Sonntag, 7. Dezember 2014
Wochenplan
Freitag, 5. Dezember 2014
Sind die Deutschen fleißiger und tüchtiger? Die SZ-ePaper-Leserbefragung
Wer das ePaper der „Süddeutschen Zeitung“ bezieht, wird derzeit allabendlich von Sinus befragt. Nicht nur nach den Lesegewohnheiten, sondern auch nach der persönlichen Einstellung zu Esoterik, exotischem Essen oder exzessiver Gewalt. Läßt das auf eine Tarot-Kolumne im Blatt hoffen oder will man durch geschickte, wenn auch teils eher deprimierend stimmende Fragen nur eruieren, ob der geneigte Leser eher zur AfD oder den Sozen neigt?
Hier ein Potpourri des in etwa acht Minuten beanspruchenden Fragenkatalogs, der SZ Digital zu SZ Transparent macht.
- Durch Weiterbildung kann man seine berufliche Zukunft heute auch nicht mehr sichern.
- In meinem Leben spielen christliche Wertvorstellungen keine Rolle.
- Immer, wenn ich Zeit dazu finde, beschäftige ich mich mit Kultur und Kunst.
- Ich esse gern exotische Gerichte (z.B. aus Indien, Japan oder Mexiko).
- Es ist mir ganz wichtig, dass nichts nach außen dringt, wenn es in meiner Familie Probleme gibt.
- Für uns gibt es heutzutage wenig Chancen, es zu etwas zu bringen.
- Dinge wie Tarot, Kristalle oder Mandalas helfen mir oft dabei, in schwierigen Lebenssituationen die richtige Entscheidung zu treffen.
- Wenn ich es mir richtig überlege, haben die alten Werte Sparsamkeit, Sauberkeit und Ordnung für mein Leben eine ziemlich große Bedeutung.
- Ich schaue mir gern Filme an, in denen viel Gewalt vorkommt.
- Mir ist es wichtig, dass Lebensmittel lange haltbar sind.
- Ich kaufe mir oft Dinge, ohne lange darüber nachzudenken, ob ich mir das überhaupt leisten kann.
- Ich bin für die Gleichberechtigung homosexueller Lebensweisen in unserer Gesellschaft.
- Deutschland ist ein reiches Land, weil wir Deutschen fleißiger und tüchtiger sind als andere.
- Ich fühle mich für das Alter ausreichend abgesichert.
- Ich finde nichts Schlimmes dabei, wenn jemand versucht, seine Ziele auch mit Gewalt durchzusetzen.
- Ich liebe riskante Hobbies (z.B. Drachenfliegen, Motorradfahren, Bergsteigen, Fallschirmspringen).
- Ich informiere mich regelmäßig über die aktuellen Börsenkurse.
- Was ich will, ist Spaß, Abwechslung und Unterhaltung.
- Im Leben bin ich immer offen für neue Chancen und Herausforderungen.
- Ich habe das Gefühl, dass sich die Gesellschaft in eine falsche Richtung entwickelt.
- Ich habe großes Verständnis für Leute, die nur tun, wozu sie gerade Lust haben.
- Was die Zukunft betrifft, vertraue ich voll auf meine Leistungsfähigkeit.
- Ich möchte an dem teilhaben, was im Internet passiert.
- Ich habe das Gefühl, von den aktuellen Veränderungen in unserer Gesellschaft ausgeschlossen zu sein.
- Ich suche Halt in meinem Leben.
- Mit das Wichtigste ist, eine anerkannte Stellung in der Gesellschaft zu erreichen.
- Deutschland ohne Ausländer wäre ein langweiliges Land.
- Bevor man sich bei der Arbeit herumkommandieren lässt, lebt man lieber von der Arbeitslosenunterstützung.
