Neues aus dem Apple-Land, wo Milch und Honig fließen – und es den Cover-Flow jetzt auch auf dem iPod gibt (wahrscheinlich aber wie auf dem Mac inklusive zahlloser Dubletten): Über eine Million Titel im iTunes-Store, die als Klingelton funktionieren. Mit dem neuen iTunes-Update (ringtones builder) kann man sich eine entsprechende Stelle im Song aussuchen, zum Klingelton umwandeln, anhören und bei Gefallen kaufen: „iTunes Kunden haben darüber hinaus die Möglichkeit, ihre eigenen Klingeltöne zu erstellen. Von mehr als einer Million Songs, die in iTunes erhältlich sind, können jeweils 30-Sekunden Ausschnitte erzeugt werden, die sich auf das iPhone übertragen lassen. Hat der Kunde einen bestimmten Song bereits im iTunes Store gekauft, muss er lediglich 99 Cents für den entsprechenden 30 Sekunden langen Klingelton bezahlen. Der Kunde kann zudem wählen, welchen Teil des Songs er als Klingelton nutzen möchte und kann auf Wunsch Ein- und Ausblendungen integrieren. iPhone-Anwender können die selbst erstellten Klingeltöne verschiedenen Anrufergruppen zuweisen, z. B. zu unbekannten Anrufen oder zu Anrufern aus dem Adressbuch. Kunden behalten das volle Nutzungsrecht an dem gekauften Original-Song.“
Außerdem eine vollständig erneuerte iPod-Kollektion sowie der komplett neue iPod Touch (siehe Foto), eine Art iPhone ohne Telefon, aber mit WLAN und Browser (ab 299 Euro).
Das US-iPhone mit 8 GB wird im Preis von 599$ auf 399$ gesenkt, das iPhone mit 4 GB nicht mehr angeboten. Mehr hie und da.
Mittwoch, 5. September 2007
Laßt doch bitte endlich Bob Dylan in Frieden
Erst hat Bryan Ferry unsäglich langweilig Dylan gecovert, und jetzt kommt zwar immerhin das nölende Original, aber in einem ganz grauenhaft fröhlichen Remix des Produzenten Mark Ronson. Dessen Arbeit mit Lilly Allen und Amy Winehouse hat mir ausnehmend gut gefallen, aber die Version von Dylans „Most Likely You Go Your Way (And I’ll Go Mine)“ ist superhypercalllifragilistisch überflüssig. Und das Video dazu keinen Deut besser.
Mediap.de jetzt für jeden offen
Mediap.de, das soziale Netzwerk für uns Mediennutten, ist ab sofort öffentlich und nicht mehr nur mit Einladung zugänglich. Ich war seit etwas über einem Monat nicht mehr drin, war damals aber recht angetan. Der schwerwiegendste Minuspunkt, die mangelnde Masse an Teilnehmern, wird jetzt schnell hinfällig sein.
Flash Mob gegen die Bahnprivatisierung
Bis eben hielt ich den Flash Mob für ein bereits wieder ausgestorbenes Aktionsmittel aus dem Arsenal des Agitprops, aber kommenden Samstag feiert es vielleicht fröhlich Urständ: Am 8. September soll an möglichst vielen deutschen Bahnhöfen jeweils in der Haupthalle um 11.55 Uhr zwei Minuten lang mit Pfeifen, Töpfen und Trommeln gegen die Bahnprivatisierung gelärmt werden. Dann soll die Menge einen Zettel mit der Aufschrift „183 = 13“ hochhalten und langsam zerreißen. Um 12.00 Uhr ist alles vorbei. Klingt gut, nur die Zettelaktion arg enigmatisch. Die Regierung veranschlagt den Wert der Bahn auf 13 Milliarden Euro und will sie zur Hälfte verkaufen. Dabei wäre sie laut anderer Quellen 183 Milliarden wert. „Bewege dich unauffällig durch den Bahnhof und sprich mit niemandem“, heißt es in dem per Mail verbreiteten Aufruf. „Achte auf die Bahnhofsuhren. Fang um Punkt 11.55 Uhr an, Lärm zu machen, aber nur bis genau 11.57 Uhr! Wenn der Lärm verhallt ist, hol den Zettel 183 = 13 hervor und halte ihn über Deinen Kopf, so dass ihn alle lesen können und drehe Dich langsam in alle vier Himmelsrichtungen. Dann zerreiß den Zettel langsam. Verlasse den Bahnhof unauffällig und ohne mit den anderen Flash Mobbern zu reden.“
Updates: Erste Bilder aus Münster bei flickr online. Fotos aus Berlin, Hamburg, Münster und Regensburg bei attac. Video aus dem Berliner Hauptbahnhof in der Readers Edition. Presseerklärung von Robin Wood mit Fotos aus Hamburg. Protokoll mit einem Bild aus Berlin. Kurzer Bericht im „Manager-Magazin“. Die Grüne Jugend in Köln (Blog, flickr). Indymedia spricht von ca. 1500 Teilnehmern in über 35 Bahnhöfen, dpa von 30 Bahnhöfen. Bilder auf DeineBahn.de.Anne Will Der Onliner der „Anne Will“-Redaktion war auch dabei, fand's interessant und will womöglich eine Folge ihrer neuen Talkshow dem Thema widmen. Ein Radiobericht bei Indymedia. Bilder aus Stuttgart. Fotos aus dem Münchner Hauptbahnhof.
