Posts mit dem Label Nilz Bokelberg werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Nilz Bokelberg werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 15. Mai 2010

Bilderklau bei bild.de

Man kann es sich nicht aussuchen, wer über einen berichtet, und bei den old media, vom „Spiegel“ bis zur „Bunten“, ist es auch schon lange Usus, exklusive Bildproduktionen konkurrierender Redaktionen, die man nicht zahlen will oder auch aufgrund eines Embargos für kein Geld kaufen könnte, ins Blatt zu hieven, indem man über ihre Veröffentlichung berichtet und das Bildmotiv so doch – natürlich streng dokumentarisch – ins Heft kriegt. Die Gerichte haben dafür auch schon lange die Spielregeln aufgestellt – eigener Bericht und Bildzitat müssen in einem angemessenen Verhältnis stehen.
Rechtsgrundlage sind dabei Fragen des Urheberrechts, das Copyright des auf diese Weise zitierten, um nicht zu sagen beklauten Fotografen, und die Nutzungsrechte der ursprünglich veröffentlichenden Redaktion – und weniger die Persönlichkeitsrechte des Abgebildeten.
Daß aber jedermann nicht etwa nur ein Recht am eigenen Bild, sondern selbst als Amateurfotograf ein reguläres Copyright an seinen Bildern hat, wird oft übersehen, wenn die Witwenschüttler und Katastrophenreporter der Boulevardmedien Internetplattformen wie Facebook, Flickr oder studiVZ plündern, um die Berichte von Todesfällen oder Straftaten mit Opfer- oder Täterbildern zu illustrieren. Da sind beileibe nicht nur Persönlichkeitsrechte betroffen.
Für Letzteres scheinen die Mitarbeiter von bild.de sensibilisiert zu sein, denn als sie gestern über den „neuen facebook-Trend“ How to look like your shirt print berichteten, pixelten sie die den Bericht illustrierenden Bilder, soweit dort überhaupt ansatzweise ein Gesicht zu erkennen gewesen wäre.
Und als die Initiatorin dieses Trends, Elisabeth Rank, sich telefonisch darüber beschwerte, daß die BILD-Redaktion, ohne vorher zu fragen, Bilder aus Ranks Facebook-Gruppe kopiert und veröffentlicht hätte, antwortete man ihr erst: Ich hab mir schon gedacht, dass da was kommt. Hm. Naja. Na gut. und weigerte sich aber dann doch, die Bilder offline zu nehmen, „weil angeblich niemand zu erkennen ist. (...) Wenn die akut Betroffenen sich konkret beschweren, sieht das wieder anders aus. – so Lisa in ihren Tweets zum Vorgang.
(Wobei es auffällt, daß die BILD-Redaktion sich auf die no-names der Aktion konzentrierte und Prominentere – und somit vielleicht Klagefreudigere oder zumindest Shitstormigere – wie Sascha LoboHappy Schnitzel, Anke Gröner oder Nilz Bokelberg ausließ. Nur Deef Pirmasens haben sie offenbar übersehen und mit seinem Porno-Motiv online gestellt.)
Dabei geht es hier weniger um Persönlichkeitsrechte, sondern um die Urheberrechte an den Bildern. Denn die BILD-Onliner haben nicht etwa nur ausführlich über einen Trend berichtet und den Beitrag dann mit einem Screenshot dokumentiert, sondern in dürren Worten das Thema gestreift und dazu 15 Bilder geklaut, um sie als Klickstrecke zu präsentieren.
Einige Anrufe und viele Stunden später hatte die Redaktion dann doch ein Einsehen und den Beitrag die Bilder gelöscht, was aber juristisch nichts daran ändert, daß der Springer-Verlag hier fremdes Bildmaterial ohne jegliche Rechtsgrundlage veröffentlicht hat. Selbst wenn es nur wenige Stunden online war, reicht das, um jedem der 15 Fotografen gute Chancen einzuräumen, von Springer nachträglich das übliche Bildhonorar von geschätzten 50 Euro sowie einen mindestens ebenso hohen Strafaufschlag für die nicht genehmigte, auf jeden Urhebervermerk verzichtende Veröffentlichung einzufordern, ja sogar einzuklagen. Zuzüglich etwaiger Anwaltskosten.

Updates: Falls sich bild.de auf das Recht auf Bildzitate herausredet, wäre übrigens gerade da das Pixeln, sprich: Bearbeiten der Bilder unzulässig gewesen.Von der fehlenden Quellenangabe mal ganz zu schweigen.

Der BILDblog zur „Selbstbedienung bei Facebook“

Zu denken, jeder würde sich für die Bild-Zeitung ein Bein ausreißen, ist auch wieder so eine elitäre Sichtweise, die ich nicht unterschreibe. Denn es will sich einfach nicht jeder im Umfeld von Bild sehen oder dort irgendwie auftauchen. Das ist so eine Überzeugungsgeschichte.
Lisa Rank auf jetzt.de zu ihrer Initiative und dem Ärger mit bild.de. 

