Freitag, 6. April 2007

Ersatzbefriedigung

Wer es auch nicht mehr bis zu Marcs neuestem Videopodcast aushält, fand jetzt zumindest hier einen kleinen Ersatz. Habemus pedem!

Knut & DiCaprio

Naiverweise hatte ich angenommen, daß Annie Leibowitz neulich für die deutsche „Vanity Fair“ bei Knut im Berliner Zoo gewesen wäre. Aber natürlich war es das Covershooting für die jährliche Green Issue des US-Originals. Ein kleines Video von Annies Shooting gibt's hier. Und zwölf Out-Takes von Knuddel-Knut und Leonardo DiCaprio da. Bevor jetzt die Spree-Teenager verzweifeln: Sie haben nichts verpaßt. Natürlich handelt es sich um eine Fotomontage. DiCaprio posierte auf Island beim Jökulsárlón Gletscher.

Kermit down and dirty



(Sad Kermit via Monkey Magazine)

Bye-bye, Tony!

Sonntag beginnt HBO mit der Ausstrahlung der letzten neun Folgen, dann endet die Ära der „Sopranos“ in den USA. Bei uns hatten sie leider nie den verdienten Erfolg, aber zum Glück gibt's DVD.

Basic schlägt BILDblog

Wie Kraut und Rüben kommt mir die Zusammenstellung der deutschen Webcharts des Mr. Wong vor. Aber trotzdem interessant, daß Basic auf Platz 28 steht, während der BILDblog erst auf Platz 43 folgt, noch hinter ernster Konkurrenz wie dem vorleser.net. (Meine große unerfüllte Liebe steht auf Platz 49.) Die Top 3 sind übrigens Wikipedia, Spiegel Online und Heise.

Donnerstag, 5. April 2007

Abrakebabra

Auf den genius loci war Verlaß. Schließlich machen mir die Pressemädels der Münchner Kammerspiele das Leben und vor allem die Arbeit nicht gerade leicht. Der letzte gelungene Abend, den ich in dem Kammerspiel-Komplex hatte, liegt schon lange zurück. Das für die Premierenfeier vorgesehene Blaue Haus ist die reinste Servicewüste. Aber wenn schon mal ein rumänisches Stück Premiere hat, nehme ich vieles in Kauf.

Erste Überraschung: Obwohl die Theater-Homepage den Abend als ausverkauft meldete, bekam ich bei München Ticket, die meines Erachtens auch die Theaterkasse der Kammerspiele betreuen, problemlos noch zwei Karten für die Premiere von „Kebab“. Regie führte Barbara Weber, eine unverschämt attraktive Schweizerin, die mit ihrer Inszenierung des russischen Stücks „Sauerstoff“ letztes Jahr nicht nur bei mir für viel Begeisterung gesorgt hatte.

Gianina Cãrbunarius Geschichte setzt sie dagegen total in den Sand und macht aus dem intensiven Drama dreier Exilanten zwischen Prostitution, Porno und Werbebranche eine schrill-laute Micky-Maus-Nummer gnadenlos oberflächlich chargierender Pappnasen. (Während die Schaubühne das gleiche Stück letzte Woche als brechtsche Tiefkühlkost präsentierte.)

Gianina, die mir ein Bier ausgab, gewann nicht nur deshalb dem Abend durchaus Positives ab. Denn während man in Frankreich beispielsweise werkgetreu ganz im Sinne der Autorin arbeite, würde in Deutschland gern umgeschrieben und frontal gegen das Werk inszeniert werden. „Abrakebabra“, um eine der wunderbaren Wortschöpfungen Gianinas zu zitieren – mal sehen, was die Bühnenmagiere hervorzaubern. Das sei doch für sie viel spannender und überraschender, als immer nur ihr eigenes Original zu sehen.

