Montag, 16. Januar 2017
Sonntag, 15. Januar 2017
Wochenplan
Vernissagen „Respect & Remember: Gerhard Richters Birkenau-Serie“ / BBK, Stefan Fuchs: „Saturdays People“ / Sperling, „Flight into the Unknown“ / Størpunkt (Foto), Thomas Gothier: „Handsome“ / Kismet, Max Fesl: „All Killer, No Filler“ / Goldberg und Jahresausstellung / Haus 75, Rassismus in Bayern – Podiumsdiskussion mit Isabella Bakirman-Goethe, Thomas Bentele, Vanessa Vu und Dr. André Grahle / DGB, Sensible Daten – Die Kunst der Überwachung. Konferenz & Workshops / Kammerspiele, 50 Jahre Hanns-Seidel-Stiftung: Blick hinter die Kulissen, Pressevorführungen „Den Sternen so nah“, „xXx 3: Die Rückkehr des Xander Cage“, „Die Jones – Spione von nebenan“, „Timm Thaler oder das verkaufte Lachen“ und „Bauer unser“
Montag, 9. Januar 2017
Sonntag, 8. Januar 2017
Wochenplan (Update)
Willi Winkler und Peter Gauweiler diskutieren über Martin Luther – „Ein deutscher Rebell“ / Literaturhaus, LUNAparty / Bayerischer Hof, Vernissagen Tatjana Utz: „Die Dinge des Lebens“ / Galerie Dirk Halverscheid und „Traces of Hope“ – Fotografien von Jo Müller / Galerie am Maxmonument, Carolin Emcke: „Gegen den Hass“ / Kammerspiele, Simian Mobile Disco / MMA, Bloggertreffen / Provisorium, „Sherlock“ – season finale, „Homeland“ – season premiere, Pressevorführungen „Silence“, „Sleepless“, „The Great Wall“, „Hell or High Water“, „Lion“, „Manchester by the sea“, „A United Kingdom“, „Mein Blind Date mit dem Leben“, „Elle“ (Foto), „Empörung“ und „Split“
Donnerstag, 5. Januar 2017
Mittwoch, 4. Januar 2017
Barhopping (1): Continental Sour
Ein Whiskey Sour mit Eiweiß, der zusätzlich mit Portwein gefloatet wird. In vier Bars hintereinander bestellt, wobei der Preis an dem Abend zwischen 10 und 13 Euro varriierte.
Nur im Jaded Monkey wurde der Cocktail klassisch in einer Art Sourglas serviert, das mit seinem schweren Kristall und Stiel aber eher nach einem Likör- oder Süßweinglas aussah. Die anderen Bars servierten ihn, wie heute meist üblich, im Tumbler.
Am besten schmeckte er mir im Jaded Monkey und in der Goldenen Bar. Im Kopper, der letzten Station meiner Bartour, achtete ich nicht mehr darauf, wie ihn der Bartender zubereitete. Aber der Portwein war so fein verteilt, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass sie ihn erst in den fertigen Drink gefloatet haben. Es wirkte eher, als hätten sie ihn im Shaker mitgeschüttelt.
Das Zephyr war die größte Enttäuschung des Abends. So klein die Bar ist, so überdimensioniert groß wirkt innen vieles, von der Barkarte über die Wassergläser bis hin zu den Cocktails. Neben mir bekam ein Gast seinen Cocktail in einer China Food Box. Das mögen andere kreativ finden, ich eher affig. Mein Continental Sour war nicht nur mit der üblichen Zeste drapiert. Obenauf lag auch noch ein Baiserplätzchen. Wohl als Analogie zum Eiweiß im Getränk, aber letztendlich bloße Effekthascherei. Der Drink selber schmeckte eher wäßrig.
Nicht zuletzt auch wegen des jungen Publikums hatte ich den Eindruck, das Zephyr wäre nach dem Sausalitos quasi die nächste Entwicklungsstufe für junge Trinker auf dem Weg zur klassischen Bar. Andererseits ist die Bar, gerade auch unter Kollegen, so vielgelobt und -prämiert, dass ich mein vorschnelles Urteil vielleicht nach weiteren Besuchen revidieren muß.
