Samstag, 29. Juni 2024

Die Bahn testet Unisex-Toiletten in der Münchner DB Lounge

Bei aller Dauerkritik setzt die Deutsche Bahn durchaus auch mal positive Zeichen, gerade wenn es um Diversität oder Nachhaltigkeit geht. Vor anderthalb Jahren stellte sie Lokführer*innen und Zugbegleiter*innen frei, ob sie in Rock oder Hose zum Dienst erscheinen. Im Bordbistro gab es einige Zeit lang ein sonst nicht erhältliches Bio-Bier von Spaten. Sie holten Münchens Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden als Leiterin Nachhaltigkeit und Umwelt in die Berliner DB-Konzernzentrale. Und neuerdings gibt es den Kaffee oder Tee to go im Zug nicht mehr mit Plastikdeckel, sondern einem Papierdeckel.

Eher unter dem Radar blieb dagegen, dass die Bahn bereits seit April in ihrer DB Lounge im Münchner Hauptbahnhof Unisex-Toiletten testet. Wo sonst wie beispielsweise in der DB Lounge des Berliner Hauptbahnhofs nach Damen und Herren unterschieden wird, prangen in München nurmehr genderneutrale Piktogramme für Urinal, Kloschüssel und Wickeltisch an den Türen.

Die Münchner Pressestelle der Deutschen Bahn findet das auf meine Anfrage hin nicht weiter spektakulär: „Wie Sie wissen, sind Unisex-Toiletten in den Zügen der Deutschen Bahn und anderer Bahngesellschaften seit Jahrzehnten Standard.“

Aber wenn die neuen geschlechtsneutralen Piktogramme tatsächlich kein großes Ding wären, wieso gibt es die Neuerung dann nur testweise im Münchner Hauptbahnhof, während sonst bundesweit weiter nach Damen und Herren unterschieden wird?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Angeblich waren 1998 für die ICE Toiletten männlich/weiblich geplant. Angeblich waren die deshalb in rosa und blau gehalten. Hat man dann aber vor der Inbetriebnahme geändert. Vielleicht befürchtete man Schlangen vor dem Damenklo?