Wahrscheinlich ebenso skurril wie das Spektakel, das sich uns während der Premierenfeier mit den schlechtesten DJs der Welt auf der Tanzfläche darbot:





Gianina mußte dann in aller Herrgottsfrühe mit der S-Bahn zum Flughafen, um rechtzeitig zum Osterfest wieder in Rumänien zu sein. Aber diesen Sommer kehrt sie für ein Filmprojekt nach München zurück.

Fast-Food-Appetizer

Vor der Premiere von „Kebab“, dem neuesten Stück meiner Landsmännin Gianina Cãrbunariu, war ich gestern noch schnell einen Happen essen. Und zwar passenderweise im Cosmogrill, eine der aktuellen Münchner In-Adressen, die so gern von Frauenzeitschriften gehypet werden. Das Konzept klingt auch verlockend. Frisch zubereitete Burger & Currywürste, bis 3 Uhr früh. Am Wochenende sogar bis 6 Uhr früh. Probiert habe ich den Lammburger mit Erdnuß-Curry-Salat und Aprikosen-Zwiebel-Chutney von der Tageskarte. Der stolze Preis für das trockene Sesam-Bun, unter dem sich wohl irgendwo auch der „Salat“ versteckte: 8,50 Euro.

Burda-Rebellen

Ist Heiko Hebig möglicherweise ein Hafenstraßen-Sponti auf dem langen Marsch durch die Institutionen oder verbirgt sich hinter dem schönen Marcel in Wahrheit einer der 1,4 Prozent Münchner, die PDS gewählt haben?

Jedenfalls schmuggelt ein Entwicklungsteam von Burda immer wieder mal ein „Rebelog“ zwischen die Daimler-Chrysler-, O2- und anderen Anzeigenkunden-Logos seiner bei YouTube, Sevenload, MyVideo oder MySpace geposteten „Celibrity Culture“ Clips.




Die passende Homepage hat sich Heiko Hebig für Hubert Burda Media auch längst gesichert.

Mittwoch, 4. April 2007

Leere re:publica-Versprechungen

Da müsst ihr jetzt durch, denn in den letzten drei heißen Wochen vor der re:publica wird es hier immer wieder Hinweise zur Konferenz geben“, schrieb Johnny Häusler am 23. März im Spreeblick. Und seitdem nun schon zwölf Tage lang kein Wort mehr. (Zumindest nicht in den Anreißern, denn ich lese wirklich nicht jeden Beitrag vollständig.)

Gibt's nichts zu berichten? Wohl kaum, denn im re:publica-Blog überstürzen sich die Neuigkeiten. Zoff? – aber bitte, Spreeblick präsentiert schließlich das Ganze. Also wohl nur keine Zeit, ob all der Vorbereitungen, oder?

Boul Mich, Juans-les-Pins & St. Moritz

Mir heute statt „Bunte“, „Gala“ oder „Vanity Fair“ mal Peter Sarstedts „Where do you go to my lovely“ gegönnt.



You talk like Marlene Dietrich and you dance like Zizi Jean-Maire.
Your clothes are all made by Balmain and there's diamonds and pearls in your hair.
You live in a fancy apartment off the Boulevard St. Michel
Where you keep your Rolling Stones records and a friend of Sasha Distel.
You go to the embassy parties where you talk in Russian and Greek
And the young men who move in your circles, they hang on every word you speak.


But where do you go to my lovely... when you're alone in your bed.
Tell me the thoughts that surround you. I want to look inside your head.

I've seen all your qualifications that you got from the Sorbonne
And the painting you stole from Picasso. Your loveliness goes on and on.
When you go on your summer vacation, you go to Juan-les-Pins
With your carefully designed topless swimsuit
You get an even suntan on your back and on your legs.
And when the snow falls you're found in St. Moritz with the others of the jet set.
And you sip your Napoleon brandy, but you never get your lips wet.

But where do you go to my lovely... when you're alone in your bed.
Tell me the thoughts that surround you. I want to look inside your head.

You're in between twenty and thirty, a very desirable age.
You're body is firm and inviting, but you live on a glittering stage.

