Donnerstag, 28. Dezember 2006

Explicit: Theorie und Praxis

Ob „Die 365 heissesten Sextipps aller Zeiten“ oder „222 Sexspiele“, jahrelang habe ich für „Cosmopolitan“ Nina Georges Liebesrezepte betreut, und mich daher dieser Tage um so mehr gefreut, in der Blogosphäre einen ganz praktischen Aspekt ohne jede scheue Prätention betrachtet zu sehen.

Eine nicht ganz unerfahrene New Yorker Bloggerin hinterfragte die allgegenwärtige Anweisung, beim Wechselspiel zwischen anal und vaginal gewisse Vorsicht walten zu lassen, oder um einen modernen Klassiker zu zitieren: Wechseln Sie nie von Anal- zu Vaginalsex über ohne das Kondom erneuert zu haben.

Kondome kann man nun wechseln, aber die Finger? Ich nehme mir natürlich immer eine Strategie vor, etwa dort nur die rechte Hand einzusetzen, und da die Linke. Aber offen gesprochen: wenn der Sex gut ist, vergesse ich recht schnell, wo links oder rechts ist.

Ebenso fremdle ich, wenn mir der eine oder andere überdurchschnittlich beim anderen Geschlecht erfolgreiche Kumpel davon vorschwärmt, daß jede Möse anders wäre. Klar. Aber offen gesagt: Nicht nur wenn ich zwischen den Schenkeln einer Frau versinke, verlasse ich den statistischen Sektor. Bereits lange zuvor kann ich nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, ob sie nun grüne oder blaue Augen hat, weil vor meinen Augen ein ganz eigenes Wesen steht, dem ich vielleicht ansehe, ob es glücklich, im ersten Monat schwanger oder frisch verheiratet ist. Aber ohne jede erkennungsdienstliche Beschreibung abgeben zu können.

Und wie ihre Möse aussieht, darauf achte ich, wenn ich mich im Eifer der Leidenschaft verliere, wirklich nicht. Das macht mich vielleicht nicht zu einem perfekten Sexakrobaten. Aber das wollte ich auch nie sein.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Oh, was ist denn das? Männer machen doch Unterschiede zwischen gutem Sex und anderem? Das ist mir ja neu. :) Gut, dass hier ein bisschen Aufklärungsarbeit geleistet wird...

Sexakrobatik klingt nach Zirkus. Wer will schon mit einem Clown ins Bett? Und wer zuviel auf die Technik achtet, wird sich kaum auf den Partner konzentrieren. Behaupte ich mal so.