Dienstag, 11. Juli 2023

Der letzte Mann – Akko, Kloreiniger in der Münchner Milchbar

„Allah est au contrôle“, salopp übersetzt: Gott hat’s im Griff. Akkos Credo in seinem WhatsApp-Profil. Ist es ein Glaubensbekenntnis? Sein Lebensmotto? Oder vielleicht die Geheimformel, wie man eine Nacht, viele Nächte, jede Nacht im Münchner Partyleben übersteht, ausfüllt, das Beste draus macht. Nicht als Gast. Nicht als Türsteher, Barcrew oder DJ, um deren Gunst alle buhlen. Sondern dort, wo’s ernst wird, auf den Toiletten. Viermal die Woche arbeitet Akko als Klomann in der Milchbar. Ab 22 Uhr. Bis in den Vormittag hinein. 
„Der letzte Mann“, so betitelte Regiegenie Friedrich Wilhelm Murnau („Nosferatu“) 1924 sein Meisterwerk (vollständig auf YouTube zu sehen), in dem Stummfilmstar Emil Jannings einen Hotelportier spielte, der aus Altersgründen zum Toilettenmann degradiert wird. Damals eine Demütigung, die so groß war, dass der Ort des Geschehens, die Hoteltoiletten, als „Stätte seiner Schmach“ überhaupt erst in der Mitte des Films gezeigt wurden. Und selbst dann wagte sich die Kamera nur bis zum Waschraum. Der Rest blieb tabu. 
Akko ist der letzte Mann, aber auch der erste Mann. Von Schmach keine Spur. Wenn die Milchbar aufsperrt und noch nicht mal die Barcrew vollzählig ist, faltet er schon die ersten seiner bis zu 500 Handtücher, die er jede Nacht bereit legt. Es sind noch nicht viele Gäste da, aber die meisten von ihnen statten Akko als erstes einen Besuch ab. Ein schnelles Hallo, die Begleitung kurz vorstellen, die Hände waschen, sich aus Akkos Schatzkammer ein Parfüm reichen lassen, um sich einzunebeln. Noch kann man bei ihm den besten Eindruck hinterlassen. Noch sind die Gäste nüchtern. Im Laufe der nächsten Stunden wird sich das ändern. 
Natürlich bepissen sich im Nachtleben manche volltrunkene Gäste auch am Tresen oder kotzen vor der Tür. Dort ist es ihnen aber peinlich, und sie lassen sich selbst als Stammgäste dann vielleicht ein paar Wochen nicht mehr blicken. Auf den Clubtoiletten geht alles. (Nur Sex und Drogen sind in der Milchbar tabu, weshalb an jeder Klotür mit drohendem Hausverbot davor gewarnt wird, die Kabinen zu zweit zu betreten.) Auf dem Klo entleert sich jede Körperöffnung wie selbstverständlich. Blut, Schweiß und Tränen sind Alltag. Niemand macht viel Aufhebens drum. Man kann so viel Körperlichkeit eklig finden oder aber auch intim. So nah wie das Toilettenpersonal waren einem sonst höchstens die Eltern, als man noch Kleinkind war, oder werden die Pfleger*innen sein, sobald man inkontinent ist. Akko ist ganz nah dran.
„Am schlimmsten sind die Frauen“, weiß er und bestätigt damit, was auch sonst viele Gastroprofis erzählen. So schrecklich die daneben zielenden Stehpinkler unter den Kerlen auch sein mögen. Hardcore geht’s in der Frauentoilette zu, und sei es auch nur, weil viele Frauen Alkohol schlechter vertragen und sich dann abrupt wieder davon trennen. Dann übergeben sie sich beileibe nicht nur ins Waschbecken oder in die Kloschüssel, sondern auch auf den Boden, an die Wände oder quer durch die Klokabine. Das wegzuputzen, immer wieder, ist nicht jedermanns Sache. 
Es gibt im Nachtleben mürrische Kloleute und schüchterne. Manche drohen mit dem Wischfeudel, wenn man nicht nah genug am Pissoir steht, oder lassen einen erst aus dem Klo, wenn man sich die Hände gewaschen hat. Es gibt unter ihnen Selbständige, Minijobber, Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte. Manche arbeiten die eine Nacht in einer Clubtoilette und sonst im Münchner BMW-Werk. Andere tags als Kinderbetreuer, Altenpfleger und nachts unter Ravern. Sie sind katholisch, muslimisch oder Atheisten. Manche recken einem ostentativ die Trinkgeldschüssel entgegen, andere sind so schüchtern, dass man ihnen hinterherhasten muss, um ihnen etwas Geld in die Hand zu drücken. 
In einem Punkt gleichen sie sich aber fast alle: Kaum eine*r von ihnen will mit Foto und Namen gezeigt werden. Während ihre Arbeitgeber*innen, die Clubbesitzer*innen, keine Angst vor möglichen Enthüllungen über die vermeintlichen Schattenseiten des Nachtlebens haben, sondern sich vielmehr wünschen, dass die „Toiletten-Fee“, „die wenig beachteten Personen der Nacht“ endlich die Aufmerksamkeit erhielten, die sie verdienten. 
Akko dagegen steht zu seiner Arbeit. Man darf ihn sich als glücklichen Klomann vorstellen, nicht schicksalsergeben, sondern einer, der Nacht um Nacht sein Schicksal packt, annimmt und und mit einem ansteckenden Lachen das Beste daraus macht. 1962 im westafrikanischen Benin geboren (die sechzig Jahre sieht man ihm nicht an), handelte er zuletzt mit Handys, bevor er schließlich nach Deutschland migrierte. Auf welchem Weg? Das ist das einzige, worüber er nicht reden mag. Erst Magdeburg, dann die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber in Halberstadt und schließlich, eher zufällig, München. Seine damalige Frau, eine Togolesin, arbeitete als Klofrau in der alten Milchbar, auf der anderen Seite der Sonnenstraße. Akko half manchmal aus, und als sie den Job aufgab, übernahm er 2010 die Position. Und gründete sein Reich. 
In einem Club gibt es fast so viele Reiche wie in „Game of Thrones“. Das Reich der Barleute hinter dem Tresen. Das Reich der DJs in ihrer Kanzel. Das Reich der Garderobieren in ihrem Kabuff. Das Reich der Türsteher mit den unsichtbaren Mauern ihrer Autorität. Akkos Reich ist offen, jede*r ist willkommen. Und seit dem Umzug der Milchbar 2013 über die Straße nicht mehr irgendwo versteckt in einer Sackgasse, sondern unmittelbar an der Tanzfläche. 
Während man in den anderen Reichen dazugehören, wahrgenommen, Stammgast sein will, erübrigen sich die Spielchen der Coolness bei Akko. Denn er spielt sie auch nicht. „Um auf dem Klo zu arbeiten, musst Du mit dem Herzen dabei sein. Ohne Herz geht es nicht.“ Und diese Herzlichkeit zeichnet ihn aus. Sein Lachen. Seine Lebensfreude. Seine Freundlichkeit. Seine offene Art. Ohne je unterwürfig zu werden. Es ist sein Reich, er macht die Regeln, und wer sich respektlos benimmt, wie etwa manche junge Kerle, und eigentlich auch nur junge Kerle, der bekommt es mit den Türstehern zu tun. Akko könnte das auch selbst erledigen, er trainiert jeden Tag daheim, aber diese Schmutzarbeit überlässt er den Profis. 
Rausschmeißen kann jeder. Aber die Gäste pampern, mit einer unwiderstehlichen Freundlichkeit anstecken und dabei die lange Nacht hindurch die Toiletten makellos sauber zu halten, immer wieder aufs Neue, das ist eine Sisyphosarbeit. Alle fünf Minuten wischt er die Toiletten, selbst wenn nichts los ist. Und wenn der Laden voll ist, ist es für Akko zwar die „Katastrophe“, Stress pur. Aber er freut sich für seine Chefs, dass der Laden voll ist, wünscht es ihnen so oft wie möglich, und macht dann eben das beste daraus. Herr seines Schicksals. Und immer am Wischen. „Wenn die Leute sehen, dass ich wische, gibt es Trinkgeld.“ 
Aber nicht von allen. Mit dem Trinkgeld ist es wie mit dem Zustand der Toiletten. Auch da unterscheiden sich Männer von Frauen. Die Kerle sind großzügig. Die Mädels streicheln, umarmen, knutschen, herzen Akko. Und sind mit dem Geld knauserig. Amore statt Euro. „Ohne Männer kein Trinkgeld“, sagt er. Dabei bessert er damit keineswegs sein Gehalt auf. Das ist auch so zu seiner vollsten Zufriedenheit. Ordentlicher Stundenlohn. Nachtzuschlag. Lange Schichten. Mit dem Trinkgeld füllt er seine Schatztruhe auf: Kaugummis, Lollis, Ohropax, Präservative, Tampons und was man als Herrscher der Toilette sonst noch als milde Gaben kostenlos verteilt. 
Die Milchbar ist mehr als nur ein Arbeitsplatz, sie scheint für Akko alles zu sein: Die Schule, in der er Deutsch gelernt hat. Seine neue Heimat. Sein Leben. Sein Unterhaltungsprogramm. Seine Wahlverwandtschaft. Die meisten Gäste kennt er, und sie grüßen ihn wie einen Freund und meinen das nicht nur im Vorübergehen, bevor und nachdem sie sich erleichtert haben. Sie geben sich verbindlich, stecken ihm ihre Visitenkarte zu, laden Akko ein, sie zu besuchen. Was er nie machen wird. „Ich gehe nie aus, die Arbeit ist mein Vergnügen, ich amüsiere mich mit den Gästen.“ 
Aber auch nur während der Arbeit, nur in seinem nächtlichen Reich. Wenn er vormittags die Milchbar verlässt, seine Schicht vorbei ist, geht es in den Münchner Osten, nach Hause. Er betet, isst, legt sich schlafen, trainiert nach dem Aufstehen mit seinen Hanteln. Es gibt dann noch etwas Liebe, wie er mit einem Grinsen erzählt. Aber im Grunde erholt er sich tagsüber von den langen, sich ständig wiederholenden Nächten in der Milchbar. Bereitet sich auf die nächsten Schichten vor. 
Und das noch weitere sieben Jahre. Bis zur Rente. Wichtige Jahre, in denen er nicht nur für sich sorgt. Denn daheim, in Benin, hat Akko noch seine echte Familie. Seine Mutter, eine Schwester, eine Tochter, Verwandte, denen er regelmäßig Geld schickt und die er jeden November besucht, wenn München herbsttrüb am ungemütlichsten ist. Aber davon bekäme Akko eh nicht viel mit, in einem Leben, das nachts in der Milchbar abläuft und tags überwiegend in seinen vier Wänden. Und dennoch muss man ihn sich als glücklichen und dankbaren Menschen vorstellen. Jeden Tag und jede Nacht aufs Neue.

