Donnerstag, 5. Juli 2007

„YouTube ist heute unser Warhol“

Update: Meine Lizenzrechte für das von Frank Schirrmacher moderierte Streitgespräch zwischen Hubert Burda und Albrecht Müller sind heute, am 3. August, abgelaufen. Daher nehme ich es offline. Der Originalbeitrag aus der „F.A.Z.“ ist inzwischen aber auch dort online.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Abgestandene Mediennews

Sämtliche Die meisten Mediendienste haben gestern eine Pressemeldung der Hubert Burda Media aufgegriffen und unter anderem gemeldet, daß Henning Ecker, nicht mehr nur bei der „freundin“, sondern auch beim „ELLE“ Verlag Geschäftsführer sei. Dabei war diese Personalie bereits im letzte Woche präsentierten Geschäftsbericht, der „Burda Review – Jahrbuch 2007“, zu entdecken gewesen.

Bundeswehr bespitzelt Bürger

Beim Streit um die Amtshilfe der Bundeswehr während des G-8-Gipfels in Heiligendamm, betont das Verteidigungsministerium laut der „Süddeutschen Zeitung“, daß „die Streitkräfte nicht in Grundrechte von Bürgern eingegriffen hätten.“ Dabei haben die eingesetzten Spähpanzer des Typs Fennek im Rahmen der sogenannten Amtshilfe mit ihrer Kamera aber nicht etwa Demonstranten, sondern die Autobahn observiert. Nun hat das Bundesverfassungsgericht erst im März wieder am Beispiel Regensburgs festgestellt, daß Videobeobachtungen öffentlicher Plätze „einen Eingriff von erheblichem Gewicht in das allgemeine Persönlichkeitsrecht in seiner Ausprägung als Recht der informationellen Selbstbestimmung“ darstellen. Also durchaus einen Eingriff in die Grundrechte von Bürgern.

Dienstag, 3. Juli 2007

sueddeutsche.de will Touristennepp vorbeugen

Nach dem Revival des jetzt.de-Klassikers „Kenn die Stadt“, plant auch der große Bruder sueddeutsche.de ein ähnliches Format im Reiseressort, wie heute der stellvertretende Chefredakteur Brend Graff auf einem Webseminar der Akademie für politischen Bildung Tutzing verriet. Noch wird an technischen Details wie Geo-Tagging gebastelt, aber User der gerade außerhalb Bayerns besonders beliebten „SZ“-Website sollen dort Insidertipps verraten, etwa wo es in ihrer Heimatstadt besonders schön ist oder man einkehren kann, ohne übers Ohr gehauen zu werden.

Montag, 2. Juli 2007

Gläserner Bürger oder Untertan?

Ob im aktuellen „Spiegel Special Web Leben 2.0“ oder heute beim Tutzinger Webseminar während Klaus Meiers zehn Thesen über die Entwicklung des Internets: Der gläserne Bürger wird wieder gerne heraufbeschworen, und mit Sicherheit kann man nicht genug auf die Risiken hinweisen, zu viel von sich im Internet preiszugeben. Aber einen wichtigen Punkt ignorieren die meisten Kritiker bei ihren historisierenden Verweisen auf den Widerstand gegen die Volkszählung: Es macht einen gewaltigen, ja den entscheidenden Unterschied aus, ob man vom Staat zwangsbefragt wird oder von sich aus (allzu) mitteilsam ist. Schließlich heißt es informationelle Selbstbestimmung.

