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Freitag, 22. Juni 2007

Im Triebestaumel der Natur

Hie und da habe ich schon von meinem Lieblingsfilm der Berlinale, der französischen Neuverfilmung von „Lady Chatterley“ mit Marina Hands, geschwärmt. Heute abend wird er nun um 20.40 auf Arte ausgestrahlt. Zwar schade, dieses Schauspiel der vier Jahreszeiten nicht auf der großen Leinwand zu erfahren, aber dennoch ein großartiges Erlebnis, wenn man eine Affinität für die kleinen Details der Leidenschaft hat.

Update: Eva Marz weist heute in der „Süddeutschen Zeitung“ darauf hin, daß Arte heute abend leider nur eine stark veränderte, schlechtere Fernsehfassung ausstrahlt. Die auf der Berlinale gefeierte, mit den Césars ausgezeichnete und auch von mir gelobte Kinofassung wird aber im September auch in den deutschen Kinos starten.





(Foto: Arte F/Ad Vitam)

Sonntag, 25. Februar 2007

Preisgekrönte sexuelle Befreiung

Programmchef Wieland Speck vom Berlinale Panorama hatte einen guten Riecher: Mit „Lady Chatterley“ hatte er Frankreichs besten Film des Jahres im Angebot, denn bei der gestrigen „Nuit des Césars“ räumte Pascale Ferrans 168 Minuten langes Naturschauspiel gleich fünf der französischen Filmpreise ab: Als bester Film, bestes adaptiertes Drehbuch, für die beste Kamera, die besten Kostüme – und schließlich wurde Marina Hands als beste Hauptdarstellerin gefeiert. Vielleicht findet sich nun endlich auch ein deutscher Verleiher, denn dieses das Leben feiernde Kinowerk ist viel zu spektakulär, um nur im Pantoffelkino von Arte und dem ZDF ausgestrahlt zu werden.

Sogar die Dokumentarfilmfraktion lobte gestern abend „Lady Chatterley“ als Ökoknaller und gelungenes Beispiel, wie man mit einem fiktiven Stoff politisch Stellung beziehen könne.

Regisseurin Ferran fiel zudem die Aufgabe zu, während der Live-Übertragung die jährliche „spontane“ politische Intervention zu bestreiten (ah, die Franzosen und ihre revolutionären Gesten) und in einer Brandrede die soziale Absicherung der Filmschaffenden wie die Filmförderung zu kritisieren. Beide würden die Kleinverdiener und klein budgetierten Filme zu Gunsten der eh schon Reichen und Erfolgreichen immer mehr benachteiligen.

Mein zweiter Favorit, „Sie sind ein schöner Mann“, wurde als bestes Erstlingswerk mit dem César ausgezeichnet – wer die bei uns bereits angelaufene Komödie noch nicht gesehen hat, sollte das schnellstens nachholen. Eine wunderbare Geschichte über einen französischen Bauern, der in Rumänien auf Brautschau geht.

Freitag, 23. Februar 2007

Ein schöner Mann und noch schönere Frauen

Dieser Glitzerregen ist meist frecher, kurzweiliger und glamouröser als die Oscar-Verleihung. Kein Wunder, schließlich werden die Césars auch in Paris verliehen. Samstag abend ist es wieder soweit, und TV5 überträgt die Verleihung auch in Deutschland.

Neben internationalen Größen wie Gérard Depardieu, Charlotte Gainsbourg oder Alain Resnais findet man unter den Nominierten auch Michel Blanc für seine großartige Rumänien-Komödie „Sie sind ein schöner Mann“.

Und mein Lieblingsfilm dieser Berlinale, die Neuverfilmung der „Lady Chatterley“, ist gleich in acht Kategorien für den französischen Filmpreis nominiert, so auch Marina Hands als Hauptdarstellerin.

Da wird sie sich gegen die doppelt als Hauptdarstellerin nominierte Cécile de France („Ein perfekter Platz“, „Chanson d'amour“) schwer tun, aber zum Glück ist Hands auch noch als größte weibliche Nachwuchshoffnung im Rennen.

Freitag, 16. Februar 2007

Penelope und die Bären














Warum sehen die Stars auf den L'Oréal-Plakaten immer wie Landpommeranzen aus, die sich für ihren 20. Hochzeitstag aufgetakelt haben?

Der erste Nachruf

Die Filmfestspiele dauern zwar noch zwei Tage, die Bären werden erst morgen abend verliehen, aber die Kollegen der „Berliner Mottenpost“ ziehen heute schon die Gewinner und das Resümee.