Samstag, 6. September 2008

Die Münchner Blog-Elf

„Wer auf der Suche nach Münchner Blogs ist, wird zwar schnell fündig, ist dann aber oft enttäuscht, weil die Einträge alt sind und die Seite längst nicht mehr aktualisiert wird. Das Blogsterben geht um – am Anfang herrscht Enthusiasmus, Durchhaltevermögen zeigen dann aber die wenigsten“, so Larissa Vassilian (aka Annik Rubens) in der „Abendzeitung“ von heute. Die letzte Folge ihrer Web-Serie „München im Netz“ widmet sie elf nimmermüden Münchner Blogs: Nils „Nilzenburger“ Bokelberg (Bloggen für den Weltfrieden), Max Sterz & Lisa Sonnabend (muenchenblogger), Dagmar Schott (Kunstblog München). Thomas Liesch (Blogpartei), Thomas E. Wald (Cultpilot), Klaus Eck (PR Blogger), Maxi Pienzenauer (Bogenhausener Geschichten), Sabine Brachmann (Weisswuascht.net), Daniel Schuhmann (Tramgeschichten), dem Munich Daily Photo und natürlich mir... Damit wäre zumindest meine Medienwelle („Stern“, „Maxim“, „AZ“) für diese Woche beendet. Mittwoch kommt das nächste Doppelpack.

Dienstag, 10. April 2007

Reminder: Bloggerlesung heute abend

Nichts gegen die Doorcam des Privée, aber wir wollen ja schließlich auch wissen, was heute abend hinter der Tür des Clubs an der Maximilianstraße passiert, wenn die zweite Bloggerlesung mit Roman Libbertz, Rose, MC Winkel, Nilz „Nilzenburger“ Bokelberg und Dr. Sno steigt. Daher hoffe ich, daß mich Narziss wie versprochen mit seiner Bloggercam begleitet. (Habe ich schon erwähnt, daß die Bloggerlesungen im Privée das bestriechende Publikum der Welt haben?)

Samstag, 7. April 2007

Lügenbaron L.?

Roman L.'s erste Bloggerlesung im Privée war wirklich schön – und keineswegs nur wegen des besonders gut riechenden Publikums. Aber es verwundert mich doch, was Roman so alles verzapft, um den Laden vollzukriegen.

Bei der Premiere war es noch die Billignummer mit dem versprochenen Freibier. Das Personal wußte von nichts und als L. darauf angesprochen wurde, verkündete er den Anwesenden, das dafür vorgesehene Bier würde verkauft und der Erlös daraus einem wohltätigen Zweck gespendet werden. Leider wußte das Barpersonal auch davon nichts. Aber Roman verrät uns sicher, wann er welcher Einrichtung wieviel gespendet hat, oder?

Nun trudelte heute eine Werbung für die zweite Bloggerlesung am Dienstag im Privée ein. Wieder mit Roman L., Rose, MC Winkel, Nilz „Nilzenburger“ Bokelberg und Dr. Sno.

In der Mail behauptet L., daß die Süddeutsche Zeitung ihre erste Lesung mit dem Prädikat „beste Lesung seit 4 Jahren in München“ geadelt hätte. Und auf der Homepage zu dieser durch Deutschland tourenden Bloggerlesung wiederholt er das Zitat auch. Ups, habe ich da etwas übersehen, ist mir der Artikel entgangen?

Also im Archiv der „Süddeutschen Zeitung“ und sicherheitshalber auch bei „SZ online“ recherchiert. Stichwörter: beste Lesung seit 4 Jahren; beste Lesung; L.; Privée; MC Winkel...

Und kann das Zitat nicht finden.

Roman wird doch nicht etwa seinem Vornamen alle Ehre erwiesen und etwas wild zusammenfabuliert haben?

Aber wie ich ihn kenne, wird er mir sicher eine Kopie des „SZ“-Artikels und der Spendenüberweisung am Dienstag zeigen, oder?

Updates: Nachdem dieser Beitrag bei den Google-Suchergebnissen recht weit vorne erschien, bat mich Roman L. im August 2008 die Überschrift abzuändern. Deshalb heißt es nun „Lügenbaron L.“ statt „Lügenbaron L...“. Ich will ja dem Jungen nicht seine Zukunft verbauen...

Nachdem der Beitrag auch mit geänderter Headline immer noch bei den ersten Google-Suchergebnissen erschien, habe ich Romans Nachnamen im ganzen Beitrag auf L. verkürzt.

Dienstag, 27. März 2007

Bluffende Blogger?

Mit Freuden habe ich gelesen und gebloggt, daß Roman Libbertz, Rose, MC Winkel, Nilz Bokelberg und Dr. Sno im Rahmen ihrer Deutschlandtour am 13. April bei der re:publica re:publika (und das mir trotz des großen Latinums) um 17 Uhr auftreten würden. Nur steht im Programm des Bloggertreffens kein Wort davon. So what – habe ich jetzt noch einen Tourabbruch zu vermelden oder wollen die ganz spontan das Podium stürmen?



