Donnerstag, 26. Februar 2009

Springer spart

Einen Rekordgewinn von 571,1 Millionen Euro vermeldete die Axel Springer AG heute. Was sehr schön für sie ist, aber wirklich nicht der passende Tag, um zeitgleich bei mir ein Foto für lau abstauben zu wollen, das sie bei flickr entdeckt haben. Denn, so ein Springer-Tochterunternehmen: „Wir von hamburg.de finden Ihr Bild 'Mandalay Bar' sehr schön und möchten Sie fragen, ob wir es im Rahmen einer Bildergalerie verwenden dürfen. Wenn Sie es wünschen, geben wir Ihren echten Namen als Quelle an und verweisen auf Ihre Website.“ Wie großzügig, sie würden sich dazu herablassen, meinen Namen zu nennen. Hm, mal sehen, wie sie auf meinen Honorarwunsch reagieren.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Da wird aber doch ein bisschen was vermischt, was nicht zusammen gehört. Freilich, auch wir von hamburg.de haben - und das freut uns sehr, denn es ist der Beweis, dass lokale Stadtportale nicht nur inhaltlich sondern auch wirtschaftlich tragfähig und nachhaltig sind! - einen kleinen Beitrag zum Ergebnis von Axel Springer beigetragen.

Aber trotzdem haben wir unseren eigenen Businessplan, müssen eigene Erlöse erzielen, unsere Kosten selbst bezahlen, bekommen keine Steuer- oder Konzerngelder, keine Bürgerspenden.

Und so kommt es, dass wir ein sehr, sehr beschränktes Budget für den Zukauf von Bildern haben. Was wir jedoch machen: Gute Profi-, Semiprofi- oder Amateurfotografen ansprechen und fragen, ob diese nicht ihre Bilder bei hamburg.de veröffentlichen wollen. Halten wir für einen absolut korrekten und moralisch intakten Weg. Übrigens: Andersherum bekommen wir auch solche Anfragen. Und wenn die Bildrechte bei uns liegen, geben wir auch Fotos ab... Give and take.

Sorry, falls unsere Anfrage einen schalen Beigeschmack hatte. Aber wir würden sie jederzeit wieder stellen. Ist sie nicht auch ein schönes Signal, dass die Fotografien wertgeschätzt werden?

Viele Grüße von der Elbe,
Georg Konjovic

Narziss und Goldhund hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Dorin hat gesagt…

Ich habe schon ein schales Gefühl, wenn ein Blog wie Amy & Pink, der Burdas Glam Publishing Network angehört, ein flickr-Bild von mir veröffentlicht, ohne mich zu fragen, ohne zu zahlen und ohne Urheberver,erk, nur mit einem Link auf die flickr-Quelle. Aber immerhin ist das noch großzügig betrachtet ein privater Blog, auch wenn er Werbung veröffentlicht.

Aber Ihr von hamburg.de seid einfach ein kommerzielles Stadtportal und da fehlt mir wirklich jedes Verständnis, Bilder umsonst herausrücken zu sollen.

Es hat einfach mit einer Grundeinstellung zu tun: Stellt Content, mit dem ihr ja Geld verdient, einen Wert da oder nicht. Ob man 50 Cent oder 50 Euro bezahlt, ist dann sekundär. Einfach mal umgefragt: Würdet Ihr denn ein tauschgeschäft machen: Ihr dürft das Bild veröffentlichen und ich darf dafür mir ein urheberechtlich geschütztes Stück aus Eurer Website herausschneiden und bei mir im Blog veröffentlichen?

Ob Ihr jetzt das Herzstück von Friedes Reich seid oder nur der winzige, weit entfernte Vorpfosten in der Tartarei scheint mir da unerheblich. (Wobei ich es schon fairer fände, wenn Ihr bereits in der Mail darauf hinweisen würdet, ich glaube, das würde die Bereitschaft vieler schmälern.)