Dienstag, 2. Dezember 2014
Die Patricia-Dialoge – Hape macht auf Riekel
Letzten Sonntag feierte das ZDF mit „Hape Kerkeling: Keine Geburtstagsshow“ den 50. Geburtstag des Entertainers. Highlight der von Micky Beisenherz und Kerkeling geschriebenen Sendung waren zweifelsohne die Miniaturen, als Hape in die Rolle einer Münchner Boulevard-Journalistin schlüpfte, die man als branchenkundiger Zuschauer einfach für „Bunte“-Chefredakteurin Patricia Riekel halten muß – auch wenn Kerkeling dies dementierte: „Dass ich mit einer blonden Perücke nun mal aussehe wie Frau Riekel, dafür können wir beide nichts“. Die ganze Sendung wird noch bis zum Wochenende in der ZDF-Mediathek gestreamt. Hier meine Mitschrift der schönsten Statements der Klatschreporterin, obwohl es natürlich erst durch Kerkelings Spiel großartig wird:
Reporterin am Telefon: „Kinder, ich bin Profi, das müßt Ihr mir doch nicht erzählen. Ja natürlich machen wir eine große Geschichte, das wird ein fünfseitiges Exklusivinterview.
(zum Türsteher) Schnucki, tust Du mir einen Gefallen, parkst Du mir den irgendwo schön? Danke.
(weiter am Telefon) Aber genau deshalb mache ich doch diesen Job, weil mir die Menschen wichtig sind! Die Menschen, um die geht es mir. Das ist so so wichtig bei unserer Arbeit. Und über Hape Kerkeling, den Menschen, weiß man fast nichts.“
Barbara Schöneberger: „Ich weiß überhaupt nicht, was Sie von mir wollen, das ist ja wie Eskortservice hier. Ich muß erst einmal die Torte in Hapes Garderobe bringen.“
Reporterin: „Ich dachte, Sie könnten mir vielleicht weiterhelfen, indem Sie mir eine Telefonnummer geben, die mir weiterhilft.“
Schöneberger: „Domian, die psychologische Nothilfe oder Professor Mang, der Schönheitschirurg?“
Reporterin: „Ich dachte da jetzt eher an die Telefonnummer von Herrn Kerkeling für das große Interview. Kommen Sie, Frau Schöneberger, Sie kennen ihn doch ganz gut. Er macht sich so rar und schottet sich völlig ab. Ich habe ihn jetzt schon jahrelang nicht mehr auf unserer Preisverleihung gesehen. Ist ihm das alles so völlig egal, will er gar keinen Dumbo gewinnen?“
Schöneberger: „Ich dachte, dafür muß man Sektenführer sein oder Clanboss.“
Reporterin: „Köstlich! Jetzt noch mal zurück zu dem Menschen Hape hinter dem Vorhang. Wenn jemand...“
Schöneberger: „...ihr hört nicht auf...“
Reporterin: „...wie er Millionen von Menschen zum Lachen bringt und quasi Humor wie Ton zu Skulpturen der Heiterkeit formt, da wird doch zu Hause sicherlich pausenlos gelacht. Der Pointen schwitzende Dauerbrenner, der aus dem Hamsterrad Humor nicht mehr aussteigen kann.“
Schöneberger: „Wie? Hamster? Mein Gott, bei Hape zu Hause wird auch nicht mehr gelacht als anderswo.“
Reporterin: „Ah, der traurige Clown, hungrig nach Applaus. Erst fällt der Vorhang, dann der Künstler in sich zusammen. Einsamkeit und Depression.“
Schöneberger: „Nein, Hape hat kein ADHS und er ist auch nicht depressiv. Er ist einfach...“
Reporterin: „...taub, gefühllos, er fühlt gar nichts mehr. Kein Berg, kein Tal, nur noch die Steppe der Gefühllosigkeit. Das Messer, das einst so tief in die Befindlichkeit der Deutschen schnitt, hat sich stumpf gewitzelt. Womit hält sich der Pointenkrieger jetzt noch wach? Alkohol, Drogen?“
Schöneberger: „Hape ist ein ganz normaler Mann. Er lacht gerne, er liest gerne, er hasst Überraschungen, ansonsten: keine Drogen, keine Damenunterwäsche – und kein Alkohol!“
Reporterin am Telefon: „Kinder, ich bin Profi, das müßt Ihr mir doch nicht erzählen. Ja natürlich machen wir eine große Geschichte, das wird ein fünfseitiges Exklusivinterview.
(zum Türsteher) Schnucki, tust Du mir einen Gefallen, parkst Du mir den irgendwo schön? Danke.
