Montag, 2. April 2007

Atomic läßt es strömen

Heute abend überträgt der Münchner Atomic Club zum ersten Mal eins seiner Konzerte als Live-Stream online: Auf der Bühne steht die dänische Band Dúné, die auf MySpace recht flott daherschrammelt. Als Vorband treten die Nürnberger von My New Zoo an. Schade, daß das Atomic nicht schon bei Pete Dohertys Geheimkonzert gestreamt hat...

So muß es sein

Sonst muß ich oft Leser zur Bloglektüre zwingen.

Aber gestern hat offenbar Ariadne von allein reingeguckt, denn als wir uns zum Interview trafen, wußte sie, wie ich aussehe und daß ich zuvor ein Vorstellungsgespräch gehabt hatte...

Und eben rief mich Franziska an. Sie hätte zufällig meinen Blog entdeckt und gelesen, daß ich in Berlin wäre. Ob wir uns treffen könnten? Sitze nur leider schon wieder im Arabellapark und an der Ariadne-Geschichte.

Kummerknut kommt tatsächlich!

Wie mir Claudia Limmer von der Heyne-Pressestelle soeben versichert hat, handelt es sich um keinen Aprilscherz: Tom Kummer wird tatsächlich einen Interviewband mit cute Knut fabrizieren. Mal sehen, wo er diesmal abschreibt: „Pu der Bär“, „Dschungelbuch“ oder „Der kleine Eisbär“?

Denn der offensichtlich selbstgestrickte erste Appetithappen in der gestrigen „BZ“ war recht uninspiriert...

Sonntag, 1. April 2007

Kummerknuts erster Streich

Abrundung eines zeitgemäßen Aprilscherzes oder Vorgeschmack auf eine besonders abgeschmackte Rehabilitation Tom Kummers? Die Berliner „BZ“ veröffentlichte heute einen ganzseitigen Vorabdruck von Kummers Interview mit cute Knut.




Wirklich lustig und mit trauriger Sicherheit kein Aprilscherz ist dagegen das Interview des heutigen „Tagesspiegels“ mit dem Direktor der beiden Berliner Tiergärten, Bernhard Blaszkiewitz. Auf den Vorwurf, es gäbe in der Friedrichsfelder Tierpark-Cafeteria nur ein sehr überschaubares Salatbuffet, erwidert er:

„Wer Vegetarier ist, ist selber schuld. Dafür habe ich wenig Verständnis. Der Mensch ist physiologisch nicht auf ausschließlich vegetarische Ernährung ausgelegt. Wer ohne tierisches Eiweiß auskommt, tut seinem Körper nichts Gutes. Ich bedauere auch diese Leute, die morgens Vogelfutter fressen. Wenn das der liebe Gott gewollt hätte, hätten wir einen Schnabel.“


Diesen kundenorientierten Ton erwarte ich vom Leiter zweier Berliner Sehenswürdigkeiten, die vom Publikum leben.

Turi im Ausverkauf

Wie die „Welt am Sonntag“ heute meldet, wird die „Vanity Fair“ ihren Blogbereich verdoppeln. Nachdem Chefredakteur Ulf Poschardt bereits seinen alten Kumpel Rainald Goetz bloggen ließ, holt jetzt Online-Chef José Redondo-Vega seinen Spezi Peter Turi, der für den Jahrmarkt über die eitle Medienbranche berichten soll. Wer seine Klicks manipuliert, der bloggt auch für die „Vanity Fair“, fiel einem Freund von mir dazu spontan ein.

(Foto: Marc/Flickr)

Samstag, 31. März 2007

Fetisch Bikinistreifen

Überall nackte Leiber, Sex, wohin man schaut, und dennoch hat sich das Nackte seinen Reiz bewahrt. Über den Nipple-Slip habe ich mich bereits ausgelassen, heute lenkt nun Michael Althen in seiner FAZ-Kolumne meine Aufmerksamkeit auf die Bikinistreifen. Ob im Porno oder am Eisbach, ich fand die blanken Stellen schon immer sexy, und in der Zeit allgegenwärtiger Sonnenstudios und FKK-Strände zeugt es sogar von Retro-Chic. Um mit Althen zu schließen: „Die Wahrheit ist aber, dass dem Bikinistreifen nicht nur die Vergangenheit, sondern vor allem die Zukunft gehört. Und sei es nur, weil es so ein tolles Wort ist, das von einem Sommer kündet, der einen Unterschied macht zwischen dem, was um die Ecke im Solarium zu haben ist, und jener Intimität, die kein Bikini der Welt verbergen kann.“

Stellenanzeigen (4)

Ich habe schon als überzeugte Hete ein Schwulenmagazin verantwortet und jahrelang den Quotenmann in Frauenredaktionen gegeben. Aber die katholische Kirche hängt immer noch dem Irrglauben an, von ihren Redakteuren mehr als gute Arbeit erwarten zu können: „Eine dem kirchlichen Dienst entsprechende Lebensführung setzen wir voraus.“

Da spare ich mir Trier und fahre lieber nach Berlin, um mich dort für eine Neuentwicklung vorzustellen. Mein erstes Bewerbungsgespräch seit über fünf Jahren...

Münchner Mietmisere

Jetzt bieten die Makler schon 37 Quadratmeter kleine 1-Zimmer-Appartements Wohngemeinschaften an...