Nur im Jaded Monkey wurde der Cocktail klassisch in einer Art Sourglas serviert, das mit seinem schweren Kristall und Stiel aber eher nach einem Likör- oder Süßweinglas aussah. Die anderen Bars servierten ihn, wie heute meist üblich, im Tumbler.
Am besten schmeckte er mir im Jaded Monkey und in der Goldenen Bar. Im Kopper, der letzten Station meiner Bartour, achtete ich nicht mehr darauf, wie ihn der Bartender zubereitete. Aber der Portwein war so fein verteilt, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass sie ihn erst in den fertigen Drink gefloatet haben. Es wirkte eher, als hätten sie ihn im Shaker mitgeschüttelt.
Das Zephyr war die größte Enttäuschung des Abends. So klein die Bar ist, so überdimensioniert groß wirkt innen vieles, von der Barkarte über die Wassergläser bis hin zu den Cocktails. Neben mir bekam ein Gast seinen Cocktail in einer China Food Box. Das mögen andere kreativ finden, ich eher affig. Mein Continental Sour war nicht nur mit der üblichen Zeste drapiert. Obenauf lag auch noch ein Baiserplätzchen. Wohl als Analogie zum Eiweiß im Getränk, aber letztendlich bloße Effekthascherei. Der Drink selber schmeckte eher wäßrig.
Nicht zuletzt auch wegen des jungen Publikums hatte ich den Eindruck, das Zephyr wäre nach dem Sausalitos quasi die nächste Entwicklungsstufe für junge Trinker auf dem Weg zur klassischen Bar. Andererseits ist die Bar, gerade auch unter Kollegen, so vielgelobt und -prämiert, dass ich mein vorschnelles Urteil vielleicht nach weiteren Besuchen revidieren muß.
Dienstag, 3. Januar 2017
Adreßermittlung
25. März 1961 Tivolistraße 4, 8000 München (Geisenhofer-Klinik am Englischen Garten)
1961 bis ca. 1964 (?) Ismaninger Straße 130, 8000 München 27
1961 bis ca. 1964 (?) Ismaninger Straße 130, 8000 München 27
ca. 1964 (?) bis März 1983 Tizianstraße 16a, 8000 München 19 (Foto)
April 1983 bis März 1984 Eisenacher Straße 11, 1000 Berlin 30
Dezember 1983 bis Juli 1985 Kienbachstraße 4, 8036 Herrsching
Juli 1985 bis ca. Dezember 1985 Augustenstraße 75, 8000 München 2
April 1984 bis Dezember 1985 Prinzregentenstraße 85, 1000 Berlin 31
Januar 1986 bis ? Leibnizstraße 75, 1000 Berlin 12
Januar 1986 bis ca. 1989 (?) Horemansstraße 2, 8000 München 19
ca. 1989 (?) bis März 1992 Franz-Joseph-Straße 26, 8000 München 40
April 1990 bis ca. März 1991 Knesebeckstraße 11, 1000 Berlin 12
April 1991 bis August 1992 Düsseldorfer Straße 38a, 1000 Berlin 15
September 1992 bis März 1994 Winterfeldtstraße 11, 1000 Berlin 30 bzw. 10781 Berlin
Januar 1994 bis August 1996 Müllerstraße 104a, 13349 Berlin
September 1996 bis September 1999 Holsteinische Straße 14/15, 10717 Berlin
Oktober 1999 bis Oktober 2000 15, bd de la Marne, 67000 Strasbourg
November 2000 bis August 2003 Metzstraße 34a, 81667 München
seit September 2003 Barer Straße 86a, 80799 München
April 1983 bis März 1984 Eisenacher Straße 11, 1000 Berlin 30
Dezember 1983 bis Juli 1985 Kienbachstraße 4, 8036 Herrsching
Juli 1985 bis ca. Dezember 1985 Augustenstraße 75, 8000 München 2
April 1984 bis Dezember 1985 Prinzregentenstraße 85, 1000 Berlin 31
Januar 1986 bis ? Leibnizstraße 75, 1000 Berlin 12
Januar 1986 bis ca. 1989 (?) Horemansstraße 2, 8000 München 19
