Programmchef Wieland Speck vom Berlinale Panorama hatte einen guten Riecher: Mit „Lady Chatterley“ hatte er Frankreichs besten Film des Jahres im Angebot, denn bei der gestrigen „Nuit des Césars“ räumte Pascale Ferrans 168 Minuten langes Naturschauspiel gleich fünf der französischen Filmpreise ab: Als bester Film, bestes adaptiertes Drehbuch, für die beste Kamera, die besten Kostüme – und schließlich wurde Marina Hands als beste Hauptdarstellerin gefeiert. Vielleicht findet sich nun endlich auch ein deutscher Verleiher, denn dieses das Leben feiernde Kinowerk ist viel zu spektakulär, um nur im Pantoffelkino von Arte und dem ZDF ausgestrahlt zu werden.
Sogar die Dokumentarfilmfraktion lobte gestern abend „Lady Chatterley“ als Ökoknaller und gelungenes Beispiel, wie man mit einem fiktiven Stoff politisch Stellung beziehen könne.
Regisseurin Ferran fiel zudem die Aufgabe zu, während der Live-Übertragung die jährliche „spontane“ politische Intervention zu bestreiten (ah, die Franzosen und ihre revolutionären Gesten) und in einer Brandrede die soziale Absicherung der Filmschaffenden wie die Filmförderung zu kritisieren. Beide würden die Kleinverdiener und klein budgetierten Filme zu Gunsten der eh schon Reichen und Erfolgreichen immer mehr benachteiligen.
Mein zweiter Favorit, „Sie sind ein schöner Mann“, wurde als bestes Erstlingswerk mit dem César ausgezeichnet – wer die bei uns bereits angelaufene Komödie noch nicht gesehen hat, sollte das schnellstens nachholen. Eine wunderbare Geschichte über einen französischen Bauern, der in Rumänien auf Brautschau geht.
Sonntag, 25. Februar 2007
Petit déjeuner musical (8)
Messieursdames, Marie Laforêt (avec l'aimable assistance de Jean Yanne, Sacha Distel et Serge Gainsbourg)!
Samstag, 24. Februar 2007
And the accessory goes to
Morgen abend werden in Hollywood offenbar die 79th Annual Accessory Awards ® verliehen, jedenfalls trudeln bei mir schon ganz aufgeregte Vorabmeldungen von Schuh- und Schmuckherstellern wie Jimmy Choo, Stuart Weitzman, Montblanc, Harry Winston und Swarovski ein.
Im Bild der Diamond Dream Shoe von Stuart Weitzman, den Anika Noni Rose („Dreamgirls“) bei den Academy Awards® tragen wird.
Nachtrag aus der Oscar®-Nacht:
(Fotos: Academy of Motion Picture Arts and Sciences, PR Newswire Photo Service)
Im Bild der Diamond Dream Shoe von Stuart Weitzman, den Anika Noni Rose („Dreamgirls“) bei den Academy Awards® tragen wird.
Nachtrag aus der Oscar®-Nacht:
(Fotos: Academy of Motion Picture Arts and Sciences, PR Newswire Photo Service)
Unbemannte Mission
Neulich war ich verabredet. Erstes Date mit einer Frau, die ich im Schumann's kennengelernt hatte und die mir an dem Abend ihr halbes Leben erzählt hatte. Sie war neu in der Stadt, neugierig auf die Hotspots und ich hatte ihr vom Stadtcafé erzählt.
Also per Mail kurz daran erinnert und gefragt, ob sie Lust hätte, daß wir uns dort treffen? „Klar, gern, wir kommen zu dritt, mein Mann, eine Freundin und ich.“
Frauen und ihre Männer. Eine hat mir erst drei Monate nach unserem ersten Sex eröffnet, daß sie seit zig Jahren verheiratet wäre. Andere geben mir bereits beim ersten Flirtversuch den Gnadenschuß: „Mein Freund und ich“...
Genau genommen gibt es keinen perfekten Zeitpunkt. Aber einen annähernd idealen. Laßt mich geistreich sein – oder es zumindest versuchen, schenkt mir eine angeregte Konversation, gewährt mir den Flirt, aber entlasst mich nicht in die Nacht, ohne auf den Macker in Eurem Herzen oder zumindest in Eurer Wohnung hingewiesen zu haben.
Letztendlich ist dann immer noch alles offen. Oder vielmehr die nächste Frage akut: Wie weit darf man mit einer Frau gehen, die liiert ist?
Also per Mail kurz daran erinnert und gefragt, ob sie Lust hätte, daß wir uns dort treffen? „Klar, gern, wir kommen zu dritt, mein Mann, eine Freundin und ich.“
Frauen und ihre Männer. Eine hat mir erst drei Monate nach unserem ersten Sex eröffnet, daß sie seit zig Jahren verheiratet wäre. Andere geben mir bereits beim ersten Flirtversuch den Gnadenschuß: „Mein Freund und ich“...