Eine Version dieses Artikels erschien in der 20. Ausgabe von „Mucbook“ im Juni 2023.

Montag, 10. Juli 2023

Wochenplan (Updates)

„Kein Freifahrtschein für die (neue) Gentechnik!“ – Protestkundgebung im Rahmen der Aktionswoche Bio für Alle / Europäisches Patentamt; Designcamp Paketposthalle / Backstage; Cheers #25 / Fat Cat; Verleihung der Ehrenbürgerrechte an Doris Dörrie / Altes Rathaus; Verleihung des Literaturpreises der Landeshauptstadt München an Dagmar Leupold / Literaturhaus; Code Jahrestagung / Universität der Bundeswehr; Pressekonferenz zu den Filmkunstwochen / Leopold-Kinos; Jahresempfang des Erzbistums München und Freising / Kardinal-Wendel-Haus; Verleihung des Arbeitsstipendiums des Freistaats Bayern 2023 für literarische Übersetzerinnen und Übersetzer an Andrea O‘Brien mit anschließendem Werkstattgespräch zur Erstübersetzung des Romans „Unsettled Ground“ mit Verleger Lars Claßen und Lesung / Literaturhaus; Special Preview „Mission Impossible: Dead Reckoning“ / Cinema; Verleihung von LaMonachia – Münchner Wirtschaftspreis für Frauen / Silbersaal im Deutschen Theater; Benefizveranstaltung 20 Jahre Gesellschaft macht Schule / Küche im Kraftwerk; Vernissagen Luisa Banov, Claudia Barcheri, Eike Berg, Heiko Börner, Jette Hampe, Barbara Herold & Florian Huth: „Wastelands“ / Platform, Fotodoks / Lothringer 13, Frauke Zabel: „Die Palmen sich wie folgt gruppieren“ / Maximiliansforum, Alexi Tsioris: „Bauen Brauen Sauen“ / Jahn und Jahn, Anna Lena Keller & Neringa Vasiliaskaitè: „Blind Date“ / Empfangshalle, „Lützer Art – Die Kunst aus der Besetzung“ / Gabriele Space und Stephanie Anna Jauss & Moritz Gauger: „Experimente“ / Orangerie; Eröffnung des LabCampus; Eröffnungsfeier des Helmholtz Pioneer Campus; Podiumsdiskussion „Globale Klimagerechtigkeit“ mit Thomas Lekan, Eleonora Rohland, Kirsten Schmalenbach und Simone Müller / CAS; Tania Favela liest aus „streifen fernen lichts“ / Café Bellevue di Monaco; Premiere von Jan Philipp Weyls „Running Against the Wind“ / Rio Filmpalast; Pressekonferenz Spielart Theaterfestival / Fat Cat; Pressetermin Sausalitos Beach / Moosburg; Iranisches Filmfestival / HP8; „Innenstadt weiterdenken“ / PlanTreff; Jahresempfang der Industrie- und Handelskammer; Sommerfest „Brilliantfeuerwerk“ / Valentin-Karlstadt-Musäum; „Gleiche Brust für Alle“ – Oben-Ohne-Demo gegen Sexualisierung / Ulrichsplatz Augsburg; Slut Walk / Marienplatz; Balkanbasar / Willi-Graf-Gymnasium; Pulse Open Air / Bahnwärter Thiel; Sommerfest im Hof / HochX; Sommerfest / Galerie Benjamin Eck; Bikini Summer Block Party; Kocherlball (Foto) / Chinesischer Turm; Verleihung des Kurt-Meisel-Preises an Robert Dölle / Residenztheater; Podiumsgespräch „New Modes III – Changing Perspectives“ mit Franziska Gödicke, Werner Haumayr, Annette Diefenthaler und Ludwig Engel / Die Neue Sammlung; Michaela Melián: „VariaVision – Unendliche Fahrt und das Siemens-Studio für elektronische Musik“ / KunstraumSommerfest / Volkstheater; „Pussy Sledge“ / Volkstheater