ca. 1989 (?) bis März 1992 Franz-Joseph-Straße 26, 8000 München 40
April 1990 bis ca. März 1991 Knesebeckstraße 11, 1000 Berlin 12
April 1991 bis August 1992 Düsseldorfer Straße 38a, 1000 Berlin 15
September 1992 bis März 1994 Winterfeldtstraße 11, 1000 Berlin 30 bzw. 10781 Berlin
Januar 1994 bis August 1996 Müllerstraße 104a, 13349 Berlin
September 1996 bis September 1999 Holsteinische Straße 14/15, 10717 Berlin
Oktober 1999 bis Oktober 2000 15, bd de la Marne, 67000 Strasbourg
November 2000 bis August 2003 Metzstraße 34a, 81667 München
seit September 2003 Barer Straße 86a, 80799 München
Sonntag, 1. Januar 2017
Wochenplan (Updates)
Vernissage „Sechzge, Oide! Mit Leib und Seele Löwin. Ein Fotoprojekt“ / Farbenladen, 20. Münchner Gastrosilvester / Milchundbar & New York, 50 Jahre Roger Fritz' „Mädchen Mädchen“ / Werkstattkino, Epiphanie und Golden Globes
Samstag, 31. Dezember 2016
Mittwoch, 28. Dezember 2016
2016 und das Glück törichter Trauer
„Endlich 2017“ titelt das „ZEITmagazin“. Und ohne die Vorfreude der Kollegen verderben zu wollen, möchte ich doch leise Zweifel anmelden. Denn es kann bestenfalls wie 2016 weiter gehen. Oder eher noch schlimmer werden. Und das aus gutem Grund.
Wir seien die erste verhaltensgestörte Fernsehgeneration, pflegte mein Musiklehrer Franz Wirth am Wittelsbacher Gymnasium in den siebziger Jahren zu schimpfen. Und auch wenn er nicht mit allem recht hatte, so war ich beispielsweise keineswegs zum Geiger geboren, bei aller gebotenen Skepsis ihm wie dem gesamten Lehrkörper gegenüber, hatte er hier doch einen mehr als wunden Punkt getroffen.
Als Kind spielte ich weniger Räuber und Gendarm oder Cowboy und Indianer, denn „Raumschiff Enterprise“ nach. Ich bin mit der „Raumpatrouille“ und „Schirm, Charme und Melone“ aufgewachsen und meine Ängste vor der Nacht, dunklen Kellern und vor allem beidem in Kombination verdanke ich wohl Juliette Gréco und „Belphégor oder das Geheimnis des Louvre“.
Natürlich hatten auch meine Eltern und großen Brüder Stars und Idole, die sie verehrten. Schriftsteller, Primaballerinen, Sänger, Hollywood-Größen, Sportler. Nur begegneten sie ihnen später, seltener und überwiegend außerhalb des Zuhauses. Bei mir warteten die „Bezaubernde Jeannie“ und „Mini-Max“ am Kinderbett. Viele aus jener Zeit verlor ich aus den Augen. Andere begleiteten mich. Natürlich wurde mit zunehmendem Alter, sprich: der Pubertät aus mir kleinem „Raumschiff-Enterprise“-Fan ein „Star-Trek“-Fan, aber Leonard Nimoy blieb Leonard Nimoy. Und mit ihm starb dieses Jahr ein Teil meiner Kindheit.
„Wie töricht, einem Jahr anhand seiner Toten etwas zuzuweisen. Habt Ihr sonst keine Inhalte?“, schimpft Heinrich R. Bruns. Es sind nicht die Toten eines Jahres, es sind die Toten eines Lebens. Meines Lebens. Unseres Lebens. Für Muhammad Ali bin ich als Volksschüler nachts aufgestanden, um ihn im Fernsehen zu sehen. Leonard Cohen war der Soundtrack meiner Pubertät. David Bowie und Prince waren nicht mehr nur Stars, sondern ein Lebenskonzept, das unser aller Leben veränderte. Und entsprechend trauere ich, wobei Trauer im Grunde immer töricht ist. Das macht sie eben auch so wertvoll, zu einer Auszeit, einem Akt der Befreiung wie er auch dem Rausch innewohnt.
