Sagt mal, liebe Kollegen von der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, was ist denn bei Euch im Feuilleton los? Hat Claudius Marcels Telefonnummer verlegt, läuft da irgendeine bescheuerte Wette um die nächste Zeche im Frankfurter Hof oder mußtet Ihr einfach die „Fragen an Reich-Ranicki“ in der Not um 32 Zeilen strecken? Jedenfalls fällt es schon auf, daß inmitten von Leserfragen aus Ingolstadt, Greven und Schopfheim ein Claudius Seidl, Berlin, also mithin Euer Feuilletonchef seinen Kolumnisten fragt, ob er Goethe bisweilen nicht auch für „unerträglich“ halte, und natürlich widerspricht der Frankfurter Großkritiker dem Ressortleiter nicht, sondern meint „Recht haben Sie“, um ein paar Sätze weiter nachzuschieben: „Ich muss mich in dieser Rubrik oft wiederholen, leider. Sie müssen zugeben: Ich habe es bei euch nicht leicht.“ Bei euch?
Erstellt auf K.'s PowerBook G4
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