Montag, 3. Juli 2023

Wochenplan (Updates)

„Sicher sind wir nicht geblieben. Jüdischsein in Deutschland“ – Buchpräsentation mit Laura Cazés, Ruben Gerczikow, Shahrzad Eden Osterer, Erica Zingher und Aaron Buck / Jüdisches Gemeindezentrum; Stadtparteitag der Grünen mit Keynotes zur Energiewende und Präsentation der Kandidierenden / Muffathalle; „Les Meilleures“ und „Nana – Before, Now & Then“ / Werkstattkino; Vernissagen „München Displaced“ / Marstallhof des Münchner Stadtmuseums, Harm van den Dorpel, Liliana Porter & Janina Roider: „In Reality the Truth is Different“  (Foto) / Lohaus Sominsky und Tanja Hirschfeld: „Farben und Antworten“ / Galerie des Atlantik; Kultur-Sommer-Lounge und Verleihung der Auszeichnung Pro meritis scientiae et litterarum / Haus der Kunst; Premiere „Griechenland oder der laufende Huhn“ / Filmtheater am Sendlinger Tor; Sommerempfang des Bayerischen Beamtenbundes / Paulaner am Nockherberg; Jahresempfang der Handwerkskammer für München und Oberbayern; Pressebrunch der Medientage; Richtfest / Bergson KunstkraftwerkVisionen Symposium & Vision Awards / Highlight Towers; Independance Day Celebration / Generalkonsulat der USA; Gedenkveranstaltung Fünf Jahre Erinnerungszeichen / Altes Rathaus; „10 Years Mucbook Print Release Party“ / Franzi; Jahreskonferenz der Bayerischen Amerika-Akademie: „Environmental Citizenship: Politics, Practices, Representations“ / Amerikahaus; Öffentliche Jahressitzung / Bayerische Akademie der Schönen Künste; Dachterrassenfest / Referat für Bildung und Sport; „Demokratie im Abwehrmodus. Bayern im Krisenjahr 1923“: Bernhard Löffler über „Die Inflation der Mitte – Wirtschaftskrise, Inflationstrauma und die bayerische Gesellschaft“ / Bayerisches Hauptstaatsarchiv & Livestream; Zum 110. Geburtstag von Schalom Ben-Chorin – Podiumsgespräch mit Ariela Kimchi, Charlotte Knobloch, Michael Langer, Christian Stückl, C. Bernd Sucher und Musik von Nikola David / Volkstheater; Sommer im Hof: Internationale Stummfilmtage / Filmmuseum; Trauerfeier und Beerdigung Fritz Unützer / St. Georg; Akademiefest 75 Jahre Bayerische Akademie der Schönen Künste; Junglück Store Opening; Tagung „BÄÄM! Popkultur trifft politische Bildung“ / Akademie für politische Bildung Tutzing; Festival der Zukunft / Deutsches Museum; Köşk Abriss-Festspiele; Sommer-Pop-Up / Forsthaus Wörnbrunn; Magdalenenfest / Hirschgarten; Zehn Jahre Wannda Circus Open Air / Wannda Circus; Bayerischer Sportpreis / BMW-Welt; Mitgliederversammlung des TSV 1860 / Zenith; Japandult / Alte Kongresshalle; Krims & Krams Flohmarkt / Bahnwärter Thiel; Opening Fat Cat; Festakt & Staatsempfang 75 Jahre Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit / Allerheiligen-Hofkirche; Beabadoobee / Technikum

(Foto: „Super Woman“ von Janina Roider)

Freitag, 30. Juni 2023

Poparazzi (10): Newsroom im Pressehaus

Bekannt aus Tweets, Blogs und der Medienfachpresse. Also überhaupt nicht. Dennoch erkennen mich immer wieder Fremde. Oder flüchtige Bekannte halten mich für wichtig. Und schießen mich ab.
Heute bin ich nun drei Jahre im Pressehaus. Als mich beim Einarbeiten seinerzeit Sascha Karowski abschoss, guckte ich noch recht skeptisch.

Mittwoch, 28. Juni 2023

Filmfest-Jubiläum ohne WLAN

„2018 hat das Staatsministerium für Digitales die Zuständigkeit für die Filmpolitik und auch für die Internationale Münchner Filmwochen GmbH übernommen.“ Seitdem frage ich mich, warum das Filmfest in Judith Gerlachs Obhut gewandert ist und nicht in der Zuständigkeit des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst liegt, das schließlich für Bayerns „künstlerische und kulturelle Vielfalt“ zuständig wäre. Aber immerhin weiß ich, was die Digitalministerin beim Filmfest offenbar nicht gewährleistet: Den Fortbestand des festivaleigenen WLAN für die akkreditierten Teilnehmer.
Bereits 2019 hatte ich vorschnell befürchtet, dass das Festival-WLAN eingespart worden sei, aber die Ministerin belehrte mich eines Besseren: „Auch dieses Jahr freuen wir uns über das Festival-WLAN filmfestguest“. Es käme auch jeder rein und sie wünschte „allen Cineasten weiterhin viel Spaß beim Surfen und Filmschauen“.

Das mit dem Surfen scheint sich heuer erübrigt zu haben. Wie 2019 konnte ich an den diversen Spielstätten des Filmfests kein Festival-WLAN entdecken. Diesmal fragte ich aber vor dem Twittern sicherheitshalber beim Filmfest nach, wo man mich auf auf das Netz AH-GUEST verwies, das WLAN des Amerikahauses. Anders formuliert: Das Filmfest stützt sich beim WLAN-Netzwerk auf die bereits vor Ort vorhandene Infrastruktur und verzichtet auf ein eigenes, an allen Spielstätten vorhandenes Netz für die akkreditierte Industrie und Presse. 
Meine Nachfrage, ob, wann und vor allem warum das Festival-WLAN filmfestguest abgeschafft wurde, blieb unbeantwortet. Ist es etwa ein Opfer der Pandemie?

