Freitag, 20. Juli 2007

Potter Incognito

Wem die bebrillte Witzfigur zu kindlich ist, der greift in Deutschland einfach zur „Ausgabe für Erwachsene“. Die enthält zwar keinen anderen Text, aber eine seriösere Verpackung. Manche Amis finden dagegen wohl Harry Potter an und für sich zu peinlich, um damit ertappt zu werden, und greifen zu Book Disguises, Tarnumschlägen für echte Kerle. (via Defamer)

Bindungsängste

Man kennt sich, man mag sich, man freut sich auf das nächste Mal: der Faktor Mensch entscheidet meist darüber, ob ein Laden zu meinem Stammlokal wird. Der Kellner, die Barfrau, der Wirt. Nicht unbedingt die Einrichtung, Speisekarte oder anderen Gäste. Doch mit der Zeit lernt man sich besser kennen. Entpuppt sich der Kellner als Stockkonservativer, der auch mal mit einem Hitlerbärtchen seinen Spaß hat. Verwirrt einen die Barfrau mit obskuren Weisheiten. Oder gewährt der Chef Einblick in seine Geschäftspolitik. Und ich wünsche mir die Zeit zurück, als wir untereinander noch ein eher oberflächliches Verhältnis hatten und uns über den perfekten Espresso, passenden Wein oder prickelnden Cocktail unterhalten hatten statt über Pussys, Politik oder Personalführung.

Die neuen Wikio-Blogcharts und die alte Leier


Ob bei der Google-Suche nach dem Barer 61 oder beim Google-Fight: irgendwie schaffen es Narziss und Goldhund immer, eine Schnauzenlänge besser zu sein, obwohl sie weniger veröffentlichen, weniger Traffic haben und weniger anecken. So auch bei den heute gestarteten Blog-Charts von Wikio. Vorsprung durch „High-Tech“?

User-Arithmetik



Das soll mir mal einer nachmachen bei Sharea.

Ohne Kommentar

Donnerstag, 19. Juli 2007

Hilfsheriffs

Die Münchner U-Bahnwache hielt ich bislag für eine städtische Wachgesellschaft. Neuerding dürfen sie aber offenbar sogar hoheitliche Polizeiaufgaben wahrnehmen und bei Staatsbesuchen den Straßenverkehr regeln.

Sex-Business am Ende?

Was erwartet man, wenn Beate Uhse neue Produkte auf den Markt wirft? Ich erspare mir mal eine Auflistung, selbst wenn sie enorm viel Suchmaschinentraffic generieren würde. Aber mit Sicherheit keine Taschen und Sonnenbrillen...

Cem Basman wünscht mich ins Kröpfchen

Robert rührt ja eifrig die Werbetrommel für das Hamburger Startup-Weekend, und so hab ich auch versucht, mich der entsprechenden Xing-Gruppe anzuschließen, um daran teilnehmen zu können. Habe schließlich zwei Ups am Start, blogge über andere und mache mich auch sonst unbeliebt. Nur will mich Cem nicht dabei haben und hat mich der Tür verwiesen bzw. nicht zur Gruppe zugelassen. Nicht etwa wegen Überfüllung oder weil sie keine Journalisten dabei haben wollen. Auch nicht, weil mein Video über zweitausend Klicks hat und seines nur 928. Sondern weil der Zugang „nur mit Einladung bzw einer Referenz möglich“ sei. Das ist ja wie beim DLD!

(Foto: Narziss und Goldhund/flickr)

Mittwoch, 18. Juli 2007

PaulsMama: von wegen Familiennetzwerk

PaulsMamas Blog fand ich schon im April nicht so familienaffin, und die heute folgende Community hat zumindest bei Robert Basic auch eher Skepsis ausgelöst. Nun entnehme ich der Pressemeldung, daß Nina-Julia Kunath ihr Netzwerk als „das XING (OpenBC) für den Freizeitbereich“ positioniert. „PaulsMama.de ist nicht nur für die Familie gedacht, sondern jedes Mitglied kann sich so auch mit seinen Freunden vernetzen oder ganz einfach neue Menschen mit gleichen Interessen kennen lernen.“ Also noch eine Wischiwaschi-Community mehr, statt sich scharf zu positionieren.