(weiter am Telefon) Aber genau deshalb mache ich doch diesen Job, weil mir die Menschen wichtig sind! Die Menschen, um die geht es mir. Das ist so so wichtig bei unserer Arbeit. Und über Hape Kerkeling, den Menschen, weiß man fast nichts.“
Barbara Schöneberger: „Ich weiß überhaupt nicht, was Sie von mir wollen, das ist ja wie Eskortservice hier. Ich muß erst einmal die Torte in Hapes Garderobe bringen.“
Reporterin: „Ich dachte, Sie könnten mir vielleicht weiterhelfen, indem Sie mir eine Telefonnummer geben, die mir weiterhilft.“
Schöneberger: „Domian, die psychologische Nothilfe oder Professor Mang, der Schönheitschirurg?“
Reporterin: „Ich dachte da jetzt eher an die Telefonnummer von Herrn Kerkeling für das große Interview. Kommen Sie, Frau Schöneberger, Sie kennen ihn doch ganz gut. Er macht sich so rar und schottet sich völlig ab. Ich habe ihn jetzt schon jahrelang nicht mehr auf unserer Preisverleihung gesehen. Ist ihm das alles so völlig egal, will er gar keinen Dumbo gewinnen?“
Schöneberger: „Ich dachte, dafür muß man Sektenführer sein oder Clanboss.“
Reporterin: „Köstlich! Jetzt noch mal zurück zu dem Menschen Hape hinter dem Vorhang. Wenn jemand...“
Schöneberger: „...ihr hört nicht auf...“
Reporterin: „...wie er Millionen von Menschen zum Lachen bringt und quasi Humor wie Ton zu Skulpturen der Heiterkeit formt, da wird doch zu Hause sicherlich pausenlos gelacht. Der Pointen schwitzende Dauerbrenner, der aus dem Hamsterrad Humor nicht mehr aussteigen kann.“
Schöneberger: „Wie? Hamster? Mein Gott, bei Hape zu Hause wird auch nicht mehr gelacht als anderswo.“
Reporterin: „Ah, der traurige Clown, hungrig nach Applaus. Erst fällt der Vorhang, dann der Künstler in sich zusammen. Einsamkeit und Depression.“
Schöneberger: „Nein, Hape hat kein ADHS und er ist auch nicht depressiv. Er ist einfach...“
Reporterin: „...taub, gefühllos, er fühlt gar nichts mehr. Kein Berg, kein Tal, nur noch die Steppe der Gefühllosigkeit. Das Messer, das einst so tief in die Befindlichkeit der Deutschen schnitt, hat sich stumpf gewitzelt. Womit hält sich der Pointenkrieger jetzt noch wach? Alkohol, Drogen?“
Schöneberger: „Hape ist ein ganz normaler Mann. Er lacht gerne, er liest gerne, er hasst Überraschungen, ansonsten: keine Drogen, keine Damenunterwäsche – und kein Alkohol!“
Sonntag, 30. November 2014
Wochenplan
Geschwister-Scholl-Preis an Glenn Greenwald / LMU, Creditreform stellt den „Schuldneratlas München 2014“ vor / Presseclub, Vernissagen „black & white“ / Bonnie Bar und Kollision / Bar 45, Audi Generation Award / Bayerischer Hof, Hearing Stolpersteine / Altes Rathaus, Tagung „Neue Chancen für den lokalen Rundfunk“ / BLM, Fusion der Kulturen / Bonk.Bar, „Der blinde Fleck“ – Filmvorführung und Diskussion mit Ulrich Chaussy / Werkraumtheater, LUNAparty – pre x-mas edition / Blue Spa im Bayerischen Hof, Jägermeister Heiliger BimBam / MMA, Deadline – Die Redaktionsband der „Süddeutschen Zeitung“ / Weltsalon am Tollwood, „Der Staat und die Mordserie des NSU“ – Podiumsgespräch mit Dirk Laabs, Seda Basay-Yildiz und Tanjev Schultz / Kammerspiele, Eintopf & Bier / Salong Maxvorstadt, Pressevorführungen „Birdman“ (Foto), „The Best of Me“, „Fury – Herz aus Stahl“, „Die Böhms – Architektur einer Familie“, „Frau Müller muß weg“, „Annie“ und „Der Hobbit 3: Die Schlacht der Fünf Heere“
Samstag, 29. November 2014
Die Süddeutsche, Nouveaubéton und der Schwanz
Geht es um den Unterleib, sind selbst Twitterer ungewohnt zurückhaltend und schreiben gern #Penis. Aber vielleicht ändert sich das nun, wo sogar die Ellenbogenschoner tragenden Redakteure aus Münchens Hultschiner Straße wagen, das große, seltsamerweise verfemte Worte in den Mund zu nehmen respektive auf die altehrwürdige Seite Drei zu setzen. Marquis de Sade sei Dank.