Your name it is heard in high places. You know the Agha Khan.
He sent you a race horse for Christmas and you keep it just for fun, for a laugh, aha aha.
They say that when you get married, it will be to a millionaire.
But they don't realize where you came from and I wonder if they really care, or give a damn.

But where do you go to my lovely... when you're alone in your bed.
Tell me the thoughts that surround you. I want to look inside your head.

Ah, remember the back streets of Naples, two children begging in rags
Both touched with a burning ambition to shake off their lowly-born tags, so they try.
So look into my face Marie-Claire and remember just who you are.
Then go and forget me forever
But I know you still bear the scar deep inside, yes, you do.

Ah, I know where you go to my lovely... when you're alone in your bed.
I know the thoughts that surround you, cause I can look inside your head.

Montag, 2. April 2007

Atomic läßt es strömen

Heute abend überträgt der Münchner Atomic Club zum ersten Mal eins seiner Konzerte als Live-Stream online: Auf der Bühne steht die dänische Band Dúné, die auf MySpace recht flott daherschrammelt. Als Vorband treten die Nürnberger von My New Zoo an. Schade, daß das Atomic nicht schon bei Pete Dohertys Geheimkonzert gestreamt hat...

So muß es sein

Sonst muß ich oft Leser zur Bloglektüre zwingen.

Aber gestern hat offenbar Ariadne von allein reingeguckt, denn als wir uns zum Interview trafen, wußte sie, wie ich aussehe und daß ich zuvor ein Vorstellungsgespräch gehabt hatte...

Und eben rief mich Franziska an. Sie hätte zufällig meinen Blog entdeckt und gelesen, daß ich in Berlin wäre. Ob wir uns treffen könnten? Sitze nur leider schon wieder im Arabellapark und an der Ariadne-Geschichte.

Kummerknut kommt tatsächlich!

Wie mir Claudia Limmer von der Heyne-Pressestelle soeben versichert hat, handelt es sich um keinen Aprilscherz: Tom Kummer wird tatsächlich einen Interviewband mit cute Knut fabrizieren. Mal sehen, wo er diesmal abschreibt: „Pu der Bär“, „Dschungelbuch“ oder „Der kleine Eisbär“?

Denn der offensichtlich selbstgestrickte erste Appetithappen in der gestrigen „BZ“ war recht uninspiriert...

Sonntag, 1. April 2007

Kummerknuts erster Streich

Abrundung eines zeitgemäßen Aprilscherzes oder Vorgeschmack auf eine besonders abgeschmackte Rehabilitation Tom Kummers? Die Berliner „BZ“ veröffentlichte heute einen ganzseitigen Vorabdruck von Kummers Interview mit cute Knut.




Wirklich lustig und mit trauriger Sicherheit kein Aprilscherz ist dagegen das Interview des heutigen „Tagesspiegels“ mit dem Direktor der beiden Berliner Tiergärten, Bernhard Blaszkiewitz. Auf den Vorwurf, es gäbe in der Friedrichsfelder Tierpark-Cafeteria nur ein sehr überschaubares Salatbuffet, erwidert er:

„Wer Vegetarier ist, ist selber schuld. Dafür habe ich wenig Verständnis. Der Mensch ist physiologisch nicht auf ausschließlich vegetarische Ernährung ausgelegt. Wer ohne tierisches Eiweiß auskommt, tut seinem Körper nichts Gutes. Ich bedauere auch diese Leute, die morgens Vogelfutter fressen. Wenn das der liebe Gott gewollt hätte, hätten wir einen Schnabel.“


Diesen kundenorientierten Ton erwarte ich vom Leiter zweier Berliner Sehenswürdigkeiten, die vom Publikum leben.

Turi im Ausverkauf

Wie die „Welt am Sonntag“ heute meldet, wird die „Vanity Fair“ ihren Blogbereich verdoppeln. Nachdem Chefredakteur Ulf Poschardt bereits seinen alten Kumpel Rainald Goetz bloggen ließ, holt jetzt Online-Chef José Redondo-Vega seinen Spezi Peter Turi, der für den Jahrmarkt über die eitle Medienbranche berichten soll. Wer seine Klicks manipuliert, der bloggt auch für die „Vanity Fair“, fiel einem Freund von mir dazu spontan ein.