Damit stellt sich die Netzanbindung beim 40. Filmfest recht zerklüftet dar: Im Festivalzentrum, dem Amerikahaus, gilt das passwortgeschützte hauseigene Standardnetz AH-GUEST.
Im Gloria und in der Astor-Filmlounge das offene WLAN des Kinobetreibers.
Im Filmmuseum ist es laut der Pressestelle „immer schwierig mit dem WLAN“, aber grundsätzlich hätte man im benachbarten Stadtcafé Zugriff aufs Bayern-WLAN.
In der HFF, im Rio und im Filmtheater am Sendlinger Tor gibt es meines Erachtens kein WLAN für Akkreditierte oder Besucher*innen.
In der HFF gibt es neuerdings das offene Netzwerk Gast@HFF, das aber immer nur temporär zu Veranstaltungen wie dem Filmfest angeboten wird.

Besonders vertrackt wird es dagegen im City. Denn dort existiert seit langem das ganze Jahr über ein Netzwerk filmfestguest, das nur nicht funktioniert. Offenbar bei einem früheren Filmfest installiert und nie abgeschaltet. Dagegen funktioniert im City das Yorck Gastnetz des Kinobetreibers. Mit einer kleinen Einschränkung für alle Berliner*innen. Denn wer das Yorck Gastnetz mit dem Berliner Passwort in seinem Handy gespeichert hat, kriegt in München kein Netz: Hier gilt ein anderes Passwort.

Montag, 26. Juni 2023

Wochenplan (Updates)

Filmfest; Podiumsdiskussion „Macht und Ohnmacht am Filmset“ mit Leslie Malton, Sabine Lamby, Volker Tittel, Oliver Zenglein, Volkmar Halbleib und Renate Kürzdörfer / Amerikahaus und YouTube; Podiumsdiskussion „Angriffe auf die Kultur von rechts – Vernetzung, Wachsamkeit, Solidarität“ mit Peter Laudenbach, Sebastian Sudrow, Hannah Vos, Julia von Heinz und Julia Weigl / Amerikahaus; Launch der neuen Ladybird-Kollektion / Blancpain; „Öffentlich-rechtlicher Rundfunk auf dem Weg in die Zukunft“ – Podiumsgespräch mit Katja Wildermuth, Kayhan Özgencund Jeanne Rubner / Café Luitpold; Actors Talk mit Georg Seitz und Senta Berger / Amerikahaus; Square One Sommerfest / Goldig im Boettners; 15 Jahre Guidewire in München; Vernissagen „Fragment of an Infinite Discourse“ / Lenbachhaus, Ömer Faruk Kaplan, Maxine Weiss, Lea Grebe & Eunji Seo: „Particles“ / Kunstarkaden, „Tacker Preselection“ / BBK und „Wichtiger als unser Leben – Das Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos“ / NS-Dokumentationszentrum; Closing „Ohne Grund und Boden“ / Maximiliansforum; Buchvorstellung „Jakov, der Municher – Eine Roadstory im Mittelalter“ mit Marian Offman, Christian Ude und Armand Presser / Jüdisches Museum; Julian Klaas Instore Gig / Optimal; Rosa von Praunheims „Rex Gildo – Der letze Tanz“ / Bayerisches Fernsehen; Richtfest zum Wiederaufbau der Synagoge an der Reichenbachstraße; Antifaschistische Stadtführung: In Gedenken an Georg Ott / Salzstadel Rosenheim; „Hercules en el Mato Grosso“ / Instituto Cervantes; Kinostart „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ (Foto);  Munich Speech mit Bernhard Maaz / Ludwig Space; „Tove“ / bayerisches Fernsehen; Closing Festival / Urban Comedy Club; „Die BILD-Geschichte – Die geheimen Archive des Kai Diekmann“ / RTL; Ordentliche Hauptversammlung der ProSiebenSat.1 Media SE; 30 Jahre Muffatwerk; Tam Tam Sommerfest / Import Export; Festival „Neue Zeit, neue Dramatik“ / Kammerspiele; Stiftungsfest der Ludwig-Maximilians-Universität; Green Culture Conference / Amerikahaus; Fünf Jahre Haus Domagkpark & Sommerfest Horizont e.V.; Haruka / Rote Sonne; 200 Jahre Kunstverein; Nacht der Kollektive / Fröttmaninger Berg

Montag, 19. Juni 2023

Poparazzi (9): Vernissage P*ssy in der Galerie Flash

Bekannt aus Tweets, Blogs und der Medienfachpresse. Also überhaupt nicht. Dennoch erkennen mich immer wieder Fremde. Oder flüchtige Bekannte halten mich für wichtig. Und schießen mich ab.

Stephan Stumpf von der Galerie Størpunkt ließ mich während der Vernissage zur Gemeinschaftsausstellung „P*ssy“, seinem Gastspiel in der Galerie Flash, ablichten. (Foto beschnitten wegen der Google-Adsense-Richtlinien.)

Wochenplan (Updates)