„In den letzten 10 (DE) bzw. 9 (EN) Jahren gab's noch nie so WENIG prominente Verstorbene wie #2016“, twittert Marcus Schwarze. „Nur mehr Tweets.“ Natürlich trifft das einen Aspekt. Aber früher guckten wir alle dienstags „Dallas“ und sprachen dann am Mittwoch eben auf dem Schulhof oder in der Kantine darüber. 9/11, das ich von einem ligurischen Dorf aus verfolgte, fand bei mir via SMS und Roaming seinen Echoraum. Die Plattformen wechseln über die Jahrzehnte.
Es sind aber vor allem andere Prominente. Natürlich hat auch Cary Grant Drogen genommen, nur heimlich. Carrie Fisher hat dagegen offen darüber geredet und Witze gerissen. Nicht nur über den eigenen Drogenkonsum, sondern auch über Cary Grants.
Rock Hudson und Errol Flynn waren auch schon mit Männern im Bett, aber während derartige sexuellen Orientierungen und die damit verbundene strafrechtliche Diskriminierung im alten Starsystem gern unter den Teppich gekehrt wurden, fand sich George Michael in den Massenmedien damit konfrontiert – und drehte dann eben ein Musikvideo dazu.
Als Jean Seberg oder Serge Gainsbourg gestorben sind, habe ich auch getrauert. Aber ich blieb hier in Deutschland mit dieser Trauer eher allein, weil die beiden den meisten meiner Bekannten kein Begriff waren. Heute sind Stars das menschliche Pendant zu Ikea oder H&M: zeitgleich global am Start. Eine Sophie Marceau, möge sie noch lange leben, löst eben nicht mehr nur bei Frankophilen bittersüße Pubertätserinnerungen aus, sondern weltweit.
Wenn Vinyl und mp3, Fernsehen und MTV, Internet und Social Media die Welt in ein globales Dorf verwandelt haben, sind Stars eben dessen Dorfgrößen. Nicht immer liebenswert, nicht unbedingt ehrlich, aber eben ein wichtiger Vexierpunkt, an dem wir uns orientieren und unser Umfeld messen: Stones oder Beatles, „Star Trek“ oder „Star Wars“?
Stars sind auch eine der letzten Konstanten in unserem Leben. Wer hat noch Eltern, die bis zum Ende zusammenbleiben? Oder selbst eine Partnerschaft, die hält? Es gibt auch kaum noch Arbeitsverhältnisse, von denen man annimmt, das sie bis zum Rentenbeginn halten.
Die Parallelwelt der Stars dagegen bleibt. Wir wachsen mit ihnen auf, freuen uns und leiden mit ihnen. Verzweifeln an manchen. Und werden noch um viele trauern. Einige werden noch heuer sterben. Viele 2017. Alle anderen später. Wie wir selbst. Was bleibt, ist die Erinnerung. Das eine oder andere Werk. Und der Schmerz, der uns spüren läßt, das wir zumindest – noch – am Leben sind.
Wir seien die erste verhaltensgestörte Fernsehgeneration, pflegte mein Musiklehrer Franz Wirth am Wittelsbacher Gymnasium in den siebziger Jahren zu schimpfen. Und auch wenn er nicht mit allem recht hatte, so war ich beispielsweise keineswegs zum Geiger geboren, bei aller gebotenen Skepsis ihm wie dem gesamten Lehrkörper gegenüber, hatte er hier doch einen mehr als wunden Punkt getroffen.
Als Kind spielte ich weniger Räuber und Gendarm oder Cowboy und Indianer, denn „Raumschiff Enterprise“ nach. Ich bin mit der „Raumpatrouille“ und „Schirm, Charme und Melone“ aufgewachsen und meine Ängste vor der Nacht, dunklen Kellern und vor allem beidem in Kombination verdanke ich wohl Juliette Gréco und „Belphégor oder das Geheimnis des Louvre“.
Natürlich hatten auch meine Eltern und großen Brüder Stars und Idole, die sie verehrten. Schriftsteller, Primaballerinen, Sänger, Hollywood-Größen, Sportler. Nur begegneten sie ihnen später, seltener und überwiegend außerhalb des Zuhauses. Bei mir warteten die „Bezaubernde Jeannie“ und „Mini-Max“ am Kinderbett. Viele aus jener Zeit verlor ich aus den Augen. Andere begleiteten mich. Natürlich wurde mit zunehmendem Alter, sprich: der Pubertät aus mir kleinem „Raumschiff-Enterprise“-Fan ein „Star-Trek“-Fan, aber Leonard Nimoy blieb Leonard Nimoy. Und mit ihm starb dieses Jahr ein Teil meiner Kindheit.