(Foto: Marc/Flickr)

Samstag, 31. März 2007

Fetisch Bikinistreifen

Überall nackte Leiber, Sex, wohin man schaut, und dennoch hat sich das Nackte seinen Reiz bewahrt. Über den Nipple-Slip habe ich mich bereits ausgelassen, heute lenkt nun Michael Althen in seiner FAZ-Kolumne meine Aufmerksamkeit auf die Bikinistreifen. Ob im Porno oder am Eisbach, ich fand die blanken Stellen schon immer sexy, und in der Zeit allgegenwärtiger Sonnenstudios und FKK-Strände zeugt es sogar von Retro-Chic. Um mit Althen zu schließen: „Die Wahrheit ist aber, dass dem Bikinistreifen nicht nur die Vergangenheit, sondern vor allem die Zukunft gehört. Und sei es nur, weil es so ein tolles Wort ist, das von einem Sommer kündet, der einen Unterschied macht zwischen dem, was um die Ecke im Solarium zu haben ist, und jener Intimität, die kein Bikini der Welt verbergen kann.“

Stellenanzeigen (4)

Ich habe schon als überzeugte Hete ein Schwulenmagazin verantwortet und jahrelang den Quotenmann in Frauenredaktionen gegeben. Aber die katholische Kirche hängt immer noch dem Irrglauben an, von ihren Redakteuren mehr als gute Arbeit erwarten zu können: „Eine dem kirchlichen Dienst entsprechende Lebensführung setzen wir voraus.“

Da spare ich mir Trier und fahre lieber nach Berlin, um mich dort für eine Neuentwicklung vorzustellen. Mein erstes Bewerbungsgespräch seit über fünf Jahren...

Münchner Mietmisere

Jetzt bieten die Makler schon 37 Quadratmeter kleine 1-Zimmer-Appartements Wohngemeinschaften an...

Petit déjeuner musical (12)

Messieursdames, Camille!

Camille - Au Port
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Camille - Ta Douleur
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Problembär? Ne, schlimmer: Kummerknut!

Wie oft kann man ein Bärenfell noch teilen? Auf der nach unten offenen Vermarktungsskala wird jetzt Tom Kummer, Ihr erinnert Euch: der Dieb & Betrüger, auf Knut losgelassen und darf im Auftrag des Heyne Verlags cute Knut ein ganzes Buch lang interviewen.

(Fotos: BMU, Dorin Popa)

Aus Pixelquelle wird Pixelio

Ob da ein Fürther Versandhaus geklagt hat? PixelQuelle, die kostenlose Bilddatenbank für lizenzfreie Fotos, hat sich in Pixelio umbenannt. Da steht jetzt wohl auch der internationalen Expansion nichts mehr im Weg. Ich habe die Quelle früher gern genutzt, aber seitdem ich die CC-lizenzierten Bilder bei Flickr entdeckt habe, fühle ich mich dort besser aufgehoben.

Freitag, 30. März 2007

Aus ist's mit dem Monopol

Wenn Prozesse einen schlauer werden ließen, säßen nicht so viele dumme, rassistische Zuschauer den lieben langen Tag in den Gerichtssälen herum, aber vielleicht liegt es auch daran, daß sie kaum der Verhandlung folgen, sondern sich am liebsten selber reden hören. Denn als es gestern zur Verhandlung von uns 185 Gaspreisrebellen gegen die Stadtwerke München kam, gab es einiges zu lernen.

Daß etwa die Justizwache nicht nur Hoheitsaufgaben übernimmt, sondern sich auch nicht zu schade ist, tatkräftig mit anzupacken, wenn die Sitzplätze bei dem Andrang nicht ausreichen.