Updates: Erste Bilder aus Münster bei flickr online. Fotos aus Berlin, Hamburg, Münster und Regensburg bei attac. Video aus dem Berliner Hauptbahnhof in der Readers Edition. Presseerklärung von Robin Wood mit Fotos aus Hamburg. Protokoll mit einem Bild aus Berlin. Kurzer Bericht im „Manager-Magazin“. Die Grüne Jugend in Köln (Blog, flickr). Indymedia spricht von ca. 1500 Teilnehmern in über 35 Bahnhöfen, dpa von 30 Bahnhöfen. Bilder auf DeineBahn.de.
Blognation fischt im Seichten
Die Informationsvermittlung im Web verweilt gern im Oberflächlichen, schließlich heißt es ja auch Surfen und nicht Tauchen. Insofern wundert es mich nicht wirklich, daß blognation Germany ausgerechnet der „w&v“-Redaktion dafür dankt, die Übernahme der Partnerbörse liebe.de durch Burda herausposaunt zu haben. Dabei hat die „w&v“ nur eine „Kontakter“-Meldung weiterverbreitet, die wiederum zu einem Großteil auf meinen Blogeintrag basiert, der wiederum die Online-Dating-News als erste Quelle zitiert hat. Daß Blognation die beiden Blogs ganz unter den Tisch fallen läßt, wundert mich nicht. Aber ein klein bißchen ärgern darf ich mich schon...
Update: Markus Spath von Blognation hat seinen Beitrag jetzt dankenswerterweise ergänzt: „Update September 5: more hat tips for this story have to go to Tivoli-Blog and online-dating-news who obviously picked up the story first without being quoted by W&V as their source.“Nur ist die direkte URL zur Zeit nicht aufrufbar und der Beitrag nur auf der Startseite einsehbar.
Update: Markus Spath von Blognation hat seinen Beitrag jetzt dankenswerterweise ergänzt: „Update September 5: more hat tips for this story have to go to Tivoli-Blog and online-dating-news who obviously picked up the story first without being quoted by W&V as their source.“
SZ verwechselt Forum mit Blog
Kann mal jemand, von mir aus auch Johannes Boie oder Dirk von Gehlen, der „SZ“-Redaktion einen Crashkurs in Sachen Internet gewähren und den Ahnungslosen den Unterschied zwischen Blogs und Foren erklären? Im Münchner Sportteil behauptet die „Süddeutsche“ heute, Sechzgerfans hätten sich „in fast 400 Einträgen in einem Blog“ darüber beschwert, daß man letzten Samstag keine Fanuntensilien zum Regionalliga-Spiel von 1860 II gegen Oggersheim zugelassen hatte. (Typisch für die Webignoranz der Redaktion, die Quelle nicht namentlich zu benennen!) „Mittlerweile haben 25 000 Interessierte die Beschimpfungen gelesen“, die sich vor allem gegen Löwen-Geschäftsführer Stefan Ziffzer richten, und auf die der Verein jetzt mit einer Entschuldigung reagiert hat. Gemeint ist aber offenbar die entsprechende Diskussion im Löwenforum.