„AZ“: Gedruckt, aber an der Headline bauen wir noch

„Lässiger Luxus in traumhafter Lage“ schreibt die Münchner „Abendzeitung“ über die Baustelle des neuen Luxushotels The Charles – und läßt sich von der Lässigkeit so anstecken, daß in der Frühausgabe der morgigen „AZ“ statt einer Titelzeile nur das blanke Nichts zwischen den Bildern verläuft. Früher hätte ich vermutet, daß sich bei den sommerlich hohen Temperaturen das Fixogum des Klebesatzes verflüssigt hat und die Headline so verschwand. Offenbar sind DTP-Schriften auch nicht hitzefest.

Gebt her Eure Kinder!

Wenn man schon keinen Anstand besitzt, hilft es, vor dem Formulieren allgemeiner Geschäftsbedingungen zwei Leute zu fragen: Einen Anwalt. Und den Marktforscher, den man doch auch sonst Titelbilder und Relaunches abchecken läßt. Dann kann es auch nicht passieren, daß einen die Community und die Journalisten abwatschen, nicht wahr, liebe „Eltern“-Redaktion.

Turi & DonA – Zusammen nur getrennt!

„Die üblichen Verdächtigen (Peter Sloterdijk, Andy Müller-Maguhn, Robert Basic, Don Alphonso, Peter Turi) diskutieren das Thema 'Ich, wir & die anderen – Neue Medien zwischen demokratischen und ökonomischen Potenzialen'", kobbert mich Turi in seinem Blog. Und ich freue mich schon auf das Nahkampfduell der beiden Web-Hengste am 14. September. Wie würden sich Turi und DonA begegnen? Mit beißender Ironie oder brachialen Todschlagargumenten? Pustekuchen! Die beiden nehmen zwar an derselben Konferenz teil, aber in getrennten Panels.

Die „SZ“ und der Sonntag

Befragt nach einem Ausblick, wo die „Süddeutsche Zeitung“ im Jahr 2012 stünde, verriet Hans-Jürgen Jakobs, Chefredakteur von sueddeutsche.de, beim gestrigen Media Coffee, daß die Printausgabe sich der veränderten Mediennutzung anpassen und unter der Woche dünner werden würde und dafür freitags, samstags und sonntags anders als heute aussehen werde, mit noch mehr Features, Hintergrundgeschichten, Reportagen... Nur erscheint die „SZ“ sonntags noch gar nicht. Nur eine Vision oder ein weiteres Indiz, daß die Neuentwicklung der Sonntagsausgabe bald Folgen zeigt?

Harry Potter in Piratenhand

Wie TechCrunch meldet, sind die ersten Seiten von „Harry Potter and the Deathly Hollows“, dem siebten und mutmaßlich letzten Band, in der Tauschbörse BitTorrent aufgetaucht.

Update: Die Welt dazu.

Teletubby Miosga

Lupf, lupf, blinzel, blinzel, zwinker, zwinker. Bin ich denn wirklich der einzige, den Caren Miosgas unentwegtes Spiel der Augenbrauen und Lider nervt? Sind wir bei den Teletubbies statt bei den „Tagesthemen“? Schenkt der Frau doch bitte einmal gute Augentropfen, damit sie nicht ständig blinzeln muß, und gewöhnt ihr vielleicht auch das inflationäre Hochziehen der Augenbrauen ab.

Update: Es stört zumindest noch einen anderen („Der Zuschauer“, Kommentar 5.)

(Foto: NDR/Thorsten Jander)

Scientology und die Stars

Tom Cruise ist beileibe nicht der einzige, auch wenn seine Zugehörigkeit zu Scientology jetzt anläßlich der Dreharbeiten zum Stauffenberg-Film „Valkyrie“ „Rubicon“ „Walküre“ wieder hochgekocht wurde. Scientology und die Hollywood-Stars. Einerseits bin ich ein begeisterter Fan von Schauspielern wie Cruise oder John Travolta und fand sie auch in der persönlichen Begegnung beeindruckend. Andererseits halte ich Scientology für eine gefährliche, menschenverachtende Sekte. Ist das ein Widerspruch, hat die künstlerische Tätigkeit mit der „religiösen“ nichts zu tun? Mark Oppenheimer hat nun für die „New York Times“ den Schauspiellehrer Milton Katselas porträtiert, einen Scientologen, durch dessen Schule unter anderem Giovanni Ribisi, David Carradine, Michelle Pfeiffer, Tom Selleck und Patrick Swayze gingen. Ein aufschlußreiches Stück über die Nahtstelle zwischen Schauspielerei und Sektiererei und vielleicht ist es ein Zeichen journalistischer Größe, daß man nach der Lektüre eher noch ratloser, denn in seinen Vorurteilen bestätigt ist.

