Samstag, 31. Januar 2009

Aufgestrapste Süddeutsche Zeitung

Falls „Theater heute“ die Kategorie „Beste Nachwuchstitten“ kürt, wäre diese Abschlußproduktion der Bayerischen Theaterakademie weit vorne mit dabei. Schon die einstimmende Fotoausstellung im Foyer des ehemaligen Redaktionsgebäudes der „SZ“ lockt mit nackten Tatsachen. Dann folgt im ersten Akt zwar eine Abkühlung im Mind-Fucking dreier (echter) Feuilletonisten. Der weihrauchgeschwängerte Blick zurück dieser SZ-Weisen wird im zweiten Akt aber durch Sex, Lügen und Video abgelöst: Eine Vorahnung auf die zukünftigen Verhältnisse, wenn hier an der Sendlinger Straße mit den Luxuswohnungen die Besserverdienenden einziehen – samt Koks und Callgirls? Die wahren Nutten kommen aber erst im dritten Akt: Die Theaterabsolventen präsentieren Stage Branding, eine Eventstrategie, mit der Unternehmen „ihre Marke auf die Bretter, die die Welt bedeuten“, schicken können. Parodie? Ernst gemeinte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme? Das spielt an diesem unentschlossen mäandernden Theaterschülerabend keine Rolle mehr.

Update: Stephan Handels weit wohlwollendere Kritik in der „Süddeutschen“




Nur Stammgäste?

Als ich das erste Mal davon hörte, hielt ich es noch für einen Witz, aber die Strähnchenstrullerer vom Bash Club warnen an ihrer Salontür tatsächlich, daß der „Haarschnitt vorbehalten“ sei, die Friseure also nicht jedem Kunden den Schopf verunstalten.

Hütchen macht Löckchen Konkurrenz



Freitag, 30. Januar 2009

Ein Hauch von Welt im Univiertel

Vor ein paar Jahren hat die ehemalige Crazy-Horse-Tänzerin Gabriela Cortese mit den puppenhaften Papouches ihres Multikulti-Modelabels Antik Batik die Herzen der Moderedakteurinnen weltweit im Sturm erobert. Inzwischen ist die Klitsche im Pariser Marais deutlich gewachsen und eröffnet dieser Tage offenbar auch eine Boutique in der Münchner Türkenstraße 71. Da fühlt sich mein Univiertel gleich viel pariserischer an. Jetzt fehlt nur noch, daß Kapinski in seinem neuen T-Shirt durch die Straße läuft und „New York Herald Tribune“ krakeelt.

Todenhöfer chattet heute beim SZ-Magazin

Im aktuellen „SZ-Magazin“ geißelt Jürgen Todenhöfer den „Geisterkrieg“ des Westens gegen die Afghanen, Iraker, Iraner, Palästinenser und warnt gleichwohl vor den Diaspora-Terroristen, die längst unter uns seien: „Mit dem Internet haben sie ein ideales Kommunikationsinstrument. Hier erfahren sie aus aller Welt, warum und wie sie Bomben bauen sollen. Das Internet ist Hassprediger und Trainingslager in einem. Das »World Wide Web« gibt ihnen das Gefühl, trotz Anonymität Mitglied einer großen Bewegung zu sein. Die Bomben, die sie bauen, sind technisch anspruchslos, aber auch billig. Die Londoner U-Bahn-Anschläge 2005 kosteten gerade einmal 2000 Dollar. Es sind zweitklassige Waffen für zweitklassige Terroristen – die Antwort auf eine zweitklassige Politik des Westens.“

Unterm Strich zwar einer seiner deutlich schwächeren Texte, aber kontrovers genug für eine flotte Diskussion: Ab 16 Uhr ist Todenhöfer heute laut der Print-Ausgabe im Live-Chat des „SZ-Magazins“ online. Auf der Homepage konnte ich dazu noch keinen Hinweis, geschweige denn Link finden.

Update: Keine Vorankündigung online, dann nach Start kein Hinweis, wie lange der Chat dauern wird, das kann man sicher besser inszenieren, wenn man schon jemanden wie Jürgen Todenhöfer im Live-Chat hat...