Sonntag, 23. November 2014
Wochenplan
Premiere „Haindling und überhaupts…“ / City, Pressefoto Bayern 2014 / Maximilianeum, Bayerischer Rockpreis Pick Up 2014 / BR Funkhaus, Digital Women Munich: „Zeit für Antihelden? – Wie Führung in der Zukunft aussieht“ / Telefónica-Tower, Loungegespräch mit Istanbul-Korrespndentin Christiane Schlötzer / Süddeutsche Zeitung, Tilman Spengler: Ein Gespräch über den Alltag in einer Künstlervilla, den Mythos des Gesamtkunstwerk(er)s und die gesellschaftspolitische Rolle eines Künstlerfürsten in München um 1900 / Villa Stuck, Juliette Gréco / Prinzregententheater, Jahrespressekonferenz der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, Vernissage „Das Rätsel der Schleuse im Tal von Optevoz“ / Neue Pinakothek, „Digital publizieren: Wie läßt sich damit Geld verdienen?“ – Podiumsdiskussion mit Dirk von Gehlen, Jo Lendle und Stephan Goldmann / PresseClub, Bayerischer Buchpreis / Allerheiligen-Hofkirche, Grand Opening des Longchamp Flagship Stores, Puls Festival / BR Funkhaus, TSV 1860 - FSV, Pressevorführungen „Fräulein Julie“, „John Wick“, „The Imitation Game“, „1001 Gramm“, „The Drop – Bargeld“, „Paddington“ und „Bibi & Tina – Voll verhext!"
Sonntag, 16. November 2014
Wochenplan
Ane Brun / Muffathalle, DDJ / Institut für Kommunikations-wissenschaften, „The story of Pop“ – Karl Bruckmaier präsentiert sein Buch / Volkstheater, Vernissage „Jessica Dettinger und Michal Plata: „Labor für magischen Realismus“ / Super+, Oliver Polak: „Der jüdische Patient“ / Volkstheater, Literaturfest München, Premiere „Der Bauer und sein Prinz“ / City, Gedenkfeier für Dietmar Schönherr / Kreuzkirche, Let's Party for a Piece of Art / Pinakothek der Moderne, BLUBclub / Pacha, Pressevorführungen „Kill the Boss 2“, „Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1“, „Alles ist Liebe“, „Die Pinguine aus Madagascar“ und „Wild – Der große Trip“
Sonntag, 9. November 2014
Wochenplan
14. Münchner Wissenschaftstage: „Digitale Welten“ / Alte Kongresshalle und Verkehrszentrum des Deutschen Museums, TSV 1860 – Fortuna Düsseldorf, Science Slam „Digitale Welten“ / Wirtshaus im Bavariapark, „Die Macht der Algorithmen“ – Landtagsgespräch der Akademie für politische Bildung Tutzing mit Yvonne Hofstetter und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger / Maximilianeum, Stromberger PR Hausparty, Banks / Bataclan Paris, Vernissage Lina Bo Bardi / Pinakothek der Moderne, „Geld gegen Unschuld“ – Podiumsdiskussion mit Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Klaus Ott u.a. / Presseclub, iBusiness Branchenparty / Kranhalle, Bambi-Verleihung, Künstlergespräch des „SZ-Magazins“ mit Roger Ballen / Villa Stuck, Chet Faker / Laiterie Strasbourg, 1 Jahr Salong, Pressevorführungen „The Best of Me“, „Die Mannschaft“, „Wiedersehen mit Brundibar“, „Von glücklichen Schafen“, „Die süße Gier“, „Baymax“, „Dr. Proktors Pupspulver“, „7 Tage im September“ und „Wir sind jung. Wir sind stark“
Sonntag, 2. November 2014
Wochenplan