Lehrerkonferenz und e-Diplomacy

Flashback in die siebziger Jahre: Im Foyer ein Kaffeefolterautomat, zum Abendessen kalter Hagebuttentee (oder Früchtetee?) sowie belegte Brot und auf meinem Webseminar so viele StDin, StRin und OStRin wie ich sie seit Schulzeiten nicht mehr erlebt habe: Lehrkörper wohin ich blicke. Die erste angenehme Überraschung dann das Grußwort von Eric G. Nelson, Generalkonsul der Vereinigten Staaten hier in München. Statt hehrem Hallo ein kleiner Crashkurs in die digitale Diplomatie des State Departments. Daß die Botschaft und die Konsulate alle eigene Webseiten haben? Geschenkt! Daß die Visainterviews online ablaufen? Logo! Daß es Mailingslists und Newsletter für Expats, Englischlehrer, Journalisten und sonstige politisch Interessierte gibt? Klar! Aber dann wurde es interessant: Digitale Brieffreundschaften und Besuchsprogramme zwischen US-Schulen und Ländern wie Afghanistan, Bangladesh oder Tadschikistan? Vorbildlich! Daß man den diplomatischen Nachwuchs mit einer pfiffigen Werbeplattform anfixt? Raffiniert! Aber am besten hat mir gefallen, wie die US-Regierung jetzt sogar Facebook, MySpace & Co Konkurrenz macht und mit State Alumni ihr eigenes social network für Austauschstudenten und Stipendiaten in 13 Sprachen (inklusive Rumänisch) installiert.

Satan oder Döner?

„Wer kennt das nicht? Man fängt etwas wieder an, was man in der Jugend gemacht hat. Wie eine kleine Zeitreise in die eigene Vergangenheit. Ich spiele seit ein paar Wochen wieder regelmäßiger Tennis. Und es macht Spaß. Heute haben“ (wir; Frau Czerny und ich; Professor Burda und ich; pluralis majestatis?) „fast drei Stunden Doppel gespielt bei schönsten Münchner Sommerwetter – drei Sätze, zwei Tiebreaks, danach zischte das kühle Nass im Gaumen, was für ein Gefühl“, läßt uns Marcel Reichart am Leben eines Burda-Managers teilhaben. Inzwischen regnet es in München und der schöne Marcel scheint wieder der Tagesfron zu unterliegen. Zumindest kann er nun doch nicht der Einladung nach Tutzing Folge leisten. Stattdessen tritt Klaus Meier zum Thema „Knowledge, information, communication in the digital age“ neben Michael Scott Moore an. Und ich muß mich entscheiden, ob ich mit meinem PowerBook täglich zum zwanzig Minuten entfernten Döner-Hotspot latsche oder ausnahmsweise - wie gerade eben - eine der zehn Windows-verseuchten Dosen im Gruppenraum 2 der Akademie nutze. Immerhin haben sie neben Explorer auch Firefox installiert.

Netz am Grill

Kaum in Tutzing angekommen, habe ich am Bahnhof schon den ersten Hotspot entdeckt: In der Grillbude Relax gibt es kostenloses WLAN. Also heißen Putendöner um die Nase statt cold turkey im Blut.

Sonntag, 1. Juli 2007

Tivoli-Blick (17)

Max-Joseph-Brücke, 1. Juli 2007, 13.46 Uhr

Netzfreies Tutzing?

Drei Tage Seminaraufenthalt am Starnberger See. Da die Sonne wohl nicht scheinen wird, stellt sich mir doch die Frage, ob ich mein PowerBook mitnehmen soll oder nicht. Schließlich könnte ich da gleich über die Veranstaltung „The New Media and Multicultural America: Digital, Dynamic, Diverse, Democratic“ bloggen und flickrn. Nun wirbt die Akademie mit ihrer Abgeschiedenheit und hat meine Nachfrage, ob sie über W-Lan verfüge, schlichtwegs ignoriert. Die nächsten Hotspots liegen auch nicht gerade um die Ecke, in Pöcking, Feldafing und Herrsching. Das sieht nach Funkstille für meinen Blog aus. Und anschließend bin ich zwei Tage am Samerberg. Dort ist dann definitiv Sendeschluß.

Brust-Lyrics

Mit der Neuauflage legendärer T-Shirt-Modelle, wie sie Mick Jagger, Freddie Mercury oder Debbie Harry getragen haben, hat sich Worn by schnell einen Namen gemacht. Nun gibt es nicht mehr nur den Look, sondern auch die Lyrics der Stars: Words by. Und das abgebildete, die Stone Roses zitierende T-Shirt wäre doch ein schönes Mitbringsel für Dirk von Gehlen auf der morgen beginnenden Web-Tagung in Tutzing.

Petit déjeuner musical (27)

Messieursdames, Coralie Clément (avec l'aimable assistance de Volvo)!