(Foto: Verlagsgruppe Random House GmbH C. Bertelsmann Verlag)

Donnerstag, 29. Januar 2009

Turi2 vor Gericht

Vor zweieinhalb Wochen hatte ich mich gewundert, mit welcher Selbstverständlichkeit Mediendienste wie Turi2 oder Meedia öffentliche Adreßlisten plündern, um den dort aufgeführten Medienprofis ihren Newsletter unaufgefordert zuzusenden. Turi, der laut eigenen Angaben 20.700 Abonnenten hat, gestand mir unlängt, daß die „unaufgefordert Angeschriebenen rund ein Drittel aller Neuabos“ ausmachten. Nun hat einer der Kressköpfe sich juristisch dagegen gewehrt. Andreas Ludyk hat sich den Spam nicht einfach nur verbeten, sondern gleich seinen Anwalt in Marsch gesetzt. Zwar nahm ihn Turi2 dann auch aus dem Verteiler, weigerte sich aber, die geforderte strafbewehrte Unterlassungserklärung zu unterschreiben sowie die gegnerischen Anwaltskosten zu übernehmen, weshalb es heute vormittag zu einem Gerichtstermin am Amtsgericht Wiesbaden (Aktenzeichen 92 C 37/09 - 12) kam. Mit dem Ergebnis, daß Peter Turi „auf Vorschlag der Richterin“ die gewünschte Unterlassungserklarung abgab, dem Kläger keine weiteren Mails zu schicken, und jetzt auch die Gerichtskosten zu tragen hat.

Manuelle Trackbacks: Telemedicus, Lanu

Mißbrauchtes Gemüse oder: das Super Tabu


'Veggie Love': PETA's Banned Super Bowl Ad

Machen's Vegetarier besser? Na, zumindest schmutziger. Denn PETA wollte diesen Werbespot während des Super Bowl am kommenden Sonntag ausstrahlen, aber der Sender NBC weigert sich.
Victoria Morgan, Vice President für Advertising Standards bei NBC Universal, bemängelte: „The PETA spot submitted to Advertising Standards depicts a level of sexuality exceeding our standards. Listed below are the edits that need to be made. Before finalizing the spot, we would like to view a Quicktime file as well as a DVD with high resolution.
  • :12- :13- licking pumpkin
  • :13- :14- touching her breast with her hand while eating broccoli
  • :19- pumpkin from behind between legs
  • :21- rubbing pelvic region with pumpkin
  • :22- screwing herself with broccoli (fuzzy)
  • :23- asparagus on her lap appearing as if it is ready to be inserted into vagina
  • :26- licking eggplant
  • :26- rubbing asparagus on breast“

Montag, 26. Januar 2009

DLD – zwischen Gedönsschal und Irokesen


Nur mal so dahingefragt: Nicht daß es wirklich wichtig wäre, aber trugen Steffi Czerny und der schöne Marcel gestern (und heute?) auf dem DLD dieselben Schals wie letztes Jahr, sind die zwischendurch gewaschen worden und kann mir irgendjemand verraten, was es mit diesen Gedönsschals auf sich hat?


Prokrastination sieht anders aus, lieber Sascha Lobo. Twittern Sie da gerade, bloggen oder sitzen Sie schon an Ihrem dritten Buch: „SPD 2.0 – Yes, the Baracke can change“?

(Fotos Ralph Orlowski und Sean Gallup/Getty Images for Burda Media)

Freitag, 23. Januar 2009

Petra, Patricia und die wilde 111

Nachdem ich schon länger nicht mehr über sie gebloggt habe, will ich doch zumindest mal wieder aktuelles Bildmaterial bringen. Daher hier zwei kleine Schnappschüsse vom gestrigen Schwarzkopf-Stehrumchen im Münchner Wappensaal. 111 Jahre ist nicht etwa das gemeinsame Alter der Chefredakteurinnen Patricia Riekel („Bunte“, „Amica“) und Petra Winter (formerly known as Petra Gessulat; „Cosmopolitan“), sondern das jubiläumsreife Alter der Haarchemiezauberer von Bunt- äh Schwarzkopf.


Patricia Riekel mit Manfred Krug


Petra Winter mit Eva Padberg, Franziska Knuppe und Armin Morbach

(Fotos: Miguel Villagran/Getty Images)