Ehrliche PR-Blogger

Wenn die PR-Agentur Schröder + Schömbs neues von ihren Kunden wie Pringles, T-Mobile, Converse, Marc Cain, Jägermeister oder Wrangler mitzuteilen hat, verschickt sie einen Newsletter. Nun soll ein Blog die Rundmail ablösen, und natürlich findet man dort das übliche Geschwurbel. Aber die findigen Berliner haben durchaus erkannt, daß ein Blog mehr sein muß. Schönes Beispiel: Die Praktikantenfrage. Wie viele Firmen nutzt die Agentur Praktikanten als billige Arbeitskräfte (aus). Aber welche Agentur thematisiert das schon im eigenen Blog, verlinkt auf negative Bewertungen ihrer Praktikantenbetreuung und diskutiert öffentlich über eine gerechte Entlohnung...

Dienstag, 17. Juli 2007

Intelligente Bumsfilmchen

Als Blog Queen neulich von möglicherweise meiner Vorliebe für „intellektuell verpackte Bumsfilmchen“ schrieb, fühlte ich mich unwohl. Zum einen habe ich mit Intellektuellen genauso viel am Hut wie ein Altbayer mit Hertha BSC. Zum anderen halte ich die Wortkombination aus intellektuell und Bumsfilmchen für einen Lapsus. Intelligente Bumsfilmchen trifft es doch viel besser. Das können – leider allzu selten – handfeste Pornos sein. Aber in letzter Zeit gab es den weit erfreulicheren Trend zu Hard-Core im herkömmlichen Kino. Spontan fällt mir Marco Bellocchios „Teufel im Leib“ als ältestes Beispiel ein, in dem Maruschka Detmers 1986 an einer Nudel lutschen durfte. Carlos Reygadas' „Battle in Heaven“. Vincent Gallos „The brown bunny“. Michael Winterbottoms „9 songs“. Leos Carax' „Pola X“. Das meiste von Catherine Breillat und Larry Clark. Und zuletzt der unlängst bei uns auf DVD veröffentlichte „Shortbus“. Während man in den anderen Filmen auf die viel diskutierten expliziten Szenen warten muß, schießt „Shortbus“ in den ersten Minuten ein erotischen Feuerwerk ab, das so ziemlich sämtliche Neigungen bedient und sogar mit der spektakulären Autofellatio eines äußerst biegsamen Mannes aufwartet. Zudem ist der New Yorker Szenefilm eine süße Reminiszenz an Wilhelm Reichs Postulat von mehr Freiheit durch Sex. Wer möchte nicht daran glauben?

(Foto: „Battle in heaven“/Neue Visionen)

Triple nipple

Willkommen im Scaramanga-Club: Lily Allen hat einen dritten Nippel und zeigt ihn auch gleich! (via Gawker)

Montag, 16. Juli 2007

Paris setzt auf freies WLAN

Heute hat die Stadt Paris ihre ersten 105 WLAN-Stationen an öffentlichen Plätzen wie Rathäuser, Bibliotheken oder Parks frei geschaltet. Bis September sollen den Einwohnern und Touristen 400 WiFi-Stationen zwischen 7 und 23 Uhr zur Verfügung stehen. (via Pointblog)

Return of the Dude

Wird es nun ein Sequel, Prequel oder bleibt das Gerede um „The Big Lebowski 2“ leeres Geschwätz? Hauptsache, ich kann mal wieder auf diese Kurzfassung hinweisen:

Barer Fetisch

Seit Sandie Shaw habe ich nicht mehr so viel bare Füße erlebt: Erst hat Narziss damit angefangen, seine nackten Zehen zu präsentieren, dann haben die „freundin-Blogs“ die Schuhe ausgezogen und jetzt präsentiert die Fotografin Amélie Debray die bloßen Füße von Manu Chao, Catherine Breillat und weiteren französischen Stars...

Update: Und jetzt auch noch Quentin Tarantinos „Death Proof“.