Genau genommen gibt es keinen perfekten Zeitpunkt. Aber einen annähernd idealen. Laßt mich geistreich sein – oder es zumindest versuchen, schenkt mir eine angeregte Konversation, gewährt mir den Flirt, aber entlasst mich nicht in die Nacht, ohne auf den Macker in Eurem Herzen oder zumindest in Eurer Wohnung hingewiesen zu haben.
Letztendlich ist dann immer noch alles offen. Oder vielmehr die nächste Frage akut: Wie weit darf man mit einer Frau gehen, die liiert ist?
Freitag, 23. Februar 2007
Petit déjeuner musical (7)
Messieursdames, Nouvelle Vague (derzeit auf Tour und am 2. März in München – nach dem Konzert Tour de France im Ampère)!
Oscarreifer Psychotest
Welcher Filmklassiker spiegelt unsere Seelenlage jeweils am besten wider? Ein amerikanischer Online-Psychotest beantwortet diese Frage, und bei der grünen Nachwuchspolitikerin Julia Seeliger kam „Der Pate“ dabei heraus – und sie freut sich sogar noch darüber. Kein Wunder, daß sie auf meiner Blogroll steht (capisce, Marc?).
Bei mir war übrigens „Apocalypse Now“ das Ergebnis, was ziemlich genau meinen letzten Wochen zwischen Kündigung bei der „freundin“ und privaten Aufräumarbeiten entsprach. Aber nach dem destruktiven Rollkommando übernehmen jetzt die Konstruktivisten das Kommando.
Bei mir war übrigens „Apocalypse Now“ das Ergebnis, was ziemlich genau meinen letzten Wochen zwischen Kündigung bei der „freundin“ und privaten Aufräumarbeiten entsprach. Aber nach dem destruktiven Rollkommando übernehmen jetzt die Konstruktivisten das Kommando.
Ein schöner Mann und noch schönere Frauen
Dieser Glitzerregen ist meist frecher, kurzweiliger und glamouröser als die Oscar-Verleihung. Kein Wunder, schließlich werden die Césars auch in Paris verliehen. Samstag abend ist es wieder soweit, und TV5 überträgt die Verleihung auch in Deutschland.
Neben internationalen Größen wie Gérard Depardieu, Charlotte Gainsbourg oder Alain Resnais findet man unter den Nominierten auch Michel Blanc für seine großartige Rumänien-Komödie „Sie sind ein schöner Mann“.
Und mein Lieblingsfilm dieser Berlinale, die Neuverfilmung der „Lady Chatterley“, ist gleich in acht Kategorien für den französischen Filmpreis nominiert, so auch Marina Hands als Hauptdarstellerin.
Da wird sie sich gegen die doppelt als Hauptdarstellerin nominierte Cécile de France („Ein perfekter Platz“, „Chanson d'amour“) schwer tun, aber zum Glück ist Hands auch noch als größte weibliche Nachwuchshoffnung im Rennen.
Neben internationalen Größen wie Gérard Depardieu, Charlotte Gainsbourg oder Alain Resnais findet man unter den Nominierten auch Michel Blanc für seine großartige Rumänien-Komödie „Sie sind ein schöner Mann“.
Und mein Lieblingsfilm dieser Berlinale, die Neuverfilmung der „Lady Chatterley“, ist gleich in acht Kategorien für den französischen Filmpreis nominiert, so auch Marina Hands als Hauptdarstellerin.
Da wird sie sich gegen die doppelt als Hauptdarstellerin nominierte Cécile de France („Ein perfekter Platz“, „Chanson d'amour“) schwer tun, aber zum Glück ist Hands auch noch als größte weibliche Nachwuchshoffnung im Rennen.
New kid on the blog
Endlich mal nicht nur die üblichen Verdächtigen: Für die Lead Awards 2007 ist in der Kategorie Weblog des Jahres neben dem BILDblog und dem Elektrischen Reporter auch Teutonika nominiert. Bei den Web Leadern des Jahres mit Last.fm, Spiegel Online und Xing dagegen nur die drögen (wenn auch deswegen nicht weniger guten) Standards.
Haide, haide, cântaţi si voi, cântaţi cu noi
Heute morgen erst habe ich die Eröffnung des Venezias mit einem kleinen rumänischen Tänzchen zu Taraf de Haïdouks auf dem iPod gefeiert und nun bieten sich gleich zwei weitere Tanzgelegenheiten an: Am 10. März spielen in der Muffathalle Fanfare Ciocârlia und am 30. März tritt Miss Platnum im Ampère auf – wenn auch auf einer Veranstaltung unter dem irreführenden Label Balkanexpress.
(Foto: Marc)
(Foto: Marc)
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