Mittwoch, 6. Juni 2007

Blog-Karneval an der Axel Springer Akademie

Am Freitag hält die liebe Kollegin Ruth Schöllhammer an der Axel-Springer-Akademie ein Seminar über Blogs, Foren und Community. Damit die angehenden Studenten merken, was Sache ist, sollen sie gleich selber „Chancen, Risiken und Nebenwirkungen bloggender Journalisten“ live erleben und sich zwischen 14 und 15 Uhr beim Blog-Karneval mit Statements von Zweinullern wie „Süddeutsche“, „Augsburger Allgemeine“, El Rep, Turi, „Kicker“ und Content-Klauern wie jetzt.de beschäftigen.

Homer Erectus

Natürlich ist der Simpson-Roboter ein Hingucker. Und selbstverständlich ist es clever, diesen Homersapien Mitte Juli, rechtzeitig vor dem Kinostart des Simpsons-Films, auszuliefern. Aber Homer als rappende Kampfmaschine finde ich so schwachsinnig wie wenn man Donald Duck ein Centerfold widmen würde oder Obelix für Slimline werben sollte.

G8-Kummerkasten

In Rostock hart angefaßt, auf dem Weg nach Heiligendamm grundlos durchsucht, vielleicht sogar zuvorkommend behandelt worden oder in die süße Polizeibeamtin mit dem Pferdeschwanz verliebt? Die gar nicht so rückständigen Vollstrecker in Meck-Pomm freuen sich über jedes Online-Feedback.

Turi 2.1: Medienbarde in neuem Gewand

Alles neu macht der Mai. Vor seinem Urlaub hat Peter Turi den neuen Look seines Medienblogs offenbar schon einmal testweise online gestellt. Nächste Woche wird es dann ernst.

Dienstag, 5. Juni 2007

Megan statt Muttertier

Täglich drei Pressevorführungen, die ich weiß Gott nicht alle mitnehme, heute zum Beispiel die Neuverfilmung von Walsers „fliehendem Pferd“ mit Katja Riemann, Ulrich Tukur und Ulrich Noethen, und danach „Shrek der Dritte“, beide nicht unangenehm, zumal ich nichts besonderes erwartet habe, aber im Nachhinein, mit wachsendem Abstand, auch nichts Bemerkenswertes. Jeden Tag zig Filme. Und ich kann nicht einmal sagen, ob „Transformers“ bereits uns Journalisten gezeigt worden ist oder nicht, weil ich mit dem Titel nicht viel verband und gar nicht erst reingegangen wäre. Bis nun plötzlich Basic davon anfing, aber was weiß ich, inwieweit Roberts Filmgeschmack mit meinem übereinstimmt? Aber da oft eins zum anderen kommt, heute eben auch heiße Bilder der Hauptdarstellerin Megan Fox bei Egotastic! So langsam werde ich scharf auf den Streifen. Scheint schließlich doch aufregender zu sein denn Katja Riemann als masturbierendes Muttertier am Bodensee.

(Foto: Robert Zuckerman/DreamWorks LLC and Paramount Pictures)

Bacău-Beats

Daß die besten DJs aus London, Paris und Berlin schon lange in Rumänien auftreten – geschenkt! Aber inzwischen sind auch rumänische Turntablestars in den westlichen Clubs begehrt. Und ich rede nicht von DJ Shantel mit seinem Balkan-Sound, sondern von internationaler Mucke. Freitag legt der 22-jährige, in Bacău geborene DJ Raresh in der Roten Sonne auf.

Videogrüße in vier Schritten

Werde ich nur älter oder nehmen die Hardware-Entwicklungen an Rasanz zu? Denn mein PowerBook ist gar nicht so alt, aber ich sehe damit zusehends alt aus. Bei Joost kann ich beispielsweise mangels Intel-Prozessor nicht mitmachen. Und jetzt kommt mit Mailemotion eine narrensichere Methode, auf die Schnelle Videogrüße zu verschicken, doch mein Mac ist noch die letzte Generation ohne eingebaute Webcam. Dabei hätte das mein Sexleben so sehr aufgepeppt...