„Wie steht es um die mentale Gesundheit der jungen Generation in Bayern?“ Pressegespräch der Mental Health Initiative mit Katharina Schulze, Bernhard Seidenath und Lara Cyrani / PresseClub; Garnix Open Air / Garching Forschungszentrum; Vernissagen „Architektouren“ / Foyer des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr Herlinde Koelbl: „Metamorphosen“ / Bayerisches Nationalmuseum, Stefan Mayer / Streitfeld ProjektraumPhilipp Sonntag: „Delirium der Realität“ / Ecco Meinekes Gagalerie, „Blütenpracht“ / Galerie Handwerk, morePlatz, Caro Baumann & Johannes Schele: „Rushnyk – Desastres de la Guerra. Bilder von Krieg und Frieden“ / Architekturgalerie im Bunker, „Vorhang auf!“ Theaterfotografie von Ruth Walz (Foto) / Rupertinum Salzburg, Jahresausstellung des Studiengangs Maskenbild / Bayerische Theaterakademie August Everding, Tunay & Tuğba Önder: „The Act of Drinking Tea is the Highest Form oft Art“ / Kunstpavillon im Alten Botanischen Garten, Katja Bonnländer, Annemarie Faupel, Tamy Plank & Anna Maja Spiess: „Metamorphose“ / Schindelar Autoverwertung„Junger Berliner Salon“: Johannes Bosisio, Lisa Goetze, Annabell Häfner, Lukas Liese, Jule Tabea Martin Victoria Pidust, Maximilian Schröder & Emil Urbanek / Ludwig Space by Dietlinde Behncke und queer:raum X Galerie Einwand: „Wer bin ich wo?“ / Münchner StadtmuseumSofia Lainovic / Biergarten der Glockenbachwerkstatt; Premiere „Roy – Eine Legende geht zu Ende“ / Museum-Lichtspiele; Urteilsverkündung in Sachen Gefangenenvergütung / Bundesverfassungsgericht; Workshop „Unverkäuflich? Literatur und Markt“ / Philologicum; „Hochhäuser in München – Fortschreibung der Hochhausstudie“ / PlanTreff; Symposium zur Vielfalt jiddischer Literatur und jiddistischer Forschung / Historisches Kolleg; Fachsymposium „Bayerische Städte im Klimawandel: Transformation durch grün-blaue Infrastrukturen“ / Oskar-von-Miller-Forum; Markus Söder zeichnet Angela Merkel mit dem Bayerischen Verdienstorden aus / Antiquarium der Residenz; Verleihung der Förderpreise für Musik 2023 / schwere reiter; Camgaroo Award Night / Astor Film Lounge im Arri; „Der Fall Schuster: Eine Familie im Fadenkreuz der Gestapo“ / Bayerisches Fernsehen; Buchpräsentation „Die vegane Eis-Bibel“ / Eisbrunnen; Jieun Park: Live Performance „Writing, Hiding, Disappearing and Staying“ / Lohaus Sominsky„Wohnen in München – Das wohnungspolitische Handlungsprogramm“ / PlanTreff; Georgische Filmtage / Filmmuseum & Werkstattkino; Verleihung des Marianne-Strauß-Preises / Paulaner am Nockherberg; Filmfest München; Workshop Strafrecht für Gerichtsreporter / Strafjustizzentrum; 30 Jahre Domagktage / Domagkateliers; Grenzen der Kunstfreiheit: Matthias Politicky„Romanschreiben in Zeiten von Zensur und Selbstzensur“ / Bayerische Akademie der Schönen Künste; Tam Tam: Stanley Brinks & Freschard und Faileri Failera! / Blaues Haus; Christopher Street Day; Buchpräsentation von Florian Süssmayrs „Simple Paintings“ / Sorry Square am Wiener Platz und Baader Café; Park Authority 3 on 3 Hoop Clash / Basketballfeld an der Alten Pinakothek; Sommerfest / Villa Waldberta; Welt/Bühne Festival / Marstall; Hip Hop Boat / Fritz-Schäffer-Promenade Passau; Goran Bregovic and his Wedding & Funeral Band / Rathausplatz Dachau

(Foto von Ruth Walz, „Ein Sommernachtstraum“, Salzburger Festspiele 1996)

Montag, 12. Juni 2023

Wochenplan (Updates)

Erinnerungszeichen für den Kantor und Komponisten Emanuel Kirschner, seine Frau Ida Kirschner sowie Gisela und Leopold Goldlust / Herzog-Max-Straße 7; Gedenkkonzert und Lesung zu Ehren des Kantors und Komponisten Emanuel Kirschner / Jüdisches Gemeindezentrum; Mirabelle Rose / Biergarten der Glockenbachwerkstatt; Peter Fox / Circus Krone; Pressekonferenz zum Münchner Filmfest 2023 / BR-Funkhaus; „Wir lesen euch die Welt, wie sie euch gefällt“ – Draglesung für Kinder mit Drag Queen Vicky Voyage, Drag King Eric BigClit und die trans* Jungautorin Julana Gleisenberg / Stadtbibliothek Bogenhausen; das Wiener Autor*innen-Kollektiv Biwi Kefempom (Bis wir keinen einzigen Femi(ni)zid mehr politisieren müssen) liest aus ihrem neuen Buch „Femi(ni)zide – Kollektiv patriarchale Gewalt bekämpfen“ / Glockenbachwerkstatt; Dillon: „6abotage“ (Foto) / Technikum; Apotheker-Streik; Entscheidungsverkündung zum Polizeiaufgabengesetz – PAG / Bayerischer Verfassungsgerichtshof; Vernissagen Mike Kraus: „Leinwandheld:innen“ / Fünf Höfe, „Beyond the Spectacle“ ft. Vafa Aminikia, Sandra Bejarano, Veronika Dräxler, Maria Noujaim, Yasaman Pishvaei, Simon Pfeffel, Giulia Zabarella und Frauke Zabel / Platform, „Forced Neighbourhood“ ft. Xenia Fumbarev, Michael Grudziecki und Gvantsa Jishkariani / Köşk, Luisa Baldhuber: „hazy“ / Farbenladen, Gisela Schober: „Best of 25“ / Praterinsel, Giulia Mouse & Mongi Higgs / Orangerie „Der Greif“: „Past & Present“ ft. Angela Aux und Mira Mann / Pavillon 333, Kunst im Dialog: „Rupprecht Geiger, Ena Oppenheimer und die Zahlen“ / Archiv Geiger, Michael Sailstorfer: „Brainwashed“ / Galerie Wolfgang Jahn; Beate Passow: „Fight Club“ / Diözesanmuseum Freising, Otto: „Die Ausstellung“ / Buchheim-Museum, Broke Today: Andreas Ohrenschall – „O-Ecstasy“ / Franzi, und „P*ssy“ ft. Daantje Bons, Ferraro Delia, Hira Khan, Lena Kunz, Rebekka Hochreiter, Valeriia Dubovikova und Yolanda Dorda / Galerie Flash; Pressetour Van B; Spielzeit-Pressekonferenz / Schauburg; feierliche Einweihung des Childhood-Hauses München durch Königin Silvia von Schweden; Kinostart von „Divertimento – Ein Orchester für alle“ mit Niels Arestrup als Sergiu Celibidache; 40 Jahre Feierwerk; BayCode Hackathon; Bayerischer Filmpreis / Prinzregententheater & BR Fernsehen; „Ein Digitalrat für München? – Mögliche Inhalte, Zusammensetzung und Aufgaben“. Gesprächsrunde mit Laura Dornheim, Marina Weisband, Marzieh Iranshahi u. a. / Franzi; Giulia Zabarella & Marlon Fleischer: „Velvet Arteria Teil II“ / Platform; Tag der Bundeswehr / Sanitätskademie Ernst-von-Bergmann-Kaserne & Fürst-Wrede-Kaserne; Hofflohmärkte Maxvorstadt; Bayerischer Journalistentag / BR Studio Nürnberg; Trooping the Colour / BBC & ZDF; M Cube: Auftaktfest zur Mobilitätsintervention / Südliche Au; „Rumänien – Kultur und Philosophie“: Präsentation des Kulturmagazins „Tribuna“ mit Vorträgen von Mircea Arman („Struktur des menschlichen imaginären Elements“) und Ani Bradea („Exilbiografien“) / Stadtbibliothek WestendEckhart-Schmidt-Retro: „E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann“, „Loft – Die neue Saat der Gewalt“, „Broken Hearts“ und „Eva.Sola.L.A.“ / Werkstattkino; 50 Jahre Kunstraum München – Sommerfest / Holzstraße; 15 Jahre „Der Greif“ / ZirkaBayerischer Engagiert-Preis 2023 für herausragende Leistungen im Ehrenamt für die Sicherheit, im Sport und in der Integration / BMW-Welt; „Fünf Jahre sind genug“ – Demonstration gegen das Bayerische Polizeiaufgabengesetz (PAG) / Maxmonument