Ah, während ich hier noch in die Tasten haue, hat Markus von der re:publica meine Anfrage beantwortet:

Die kommen noch ins Programm, wenn alle Informationen bei uns sind. Die sind eigentlich für Freitag Spät-Nachmittag geplant. Nur das mit der “Messe” haben sie noch etwas falsch verstanden, hier hoffen wir mal auf eine Korrektur auf dem Flyer der Lesung. Eine “Messe” ist die re:publica weder im wirtschaftlichen, noch im religiösen Sinne.


Dann mach mal hinne, Roman!

Samstag, 24. März 2007

Parfümiert, pubertär oder powerpointiert?

Wenn das semantische Internet Web 3.0 ist, sind dann Bloggerlesungen das Web 4.0 oder doch nur die Rückkehr der Blogonauten ins First Life? Grundsätzlich sind Lesungen für mich die Zerstörung der Literatur durch die nicht mehr zu leugnende Existenz des Autoren. Und wenn ein Schriftsteller schon mal ausnahmsweise Livequalitäten besitzt, dann sollte er nicht aus seinem Buch vortragen, sondern Schnurren zum besten geben.

Nun sind die zwischen Tagebuch, Gebrauchsliteratur und journalistischen Texten irrlichternden Blogs ein ganz spezieller Fall.

Meine erste Bloggerlesung erlebte ich Anfang letzten Jahres in einem Schwabinger Kellerlokal. Die Zuschauer hatten sich extra fein gemacht und auch die vortragenden Blogger hatten ihre Festtagsgarderobe herausgesucht oder sich sogar neu eingekleidet. Ich kam mir vor wie auf einer Konfirmationsfeier, zumal die vorgelesenen Texte, wenn ich mich recht erinnere, nicht einmal für Blogs geschrieben worden waren. Frühe literarische Ergüsse. Recht pubertär, nur daß es sich bei den Vortragenden um Don Alphonso, Lyssa & Co handelte.

Dann war ich neulich im Münchner Literaturhaus, als Sascha Lobo und Kathrin Passig die Riesenmaschine vorstellten. Eine gut geölte Performance wie eine PowerPoint-Präsentation, kurzweilig, glatt, man könnte für das „Erfolgsmusical“ sogar Eintritt verlangen, ah ja, hat man auch, und trotz der Guckkasten-Inszenierung schäkerte Lobo (der mich nicht mit Langhans verwechselte – chapeau!) sogar mit dem Publikum und bat potentielle Groupies nach der Vorstellung an die Bar zu kommen.

Am schönsten war aber die Veranstaltung im Privée. Das attraktivste Publikum aller Bloggerlesungen, ein entspannter, wie selbstverständlich von Kiel bis L.A. springender Textreigen, eine charmante Konfusion unter den Vortragenden, und selbst das leere Versprechen, es gäbe Freibier, führte nicht zur üblichen Biergartenrevolution, sondern wurde vom Publikum ebenso klaglos hingenommen wie ein verunglückter Pornotext und die eine oder andere Beleidigung.

Am 10. April lesen die glorreichen Fünf, Roman Libbertz, die Königin der Nacht: Rose, MC Winkel, Nilz Bokelberg und Dr. Sno nicht nur wieder im Privée, sondern gehen anschließend auch auf Deutschlandtour: Köln (11. April, Westpol), Hamburg (12. April, Fools Garden), Berlin (13. April, re:publica in der Kalkscheune, und 14. April, Restaurant Die Schule in der Castingallee).

Der bescheidene Titel ihres Abends: „Die literarische Zukunft Deutschlands auf Tour“. Leider ruinieren sie es mit dem Nachsatz: „Der Titel ist vielleicht nicht ganz ernst zu nehmen.“ Ich freue mich dennoch auf den Abend.

Montag, 8. Januar 2007

Blogger-Lesung & -Treffen in München

Blogger leibhaftig zu erleben ist immer eine zwiespältige Angelegenheit. Zumindest meine erste (und bislang einzige) Bloggerlesung bot zwar gleich die Crème de la crème von Don Alphonso bis Lyssa, war aber trotzdem (oder gerade deshalb) ein Reinfall. Ich gehe schon ungern auf Schriftstellerlesungen, und Blogger dann ihre literarischen Ergüsse vorlesen zu hören war nicht gerade das, was ich mir von einer Bloggerlesung erwartet habe.

Dennoch treibt es mich übernächstes Wochenende wieder in diese Hölle, denn einerseit gewähre ich immer gern eine zweite Chance, andererseits tritt eine völlig andere Riege an, sozusagen die Blogger 2.0, und speziell die von mir sehr geschätzte Rose. Außerdem im Privée mit dabei: Nilz Bokelberg, MC Winkel, Dr. Sno und Roman Libbertz.

Lyssa und einige weitere hochkarätige Stars treffen sich tags drauf dann zu einem von Robert Basic organisierten Blogger-Treffen im Dukatz Dilo (Pariser Straße 19), das ja leider nicht mehr lange existieren wird. Anlass sind die nebenan stattfindenden Digital Lifestyle Days, sorry: DLD Conference (Digital, Life, Design – haben die das umgetauft oder trügt mich meine Erinnerung?), eine Burda-Veranstaltung, zu der sicherlich unsere Klatschkolumnistin eingeladen werden wird.