Die „Süddeutsche Zeitung“ beschäftigt sich heute ausgiebig mit Webtrends in der Politik: Tobias Moorstedt berichtet im
Feuilleton vom
voter generated content im US-Wahlkampf und Simon Feldmer fragt auf der
Medienseite nach der politischen Debattenkultur im deutschen Internet. So erfahre ich eher beiläufig, daß es seit November einen
Online-Beirat der SPD gibt, dem unter anderem Sascha Lobo,
Nico Lumma,
Jan Schmidt und
Christoph Bieber angehören. Ob dieser so wahnsinnig trendigen Initiative mehr Erfolg beschieden ist denn Sigmar Gabriels kurzer Karriere als Pop-Beauftragter?
Seit gestern ist mein Glaube eh etwas erschüttert.
„In der allgemeinen Wahrnehmung sind Blogs bisher nicht angekommen“, zitiert Feldmer Mario Sixtus. Nun war ich gestern mittag mit drei Mädels (21, 25, 27) verabredet, die gerade ihr Diplom abschließen und übernächste Woche ein Assessment Center durchmachen müssen. Keine einzige von ihnen war auf die Idee gekommen, im Internet danach zu googeln, was sie da erwarten könnte und wie man sich am besten auf so einen Einstellungstest vorbereite. Offenbar überschätzen wir nicht nur die Wahrnehmung von Blogs, sondern die Selbstverständlichkeit, das Internet an und für sich zu nutzen...
Update: Wissenswerkstatt-Marc hat noch ein paar
Zahlen zur Web-Astinenz der Jugend.