dietrich and you dance like Zizi Jean-Maire.
Your clothes are all made by Balmain and there's diamonds and pearls in your hair.
You live in a fancy apartment off the Boulevard St. Michel
Where you keep your Rolling Stones records and a friend of Sasha Distel.
You go to the embassy parties where you talk in Russian and Greek
And the young men who move in your circles, they hang on every word you speak.


But where do you go to my lovely... when you're alone in your bed.
Tell me the thoughts that surround you. I want to look inside your head.

I've seen all your qualifications that you got from the Sorbonne
And the painting you stole from Picasso. Your loveliness goes on and on.
When you go on your summer vacation, you go to Juan-les-Pins
With your carefully designed topless swimsuit
You get an even suntan on your back and on your legs.
And when the snow falls you're found in St. Moritz with the others of the jet set.
And you sip your Napoleon brandy, but you never get your lips wet.

But where do you go to my lovely... when you're alone in your bed.
Tell me the thoughts that surround you. I want to look inside your head.

You're in between twenty and thirty, a very desirable age.
You're body is firm and inviting, but you live on a glittering stage.

Your name it is heard in high places. You know the Agha Khan.
He sent you a race horse for Christmas and you keep it just for fun, for a laugh, aha aha.
They say that when you get married, it will be to a millionaire.
But they don't realize where you came from and I wonder if they really care, or give a damn.

But where do you go to my lovely... when you're alone in your bed.
Tell me the thoughts that surround you. I want to look inside your head.

Ah, remember the back streets of Naples, two children begging in rags
Both touched with a burning ambition to shake off their lowly-born tags, so they try.
So look into my face Marie-Claire and remember just who you are.
Then go and forget me forever
But I know you still bear the scar deep inside, yes, you do.

Ah, I know where you go to my lovely... when you're alone in your bed.
I know the thoughts that surround you, cause I can look inside your head.

Montag, 2. April 2007

Atomic läßt es strömen

Heute abend überträgt der Münchner Atomic Club zum ersten Mal eins seiner Konzerte als Live-Stream online: Auf der Bühne steht die dänische Band Dúné, die auf MySpace recht flott daherschrammelt. Als Vorband treten die Nürnberger von My New Zoo an. Schade, daß das Atomic nicht schon bei Pete Dohertys Geheimkonzert gestreamt hat...

So muß es sein

Sonst muß ich oft Leser zur Bloglektüre zwingen.

Aber gestern hat offenbar Ariadne von allein reingeguckt, denn als wir uns zum Interview trafen, wußte sie, wie ich aussehe und daß ich zuvor ein Vorstellungsgespräch gehabt hatte...

Und eben rief mich Franziska an. Sie hätte zufällig meinen Blog entdeckt und gelesen, daß ich in Berlin wäre. Ob wir uns treffen könnten? Sitze nur leider schon wieder im Arabellapark und an der Ariadne-Geschichte.

Kummerknut kommt tatsächlich!

Wie mir Claudia Limmer von der Heyne-Pressestelle soeben versichert hat, handelt es sich um keinen Aprilscherz: Tom Kummer wird tatsächlich einen Interviewband mit cute Knut fabrizieren. Mal sehen, wo er diesmal abschreibt: „Pu der Bär“, „Dschungelbuch“ oder „Der kleine Eisbär“?

Denn der offensichtlich selbstgestrickte erste Appetithappen in der gestrigen „BZ“ war recht uninspiriert...

Sonntag, 1. April 2007

Kummerknuts erster Streich

Abrundung eines zeitgemäßen Aprilscherzes oder Vorgeschmack auf eine besonders abgeschmackte Rehabilitation Tom Kummers? Die Berliner „BZ“ veröffentlichte heute einen ganzseitigen Vorabdruck von Kummers Interview mit cute Knut.




Wirklich lustig und mit trauriger Sicherheit kein Aprilscherz ist dagegen das Interview des heutigen „Tagesspiegels“ mit dem Direktor der beiden Berliner Tiergärten, Bernhard Blaszkiewitz. Auf den Vorwurf, es gäbe in der Friedrichsfelder Tierpark-Cafeteria nur ein sehr überschaubares Salatbuffet, erwidert er:

„Wer Vegetarier ist, ist selber schuld. Dafür habe ich wenig Verständnis. Der Mensch ist physiologisch nicht auf ausschließlich vegetarische Ernährung ausgelegt. Wer ohne tierisches Eiweiß auskommt, tut seinem Körper nichts Gutes. Ich bedauere auch diese Leute, die morgens Vogelfutter fressen. Wenn das der liebe Gott gewollt hätte, hätten wir einen Schnabel.“


Diesen kundenorientierten Ton erwarte ich vom Leiter zweier Berliner Sehenswürdigkeiten, die vom Publikum leben.

Turi im Ausverkauf

Wie die „Welt am Sonntag“ heute meldet, wird die „Vanity Fair“ ihren Blogbereich verdoppeln. Nachdem Chefredakteur Ulf Poschardt bereits seinen alten Kumpel Rainald Goetz bloggen ließ, holt jetzt Online-Chef José Redondo-Vega seinen Spezi Peter Turi, der für den Jahrmarkt über die eitle Medienbranche berichten soll. Wer seine Klicks manipuliert, der bloggt auch für die „Vanity Fair“, fiel einem Freund von mir dazu spontan ein.

(Foto: Marc/Flickr)