Visionäre Ponkie

„Dieser Hamburger Straßen-Sex im Schrägmilieu mit Fußball-WM-Gelalle hat weder Witz noch Originalität. Eher ein Anti-Lemke. Schnell Schwamm drüber“, schreibt Ponkie in der Frühausgabe der morgigen „Abendzeitung“ über Klaus Lemkes „Finale“. Schnell Schwamm drüber? Nein, nicht ganz so schnell! Denn der Film wird erst in knapp drei Stunden ausgestrahlt werden. Nun wird Ponkie, die ehrenwerte alte Dame der deutschen Film- und Fernsehkritik, sicherlich das Machwerk gesehen haben, bevor sie es verreißt. Nur hat es dennoch einen Hautgout, diese Besprechung einer Vorab-DVD oder -Cassette dann vor der Ausstrahlung in ihrer TV-Kolumne „Ponkie sieht fern“ als Pseudo-Fernsehkritik abzudrucken. Ehrlicher wäre es gewesen, die Vorabbesprechung bereits in der Montagsausgabe zu veröffentlichen, aber wahrscheinlich wollte man Lemkes Einschaltquote nicht völlig gegen null drücken.

Pin-up-Boys, auf zum Media Coffee!

Überraschungsgast beim morgigen Münchner Media Coffee zum Thema „Printmedien im Wandel“ wird Petra Gessulat sein, Chefredakteurin der „Cosmopolitan“, die gerade eine neue Variante von user generated content antestet: Während bisher Stars wie Brad Pitt, George Clooney oder Tom Cruise im jährlichen „Cosmopolitan“-Kalender Haut zeigten, sucht Deutschlands attraktivste Chefredakteurin heuer knackige Normalsterbliche, die über einen „schönen Bizeps oder einen guten Po“ verfügen und als Pin-up-Boys posieren wollen. Natürlich kann man sich ganz regulär bewerben, aber wer sich einen Startvorteil verschaffen will, sollte vielleicht seinen Luxuskörper morgen live im Haus der Bayerischen Wirtschaft präsentieren.

Update: Das Bild zeigt Petra Gessulat und nicht etwa einen Pin-up-Boy, sondern Hans-Jürgen Jakobs, Chefredakteur sueddeutsche.de, während der Veranstaltung. (Foto: Lukas Barth/news aktuell)

Temporas mutantur

„Als ich studiert habe, in den sechziger Jahren, konnten wir die esoterischsten Fächer wählen, wir kamen nach dem Examen immer irgendwo unter – auch wenn es in den Medien war (lacht).
(...)
Das Bewusstsein für die digitale Revolution ist viel zu wenig verbreitet. Ich kenne Münchner Institute, in denen steht der PC immer noch im Keller, und die Studenten verschicken darauf E-Mails, statt mit dem Computer zu arbeiten.
(...)
Wenn ich in meiner Studienzeit ein hübsches Mädchen gesehen habe, dann habe ich am Ende des Semesters vielleicht einmal getraut, mit ihr ein Gespräch über irgendeine Arbeit anzufangen. Heute gehen Sie mal auf studiVZ, da steht dann: Wer war das Mädchen gestern in der Vorlesung von Professor so und so, zweite Reihe links, mit dem roten Pullover?“


Hubert Burda anläßlich seines Abschieds als Vorsitzender des Hochschulrates der Ludwig-Maximilians-Universität in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ heute im Münchner Lokalteil

Sonntag, 15. Juli 2007

Ergreift NDR für die CIA Partei?

War es ein Flüchtigkeitsfehler, ein Versehen? Der Ägypter Abu Omar sei in Italien „von CIA-Agenten auf offener Straße festgenommen worden sein“, behauptete die Pariser ARD-Korrespondentin Marion von Haaren in der „Tagesschau“. Auf eine Mail hin antwortete mir nun Kai Gniffke, Chefredakteur von ARD-Aktuell, „im Auftrage des Intendanten“ Jobst Plog:

„Die Formulierung 'festnehmen' ist juristisch nicht falsch. Bisher handelt es sich um einen Vorwurf, der gerade gerichtlich in Mailand geklärt wird. Ex post betrachtet wäre die Formulierung 'verschleppt' wahrscheinlich passender gewesen. Doch wie gesagt, der genaue Sachverhalt wird derzeit vor dem Gericht geklärt.“


Selbst wenn dem so wäre, würde die „Tagesschau“-Redaktion dem Gerichtsurteil vorgreifen und für die in Abwesenheit angeklagten CIA-Agenten Partei ergreifen, indem von Haaren die Verschleppung als Festnahme legitimiert.

