Freitag, 14. September 2007

Münchner Medienfuzzi-Meeting

Neulich entdeckte ich mit Freuden, welches nette Kiez die Ecke Gabelsberger/Schleißheimer Straße ist, und nächste Woche gibt es Gelegenheit, die Kohlenstoffwelt dort näher zu erkunden, denn die Werbeblogger Patrick Breitenbach & Roland Kühl-v. Puttkamer sowie der Clap-Club rund um Peter „Bulo“ Böhling bitten Prediger & Nutten Blogger & Medienleute zum feuchtfröhlichen Palaver.

Rosinenpicker Turi

Verdanken wir es der dynamitgeladenen erotischen Zeichnung an der Wand des Clap-Clubs, hat er sich im Urlaub so gut erholt oder blüht er auf, weil er – leider – nicht mehr alleine seinen Blog füllt? Jedenfalls sah Peter Turi früher nicht so cool aus, wie in der aktuellen Ausgabe des „Clap“-Magazins. Daß er dagegen Geistreiches von sich geben kann, ist keine Überraschung. Nur aus dem Alter, in dem man sich die Rosinen aus dem Kaiserschmarr'n pickte, sollte er doch längst heraus sein...

Sexuelles Networking

Die Zeitrafferin wird's freuen: Im neuen „Playboy“ wird – nicht wirklich überraschend – eine Bresche fürs Fremdgehen geschlagen. Zwar sehe ich immer noch einen entscheidenden Unterschied zwischen „simultanen Mehrfachbeziehungen“ und Menschen, die vorgeben, in einer festen Beziehung zu leben und dabei betrügen, aber dennoch ist es charmant, wie die „Playboy“-Redaktion die Untreue ins 21. Jahrhundert übersetzt: Es handle sich dabei um „sexuelles Networking“, „horizontales Xing.
Die Zeitrafferin wird's freuen: Im neuen „Playboy“ wird – nicht wirklich überraschend – eine Bresche für die Untreue geschlagen und so

GEZ und die Rundfunkanstalten lassen nicht locker

In den letzten Wochen wurde kolportiert, daß den Rundfunkanstalten die Zensurmaßnahmen der GEZ gegen das Webportal akademie.de peinlich wären. Spiegel Online zufolge wurden zwar tatsächlich die absurdesten Vorwürfe zurückgezogen und das Verfahren von der GEZ an den SWR abgegeben, aber die offenbar von den Jubelarien ihrer hauseigenen Journalisten verwöhnten öffentlich-rechtlichen Sender wollen den Medien per Abmahnung weiterhin vorschreiben, wie der Rundfunkgebühren-Staatsvertrag zu interpretieren ist.
Update: Akademie.de plant laut Heise jetzt eine negative Feststellungsklage gegen den SWR.

Donnerstag, 13. September 2007

The Sixth Senf

„I see dead people“...

Paris Burlesque Revue

Gentry Lane, Bloggerin der ersten Stunde, als Amerikanerin an der Seine Directrice eines wunderbaren Dessous-Labels in Paris und so verrückt, wie es mir gefällt, ist offenbar nicht ausgelastet und bittet nächste Woche zur Burlesque Revue ins Divan du Monde: Not since Josephine Baker hit the boards has Paris seen a show like the Gentry de Paris Burlesque Troupe. We have tap dancers and fan dancers, peacock feathers and rose petals, electro Django gypsy jazz from the *amazing* Caravan Palace, plus the King of Parisian Nightlife and Dandy Supreme, Monsieur Nicolas Ullmann to host the festivities.
And imported for your pleasure from the US of A, Burlesque's most scintillating stars: Vienna Le Rouge, Tana the Tattooed Lady and Bettina May.
Plus we have drink specials, Virginie Notte's Modern Pin-Up photo exhibit and book launch, Nikola Acin and his Stellar Sideburns will spin swinging tunes before and after the show, plus the chance to get your photo taken with the stars.

Da werde ich wohl stattdessen in der Barer Straße sitzen und Kisten auspacken...

DSF, MTV und noch mehr Sender via www

Dank Eye-TV kann ich mit meinem PowerBook schon wunderbar mobil fernsehen oder wie gestern parallel auf dem Rechner die Rumänen Fußball spielen sehen und vor dem Fernseher „Desperate Housewives“ und „Grey's Anatomy“ gucken. Aber das funktionierte bislang nur mit den Mainstream-Sendern wie ARD, ZDF, Pro Sieben & Co, die auch terrestrisch ausgestrahlt werden.
Jetzt kann ich aber endlich auch Kabelsender wie MTV, Comedy Central oder die 60er-Spiele auf DSF gucken – dank der Fernsehplattform Zattoo, die nun auch die deutschen Web-User bedient. Klingt gut, werde ich gleich mal ausprobieren. (via „Financial Times Deutschland“)

Update: Zattoo bringt jetzt auch die Programme von arte, 3sat, ARD, ZDF, den 3. Programmen wie NDR, WDR, RBB etcetera als Online-Stream!