Freitag, 9. Juni 2023

Quintessenz: Das Lacoste Polohemd

Das Lacoste-Polohemd, während meiner Jugend allgegenwärtig, aber mir persönlich verhasst, weil es die falschen Leute trugen, ist wieder stark im Kommen. Weniger das klassische Polohemd, sondern die durchaus coolen Klamotten, die inzwischen das Krokodil ziert, Ob in Münchner Techno-Clubs oder der Berliner U-Bahn, überall Lacoste. Und Kida Khodr Ramadan wie auch sein Sohn tragen in „German Genius“ gefühlt in jeder zweiten Szene das Kroko auf der Brust. 1984 veröffentlichten wir im Popa-Verlag den Bildband „Quintessenz – Die schönen Dinge des Lebens.“ Neben vorbildlichen Produkten wie der braunen Papiertüte, dem Schweizer Offiziersmesser, Crayola Wachsmalstift, Dom Perignon, Heinz Tomatenketchup oder dem Montblanc Füller beispielsweise haben Betty Cornfeld und Owen Edwards darin auch das Polohemd von Lacoste gewürdigt. 

Zuerst ein Wort zur Nomenklatur: Das grüne Tier mit aufgerissenem Rachen, das treue Lacoste-Träger am Herzen tragen, ist tatsächlich ein Krokodil und nicht etwa, wie gewisse Schickeria-Schnösel behaupten, ein Alligator. Das reptile Maskottchen leitet sich vom Spitznamen des berühmten französischen Tennisspieler René Lacoste ab. Warum Lacoste „das Krokodil“ genannt wurde, ist nicht mit letzter Bestimmtheit festzustellen, es mag mit seinem unerbittlichen Spiel, oder aber mit seiner überaus herausragenden Nase zusammenhängen. Jedenfalls brach Lacoste 1926 mit der Tradition, auf dem Tennisplatz nur langärmelige, weiße, von oben bis unten zugeknöpfte Hemden anzuziehen, und erschien zum Match stattdessen in einem Polohemd aus Baumwollstoff mit einem aufgenähten grünen Krokodil auf der Brust. 1929 zog sich Lacoste aus dem Tennisspiel zurück, aber sein Hemd blieb den Leuten in Erinnerung. 1933 gründete er eine Firma zur Herstellung von Reptilienhemden, und das tut sie nun ununterbrochen seit über fünfzig Jahren.
1951 kam das Hemd erstmals nach Amerika, und dann passierte erst mal gar nichts – bis (glaubt man den Anhängern der Republikanischen Partei) der amerikanische Präsident Eisenhower einmal ein Krokodilhemd zum Golfspiel trug. Seitdem ist das Krokodil nie aus der Mode gekommen, und wenn es zwischenzeitlich zum Klischee geworden ist, dann gibt es dazu jeden Grund – und zwar nicht zuletzt den, daß die engen Ärmel die Oberarmmuskulatur des Trägers viel größer erscheinen lassen.
Wer schon einmal versucht hat, das Krokodilemblem vom Hemd zu lösen (eine Prozedur, die als Klischeetomie bezeichnet wird), der weiß, daß es nichts gibt, aber auch gar nichts auf der Welt gibt, was so verflixt fest säße. Wenn Flugzeuge nur so gut gebaut wären! Der Eingriff dauert Stunden, macht Auge trüb und Kopf matschig und hinterläßt fast immer ein winziges, verräterisches Loch.
Geben wir also dem Krokodil die Ehre, die ihm zusteht. Jeder versucht es zu kopieren, ans Original kommt keiner ran. Und wenn wir schon das gleiche Hemd anziehen müssen wie eine Million anderer Affen, dann trösten wir uns wenigstens mit der Gewißheit, daß nicht einmal Arnold Schwarzenegger darin besser aussieht als wir. 

Montag, 5. Juni 2023

Wochenplan (Updates)

„The Idol“ mit The Weeknd und Lily-Rose Depp (Foto) / Sky & Wow; Comicfestival: Ausstellungseröffnung „Yes we Käng!“ Zeitungscomics von „Yellow Kid“ über „Hägar“ bis zu „Känguru-Comics“ / Amerikahaus, „40 Jahre Schwulcomix“ mit Ralf König / Vereinsheim, „50 Jahre Hägar, der Schreckliche“ / Amerikahaus, PENG!-Preisverleihung / Amerikahaus und „Zeitungscomics made in Germany“ / Amerikahaus; „Ciao Amore!“ – eine musikalische Annäherung an Dalida von und mit Oana Solomon / Nachtasyl im Thalia-Theater; Endscheidungsverkündung zum Radentscheid / Bayerischer Verfassungsgerichtshof; StuStaCulum / Studentenstadt; Todeskommando Atomsturm / Stattpark Olga; Volker Schlöndorff: „Der Waldmacher“ / Bayerisches Fernsehen; „Peter Kloeppel durchleuchtet: Das Chaos bei unserer Bahn“ / RTL; Garry Klein X Stadtmuseum; Contemporary Art Sale und Evening Sale / Ketterer; Megaton ft. Alicea, DJ Hell u. a. / Alte Ziegelfabrik Dorfen; Krachparade; Formation d451: „Mein Day Your Tag“ mit Katharina Schulze / Black Box im alten Gasteig (Fat Cat); Bananenflanker Legendentag: Benefiz-Fußballspiel mit Joko Winterscheidt, Micky Beisenherz, Claudio Pizzaro u. a. / Hotel Bachmair Weissach; Vernissage August und Elisabeth Macke / Franz-Marc-Museum; „Polizeiruf 110: Paranoia“ mit Verena Altenberger / ARD; Michael Crichtons „Westworld“ mit Yul Brynner / arte; Tony Awards  

(Foto: Home Box Office)

Donnerstag, 1. Juni 2023

Helmut Markwort & Co.: Die alte Bundesrepublik

In einer prominenten Stadionloge dieses Klubs treffen sich an Spieltagen Männer wie Heinrich von Pierer, Helmut Markwort oder Leslie Mandoki, der mit der Gruppe Dschinghis Kahn, Verzeihung: Khan, weltberühmt wurde. Dort sitzt dann die alte Bundesrepublik und goutiert oder nimmt übel, was sie von den jungen Männern da unten auf dem Rasen zu sehen bekommt. 
Christof Kneer und Philipp Schneider auf Seite Drei der „Süddeutschen Zeitung“ vom 30. Mai 2023.