Nun ist es aber juristisch wie journalistisch eine Volte aus einer Anklage wegen einer mutmaßlichen Entführung den Umkehrschluß zu ziehen, daß ein Freispruch der CIA Polizeigewalt in Italien verleihen würde.

Man mag es sympathisch finden, daß sich die ARD hinter ihre Korrespondentin stellt. Wenn man aber sieht, wie etwa die BBC mit Fehlern umgeht, kann man Gniffke einen gerade für einen öffentlich-rechtlichen Sender unangemessenen Corpsgeist vorwerfen.

Petit déjeuner musical (29)

Messieursdames, Carole Laure!





Samstag, 14. Juli 2007

O'packt is!

Ob Ochsenbraterei oder Hofbräuzelt: die Wies'n 07 nimmt Gestalt an. Ich freu mich schon auf die Baukantine.



Versandkosten-Nepper

Bei den zahllosen Angeboten kostenloser Visitenkarten liegt der Fall ganz klar: Der Profit liegt oftmals in den Versandkosten. Nicht ganz so extrem die Verdienstspanne bei Snapfish: 2,85 Euro berechnen und mit 1,45 Euro frankieren. Die Versandtasche gäbe es bei Kabuco für 50 Cent, dann bleibt immer noch ein schöner Gewinn für die Abzocker von Hewlett-Packard. Aber auch bei anderen Versandhändlern wird man gern bei den Versandkosten beschissen, selbst wenn es sich um regulär bezahlte Ware handelt. So habe ich bei Fabmanet-Electronic einen neuen Akku für mein Handy bestellt. Zum Akkupreis kamen 4,90 Euro Versandgebühren, was mir noch plausibel erschien, wenn man das Teil versichert verschickte. Aber es kam als Großbrief mit 1,45 Euro frankiert. Selbst wenn man für den wattierten Umschlag noch einen Euro veranschlagt, bleibt da ein satter Profit.

Update: Auf die wucherhaften Versandkosten angesprochen, antwortet die Firma Fabmanet, die übrigens auch als www.handyzubehoerdirect.de auftritt: „Unsere pauschalen Versandkostenpauschale beinhaltet nicht nur das Porto sondern eine Vielzahl anderer kostenpflichtiger Posten sowie Mehrwertsteuer. Da wir diese Kostenpauschale auch im Paketversand anbieten ist diese unterm Strich nicht einmal kostendeckend.
Der Kunde wird bei der Auswahl eines Artikels explizit auf unsere pauschalen Versandkosten hingewiesen, wenn ihm diese zu hoch erscheinen steht es ihm jederzeit frei, unseren Shop ohne Kauftätigkeit zu verlassen.“
Es geht doch nichts über einen freundlichen Kundenservice!

Tivoli-Blick (18)


Hochwasser an der Max Joseph Brücke, 13. Juli 2007, 13.23 Uhr

Freitag, 13. Juli 2007

Perez Hilton macht Fernsehkarriere

Schandmaul Perez Hilton will nicht mehr nur böse bloggen, sondern drängt ins Fernsehen. Bei einem Auftritt in der ABC-Talk-Show „The View“ verriet der verbale Starstalker, daß VH1 ihm eine Sendereihe mit dem Titel „What Perez Sez“ widmen wird. Heute jedenfalls verlor Perez nicht nur optisch gegenüber seinem Blog-Avatar, auch argumentativ kam er kaum gegen die Gaststars Whoopi Goldberg und Sherri Shepherd sowie die ABC-Moderatorinnen Joy Behar und Elisabeth Hasselbeck an.




(via Radar Online)

Verzwergt und rückwärts gekocht

Das insbesonders auch von den Jungspunden der „Süddeutschen Zeitung“ geförderte Klaus-Lemke-Revival habe ich nie so recht nachvollziehen können. Als ob seine schlechten Filme nicht genug wären, hat er bei der Eröffnung des Münchner Filmfest sich wie Bayerns Antwort auf Helga Goetze aufgeführt und am roten Teppich demonstriert, weil man seinen neuesten Film, „Finale“, nicht zum Festival eingeladen hatte. Montag abend wird der Film nun im Fernsehen ausgestrahlt, und nach Guido Lukoscheks Interview für die ZDF-Pressestelle kann niemand mehr behaupten, er sei nicht gewarnt worden.