„Wie töricht, einem Jahr anhand seiner Toten etwas zuzuweisen. Habt Ihr sonst keine Inhalte?“, schimpft Heinrich R. Bruns. Es sind nicht die Toten eines Jahres, es sind die Toten eines Lebens. Meines Lebens. Unseres Lebens. Für Muhammad Ali bin ich als Volksschüler nachts aufgestanden, um ihn im Fernsehen zu sehen. Leonard Cohen war der Soundtrack meiner Pubertät. David Bowie und Prince waren nicht mehr nur Stars, sondern ein Lebenskonzept, das unser aller Leben veränderte. Und entsprechend trauere ich, wobei Trauer im Grunde immer töricht ist. Das macht sie eben auch so wertvoll, zu einer Auszeit, einem Akt der Befreiung wie er auch dem Rausch innewohnt.
„In den letzten 10 (DE) bzw. 9 (EN) Jahren gab's noch nie so WENIG prominente Verstorbene wie #2016“, twittert Marcus Schwarze. „Nur mehr Tweets.“ Natürlich trifft das einen Aspekt. Aber früher guckten wir alle dienstags „Dallas“ und sprachen dann am Mittwoch eben auf dem Schulhof oder in der Kantine darüber. 9/11, das ich von einem ligurischen Dorf aus verfolgte, fand bei mir via SMS und Roaming seinen Echoraum. Die Plattformen wechseln über die Jahrzehnte.
Es sind aber vor allem andere Prominente. Natürlich hat auch Cary Grant Drogen genommen, nur heimlich. Carrie Fisher hat dagegen offen darüber geredet und Witze gerissen. Nicht nur über den eigenen Drogenkonsum, sondern auch über Cary Grants.
Rock Hudson und Errol Flynn waren auch schon mit Männern im Bett, aber während derartige sexuellen Orientierungen und die damit verbundene strafrechtliche Diskriminierung im alten Starsystem gern unter den Teppich gekehrt wurden, fand sich George Michael in den Massenmedien damit konfrontiert – und drehte dann eben ein Musikvideo dazu.
Als Jean Seberg oder Serge Gainsbourg gestorben sind, habe ich auch getrauert. Aber ich blieb hier in Deutschland mit dieser Trauer eher allein, weil die beiden den meisten meiner Bekannten kein Begriff waren. Heute sind Stars das menschliche Pendant zu Ikea oder H&M: zeitgleich global am Start. Eine Sophie Marceau, möge sie noch lange leben, löst eben nicht mehr nur bei Frankophilen bittersüße Pubertätserinnerungen aus, sondern weltweit.
Wenn Vinyl und mp3, Fernsehen und MTV, Internet und Social Media die Welt in ein globales Dorf verwandelt haben, sind Stars eben dessen Dorfgrößen. Nicht immer liebenswert, nicht unbedingt ehrlich, aber eben ein wichtiger Vexierpunkt, an dem wir uns orientieren und unser Umfeld messen: Stones oder Beatles, „Star Trek“ oder „Star Wars“?
Stars sind auch eine der letzten Konstanten in unserem Leben. Wer hat noch Eltern, die bis zum Ende zusammenbleiben? Oder selbst eine Partnerschaft, die hält? Es gibt auch kaum noch Arbeitsverhältnisse, von denen man annimmt, das sie bis zum Rentenbeginn halten.
Die Parallelwelt der Stars dagegen bleibt. Wir wachsen mit ihnen auf, freuen uns und leiden mit ihnen. Verzweifeln an manchen. Und werden noch um viele trauern. Einige werden noch heuer sterben. Viele 2017. Alle anderen später. Wie wir selbst. Was bleibt, ist die Erinnerung. Das eine oder andere Werk. Und der Schmerz, der uns spüren läßt, das wir zumindest – noch – am Leben sind.
