Im aktuellen „SZ-Magazin“ geißelt Jürgen Todenhöfer den „Geisterkrieg“ des Westens gegen die Afghanen, Iraker, Iraner, Palästinenser und warnt gleichwohl vor den Diaspora-Terroristen, die längst unter uns seien: „Mit dem Internet haben sie ein ideales Kommunikationsinstrument. Hier erfahren sie aus aller Welt, warum und wie sie Bomben bauen sollen. Das Internet ist Hassprediger und Trainingslager in einem. Das »World Wide Web« gibt ihnen das Gefühl, trotz Anonymität Mitglied einer großen Bewegung zu sein. Die Bomben, die sie bauen, sind technisch anspruchslos, aber auch billig. Die Londoner U-Bahn-Anschläge 2005 kosteten gerade einmal 2000 Dollar. Es sind zweitklassige Waffen für zweitklassige Terroristen – die Antwort auf eine zweitklassige Politik des Westens.“
Unterm Strich zwar einer seiner deutlich schwächeren Texte, aber kontrovers genug für eine flotte Diskussion: Ab 16 Uhr ist Todenhöfer heute laut der Print-Ausgabe im Live-Chat des „SZ-Magazins“ online. Auf der Homepage konnte ich dazu noch keinen Hinweis, geschweige denn Link finden.
Update: Keine Vorankündigung online, dann nach Start kein Hinweis, wie lange der Chat dauern wird, das kann man sicher besser inszenieren, wenn man schon jemanden wie Jürgen Todenhöfer im Live-Chat hat...
(Foto: Verlagsgruppe Random House GmbH C. Bertelsmann Verlag)
1 Kommentar:
Sehr geehrter Herr Todenhöfer,
meine volle Zustimmung zu Ihrem SZ-Magazin-Artikel!Resignieren könnte man angesichts der politischen Folgenlosigkeit derartiger Appelle.Zumindest gelingt es Ihnen , Ihre Kritik zu publizieren.Mit weniger prominentem Namen gelingt das in Deutschlands Zeitungen nicht.Meine Versuche, kritische Artikel zum Palästina/Libanon/Afghanistan-Problem in Zeitungen (SZ, FR, Zeit:
hier sogar mit Weiterempfehlung von Helmut Schmidt) unterzubringen,
scheiterten.Wenn ich meine Artikel nur noch in Schweizer Zeitungen:NZZ,
Der Bund - veröffentlichen kann,
stellt das der deutschen Presse
kein gutes Zeugnis aus.Ich verstehe es als Einschränkung der Meinungsfreiheit bzw. als mainstream-Gleichschaltung der deutschen Presse inbezug auf heikle Themen.Auch eine Folge des sog. Kampfes gegen den islamischen Terrorismus ? Wie sehen Sie es?
Mit freundlichen Grüßen
G.Grossklaus
Prof.em.für Lit.-Medienwissenschaft
U (TH) Karlsruhe
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