Guido Lukoschek: Ist Klaus Lemke Fußballfan?

Klaus Lemke: Ja, wenn's sein muss. Saralisa, die Hauptdarstellerin des Films hat mich aber dann mit dem Fußballfieber angesteckt. Für Saralisa ist Fußball eine Art Gladiatorenschule. Es geht um die Ehre. Und da hat jeder nur eine, findet sie.
Was hat Fußball mit Sex zu tun?

In dem Tempo, in dem sich die Deutschen während der WM 2006 plötzlich nicht mehr so peinlich verzwergt und rückwärts gekocht vorkamen, entdeckten sie ein ganz neues Gefühl für ihr Leben. Plötzlich erschien ihnen Sex als ein bezugsfertiges Paradies.
Was unterscheidet „Finale“ von einer Doku?

Die bessere Musik.
Was unterscheidet „Finale“ von einem Porno?

Im Vergleich mit „Finale“ ist Porno wie Klatschen mit nur einer Hand.
Sie bezeichnen Ihren Film als einen Anti-Sönke-Wortmann Film?

Sönke Wortmanns Sommermärchen 2006 ist ein großer Erfolg. Aber aus diesem Märchen kam ich tiefgefroren wieder raus. Ich will Wortmann nicht gänzlich die Erinnerung an den letzten Sommer überlassen.
Worum geht es in "Finale"?

Es geht um diese plötzliche Gier nach fieser Authentizität, die sich einstellt, wenn man wie letzten Sommer von einem Tag auf den anderen alles richtig machen will. Wir experimentieren alle immer schon mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen von uns selbst - aber im letzten Sommer brannte die Hecke.
Nach welchen Kriterien suchen Sie die Leute für Ihre Filme aus?

Ein richtiger Blick ist der beste Spezialeffekt. Blicke verzaubern Zuschauer. Diese Blicke müssen aber absichtslos sein. Der Zuschauer
muss seine eigenen Absichten in diese Blicke reintun können.

Wie sieht ein typisches Lemke-Drehbuch aus?

Vor dem Hintergrund der WM 2006 die bittersüße Liebesgeschichte zwischen einer 26-jährigen Schauspielerin am Anfang ihrer Karriere
und einem 21-jährigen Callgirl am Ende ihrer Ehe. Das ist das ganze Drehbuch von „Finale“. Alles andere ist uns zugeflogen.


(Foto: ZDF)

Doping für die Champions World

Die Berliner Sportlercommunity Champions World bietet ab nächste Woche einen neuen Look und verbesserte Inhalte. Eine Vorschau der Neuheiten ist bereits online.

Stehsatz in der „Süddeutschen“

Noch haben die Sommerferien in Bayern nicht begonnen, aber offenbar fängt die „Süddeutsche Zeitung“ jetzt schon an, den Stehsatz aus ihren Schubladen zu verbraten. In Tobias Moorstedts heute veröffentlichten Artikel über Internetradios heißt es zu Last.fm: „Am vergangenen Dienstag wurde bekannt, dass der US-Konzern CBS das Webradio für 280 Millionen Dollar gekauft hat.“ Dieser Dienstag liegt nun aber bereits sechs Wochen zurück. Lesenswert ist der Beitrag dennoch, aber es wäre schön gewesen, ihn dann bereits zu veröffentlichen oder nach so langer Zeit einfach noch einmal aufmerksam zu redigieren. (Ceterum censeo: Und wieder einmal ein netzaffines Thema im Feuilleton der Printredaktion und eben darum nicht bei sueddeutsche.de online?!)

User generated kick

Nach dem zirzensisch verspielten Ronaldinho zeigt jetzt Wayne Rooney auf seine unverschnörkelte, direkte Art in einem Nike-Spot, was er (oder die moderne Filmtechnik) mit einem Ball anzustellen vermag. Schöner Clip. Noch schöner: die Fans dürfen ihre eigenen Ballkünste auch festhalten und hochladen.