Dienstag, 4. September 2007
Fallen Angel
Wong Kar Wai hat einen Kurzfilm für Philips geschrieben und gedreht: „There's only one sun“. Doch bei aller traumwandlerischen Brillanz spiegelt der Werbespot eine schale Leidenschaft wider, deren Höhepunkt, ein Kuß, einem Monitor gilt. (via Core77)
Agitprop oder Augustiner?
Es gibt so Abende... zum Beispiel den 13. September, wenn gleichzeitig ein halbes Dutzend Vernissagen, eine Pressevorführung, ein funkyKrauts-Stehrumchen im MCMüller, der Presseevent von Palm, eine Vorführung des Cappuccinisten-Klassikers „Menschen im Espresso“ von 1958 im Filmmuseum und – wenn auch etwas später – die Brazilian Girls in der Ersten Liga die Qual der Wahl erfordern. Weniger Auswahl macht die Entscheidung auch nicht unbedingt leichter. Übermorgen konkurrieren ein attac-Meeting zum Thema Basic AG und das vom anderen Basic und Werkstatt-Marc organisierte Bloggertreffen im Rumpler. Agitprop oder Augustiner?
Basic bremst Einstieg der Lidl-Gruppe
Gestern zog nun auch noch „Der Spiegel“ mit einer Titelgeschichte zur „Bio-Welle“ nach, worin selbstverständlich nicht nur die grundsätzliche Problematik von Ökoware zu Discounterkonditionen hinterfragt wurde, sondern auch der Einstieg der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) bei der Bio-Supermarktkette Basic. Nun meldet die „Süddeutsche Zeitung“, daß Basic keine weiteren Aktien mehr an den Discounter verkaufen wolle. Was mit den bereits verkauften neun Prozent der Anteile geschieht und mit dem Anrecht auf weitere 14 Prozent aufgrund einer Wandelanleihe, bleibt unausgesprochen.
Basic-Vorstandsvorsitzender Josef Spanrunft reagiert laut der „SZ“ damit auf den öffentlichen Druck, will aber nun abwarten, „was die Zeit bringt“. Das klingt eher nach einer taktischen Auszeit, denn nach einem Verkaufsstopp oder gar nach einer Rückübertragung der bereits verkauften Anteile.
Zeit hat der Biodiscounter auch nötig, denn nach Dennree hat noch ein weiterer Großhändler die Geschäftsbeziehung zu Basic aufgekündigt: Die regionale Genossenschaft Tagwerk will das „Unternehmen, das auf Expansion um jeden Preis setzt und sich dazu marktradikale Partner sucht“ nicht mehr beliefern. (via Blog-Queen)
(alle Beiträge zum Thema)
Updates: Laut einer Pressemitteilung von Attac München konkretisierte Finanzvorstand und Basic-Gründer Johann Priemeier Attac gegenüber „diesen vorläufigen Stopp. Man wolle, so Priemeier, 'den derzeitigen Status Quo' der Lidl-Beteiligung von bis zu 23 % vorerst belassen und zeigen, daß sich durch den Einstieg des Discounters 'bei Basic nichts ändert'. Die Perspektive einer
Mehrheitsübernahmme durch Lidl & Schwarz sei jedoch nicht vom Tisch. Nach einer gewissen Beruhigungsphase würden laut Priemeier 'die Karten neu gemischt'.“
In der „Süddeutschen Zeitung“ vom Mittwoch (noch nicht online) bestätigen die Lieferanten Dennree, Tagwerk und Herrmannsdorfer, daß sie ihren Boykott fortsetzen würden. Der Schweizer Investor Theo Häni, der 16 Prozent der Aktien der Basic AG hält, äußert sich in dem Artikel auch erstmals zu dem Einstieg der Schwarz-Gruppe. Er hat sich diese Übernahme „gut vorstellen können“ und hätte nicht „mit einer so starken Opposition gerechnet“.
Im Wirtschaftsteil der „Abendzeitung“ vom selben Tag deutet Karl Schweisfurth, Geschäftsführer der Herrmannsdorfer Landwerkstätten, aber ein Ende des Lieferstopps an: „Sollten sich die Werte, die Basic geprägt haben, wieder durchsetzen, sind die Herrmannsdorfer Landwerkstätten gerne bereit, wieder Gespräche aufzunehmen.“
Basic-Vorstandsvorsitzender Josef Spanrunft reagiert laut der „SZ“ damit auf den öffentlichen Druck, will aber nun abwarten, „was die Zeit bringt“. Das klingt eher nach einer taktischen Auszeit, denn nach einem Verkaufsstopp oder gar nach einer Rückübertragung der bereits verkauften Anteile.