Vintage bei American Apparel

H&M hat bereits vor ein, zwei Jahren damit angefangen und nun setzt auch American Apparel auf das Geschäft mit alten Klamotten: Morgen abend eröffnet der global player in der Kölner Maastrichter Straße 36 „California Vintage“ ein neues Ladenkonzept, in dem „eine Kombination aus auserwählter Vintage Kleidung und einzigartigen American Apparel Musterstücken“, geführt wird, „die es bald darauf in allen Retail Stores weltweit zu kaufen gibt.“ Bei dem Durchschnittsalter der AA-Klientel verstehen die wahrscheinlich unter Vintage die Kollektionen der neunziger Jahre, aber genaueres wissen wir morgen. Da ich gerade aus München nicht weg kann, habe ich meine Einladung an Les Mads weitergeleitet. Mal sehen, was die übermorgen berichten werden.

Updates: Den Mädels hat's gefallen.

In Berlin-Mitte hat inzwischen ein weiterer „California Select – Vintage and More“ eröffnet, in der Alten Schönhauser Straße 41.

MTV stößt in München auf Widerstand

Unsere schöne Landeshauptstadt blickt auf zwei Traditionen zurück, eine religiöse und eine rebellische, und ausgerechnet den MTV Europe Music Awards (EMA) droht derzeit, von beiden radikalen Strömungen unterspült zu werden. In subversiven Maillisten kursiert gerade ein Aufruf, die weltweit ausgestrahlte Veranstaltung (letztes Jahr über 1,4 Milliarden Zuschauer in 179 Ländern) für eine Demonstration gegen Schäubles Überwachungspläne zu nutzen, denn – so der gewagte wie phantasiereiche intellektuelle Dreisprung: Überwachung – Paparazzi – MTV EMA! Größeres Gewicht hat wohl der Einspruch des Erzbistums München gegen den Tanz um die goldenen Awards. Denn MTV plant die Party in der Olympiahalle ausgerechnet am 1. November abzuhalten. Allerheiligen, wenn in unserer schönen Stadt Tanzverbot herrscht und in Räumen mit Schankbetrieb musikalische Darbietungen untersagt sind: „An den stillen Tagen sind öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen nur dann erlaubt, wenn der diesen Tagen entsprechende ernste Charakter gewahrt ist.“ Eine Verwaltungsvorschrift, die derart verstaubt und reaktionär ist, das sie schnellstens abgeschafft gehört. Zwar sind Ausnahmen zugelassen: „Die Gemeinden können aus wichtigen Gründen im Einzelfall von den Verboten der Art. 2, 3 und 4 Befreiung erteilen“. Aber so lange uns Münchnern am 1. November das Feiern verboten wird, stellt die Ausnahmegenehmigung des sonst in solchen Fällen immer wieder Bußgelder verhängenden Kreisverwaltungsreferats einen bigotten Skandal dar, und die katholische Kirche genießt meine vollste Sympathie, dagegen gerichtlich vorzugehen. Party für alle – oder gar nicht.
Updates: Laut der Münchner „Abendzeitung“ prüft nun das bayerische Innenministerium, „warum die Stadt eine Befreiung vom Gesetz erteilt hat – und wie sie diese begründet. Wirtschaftliche Interessen reichen niemals aus.“
Auf einer „eilig einberufenen Pressekonferenz“ erklärte das Kreisverwaltungsreferat laut der
„Süddeutschen Zeitung“ ,
„dass es keinen Ärger mit der Kirche wünsche. Man habe sich die Angelegenheit wohl überlegt: 'Das Feiertagsgesetz ist ein sehr wichtiges Gesetz, darüber sind wir uns einig mit der Kirche, wir ziehen an einem Strang', so Horst Reif als stellvertretender Kreisverwaltungsreferent. ' Richtig ist aber auch, dass Artikel 5 die Regelung vorsieht, Ausnahmen zuzulassen.' Eine internationale Veranstaltung dieser Größenordnung sei vergleichbar mit der Weltmeisterschaft oder der Olympiade.“

Mittwoch, 12. September 2007

Explicit: Internet klärt kaum auf

Heute hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ihre Repräsentativerhebung 2007 zum Verhütungsverhalten Erwachsener vorgestellt, und es hat mich doch überrascht, wie wenig das Internet zur Aufklärung beiträgt. Etwaige Kenntnisse über Empfängnisverhütung verdanken gerade mal 16 Prozent dem Internet, womit es immer noch weniger Bedeutung als Bücher (42%), Aufklärungsbroschüren (35%) oder Schul- und andere Vorträge (23%) hat. Daß „Bravo“ und andere Printtitel mit 45 Prozent weit vorne liegen, war dagegen zu erwarten. Spitzenreiter mit 65 Prozent sind „Gespräche mit Freunden, Verwandten, Bekannten“. Online-affiner sind offenbar junge Männer, die zu 29 Prozent per Computer aufgeklärt werden. Aber wahrscheinlich halten die es schon für Empfängnisverhütung, wenn bei den Pornoanbietern ins Gesicht und auf die Brüste abgespritzt wird...

Fast Food Vitamine oder: wie man Äpfel verkauft

Kommendes Frühjahr ergänzt Burger King sein Sortiment um „Fresh Apple Fries“, pommesartig geschnittene Äpfel, die in der Pommes-Schachtel verkauft werden – wenn auch ohne Mayo oder Ketchup. Vom Erdapfel zum Apfel. So bescheuert, daß es fast schon wieder gut ist.