Donnerstag, 14. Juni 2007

Verglühter Blogger-Ruhm

Jessica Cutler, als „Washingtonienne“ in den Medien viel gefeierte Bloggerin und Buchautorin macht den Turi. Wobei die Insolvenz wohl vor allem dem Schutz vor der millionenschweren Schadensersatzforderung eines ehemaligen Liebhabers dient.

Fetisch Slapping

Dieser Fetisch war selbst mir neu: Herrlich hirnrissig, was Guy Maddin mit seiner „Sissy Boy Slap Party“ abliefert!



(via Hint Fashion Magazine)

Stellenanzeigen (5)

Oh Shrek, ich bin zu alt für die Rolle! (via Defamer)

Cosy oder Speedy im Literaturhaus?

Kommenden Dienstag wollten sich Eckhard Schumacher und Benjamin von Stuckrad-Barre im Literaturhaus über „Pop“ unterhalten. Doch dann entdeckte ich heute morgen im „SZ Extra“, daß offenbar Thomas Meinecke und Moritz von Uslar statt der Pop-Stucka auftreten. Und wunderte mich eben über eine Mail des Literaturhauses, in der wiederum Benjamin annonciert wird. Was nun? Die Homepage des Literaturhauses scheint der „SZ“ recht zu geben. Was lerne ich daraus? Webseiten können aktueller als Mails sein. Und ein Stuckrad-Barre ist soviel wert wie Meinecke und von Uslar im Doppelpack.

Update: Isarstadt-Blogger Markus Walter wird es freuen, daß Anna Böger, eine der Darstellerinnen des Münchner Kultfilms „Shoppen“, an dem Abend Auszüge aus dem „Pop“-Reader lesen wird.

Blackmailing Sabine Christiansen

Im „SZ Magazin“ erscheint morgen ein Interview von Alexandros Stefanidis mit Sabine Christiansen anläßlich ihrer letzten Talkshow am 17. Juni. Neben ungewohnt nüchternen, desillusionierten Gedanken über die Politik erzählt sie auch, der Chefredakteur einer großen Illustrierten hätte ihr gedroht, nur noch negativ über ihre Sendung zu berichten, wenn sie nicht bereit sei, über Privates zu sprechen und sich mit ihrem Lebensgefährten Norbert Medus fotografieren zu lassen. Welche Zeitschrift könnte gemeint sein? Stimmt ab:









(Foto: ARD/TV21/Gabo)

Die Alpha-Falle

Naiverweise hielt ich es für common sense, daß die Ära der Alphamännchen und insbesondere jedwelcher Bewunderung für diese Cro-Magnon-Manager hinter uns liegt und durch eine Ära der nachhaltigen, gleichberechtigten, menschenfreundlichen, lebensnahen Führungspersönlichkeiten abgelöst worden sei. Aber der „Spiegel“ feiert jetzt vier Wochen lang die Rückkehr der gnadenlosen Ehrgeizlinge, wenn auch notdürftig verkappt als Hohelied auf die Alpha-Mädchen. Nicht von ungefähr pflegte „Spiegel“-Pacha Stefan Aust auch schon bei Spiegel-TV eine angsteinflößende Zucht gnadenlos blonder Wolferinen. „Karriere, Kind und wieder Karriere – ich will auf nichts verzichten in meinem Leben“, droht eine 18-jährige Abiturientin in der Titelgeschichte. Eine 21-jährige Nautikstudentin feiert ihren Masterplan, bereits mit 26 als jüngste Kapitänin Deutschlands in die Geschichte der Seefahrt einzugehen. Und Clara Streit, 39-jährige Seniorpartnerin der humankapitalfressenden Unternehmensberater von McKinsey, hält nichts von langem Sichtreibenlassen als Weltenbummlerin. Denn „wer als Frau im Leben Karriere und Familie unterbringen möchte, muss die Jahre zwischen dem Schulabschluss und dem 30. Geburtstag gut planen.“ Und wo bleibt das Leben?

Petit déjeuner documental

Documenta-Chef Roger Buergel hat eben während eines Interviews im Hessischen Rundfunk mit seinem Liederwunsch auch musikalisch Geschmack Mut bewiesen:

Altersgeilheit

Martin Walser: Es war noch nie so unerlaubt, älter zu werden als arbeitender Mensch, wie jetzt! Und wenn ein Älterer liebt, ist es nicht Liebe, sondern 'Altersgeilheit'.
Günter Grass: Meine Erfahrung mit dem, was unter dem Stichwort Altersgeilheit läuft, ist die, dass die erotische Liebe im Alter differenzierter wird, sich verlangsamt.
Walser: Du musst jetzt nicht für die möglichen Freuden des Vollzugs in den späteren Jahren plädieren.
Grass: Ich sehe das Alter aber zu meiner Überraschung in diesem Bereich als Gewinn an.
Zitat aus Martin Walsers (80) und Günter Grass' (79) drei Seiten langer Unterhaltung in der aktuellen „Zeit“
(via Perlentaucher)

Mittwoch, 13. Juni 2007

Die Diva vom Lehel

Heutzutage hält man sie oft nur für eine schrullige Alte, die im Fernsehen Hüte, Schönheitskissen und Aufbaucrèmes anpreist und seltsame Bücher und noch seltsamere Interviews zum Thema Sinnlichkeit verbricht. Dabei war Christine Kaufmann einer der wenigen international erfolgreichen deutschen Nachkriegsstars und auch nach Ende ihrer Filmkarriere als Diva vom Lehel noch lange eine imposante Persönlichkeit. So professionell, daß sie sich die Negative von ihren Fotoshootings vorlegen ließ, um alle ihr nicht Genehmen sofort zerkratzen zu können. So selbstbewußt, daß sie den jede Romantik vernachlässigenden deutschen Männern vorwarf, sie könnten eine Frau nur so anblicken, als ob sie in der linken Hand ihren Schwanz und in der Rechten den „Playboy“ hielten. Und so süß, daß sie natürlich bereits als Kinderstar Furore machte. Morgen, Donnerstag abend, zeigt das Filmmuseum den Klassiker „Rosen-Resli“ von 1954.
(Foto: HSE)

So schön kann doch kein Mann sein

Entweder hat Tomas Novotny einen Doppelgänger oder der Art Director der „freundin“ findet nun sogar Zeit, seine Eleganz nicht mehr nur in der Redaktion, sondern auch als Aigner-Model auszuleben...

Nastrovje, Monsieur le Président!

Man darf die Gefahren des Alkoholismus natürlich nicht verharmlosen, aber ist der beschwipste Nicolas Sarkozy nicht süß? So erscheint das G8-Gipfeltreffen in Heiligendamm in völlig neuem Licht...

Craigslist wird mehrsprachig

„Medienschreck“ Craig Newmark verrät dem Journalisten Nikolaus Piper in der „Süddeutschen Zeitung“ von Mittwoch (leider nicht online), daß sein Annoncendienst craigslist jetzt die Internationalisierung offensiver angehen wird, da die Kleinanzeigen außerhalb der USA bisher fast ausschließlich von Expatriates genutzt werden – oder, wenn ich ergänzen darf, von durchreisenden Amis, die was fürs Bett suchen.„Wir brauchen Unterstützung in anderen Sprachen, wir müssen die Software ändern. Das wird eine große Sache.” Als erstes soll eine spanische Version gestartet werden.