
Montag, 20. August 2007
Von der Wiese in die Weltspitze

Get a first life

Geisterblog


„Die CD war gestern“

„Süddeutsche Zeitung: Wie rundum kann denn ein Erlebnis im Internet sein?
Will.i.am: Man gibt den Leuten, was sie wirklich wollen, Bonus-Sachen, Extras, Logos, Material zum Remixen, was auch immer. Vor allem aber: echte Interaktivität, eine echte Gemeinschaft. Ich bin da im Netz, ich bin nur einen Klick weit entfernt. Das ist neu. (...) In diesem Moment findet ein Wettrennen darüber statt, wer Musik im Internetzeitalter definiert und wie das neue Zeitalter aussehen wird. Denn noch hat niemand eine funktionierende Verwertung im Netz erfunden. Die Leute sagen zwar, iTunes sei ein solches Modell, doch das halte ich für eine Fehleinschätzung. Apple bietet mit iTunes nur einen Verkaufskanal. Aber im Endeffekt geht es denen einzig darum, noch mehr iPods zu verkaufen. Tatsächlich muss die Musik im Internetzeitalter über den Inhalt, nicht über die Verbreitungsform definiert werden.(..)
SZ: In den Teilen von 'i.am Antik' (Will.i.ams neue Modekollektion, Anmerkung des Tivoli-Blogs) werden Codes eingenäht sein, mit denen man ein Album im Internet herunterladen kann, das nicht in den Plattenläden erscheinen soll. Ist das die ultimative Verzahnung von Musik und Mode, ist das Ihre Vorstellung von Zukunftsmusik?
Will.i.am: Man bekommt zwei Sachen für einen Preis, eine tolle Jeans und tolle Lieder, ganz einfach. (...) Und in den Sakkos, die in der Kollektion sind, wird die Musik sogar physisch vorhanden sein: In der Innentasche wird ein USB-Stick eingenäht sein mit den Liedern darauf.
Auszüge eines umfangreichen Interviews von Dirk Peitz mit Will.i.am von den Black Eyed Peas in der „Süddeutschen Zeitung“ heute.
(Foto: Universal/hiphopfotos.com)
Die Berliner Webuplik

Die US-Army ist ein weit größerer Verräter als jeder Blogger

Sonntag, 19. August 2007
Auch bei den Franzosen läuft die Blogwerbung schlecht

Nicht nur Adical tut sich schwer, die Blogs mit bezahlten Anzeigen zu füllen. Die französischen Kollegen von Blogbang quälen sich auch, obwohl hinter den fünf Mitarbeitern immerhin der Werbekonzern Publicis steckt – und nicht nur ein paar Berliner Bohémiens. Angesichts eines Ertrags von knapp fünf Euro im August beschwert sich page2007 verständlicherweise, daß sich dafür der Aufwand kaum lohne. Accessoweb (siehe Grafik), der im August knapp über vier Euro eingenommen hat, wundert sich, wie seine Blogbang-Erlöse im August um 90 Prozent gegenüber dem Juli einbrechen konnten, wobei der Monat natürlich noch nicht ganz rum ist und Blogbang bereits Ende Juli sich nicht nur für einen Bug entschuldigen mußte, sondern auch einen lauen August prophezeit hat. Zur rentrée, im September soll alles besser werden. Accessoweb fehlt aber der Glaube und spielt mit dem Gedanken, die Werbeflächen zu reduzieren oder Blogbang ganz zu kippen.
Lost in Adagio

Wong Kar-Weis „2046“ – die schwermütigsten Liebesgeschichten, die elegischte Musik, die rauschhaftesten Bilder. Heute, 23.15 Uhr im Ersten.
(Bild: ARD Degeto)
Samstag, 18. August 2007
Neu: Jetzt noch ärmer!
Prada, Zegna & Co aus Mafia-Ateliers?

„Dutzende patriarchalisch geführte und von der Camorra mit zinsgünstigen Krediten versorgte Klein- und Mittelbetriebe, in denen hochqualifizierte Arbeitskräfte ohne Tarifverträge zu Billiglöhnen in Tag- und Nachtschichten arbeiten. Für die Auftraggeber von 'oben': die großen italienischen Modehäuser, die hier nach einem ausgeklügelten System des Dumpings produzieren lassen, nach von Luxus-Designern vorgegebenen Schnitten und mit frei Haus gelieferten Qualitätsstoffen. Was die Auftraggeber am Ende nicht abnehmen oder was bereits vorher 'abgezweigt' wurde, wandert mit Hilfe des 'Systems' in den zweiten und in den dritten Markt: 'echte Fälschungen', denen nichts fehlt als die Autorisierung durch den Konzern in Mailand oder Turin. Hier berühren die Tentakel des Systems auch unser eigenes Konsumverhalten. Wer hätte sich noch nicht über einen günstig erstandenen Anzug 'aus einem Stoff von Zegna', eine neue Tasche von Prada 'zum Schnäppchenpreis' gefreut?“
Vorletzte Woche bereits betonte Saviano im „SZ-Magazin“: „Die Modehäuser vertrauen nach wie vor ihren Subunternehmern und schieben so die Verantwortung von sich. Aus den kleinen, von der Camorra kontrollierten Nähfabriken Neapels stammt das Kleid von Melanie Griffith, das sie bei der Oscar-Verleihung trug, Madonnas Schuhe im Musical Evita stammen aus Mugnano bei Neapel. Nein, die Modelabels haben nichts verändert, schlimmer noch, es gibt Hinweise darauf, dass die großen Labels sich jetzt schon selbst fälschen und Modelle wie Stoffe gegen Provision freigeben, um diesen größeren Markt selbst zu bedienen und zu kontrollieren.“
Malerstar Daniel Richter als Straßenkünstler in Paris

Update: In der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 19. August nimmt Peter Richter Daniel Richters (verwandt, verschwägert?) Aktion zum Anlaß, auf einer ganzen Seite über das Porträt als „gesunkenes Kulturgut“ zu reflektieren.
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