Vernissagen Gerhard Merz: „Königshof“ / Galerie Walter Storms, Tom Vack: „Vanity of Object“ / Neue Sammlung, Salong Solang / Sendlinger Straße 46 und Meister & Werke / Kunstpavillon, „Der Vielfalt verpflichtet? Medienpolitik in der bayerischen Einwanderungsgesellschaft“ – Podiumsdiskussion mit Kurt Beck, Andreas Bönte, Karl-Eberhard Hain, Markus Rinderspacher und Vural Ünlü, / Black Box im Gasteig, „Sie können aber gut Deutsch!“ – Warum ich nicht dankbar sein will, dass ich hier leben darf, und Toleranz nicht weiterhilft. Lesung, Führung, Gespräch mit Lena Gorelik / Galerie der Künstler, Alex Clare / Tonhalle, Opening Lost Weekend, LUNA party / Blue Spa im Bayerischen Hof, Lykke Li / Kesselhaus, Fotoausstellung der Rumänischen Kulturtage / Halle 50, „Matrimoniale“ / Halle 50, 14. Münchner Wissenschaftstage: „Digitale Welten“ / Alte Kongresshalle und Verkehrszentrum des Deutschen Museums, Vorbesichtigung der Auktion der Akademie der bildenden Künste, Rumänien für alle Sinne / Halle 50, Off-Party / Shakira-Bar, Kanzelrede der Evangelischen Akademie Tutzing mit Charlotte Knobloch / Erlöserkirche, Olivenölfest / Schloß Aufhausen, Jeder Mensch hat einen Namen – Gedenkfeiern zur „Reichskristallnacht“ / Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge sowie Altes Rathaus, Pressevorführungen „Höhere Gewalt“, „Magic in the Moonlight“, „Dritte Person“, „Guten Tag Ramon“, „Manolo“ und „Der kleine Drache Kokosnuß“
Montag, 27. Oktober 2014
Wochenplan
Podiumsdiskussion „Beispielloses Behördenversagen: Was folgt aus dem NSU-Untersuchungsausschuss für Polizei, Verfassungsschutz und Justiz?“ mit Clemens Binninger, Alexander Hoffmann und Hajo Funke/ Neues Rathaus, Wolford Pressetage, Audi Inspiration: „Wege in die digitale Demenz“ mit Dr. Manfred Osten / Audi Zentrum München, Vernissage Kunst, Kultur & Respekt / Galerie der Künstler, Puls-Lesetour: „Lass uns Freunde sein“ mit Izabela Banasik, Katharina Biersack und Curry Fiasko sowie Musik von KARO / Rationaltheater, DFB-Pokal TSV 1860 – Freiburg, World Class Masters / Die Goldene Bar, Rumänisches Filmfestival / Filmmuseum, „Vampirella“ / Werkstattkino, Black & Blood Ball / Villa Flora, Podiumsdiskussion „NSU-Terror in Bayern - wie müssen sich die Sicherheitsbehörden reformieren?“ mit Andreas Speit, Clara Herrmann, Verena Schäffer, Sebastian Striegel und Katharina Schulze / Maximilianeum, eat & STYLE / Zenith, Lucian Blaga: „Das dogmatische Weltalter“ / Rumänische Katholische Mission, Lary / Crux, Pressevorführungen „Ich darf nicht schlafen“, „Interstellar“, „My old lady“, „Die süße Gier“, „Unforgiven“ und „Wie schreibt man Liebe?“
Sonntag, 26. Oktober 2014
Bad Press (1): Timm Klotzek
Ein Journalist muß kein guter Mensch sein. Mit den Bösen könnte man eine ganze Retrospektive im Filmmuseum bestreiten: Charles Foster Kane, Walter Burns, Waldo Lydecker, Chuck Tatum, J.J. Hunsecker – Hollywood-Fieslinge vom Besten. Weit entfernt vom Einsatz fürs Wahre, Schöne und Gute.
Im wahren Leben geht es nicht weniger um Eitelkeiten, aber dafür weit weniger kriminell zu. AK steht hier nicht für Awtomat Kalaschnikowa, sondern für Anzeigenkunde.