Dienstag, 27. Dezember 2016
10-jähriges Blog-Jubiläum
Heute vor zehn Jahren ging es los. Mit meinem ersten eigenen Blog. Und einem ersten Beitrag, der heutzutage ein typischer Tweet wäre. Inzwischen habe ich rund ein halbes Dutzend Blogs, teils namentlich, teils anonym. Und alle stehen in den Schatten meiner Twitter-Accounts, die viele Inhalte, die früher Blog-Potential gehabt hätten, etwa gerade die kurzen Zitate, die Links auf Lesenswertes von Kollegen oder einzubettende Videos, schneller und effektiver verbreiten. Wozu dann noch bloggen?
Unter meinen 3308 Blogeinträgen hier erzielten bezeichnenderweise die Listen twitternder deutschsprachiger Journalisten die größte Reichweite. Ein Projekt, mit dem ich 2011 anfing und das heute wohl keinen mehr groß interessieren würde. Außerdem finden sich unter den Top 10 der in den letzten zehn Jahre meistgeklickten Blogartikeln Beiträge zur Raumpatrouille, Mathias Döpfner, Sido, „Focus“ und – mit steigender Tendenz – die textfreien Bildserien „Blue Glow“, „Ohne Titel“ und „Puschel auf Reisen“, die seit wenigen Monaten offenbar via Google-Bildersuche rasant wachsende Zugriffzahlen generieren. In meiner Liga bedeutet das: vierstellig mit Tendenz nach oben.
Die größte Medienresonanz hatten dagegen meine Recherchen zu den via Twitter geleakten Exitpolls 2009. Kaum bei Twitter, hatte ich eben dort auch gleich ein wichtiges Themenfeld für meinen Blog entdeckt.
Dass ich als klassischer Printjournalist meine Erkenntnisse mal „nur“ verbloggen würde, hätte ich selbst zuletzt erwartet.
Wie bei allen Dingen, ob mein erster CD-Player (1999 – ein Abschiedsgeschenk meiner Kollegen vom „Tagesspiegel“), mein erstes Smartphone (2011 – ein Geschenk zu meinem Fünfzigsten) oder mein erster Tweet (2008 – ich hasste bis dahin Twitter und vor allem Twitternde), war ich auch beim Bloggen Late Adopter.
Los ging es 2006 für die „freundin“-Redaktion. Bei Burda waren – nicht zuletzt dank Heiko Hebig – mal wieder Blogs der neueste heiße Scheiß. Und ich als Quotenmann galt qua Geschlecht als technisch interessiert und somit als der Richtige, die „freundin“-Blogs zu relaunchen. Das verschaffte mir schnell bis heute währende Freundschaften, aber vor allem Feindschaften (Don Alphonso, Thomas Knüwer, Peitschen-Borchert & Co). Und das ohne auch nur ein einziges Mal selbst gebloggt zu haben, sondern nur in meiner Rolle als hauptamtlicher Blogbetreuer.
Beim redaktionellen Admin blieb es aber nicht. Wie das so ist mit „freundin“-Redakteurinnen und -Autorinnen, die on top, ohne Zusatzvergütung bloggen sollen: ihr Elan ließ nach. Irgendwann mußte oder durfte ich erst einmal bei der „freundin“ selbst mitbloggen. Kam auf den Geschmack. Und erkannte, dass ich so manches kaum unter dem Konzerndach äußern wollte.
So kam es zum Tivoli-Blog (hier die Namenserklärung), der dann Jahre später, im Rahmen einer Markenbereinigung, in Nice Bastard umbenannt wurde.
Die Zeiten einzelner Blogeinträge mit vier- und fünfstelligen Klickraten sind zumindest bei den Texten längst vorbei. Kolleginnen wie Patricia Riekel oder Annette Weber, über die ich gern gelästert habe und die mir immer sehr viel Traffic gebracht haben, spielen heute in der Branche kaum noch eine Rolle. Und dieser Blog ist zu dem geworden, was das Genre im Grunde vielleicht von Anfang auch war: Ein Tagebuch, das gerade mir selbst dazu dient, Erlebtes und Erlesenes festzuhalten sowie Verlegtes oder Vergessenes wieder aufzuspüren.
Mein liebster, weiterhin laufend aktualisierter Blogeintrag ist immer noch mit Burda verbandelt: In einer Konkordanz der „InStyle“-Ausgaben protokolliere ich seit anderthalb Jahren, welche Berufsbezeichnungen die Redaktion ihren Promis verleiht. Der Trend geht da ganz stark von den It-Girls, Fashion-Bloggerinnen und Schmuckdesignerinnen zu den Influencern.