Montag, 29. Mai 2023

Wochenplan (Update)

Motorwold Buchpreis / Motorworld; „Bellingcat – Der Wahrheit auf der Spur“ / Bayerisches Fernsehen; Vorverkaufsbeginn der Dauerkarten 2023-24 / TSV 1860; 200 Jahre Kunstverein – „The Archive as…“: Gespräch mit Michaela Melián / Kunstverein; Verhandlungstermin zur Zulässigkeit des Tonträger-Samplings (Kraftwerk) / Bundesgerichtshof; Vernissagen Comicfestival: Sabrina Schmatz, Frank Schmolke & Florian Julino / Showroom der Stadtbibliothek im Motorama und Susanne Kirsch, Christina Gschwantner & Liv Lema: „Metrospektiv“ / Konsum 163; „Menschen am Sonntag“ (Foto) / Filmmuseum; Premiere „Kohlrabenschwarz“ / Astor Film-Lounge im ARRI; „Friendly Fire“: Die Show zum Podcast mit Oliver Polak und Micky Beisenherz / Muffathalle; Formation d 451: Uraufführung  von „Mein Day Your Tag“ / Black Box im alten Gasteig (Fat Cat); „Das Triadische Ballett“ / Prinzregententheater; „Peter Kloeppel durchleuchtet: Das Chaos bei unserer Bahn“ / RTL; Festakt anlässlich der „Erweiterung der Beweidungsflächen in der Pupplinger Au“ / Aujäger Egling; Eröffnung von Werk 2 und Tag der offenen Tür / Giesinger Bräu; Feierliche Wiedereröffnung des Hauses der Kulturen der Welt; HUMP! Indie Erotic Short Film Festival / Werkstattkino; „Watch Me – Sex Sells“ / ZDFneo; Vorbesichtigung Evening Sale und Contemporary Art Sale / Ketterer; Pressevorführungen „Spider-Man: Across the Spider-Verse“, „Transformers: Aufstieg der Bestien“, „The Adults“ und „Greatest Days“

Montag, 22. Mai 2023

Wochenplan (Updates)

„Schaffen wir die zweite Flüchtlingswelle wirklich?“ PresseClub-Diskussion mit Innenminister Joachim Herrmann (CSU), Katharina Schulze (Grüne) und Horst Arnold (SPD) zu Migration und Sicherheit in Bayern / PresseClub & YouTube; Bayerischer Integrationspreis / Maximilianeum; Marco Bülow liest aus „Lobbyland“ / EineWeltHaus; Cheers #24 / Muffatcafé; Vernissagen Natascha Sadr Haghighian: „Jetzt wo ich dich hören kann tun meine Augen weh (Tumult)“ / Lenbachhaus, „Vulkanausbruch in Indonesien – Hungerkrise in Bayern 1816/17. Eine Ausstellung des Fachbereichs Archiv- und Bibliothekswesen der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern“ / Bayerisches Hauptstaatsarchiv; Patrick Zachmann: „Voyages de mémoire – Erinnerungsreisen“ / Kunstfoyer, Jorinde Voigt: „The Sum“ / Klüser, Konrad Klapheck: „Love Song“ / Jahn und Jahn, Andreas Breunig, Hedwig Eberle, Jana Schröder: „Inhaling Painting, Exhaling Imagination – The Munich Breath“ / Jahn und Jahn, Wolfgang Stiller & Nikolai Makarov / Benjamin Eck Projects und Rachel Jones: „Red, Forged“ / Thaddaeus Ropac Salzburg; Schreiben fürs Theater: Moritz Rinke / Akademie der Schönen Künste; 25 Jahre „quer“ / Lustspielhaus & Bayerisches Fernsehen; Retrospektive Josef von Sternberg / Filmmuseum; Richtfest FRANZMünchner Balkantage; Masako Ohta, Naoto Yamagishi und Christoph Nicolaus / Klang im Dach; Cojocaru Vladislavs Acoustic Caravan / Jazzbar Vogler; Verhandlungstermin zu Raubkunst / Bundesgerichtshof; Kommunale Klimakonferenz / Kultur & Kongress Zentrum Taufkirchen; „A Life & Legacy: The Joanne Woodward & Paul Newman Collection“ / Sotheby's; Theatron Pfingstfestival„Die Sitte – Wie Staat und Polizei über die Moral wachten“ / ZDFinfo; Soul Picknick / Steinende Bank; Luchino Viscontis „Ludwig II.“ mit Helmut Berger, Romy Schneider, Trevor Howard, Silvana Mangano, Helmut Griem, Gert Fröbe, John Moulder Brown u. a. / arte; Pressevorführungen „Zoe & Sturm – Mein Traum vom Reiten“, „Die Unschärferelation der Liebe“, „Die Geschichte einer Familie“, „The Boogeyman“, „Divertimento – Ein Orchester für alle“, „Im Herzen jung“ und „Pearl“ (Foto)

Montag, 15. Mai 2023

Wochenplan (Updates)

Kinostartpremiere von „Ernesto’s Island“ mit Max Riemelt, Oliver Bröcker, Drehbuchautorin Ira Wedel und Regisseur Ronald Vietz / Babylon Mitte; James Yorkston & Nina Persson / Quasimodo„Die Blüte(n) des Klassizismus“:  Sonderpräsentation zum Neuerwerb eines Tafelservices König Friedrich Wilhelms II. / Marmorpalais Potsdam; Theatertreffen: „Der Bus nach Dachau“ / Haus der Berliner Festspiele; Ox Fanzine Skaterock Tour ft. Satanic Surfers, Venerra und Skin of Tears / SO36; „Koroshi no rakuin – Branded to Kill“ / Filmmuseum München; „An Juden ist daselbst kein Mangel“: Zur Geschichte der jüdischen Landgemeinden in Bayern / Bayerische Akademie der Wissenschaften; „Markus Lanz – Moldawien ungeschminkt“ / ZDF; Retrospektive Jane Campion / Filmmuseum München; Glockenbach Hofflohmärkte; Kirchliche Trauung von Ludwig Prinz von Bayern und Sophie-Alexandra Evekink / Theatinerkirche & Bayerisches Fernsehen; Shade Théret & Magdalena Mitterhofer: Park-Performance „rude no. 1“ / Hofgarten; David Cronenbergs „Naked Lunch“ / Filmmuseum München; Florian Kellers Soul Picknick / Friedensengel; „Der schlimmste Mensch der Welt“ (Foto) / Filmmuseum München; Pressevorführungen „Divertimento – Ein Orchester für alle“, „Arielle, die Meerjungfrau“, „Und dann kam Dad“ und „Fast & Furious 10“

Montag, 8. Mai 2023

Wochenplan (Updates)