Daß ein bei diesem Verfahren Strippen ziehender Stadtrat gern für die Fotografen auf die Klägerbank schlüpft, obwohl er gar nicht zu den Klägern zählt.

Daß Dorin ein rumänischer Männername ist, wie ich dem verdutzten Vorsitzenden Richter am Landgericht mit einem „Andere Länder, andere Sitten“ erklärte.

Oder daß es im Grunde vielleicht keine Monopole gibt.

Denn darum geht es im Wesentlichen: Wenn die Münchner Stadtwerke beim Gas ein Liefermonopol gehabt hätten, wäre der dafür zu entrichtende Preis vor Gericht in einer analogen Anwendung des § 315 BGB nachprüfbar. Ein ähnlicher Fall liegt zur Zeit beim Bundesgerichtshof (VIII ZR 36/06). Da bis zu einer BGH-Entscheidung aber noch einige Zeit vergehen kann, war das für alle Münchner Beteiligten kein Aussetzungsgrund.

Die Marschrichtung des Landgerichts erinnert an Radio Eriwan. Betreffs des Grundpreises unserer Gasverträge sieht es wohl keine Handhabe, da wir (1) entsprechende Verträge geschlossen und bis 2005 bezahlt hätten und (2), Achtung!, kein Gasmonopol bei Vertragsschluß bestanden hätte, da es einen Substitutionswettbewerb gäbe. Auf gut deutsch: Kein Mensch muß mit Gas heizen oder kochen, da er ja auf Nachtspeicheröfen und Elektroherde umsteigen kann. (So betrachtet frage ich, ob es überhaupt Monopole existieren?) Ich als armer Mieter sehe das anders, weil mich mein Vermieter hochkantig herausschmeißen würde, wenn ich seine Gastherme ausbaute, aber wir sind eben beide keine Juristen.

Nun aber die raffinierte Volte: Während der laufenden Verträge verschwindet der Substitutionswetbbewerb wie von Zauberhand, und das Gericht erkennt plötzlich eine Monopolsituation, da es nicht zumutbar wäre, dann noch den Energieträger zu wechseln. Also wird das Gericht in eine Beweisprüfung treten und die Zulässigkeit der Gaspreiserhöhungen vom 1. Juli 2005 sowie 1. Januar und 1. April 2006 nachrechnen.

Doch erst nachdem der Richter seine intellektuellen Folterwerkzeuge aufgezeigt hat, schienen die Stadtwerke möglicherweise einzuknicken und ihre Bereitschaft anzudeuten, nicht nur Zeugen, sprich: Mitarbeiter und Wirtschaftsprüfer, sondern handfeste Beweise wie Rechnungen oder Vertragsunterlagen dafür vorzulegen, daß sich ihre eigenen Einkaufspreise erhöht hätten.

Den Gedankenansatz der Kläger, daß diese Einkaufspreis überhöht sein könnten, weil der Lieferant eine Beteiligungsfirma der Stadtwerke ist, wies der Richter zurück, als ob er noch nie davon gehört hätte, wie auf diesem Wege Gewinne verschoben werden.

Am 24. Mai soll dann um 10 Uhr in Saal 6 des Landgerichts München I im Justizpalast das Urteil ergehen.

Mein Gas beziehe ich aber bereits ab Sonntag von der billigeren E.ON-Tochter „E wie einfach“ – das sind zwar auch keine Unschuldsengel, aber zumindest die Kulanteren. Update! So kann man sich irren: Bis Ende November lief der Vertrag mit der E.on-Tochter E wie einfach, Ende Dezember kam die Schlußabrechnung, derzufolge ich ein Guthaben von über 300 Euro besäße, und jetzt, Mitte Februar, warte ich immer noch darauf, daß mir der Konzern dieses Geld zurückerstattet.

