Mal ganz im Vertrauen, träumen nicht viele von uns gelegentlich von einem Playmate? Die Kunst besteht eben darin, zu wissen, wann man phantasiert, und nicht wie die Kollegen von der „BILD“ München so eine Halluzination auch noch ins Blatt zu hieven.
„So sexy kann protestieren sein! Bei frostigen Temperaturen und nur mit zarten Dessous bekleidet, räkelte sich Playmate Doreen Seidel am Samstag in der Münchner Fußgängerzone auf einem kuscheligen Bett! Eine Aktion, die für Aufsehen sorgte“, dichtet das Lügenblatt heute auf Seite 6 seiner Münchner Ausgabe.
Zu dumm, daß diese Anti-Pelz-Aktion von Peta am Samstag (Ihr erinnert Euch, es schneite wie wild!) kurzfristig um 9.29 Uhr abgesagt wurde, da Peta-Aktivistin Tanja Wiemann, „als auch das für diese Aktion benötigte Bett auf einer gesperrten Autobahn feststecken“, es war die A8, um genau zu sein. Haben die Kollegen vom Isartorplatz nun die Story mit einem Archivbild aus dem „Playboy“ illustriert, weil sie vom Peta-Auftritt grundsätzlich nichts ausreichend nackiges erwartet haben oder weil, warum nur, kein Bild von dem Ereignis aufzutreiben war?
8 Kommentare:
Ach die schreiben da doch immer nur irgendeinen Mist hin..interessiert sich eh keiner für den Text ;)
Ach, die lyrischen Ergüsse auf der Titelseite, von den Mädels, die auf den Klempner warten, der ein Rohr verlegen soll, haben durchaus ihre Fangemeinde.
ist ja nicht das erste mal, daß die BILDblöd von einem Ereignis berichtet, das nie stattfand. Man kann nun raten, was die Gründe für solche Phantastereien sind. Entweder, der Autor erfindet die Geschichte um auch mal wieder was im Blatt zu haben. Dann bescheißt er seinen Arbeitgeber. Oder der Arbeitgeber beschließt, daß die Story ins Blatt kommt, um mal wieder BILD-beliebt Titten zeigen zu können. Dann allerdings muß man sich fragen, ob die verantwortliche Redaktion ihre Leserschaft für so dämlich hält, daß die nicht merkt, wie gelogen wird. Ich glaube aber, letztere Frage dürfte ohnehin längst beantwortet sein.
Die werden den Beitrag Freitag oder Samstag vorproduziert haben, vielleicht weil die Redaktion sonntags unterbesetzt ist.
Und die Mail mit der Absage der Veranstaltung traf zwar Samstag früh ein, wurde dann wohl aber erst Montag registriert, als das Blatt schon gedruckt war.
Peta wird's nicht stören, ist doch schließlich PR für ihre Sache.
Und wer erwartet von der BILD, daß sie so einen Fehler am Tag darauf dann richtig stellen.
Es wäre doch ein Leichtes gewesen, eine Satz am Ende anzufügen, der sinngemäß lautet "Leider hat der Winter den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Protestaktion wurde wegen des Wetters abgesagt." In bester BILD-Manier kann man dann auch noch die eine oder andere "subtile" Andeutung machen... Über Kälte und Brustwarzen, kuschelige Bettwäsche, Passanten, die gerne beim Wärmen geholfen hätten...etc.
Alles, was es gebraucht hätte, wäre ein grobes Interesse an der Story. Aber das ist sicherlich zuviel verlangt, wenn die Story nur Mittel zum Zweck ist, um ein paar Titten und anzügliche Bemerkungen zu präsentieren.
KT
Ja, mich wundert es auch, daß sie die Geschichte nicht gedreht haben. Der Ausfall hätte es ja eher noch unterstützt, das alte Playboy-Bild zu drucken, aber ich denke, sie haben das einfach verpennt...
Hm.
Ein Fehler der Bild. Oha. Dorin P. mag eine Erklärung dafür geliefert haben, wer weiß.
Bei anderen Redaktionen wäre es wohl bei der Klasse "Doofer Fehler" geblieben. Hier sollen es Halluzinationen sein, üble Handwerkskunst, TITTENGIER!!!
Hm.
Auch mal drüber nachgedacht, dass - neben der Falschmeldung - Peta es war, die dort die Titten tanzen lassen wollte? Wer von Euch grillt jetzt Peta?
Und wer ist doof?
Daß man Peta diskriminierende Kampagnen vorwirft, ist nichts neues, und sicher eine Diskussion wert. In Amerika gab es entsprechende Aktivitäten sowohl seitens der Frauenbewegung, als auch von den Interessensverbänden Übergewichtiger.
Aber eine Veranstaltung journalistisch abzufeiern, die gar nicht stattgefunden hat, ist ein schwerer handwerklicher Fehler, in manchen Redaktionen fliegt man für so etwas. Und es hinterher nicht zu berichtigen, sondern totzuschweigen, macht es nur noch schlimmer.
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