Daß Eure Anfrage ausgerechnet am Tag kam, als der Rekordgewinn bekannt wurde, ist andererseits einfach nur Pech.

Dorin hat gesagt…

@Marc, das Bild zählt wirklich nicht zu meinen Favoriten, was auch nur ein Grund mehr wäre, einer Weiterverbreitung zu widersprechen, aber das spielt auch keine Rolle.

Es geht ja nicht darum, Qualität zu belohnen, hey, wir reden hier von Springer, sondern einfach um verkehrsübliches Geschäftsgebaren. Letztendlich haben die Leute wie Donna recht, die den Verlagskonzernen stänjdig vorwerfen, sich auf Kosten der Webuser bereichern zu wollen.

Und daß da einige Banken mit im Boot sind, soll mich jetzt dazu bewegen, denen auch noch was zu schenken. Den Banken? Ja tickst Du noch richtig oder habe ich enfach zu wenig geschlafen, um da noch eine Ironie herauszuhören?

Narziss und Goldhund hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Anonym hat gesagt…

Drei Punkte:

1. Bitte hamburg.de und Axel Springer trennen. Klar, Axel Springer ist einer unserer Gesellschafter. Aber das gute Konzernergebnis hat nichts mit unserem Geschäft zu tun. Das sind einfach definitiv zwei Paar Schuhe. Einer unserer Gesellschafter ist auch die HSH Nordbank. Das wäre doch jetzt ein prima Argument FÜR kostenlose Bilder, oder? ;-)

2. Wir haben mehrere Partnerfotografen, die gerne für hamburg.de fotografieren, ohne ein direktes Entgelt zu bekommen. Wir schätzen deren Arbeit absolut hochwertig ein und freuen uns darüber, dass sie bereit sind, uns die Bilder zur Verfügung zu stellen. Wir revanchieren uns mit der Erwähnung bei hamburg.de (eh klar), dem Verlinken auf deren Website (wenn vorhanden), dem Vermitteln von Kontakten, wenn jemand anderes Fotografen für Aufträge sucht etc. In 4 Wochen laden wir auch alle Partnerfotografen zu einem kleinen "Get Together" bei uns ein. Nicht aus Showgründen, sondern weil wir den Kontakt suchen und wollen. Dass wir kein konkretes Honorar für Bilder zahlen, hat nichts mit Geringschätzung zu tun, sondern ist eine Budgetfrage.

3. Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn du unsere Anfrage nicht positiv beantworten willst. Wir fragen ja, um ein "Nein" oder "Ja" zu bekommen. Sag uns einfach "Nein, vergesst es" :-)

Eines aber muss man dem Thema jetzt schon lassen: Schöne Bugwelle. Aus einer alltäglichlichen (Korrigiere: Leider nicht alltäglich, denn viele Sites klauen einfach Bilder statt zu fragen.) Anfrage per E-Mail wurde nun lt. Tweet schon eine "Kampfdebatte". Vorschlag: Wir holen Brezn und Bier und beobachten die Kampfdebatte weiter ;-)

Grüße,
Georg

Dorin hat gesagt…

Ja, bin auch überrascht, wie da die Leute reagieren, aber das liegt wohl eher an Deiner Popularität... (Übrigens Respekt für Deine Offenheit, würde nicht jeder via Twitter auch noch auf den Streit hinweisen.)

Zum Thema Banken habe ich glaube ich alles gesagt, da gibt's von mir kein Mitleid, höchstens Häme.

Und bezüglich des Partnermodells muß ich zugeben, daß ich ein identisches Angebot von muenchen.de wohlwollender betrachtet hätte, aber was habe ich von ein paar Fischköpfen mehr auf meiner Seite?

Es reicht ja schon, wenn ich für Flenjsburg Online kostenlos blogge und da gibt es historische Gründe...

Anonym hat gesagt…

Ich war übrigens vorher vier Jahre bei muenchen.de ;-)