Vorgestern flatterte so den Käufern der „Süddeutschen Zeitung“ nicht nur wie üblicherweise freitags das „SZ-Magazin“ als Supplement entgegen, sondern auch „Seraph“, eine bezahlte Beilage des Münchner Haushaltswarenspezialisten Kustermann. Neben Kaffemaschinen, Multibrätern, feinstem Porzellan, Geldschränken und was der wohlsituierte „SZ“-Leser sonst so für daheim braucht, war in dem Katalog auch Platz für eine fünfseitige Eloge auf Timm Klotzek, „Chefredakteuer“ (sic!) des „SZ-Magazins“. Derart als Minestrone kochender „Held am Herd“ hofiert, revanchierte sich der Blattmacher in der Werbepostille umgehend beim Anzeigenkunden und lobte noch im Rahmen seines Porträts das ihn derart featurende PR-Magazin: „Das finde ich gut gestaltet, es ist schon ein Katalog, aber einer, der Seele hat. Man wird tatsächlich inspiriert, ähnlich wie beim SZ-Magazin.“
Die Stilsicherheit, die der anonyme Verfasser der Homestory bei der detailverliebten Beschreibung von Klotzeks Wohnung lobt, mag man bereits grundsätzlich beim Auftritt des Chefredakteurs als Testimonial für den Anzeigenkunden vermissen. Das Werbeblättchen dann aber auch noch auf ein Podest mit dem „SZ-Magazin“ zu stellen, scheint kühn.
Unachtsamkeit will ich bei einem sonst so kühl kalkulierenden Journalisten ausschließen. Vielleicht war es die Lust an der Provokation?
„Auf die Frage nach seiner Lieblingsgeschichte im SZ-Magazin antwortet er: 'Ich fand am schönsten, als wir einen lustigen Jahresrückblick mit einem tollen Illustrator gemacht hatten und dann eine Woche drauf die wirklich düsteren NSU-Protokolle mit Schauspielern eingelesen haben für ein Kammerspiel. Dass diese Geschichten so hintereinander gekommen sind, dieser Heiß-Kalt-Wechsel, das hat mir sehr gut gefallen.“
Ein Bekannter aus dem SZ-Hochhaus wähnte, die Kollegen in der Redaktion würden kochen. Das Traurige heutzutage ist, daß ich mir nicht sicher bin, ob vor Wut oder doch nur aus Neid?
Im wahren Leben geht es nicht weniger um Eitelkeiten, aber dafür weit weniger kriminell zu. AK steht hier nicht für Awtomat Kalaschnikowa, sondern für Anzeigenkunde.
Vorgestern flatterte so den Käufern der „Süddeutschen Zeitung“ nicht nur wie üblicherweise freitags das „SZ-Magazin“ als Supplement entgegen, sondern auch „Seraph“, eine bezahlte Beilage des Münchner Haushaltswarenspezialisten Kustermann. Neben Kaffemaschinen, Multibrätern, feinstem Porzellan, Geldschränken und was der wohlsituierte „SZ“-Leser sonst so für daheim braucht, war in dem Katalog auch Platz für eine fünfseitige Eloge auf Timm Klotzek, „Chefredakteuer“ (sic!) des „SZ-Magazins“. Derart als Minestrone kochender „Held am Herd“ hofiert, revanchierte sich der Blattmacher in der Werbepostille umgehend beim Anzeigenkunden und lobte noch im Rahmen seines Porträts das ihn derart featurende PR-Magazin: „Das finde ich gut gestaltet, es ist schon ein Katalog, aber einer, der Seele hat. Man wird tatsächlich inspiriert, ähnlich wie beim SZ-Magazin.“
Die Stilsicherheit, die der anonyme Verfasser der Homestory bei der detailverliebten Beschreibung von Klotzeks Wohnung lobt, mag man bereits grundsätzlich beim Auftritt des Chefredakteurs als Testimonial für den Anzeigenkunden vermissen. Das Werbeblättchen dann aber auch noch auf ein Podest mit dem „SZ-Magazin“ zu stellen, scheint kühn.
Unachtsamkeit will ich bei einem sonst so kühl kalkulierenden Journalisten ausschließen. Vielleicht war es die Lust an der Provokation?
„Auf die Frage nach seiner Lieblingsgeschichte im SZ-Magazin antwortet er: 'Ich fand am schönsten, als wir einen lustigen Jahresrückblick mit einem tollen Illustrator gemacht hatten und dann eine Woche drauf die wirklich düsteren NSU-Protokolle mit Schauspielern eingelesen haben für ein Kammerspiel. Dass diese Geschichten so hintereinander gekommen sind, dieser Heiß-Kalt-Wechsel, das hat mir sehr gut gefallen.“
Ein Bekannter aus dem SZ-Hochhaus wähnte, die Kollegen in der Redaktion würden kochen. Das Traurige heutzutage ist, daß ich mir nicht sicher bin, ob vor Wut oder doch nur aus Neid?
Abonnieren
Posts (Atom)