Münchner Kummerspiele

Tom Kummer, obwohl Schweizer nun mal Deutschlands bekanntester redaktioneller Dieb und Betrüger war in der Stadt. Anläßlich des Erscheinens seiner Autobiografie „Blow up“ im Münchner Blumenbar-Verlag gastierte er in der Nachtlinie der Kammerspiele. Vorgestern hatte mir die Pressestelle noch eine Pressekarte angeboten, aber offenbar hatte ihnen meine Vorankündigung nicht gefallen. Zumindest stand ich nicht auf der Gästeliste.Also neun Euro gelöhnt und damit hoffentlich nicht nur die städtischen Bühnen unterstützt, sondern auch zur Resozialisierung Kummers beigetragen. Eintrittskarte gab es dafür nicht, nur einen Stempelabdruck. Mal sehen, ob das Finanzamt meinen Eigenbeleg mit diesem Beweisbild als absetzbare Arbeitskosten akzeptiert.

Im Neuen Haus hielt dann der alte Kummer Hof und zeigte sich recht uneinsichtig. Das Publikum scharwenzelte dennoch um ihn herum, sein Verleger Wolfgang Farkas schalt die Münchner Presse ob ihrer Abwesenheit und strickte eifrig an einer Dolchstoßlegende: Man schweige das Thema hier tot.

Für den Lesepart war der Schauspieler Robert Dölle zuständig, ästhetisch der passende Widerpart zu unserem Schweizer Windhund, schließlich trug Dölle sein Schlüsselband um den Hals und – nachts um 21.30 Uhr – auch noch kokett die Sonnenbrille drin hängend.

Wer auf eine Läuterung gehofft hatte, wurde schon während der Lesung eines besseren belehrt. Neben dem neuen Buch wurde auch ein altes Falsifikat aus Kummers Arbeit für das „SZ Magazin“ vorgelesen und so eine künstlerische Kontinuität konstruiert.

Im anschließenden Gespräch greinte Kummer gar bitterlich, von einem Tag auf den anderen keine Freunde und Kollegen mehr gehabt zu haben. Natürlich räumte er ein, Unrecht begangen zu haben, desperadomäßig gelogen, betrogen und gestohlen zu haben, wann immer es nötig gewesen wäre. Aber Ulf Poschardt, Moritz von Uslar & Co seien die Verantwortlichen, weil sie es versäumt hätten, seine Exklusivgeschichten auf den Wahrheitsgehalt abzuklopfen, während es Kummer schockierend fand, für den Bösewicht gehalten zu werden.

Wirklich schockierend ist nur Kummers Attitüde, seine Arbeit wäre Popjournalismus gewesen. Wer es für einen Kunstgriff hält, etwa Andy Warhol Zitate zu stehlen, um sie in einem erfundenen Exklusivinterview Ivana Trump in den Mund zu legen, ist nur ein mieser, kleiner Dieb und Betrüger.

Google Fight

Selbst beim Schwanzvergleich schlägt mich der Peter! Aber immerhin habe ich mehr Google-Einträge als Hans Werner Kilz, Frank Schirrmacher, Reinhold Beckmann, Andreas Petzold, Ulf Poschardt, Liz Mohn oder Friede Springer – falls deren von „V.i.s.d.P.“ veröffentlichten Zahlen stimmen. (via V.i.s.d.P.)

Donnerstag, 29. März 2007

Eisbär'n müssen nie weinen



Dresden Dolls: „Eisbär“ (live in Hamburg)

1,2,3, keine Zauberei

„Da muss ich doch nochmal meinen geheimen Klickgenerator anwerfen, um den alten Abstand wieder herzustellen,“ droht mir Peter in einem Kommentar und sammelt flugs 1800 neue Klicks an einem Tag.

Seiner Volontärin und den Kindern tun inzwischen sicherlich die Finger weh, aber die Mühe hätte er sich oder vielmehr ihnen ersparen können. Ich bitte Marc einfach, ihn nach obigem Geständis zu disqualifizieren und das Video zu löschen.

Gleich hab' ich Dich!

Nur noch tausend Klicks hinter Peter Turi!