Bei mir wird es hier auch irgendwie weitergehen. Lassen wir uns 2017 überraschen, wohin.
Unter meinen 3308 Blogeinträgen hier erzielten bezeichnenderweise die Listen twitternder deutschsprachiger Journalisten die größte Reichweite. Ein Projekt, mit dem ich 2011 anfing und das heute wohl keinen mehr groß interessieren würde. Außerdem finden sich unter den Top 10 der in den letzten zehn Jahre meistgeklickten Blogartikeln Beiträge zur Raumpatrouille, Mathias Döpfner, Sido, „Focus“ und – mit steigender Tendenz – die textfreien Bildserien „Blue Glow“, „Ohne Titel“ und „Puschel auf Reisen“, die seit wenigen Monaten offenbar via Google-Bildersuche rasant wachsende Zugriffzahlen generieren. In meiner Liga bedeutet das: vierstellig mit Tendenz nach oben.
Die größte Medienresonanz hatten dagegen meine Recherchen zu den via Twitter geleakten Exitpolls 2009. Kaum bei Twitter, hatte ich eben dort auch gleich ein wichtiges Themenfeld für meinen Blog entdeckt.
Dass ich als klassischer Printjournalist meine Erkenntnisse mal „nur“ verbloggen würde, hätte ich selbst zuletzt erwartet.
Wie bei allen Dingen, ob mein erster CD-Player (1999 – ein Abschiedsgeschenk meiner Kollegen vom „Tagesspiegel“), mein erstes Smartphone (2011 – ein Geschenk zu meinem Fünfzigsten) oder mein erster Tweet (2008 – ich hasste bis dahin Twitter und vor allem Twitternde), war ich auch beim Bloggen Late Adopter.
Los ging es 2006 für die „freundin“-Redaktion. Bei Burda waren – nicht zuletzt dank Heiko Hebig – mal wieder Blogs der neueste heiße Scheiß. Und ich als Quotenmann galt qua Geschlecht als technisch interessiert und somit als der Richtige, die „freundin“-Blogs zu relaunchen. Das verschaffte mir schnell bis heute währende Freundschaften, aber vor allem Feindschaften (Don Alphonso, Thomas Knüwer, Peitschen-Borchert & Co). Und das ohne auch nur ein einziges Mal selbst gebloggt zu haben, sondern nur in meiner Rolle als hauptamtlicher Blogbetreuer.
Beim redaktionellen Admin blieb es aber nicht. Wie das so ist mit „freundin“-Redakteurinnen und -Autorinnen, die on top, ohne Zusatzvergütung bloggen sollen: ihr Elan ließ nach. Irgendwann mußte oder durfte ich erst einmal bei der „freundin“ selbst mitbloggen. Kam auf den Geschmack. Und erkannte, dass ich so manches kaum unter dem Konzerndach äußern wollte.
So kam es zum Tivoli-Blog (hier die Namenserklärung), der dann Jahre später, im Rahmen einer Markenbereinigung, in Nice Bastard umbenannt wurde.
Die Zeiten einzelner Blogeinträge mit vier- und fünfstelligen Klickraten sind zumindest bei den Texten längst vorbei. Kolleginnen wie Patricia Riekel oder Annette Weber, über die ich gern gelästert habe und die mir immer sehr viel Traffic gebracht haben, spielen heute in der Branche kaum noch eine Rolle. Und dieser Blog ist zu dem geworden, was das Genre im Grunde vielleicht von Anfang auch war: Ein Tagebuch, das gerade mir selbst dazu dient, Erlebtes und Erlesenes festzuhalten sowie Verlegtes oder Vergessenes wieder aufzuspüren.
Mein liebster, weiterhin laufend aktualisierter Blogeintrag ist immer noch mit Burda verbandelt: In einer Konkordanz der „InStyle“-Ausgaben protokolliere ich seit anderthalb Jahren, welche Berufsbezeichnungen die Redaktion ihren Promis verleiht. Der Trend geht da ganz stark von den It-Girls, Fashion-Bloggerinnen und Schmuckdesignerinnen zu den Influencern.
Bei mir wird es hier auch irgendwie weitergehen. Lassen wir uns 2017 überraschen, wohin.
Montag, 26. Dezember 2016
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