Munich Creativ Business Week: MCBW Talk & Connect mit Sascha Friesike, Sep Verboom, Leyla Acaroglu u. a. / Munich Urban Colab; Preisverleihung des Wettbewerbs zum Tag der Pressefreiheit 2023 und Podiumsdiskussion „Zwischen Trauma und Zensur – Journalismus im Ukrainekrieg“ / PresseClub & Livestream; Abschiedsparty der BR-Redaktion für Armin Kratzert / Unter Deck; Verhandlungstermin im Cum-Ex-Tagebuchstreit / Bundesgerichtshof; Hauptversammlung Ludwig Beck; Präsentation des Spielplans 2023/24 / Residenztheater; Dance 2023; Innenminister Joachim Herrmann und Sternekoch Alexander Herrmann präsentieren das Kochbuch „Heldenküche“ / Bereitschaftspolizei; Agnes Kaposi, Johanna Pirker, Julian Nida-Rümelin u. a.: „On Ethical Aspects of Combining Technology and Testimony“ / LRZ Garching; Öffentliche Sitzung der Kommisssion für Stadtgestaltung zum Paketpost-Areal / Backstage; MCBW: „New Modes II / New Collaborations“ – Panel Discussion mit David Zilber, Kai Langer und Hella Jongerius / Neue Sammlung; „Baadasssss Cinema“: An Evening with Isaac Julien / Museum Brandhorst; „Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur“ – Ein Abend mit Jan Philipp Reemtsma / Literaturhaus; Hauck & Bauer / Vereinsheim; Eurovision Song Contest 1. Halbfinale / One; München liest aus verbrannten Büchern / Königsplatz; Eröffnung des Unverpackt-Wochenmarktes / Arnulfpark; Vernissagen Keiyona Stumpf: „Unverblümt“ / Bayerisches Nationalmuseum, Nicole Frenzel & Iska Jehl: „Einschnitte – Ausschnitte“ / Galerie Bezirk Oberbayern, „Ohne Grund und Boden“ / Maximiliansforum; „Tutti Frutti – Oh, Rudi“ / Popkudamm, Daido Moriyama, Jochen Lempert & Farah Al Qasimi / CO Berlin und „Tilla Durieux – Eine Jahrhundertzeugin und ihre Rollen“ / Georg-Kolbe-Museum; MCBW: „Cities in Transition – Co-Creation im Quartier“ / Franzi Mucbook Clubhaus; Deutsche Meisterschule für Mode: „Big Love for the planet, the people, the progress“ /Mini-PavillonErika Mann Lecture Series: Eröffnung mit Asal Dardan / Große Aula der LMU; Gerhard Seyfried: „Die Comics“ / Valentin-Karlstadt-Musäum; Berlin Design Week; „Goldnarben“ / Schloss Schönhausen; Michelle Gurevich / Festsaal Kreuzberg; Eurovision Song Contest 2. Halbfinale / One; Flinta Fatala X Female: Pressure / Renate; Tom of Finland Art and Culture Festival Berlin / prideART at The KnastVladimir Korneev: „Edith Piaf – Le droit d'aimer“ / Bar jeder Vernunft; Deutscher Filmpreis / Theater am Potsdamer Platz & ZDF; Theatertreffen Berlin; Theatertreffen: „Ophelia's Got Talent“ (Foto) / Volksbühne; Theatertreffen: „Ein Sommernachtstraum“ / 3sat; Eurovision Song Contest / ARD; Clockwork Orange Party / Berliner Ensemble; Porn by Pornceptual / Alte Münze; Theatertreffen: „Der Einzige und sein Eigentum“ / Deutsches Theater; Pressevorführung „Asterix & Obelix im Reich der Mitte“ 

(Foto: Nicole Marianna Wytyczak/Volksbühne)

Samstag, 6. Mai 2023

Poparazzi (8): Munich Creative Business Week

Bekannt aus Tweets, Blogs und der Medienfachpresse. Also überhaupt nicht. Dennoch erkennen mich immer wieder Fremde. Oder flüchtige Bekannte halten mich für wichtig. Und schießen mich ab.

Gerhard Bauer von Supermunich (vormals Isarblog) erwischte mich auf der Pressekonferenz zur #MCBW Munich Creative Business Week in der Neuen Sammlung.

Montag, 1. Mai 2023

Wochenplan (Updates)

Hofflohmarkt Messestadt; Radikal Jung: „Odyssee“ / Münchner Volkstheater und „Magic Dyke*“ / Substanz; Agnostoman / Favorit Bar; Jane Goodall / PresseClub; TamTam-Spaziergang / Cafébar Mona; Verleihung des Kulturellen Ehrenpreises der Landeshauptstadt München an Julia Fischer / Altes Rathaus; Radikal Jung: „Gondelgeschichten“ / Münchner Volkstheater; Spielzeit-Pressekonferenz / Gärtnerplatztheater; Vorstellung des Projektberichts „Sicherheit für Journalistinnen und Journalisten“ mit Florian Herrmann, Joachim Herrmann, Lina Timm, Michael Busch und Christian Huber / Prinz-Carl-Palais; Preisverleihung und Vernissage: Perspektiven 2023 – 12. Förderpreis für junge Kunst mit Helin Alas, Simona Andrioletti, Riccardo Rudi, Maria Margolina, Milen Till und Julia Walk / Platform; Buchpräsentation „Die goldene Höhle“ mit Cătălin Partenie und Valentin Farcas / Wein-Bernd (Anmeldung: Buch in der Au); Claus Peymann liest aus Thomas Bernhards „Meine Preise“ / Residenztheater; Filmpremiere und Vernissage Annika & Stephanie Guse: „¡vamos, simbiosis!“ / Biozentrum der LMU; Vernissagen Marinella Senatore „We Rise by Lifting Others“ / Villa Stuck; „La Vie en Rose“: Brueghel, Monet, Twombly / Museum Brandhorst, „Three Boys and Heidi“ / Urban Gallery Isar und „Holy. Enery. Masters. ars viva 2023“ / Haus der Kunst; „Der Pass“ – 3. und finale Staffel (Foto) / Sky & Wow; Vortrag von Hermann Rumschöttel: „München, 1. Mai 1923 – Der Kampf um die Straße, die Köpfe, die Demokratie: Die konservative Republik zwischen Schutz und Putsch“ / Bayerisches Hauptstaatsarchiv; ars viva 2023 x Haus der Kunst After Party / Haus der Kunst; The Munich Circle: Talk mit Bijan Djir-Sarai zur Lage im Iran; MCBW Meet & Greet Pre-Opening-Party / Zirka; Radikal Jung: „Woyzeck“, Publikumspreisverleihung und Closing / Münchner Volkstheater; „Die Vorstadt-Hochzeit“ / Hofbräuhaus; Diana Goldberg / Kranhalle; Coronation of Charles III. and Camilla / BBC; MCBW – Munich Creative Business WeekILfest – Italienisches Literaturfestival München: „Denominazione di Origine Inventata“ - Gespräch mit Alberto Grandi und Eberhard Spangenberg / Kultur im Trafo; Cozy Soundsystem Blocparty / Skatehalle München; Pressevorführungen „Die Rumba-Therapie“, „Book Club – Ein neues Kapitel“, „A Thousand and One“ und „Mein fabelhaftes Verbrechen“