DIE ZEIT trägt das Erscheinungsdatum 1. Mai 2010 und ist „voll mit erstaunlichen Nachrichten, die bei einem ernsthaften Willen zum Wandel möglich wären: Von Umverteilung von oben nach unten, von Abrüstung, von neuen Medien, von Entschuldung für arme Länder, von Chancen für ländliche Entwicklung anstatt Vorfahrt für die großen Agrarkonzerne, von neuen internationalen Regulierungen der Finanzmärkte usw.“
Updates: Die „taz“, tagesschau.de, Spiegel Online und die Blogosphäre dazu.
„Wenig begeistert ist 'Zeit'-Chef di Lorenzo. Als er am Samstagmorgen kurz nach dem Aufstehen auf die Aktion hingewiesen wird, fällt er aus allen Wolken: Er sei völlig überrascht und leicht schockiert, sagte er dem ZDF. Er wisse gar nicht, wie er auf die Aktion reagieren solle und müsse nun erst einmal in die Hamburger Redaktion fahren“, so das ZDF. Laut der „Süddeutschen“ wußte di Lorenzo aber bereits Freitag abend von der Aktion.
Positiver äußerst er sich im Blog des ZEIT-Onliners Wolfgang Blau: „Fälschungen der ZEIT können wir natürlich nicht gutheißen, zumal nicht in dieser hohen Qualität. Am meisten staune ich aber über den großen Aufwand, den man sich hier geleistet hat. Schön, dass es wenigstens Attac in der Krise noch gut geht.“
bild.de zufolge erwäge die „Zeit“ keine rechtlichen Schritte gegen attac. Ich war ja bis heute morgen überzeugt, daß attac eine gefälschte „Bild“ oder „F.A.Z.“ veröffentlichen würde, mit der „Zeit“ hätte ich nie gerechnet. Aber da war das Prozeßrisiko sicherlich geringer als bei den anderen beiden Blättern.
„Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo wundert es dagegen Focus Online zufolge weniger, daß man „Die Zeit“ ausgesucht hat. Schließlich gäbe es in Deutschland „keine größere überregionale Qualitätszeitung“.
In München wurden die ersten Exemplare der falschen „Zeit“ gegen elf Uhr am Rotkreuzplatz verteilt. Weitere Ausgabestellen sind heute in Schwabing, der Maxvorstadt und der City geplant. Wer sich ein Druckexemplar sichern will, kann bei mir persönlich näheres erfahren.
Am besten gefällt mir die Nescafé-„Anzeige“ auf Seite 5 mit Barbara Schöneberger: „Werbung von Nestlé: Das bedeutete bisher bewusste Irreführung der Verbraucher. Für gutes Geld habe ich mich als Prominente hergegeben, um in einer abgebrühten Kampagne von der eigentlich unverantwortlichen Konzernpolitik abzulenken. Für die Konsequenzen dieser Politik habe ich mich nicht die Bohne interessiert.“
Die Zeit by Attac
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