Zeit hat der Biodiscounter auch nötig, denn nach Dennree hat noch ein weiterer Großhändler die Geschäftsbeziehung zu Basic aufgekündigt: Die regionale Genossenschaft Tagwerk will das „Unternehmen, das auf Expansion um jeden Preis setzt und sich dazu marktradikale Partner sucht“ nicht mehr beliefern. (via Blog-Queen)
(alle Beiträge zum Thema)
Updates: Laut einer Pressemitteilung von Attac München konkretisierte Finanzvorstand und Basic-Gründer Johann Priemeier Attac gegenüber „diesen vorläufigen Stopp. Man wolle, so Priemeier, 'den derzeitigen Status Quo' der Lidl-Beteiligung von bis zu 23 % vorerst belassen und zeigen, daß sich durch den Einstieg des Discounters 'bei Basic nichts ändert'. Die Perspektive einer
Mehrheitsübernahmme durch Lidl & Schwarz sei jedoch nicht vom Tisch. Nach einer gewissen Beruhigungsphase würden laut Priemeier 'die Karten neu gemischt'.“
In der „Süddeutschen Zeitung“ vom Mittwoch (noch nicht online) bestätigen die Lieferanten Dennree, Tagwerk und Herrmannsdorfer, daß sie ihren Boykott fortsetzen würden. Der Schweizer Investor Theo Häni, der 16 Prozent der Aktien der Basic AG hält, äußert sich in dem Artikel auch erstmals zu dem Einstieg der Schwarz-Gruppe. Er hat sich diese Übernahme „gut vorstellen können“ und hätte nicht „mit einer so starken Opposition gerechnet“.
Im Wirtschaftsteil der „Abendzeitung“ vom selben Tag deutet Karl Schweisfurth, Geschäftsführer der Herrmannsdorfer Landwerkstätten, aber ein Ende des Lieferstopps an: „Sollten sich die Werte, die Basic geprägt haben, wieder durchsetzen, sind die Herrmannsdorfer Landwerkstätten gerne bereit, wieder Gespräche aufzunehmen.“
Montag, 3. September 2007
liebe.de komplett von Burda übernommen
Wie Donnerstag hier bereits gemeldet, ist Burda bei der Kontaktbörse liebe.de eingestiegen. Und zwar als neuer Alleininhaber, wie der „Kontakter“ jetzt bestätigt. Burda Digital Ventures, auf deren Homepage diese Beteiligung ungewöhnlicherweise noch unterschlagen wird, hat hundert Prozent der GmbH übernommen. Es war wohl nicht gerade die große Liebe, die zu der Akquisition führte, sondern handelt sich um eine Zweckehe. Burda ging es offenbar vor allem um die URL. Auftritt und Inhalt des Webangebots sollen rundum erneuert werden.
Sonntag, 2. September 2007
SZ-Boie wieder da und ganz der Alte
In den „Netzdepeschen“ der „Süddeutschen Zeitung“ von morgen streift der einschlägig bekannte Johannes Boie unter der Headline „Blogger im Clinch“ mal wieder durch die deutsche Blogosphäre, lobt den BILDblog-Spot, meldet die Einstellung des Blogscouts, zitiert Donnas „Spaßbremsen“ und greift mit Genugtuung auf, daß Don Dahlmann eine Pause vom Bloggen einlege. „Damit“, so Boie, „bestätigte Dahlmann in seinem Text eine These eines Artikels aus dieser Zeitung, der in den letzten Wochen für viel Unmut in der Blog-Szene sorgt: die deutsche Blog-Szene liege in dauerhaften Clinch und deutsche Blogger blieben im Vergleich zu ihren amerikanischen Kollegen zurück.“ Ein Artikel, der – auch wenn Boie dieses Detail unterschlägt – zufällig aus der Feder Boies stammt... Hat Kollege Boie inzwischen, wie angekündigt, Stefan Niggemeiers Verriß seines „SZ“-Artikels beantwortet oder ist er immer noch „verreist“?
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