Donnerstag, 15. Februar 2007

Packesel mit trockenen Lippen

Bei meiner ersten Begegnung mit Anina, dem bloggenden Model, mußte ich noch schmunzeln, als sie ihre Handtasche leerte und jammerte, mit wievielen und vor allem häßlichen Geräten und Kabeln sie durch die Welt reisen muß, um allzeit zum Bloggen bereit zu sein.

Inzwischen kann ich in das Klagelied einstimmen: PowerBook, PowerBook-Stromkabel, iPod, ein Kabel um den iPod mit dem Powerbook zu verbinden, Digicam, ein Kabel, um die Digicam mit dem PowerBook zu verbinden, Handy, Ladekabel für mein Handy, Kopfhörer für iPod bzw. PowerBook, wiederaufladbare Ersatzbatterien für die Digicam. Nur das Ladegerät für die Ersatzbatterien schleppe ich nicht immer mit mit herum...

Nur wozu das Ganze? Denn vor lauter Filmen, Stehrumchen und Dates mit meiner Berliner Vergangenheit komme ich eh kaum zum Bloggen, schleppe aber ständig meine schwere Lederjacke und eine vollgepackte Tasche vom Kino ins Pressezentrum auf ein Stehrumchen und wieder zurück ins Kino, immer in der Hoffnung, daß keiner mein PowerBook klaut, wenn ich es in der Pinkelpause einfach unter meinem Kinositz liegen lasse.

Noch größer ist die Gefahr, daß mein iPod oder meine Kamera aus der zusammengeknäulten Jacke rutschen. Zumindest mein Lip Balm # 1 ist wohl auf diese Weise verschwunden, und bevor meine Lippen sich anfühlen wie der Asphalt in Marzahn muß ich dringend Nachschub besorgen.

Also heute morgen vor dem ersten Frühstücksstehrumchen in die Friedrichstraße zum Quartier 206. Bloß auf Verdacht, aber in deren Kosmetikabteilung hätte ich Produkte von Kiehl's erwartet. Nur schläft die reiche russische Klientel offenbar gerne aus oder verbringt den Vormittag mit Morgensex, zumindest öffnet das Quartier erst um 11 Uhr, und selbst die Banken machen in der Straße erst um 10 Uhr auf...

Nur ein weiteres Indiz für meine geliebte These von der Münchenisierung Berlins. Die Stadt, die immer schon wach war, wenn ich in den achtziger Jahren mit dem Nachtzug frühmorgens gegen 7 Uhr eintraf, entwickelt sich zum Langschläfer.

Fascho-Martenstein

„Ich selbst finde Nazi-Ästhetik gut, mir gefallen Bands wie „Rammstein“, Bilder von Norbert Bisky oder der Flughafen Tempelhof. Wer Form und Inhalt nicht auseinanderhalten kann, ist eh doof“, schreibt Harald Martenstein heute in seiner „Tagesspiegel“-Kolumne zur Berlinale.

Brunzdumm ist es aber, sich soweit aus dem Fenster zu lehnen und einen Film zu verteidigen, den er offensichtlich nicht gesehen hat. Denn das Problematische am Wettbewerbsbeitrag „300“ ist nicht die Fascho-Ästhetik, sondern der Fascho-Inhalt.

Dienstag, 13. Februar 2007

W-LAN-Wüste

Mein Name ist Dorin und ich bin ein Internet-Junkie. Wie ein Durstiger in der Sahara sitze ich hier in Berlin auf dem Trockenen. In den Kinos kein W-LAN (mein Gott war das auf der LIFT schön, bei langweiligen Vorträgen einfach schnell online gehen zu können). In der mir freundlicherweise überlassenen Gästewohnung überhaupt kein Internetanschluß.

Damit sind schon zwei Drittel des Tages netzfrei. Bleiben nur die wenigen Minuten zwischen zwei Filmen oder Empfängen, in denen ich in den Hotspots des Pressezentrums oder in Internetcafés surfen, bloggen, eMails lesen kann.

Montag, 12. Februar 2007

Samstag, 10. Februar 2007

Enroute

Mit 15 mexikanischen Teenager-Girls (jede mit Notebook und Kreditkarte ausgestattet) in einer DASH-Propellermaschine von Genf nach München. Hier kurzer Zwischenstopp, um Mails und Blogs zu checken und mit Marc zu telefonieren, um uns für heute nachmittag auf einen Cappuccino in Berlin zu verabreden. In einer halben Stunde geht es weiter zur Berlinale. Von dort berichte ich im freundin-Blog (the bright side of life) und hier (the dark side of the moon).