(via Intruders TV)

Die Mühlen der Justiz

Am letzten Samstag des Jahres war ich Zeuge einer recht unwirschen Polizeiaktion im Münchner Hauptbahnhof. Nun lag heute die Ladung als Zeuge im Strafprozeß bei mir im Briefkasten, denn ich hatte sicherheitshalber der Begleiterin des Festgenommenen meine Daten hinterlassen. Am Dienstag, dem 26. Juni, muß ich ab 9.30 Uhr in Saal A 22 des Justizgebäudes an den Nymphenburger Straße aussagen. Vielleicht erfahre ich bei der Gelegenheit auch, was BND oder Verfassungsschutz so über mich gesammelt haben, denn wahrscheinlich werden Staatsanwaltschaft oder Polizei versuchen, meinen Wert als Zeuge ins Zwielicht zu rücken. Wie schon vor einem halben Jahr vermutet, hat der Festgenommene ein Verfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte am Hals.

Poet Peter

Nach einer eher drögen, stark nachrichtenorientierten Zeit auf seiner eigenen Website und – inzwischen gänzlich gelöschten – Irrläufen im neuen Deutschland nähert sich Turi wieder alten Qualitäten und dichtet über das diesen Monat zumindest in den USA endlich erhältliche iPhone: „Tastaturen sind dann out, stattdessen gibt's einen Bildschirm, der so berührungsempfindlich ist wie ein verliebter Teenager und ebenso prompt auf bestimmte Gesten reagiert.“

Montag, 4. Juni 2007

Regiestab

Manche Regisseure Produzenten, Regisseure, Kameramänner, Schauspieler... besitzen ein Ego, als ob sie den größten Schwanz der Welt in der Hose hätten. Aber freut Euch nicht zu früh, Mädels, Eli Roth, Regisseur der Splatterfilme „Hostel“ und „Hostel 2“, hat sich auf diesem Bild des Horror-Marketing-Profis und Gelegenheitsfotografen Tim Palen bei der Special-Effects-Abteilung bedient. Wenn ich mich nicht täusche, lugt rechts sogar die Unterhose vor...

(via Defamer)

Nomen est omen

Die schlechteste Vorband meines Lebens habe ich letztes Jahr bei Art Brut im Atomic erlebt. Nur daß ich in der „Pause“ bemerkte, daß das gar keine Vorgruppe, sondern der Hauptact gewesen war. Ich muß ja nicht jeden Hype mitmachen. Daher dürfen sie heute abend, wiederum im Atomic, auf mich verzichten.

(Foto: Joe Dilworth/EMI Music Germany)

Filmfest-Astrologie

Heute gab das Münchner Filmfest das Programm seines 25. Jubiläumsfestivals bekannt, morgen irgendwann dürften die Infos online sein, und da ich bisher von den neuen Produktionen nur einen einzigen der Filme bereits gesehen habe, den netten, aber nicht weiter aufregenden russisch-schweizerischen Thriller „La traductrice“, nenne ich vorläufig einige meiner Hoffnungsträger.

Selbst Abel Ferraras schlechten Werke besitzen mehr cojones und Herzblut als die besten Filme vieler anderer Regisseure, deshalb freue ich mich ganz besonders auf „Go Go Tales“ (Foto), zumal Asia Argento darin mitspielt. Die explosivste Paarung seit Nitro & Glyzerin.

Der Ermordung George W. Bushs widmet sich die Dokufiktion „Death of a president“.

Adolf Winkelmanns heftig umstrittener Fernsehzweiteiler „Contergan“ ist zumindest angekündigt – die Vorführung hängt aber noch von diversen Gerichtsentscheidungen ab.

Trash & Tradition: Aus den peruanischen Anden kommen vier von Indios produzierte Amateurhorrorfilme mit Titeln wie „Der Fluch der Jarjachas – Inzest in den Anden“.

Den alltäglichen Abgründen von Hollywoodlegenden gehen die ungewöhnlichen Dokumentationen „Brando“ und „Lynch“ nach.

Für alle Münchner Pflicht, nein sehnsüchtige Kür: Die Wiederaufführung von Rudolf Thomes „Rote Sonne“. Nie waren Uschi Obermaier und der Starnberger See schöner.

Und natürlich steht der Gewinner des Filmfestivals von Cannes, Cristian Mungius „Vier Monate, drei Wochen und zwei Tage“ ganz oben auf meiner Liste.

Der Online-Kartenvorverkauf startet ebenso wie die Pressevorführungen nächsten Montag. Dann mehr zu den zwischendurch gesehenen Filmen.