Bunte Ahnungslosigkeit


Eine bedrohliche Ahnung, wie In-oder-Out-Listen entstehen, vermittelt die neue „Bunte“ auf Seite 18. Man schreibt über das miese kleine Machwerk „300“, ohne den Film offenbar gesehen zu haben, und klittert dabei auch noch ordentlich die Geschichte:

IN in den USA OUT im Iran: Der Film „300“ (Inhalt: Griechen besiegen Perser bei Thermopylae, 480 v. Chr.) ist ein Hit, aber Teheran tobt: Die Perser würden dumm und grob dargestellt, der Film müsse verboten werden. Diese Schlacht wird auch verloren gehen...

Liebe Kollegen, Hubert Burda würde jetzt wahrscheinlich Simonides von Keos, Hegel, nein, Friedrich Schiller zitieren: „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest / Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.”

Ich halte mich an Franziska Augstein und ihren wunderbaren Aufsatz zum Leonidas-Mythos in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 14. Februar (leider nicht online): Zu den großen heroischen Beispielen sinnloser Selbstaufopferung gehört die gescheiterte Verteidigung des Thermopylenpasses im griechisch-persischen Krieg 480 vor Christus.

Damit Ihr es auch begreift: Die Griechen haben diese Schlacht verloren!

Wer sich schon publizistisch in Bushs Bataillone einzureihen versucht, muß ihn nicht auch noch an Dummheit übertreffen...

(Foto: Warner Bros.)

Gute-Nacht-Musik



Weil's gar so schön ist.

„Littlest Things“ von Lily Allen.

Rechenschaft

Falls treue Leser fragen: Die Haare sind ab, auch wenn das Kurzhaarterrier anders sehen und zu dokumentieren versuchen.

Aber Yoga ist aufgeschoben. Fand angesichts dieses Anschauungsmaterials meine Füße derzeit nicht vorzeigbar...

Mittwoch, 28. März 2007

Tom Kummer live

Im Grunde hat er schon immer auf die Bühne gehört und nicht – unter Ulf Poschardts Fittiche – als Journalist lügen und betrügen dürfen.

Borderline-Spezialist Tom Kummer, auf Deutschlandtour für sein neues Buch „Blow up“, liest morgen, Donnerstag abend im Neuen Haus der Münchner Kammerspiele.

Irgendwie scheint das die Woche der Unschuldslämmer zu sein.

(Foto: Blumenbar Verlag)

Am Vorabend des Prozesses

Morgen, am Donnerstag ist der erste Verhandlungstermin der Sammelklage von uns Münchner Gaspreisrebellen gegen die Stadtwerke: 14.15 Uhr in Saal 6 des Landgerichts im Justizpalast.

In Hannover hatte das Landgericht den dortigen Stadtwerken in einem Urteil vom 19. Februar überhöhte Tarife unterstellt, nachdem sich die Stadtwerke weigerten, Einsicht in ihre Gebührenkalkulation zu geben.

Es wäre eine völlig neue kundenfreundliche Strategie, wenn sich die Münchner Stadtwerke einsichtiger zeigten.

Drucken können sie auch nicht!

Ich habe mich schon gewundert, was Starfotografin Annie Leibowitz bei cute Knut im Berliner Zoo zu suchen hatte?

Nun erfahre ich via Turi, daß die deutsche „Vanity Fair“ morgen heute 16 Eisbär-Seiten bringt.

Nur mit welchen Bildern? Hat Annie nach Demi Moore, Whoopi Goldberg und anderen Hollywood-Stars jetzt den Babybären für „Vanity Fair“ abgelichtet? Das weiß ich immer noch nicht. Denn online präsentiert Ulf Poschardt nur den vollständigen Text, und das recht kleinlaut: „Leider können Sie die dazugehörige Geschichte wegen eines technischen Fehlers im Heft nicht bis zum Ende lesen – ein Teil wurde doppelt gedruckt, der Schluss fehlt.“

Tanz den Angela Merkel

Die Hedonistische Internationale ruft zum G8-Rave in Heiligendamm auf.



(via DE:BUG)