1948 gründeten diese drei Vereinigungen den Ausstellungsleitung Haus der Kunst München e. V. und bespielten bis in die 1980er-Jahre das Haus der Kunst. Ob die legendären Faschingsbälle, Sonderausstellungen zu Picasso, Max Ernst, van Gogh, Cézanne, Braque, Henry Moore und dem Blauen Reiter oder Präsentationen ägyptischer Funde zu Tutanchamun, Echnaton und Nofretete. Es war eine Erfolgsgeschichte, die ohne städtische oder staatliche Subventionen auskam.
Es war aber auch eine Amigo-Geschichte mit Peter A. Ade im Mittelpunkt, der im Offizierskasino der US-Streitkräfte als Dolmetscher anfing und schließlich als Direktor im Haus der Kunst die Geschäfte leitete, bis er 1982 vom Bayerischen Rechnungshof herausgedrängt wurde. Was letztendlich dazu führte, dass der Freistaat im ganzen Haus bald das Sagen hatte und nicht mehr der Ausstellungsleitungs-Verein, der sich später in Künstlerverbund umbenannte.Was dem Künstlerverbund blieb, war ein umfangreiches Archiv, das nicht nur die die zahlreichen Ausstellungen und 452 Feste dokumentiert, sondern auch Konvolute aus der Nazizeit beinhaltet.Eine Auswahl dieser Bestände wurde seit dem 19. März unter dem Titel „Die Unterlagen befinden sich im Zustand der Ablage. Poesie und Verwaltung aus dem Archiv des Künstlerverbund im Haus der Kunst e.V.“ im Lichthof des Zentralinstituts für Kunstgeschichte präsentiert. Die Ausstellung sollte bis heute Abend, 20 Uhr, gehen und am Montag abgebaut werden. Doch ein Teil davon wurde bereits heute Mittag entfernt.
Hoffentlich nicht zurück ins Vereinsarchiv. Denn abgelegt sind die Gesamtbestände, rund 2000 Leitz-Ordner mit Korrespondenz, Presseausschnitten und Buchhaltungsunterlagen, Fotos, Plakate, Kataloge und sonstige Archivstücke suboptimal im Keller des Haus der Kunst. Besucher berichten von Feuchtigkeit, die dort immer wieder aus dem Boden tritt (Grundwasser? Stadtbäche?) und Salpeterausblühungen.Das Elend hat aber nun ein Ende. Dieses Woche wurde der Vertrag unterschrieben, mit dem die Bayerischen Staatsarchive das Archiv des Künstlerverbunds übernehmen. Das bestätigte die Vereinspräsidentin Regina Hellwig-Schmid heute Vormittag am Rande eines Presserundgangs zur 7. Biennale der Künstler*innen, die morgen im Haus der Kunst eröffnet wird.
Damit wird die Sammlung nicht nur vor weiteren Schäden bewahrt, sondern auch der Öffentlichkeit und vor allem der Forschung zugänglich.




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