Petit déjeuner musical (12)

Messieursdames, Camille!

Camille - Au Port
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Camille - Ta Douleur
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Problembär? Ne, schlimmer: Kummerknut!

Wie oft kann man ein Bärenfell noch teilen? Auf der nach unten offenen Vermarktungsskala wird jetzt Tom Kummer, Ihr erinnert Euch: der Dieb & Betrüger, auf Knut losgelassen und darf im Auftrag des Heyne Verlags cute Knut ein ganzes Buch lang interviewen.

(Fotos: BMU, Dorin Popa)

Aus Pixelquelle wird Pixelio

Ob da ein Fürther Versandhaus geklagt hat? PixelQuelle, die kostenlose Bilddatenbank für lizenzfreie Fotos, hat sich in Pixelio umbenannt. Da steht jetzt wohl auch der internationalen Expansion nichts mehr im Weg. Ich habe die Quelle früher gern genutzt, aber seitdem ich die CC-lizenzierten Bilder bei Flickr entdeckt habe, fühle ich mich dort besser aufgehoben.

Freitag, 30. März 2007

Aus ist's mit dem Monopol

Wenn Prozesse einen schlauer werden ließen, säßen nicht so viele dumme, rassistische Zuschauer den lieben langen Tag in den Gerichtssälen herum, aber vielleicht liegt es auch daran, daß sie kaum der Verhandlung folgen, sondern sich am liebsten selber reden hören. Denn als es gestern zur Verhandlung von uns 185 Gaspreisrebellen gegen die Stadtwerke München kam, gab es einiges zu lernen.

Daß etwa die Justizwache nicht nur Hoheitsaufgaben übernimmt, sondern sich auch nicht zu schade ist, tatkräftig mit anzupacken, wenn die Sitzplätze bei dem Andrang nicht ausreichen.






Daß ein bei diesem Verfahren Strippen ziehender Stadtrat gern für die Fotografen auf die Klägerbank schlüpft, obwohl er gar nicht zu den Klägern zählt.

Daß Dorin ein rumänischer Männername ist, wie ich dem verdutzten Vorsitzenden Richter am Landgericht mit einem „Andere Länder, andere Sitten“ erklärte.

Oder daß es im Grunde vielleicht keine Monopole gibt.

Denn darum geht es im Wesentlichen: Wenn die Münchner Stadtwerke beim Gas ein Liefermonopol gehabt hätten, wäre der dafür zu entrichtende Preis vor Gericht in einer analogen Anwendung des § 315 BGB nachprüfbar. Ein ähnlicher Fall liegt zur Zeit beim Bundesgerichtshof (VIII ZR 36/06). Da bis zu einer BGH-Entscheidung aber noch einige Zeit vergehen kann, war das für alle Münchner Beteiligten kein Aussetzungsgrund.

Die Marschrichtung des Landgerichts erinnert an Radio Eriwan. Betreffs des Grundpreises unserer Gasverträge sieht es wohl keine Handhabe, da wir (1) entsprechende Verträge geschlossen und bis 2005 bezahlt hätten und (2), Achtung!, kein Gasmonopol bei Vertragsschluß bestanden hätte, da es einen Substitutionswettbewerb gäbe. Auf gut deutsch: Kein Mensch muß mit Gas heizen oder kochen, da er ja auf Nachtspeicheröfen und Elektroherde umsteigen kann. (So betrachtet frage ich, ob es überhaupt Monopole existieren?) Ich als armer Mieter sehe das anders, weil mich mein Vermieter hochkantig herausschmeißen würde, wenn ich seine Gastherme ausbaute, aber wir sind eben beide keine Juristen.

Nun aber die raffinierte Volte: Während der laufenden Verträge verschwindet der Substitutionswetbbewerb wie von Zauberhand, und das Gericht erkennt plötzlich eine Monopolsituation, da es nicht zumutbar wäre, dann noch den Energieträger zu wechseln. Also wird das Gericht in eine Beweisprüfung treten und die Zulässigkeit der Gaspreiserhöhungen vom 1. Juli 2005 sowie 1. Januar und 1. April 2006 nachrechnen.

Doch erst nachdem der Richter seine intellektuellen Folterwerkzeuge aufgezeigt hat, schienen die Stadtwerke möglicherweise einzuknicken und ihre Bereitschaft anzudeuten, nicht nur Zeugen, sprich: Mitarbeiter und Wirtschaftsprüfer, sondern handfeste Beweise wie Rechnungen oder Vertragsunterlagen dafür vorzulegen, daß sich ihre eigenen Einkaufspreise erhöht hätten.

Den Gedankenansatz der Kläger, daß diese Einkaufspreis überhöht sein könnten, weil der Lieferant eine Beteiligungsfirma der Stadtwerke ist, wies der Richter zurück, als ob er noch nie davon gehört hätte, wie auf diesem Wege Gewinne verschoben werden.

Am 24. Mai soll dann um 10 Uhr in Saal 6 des Landgerichts München I im Justizpalast das Urteil ergehen.

Mein Gas beziehe ich aber bereits ab Sonntag von der billigeren E.ON-Tochter „E wie einfach“ – das sind zwar auch keine Unschuldsengel, aber zumindest die Kulanteren. Update! So kann man sich irren: Bis Ende November lief der Vertrag mit der E.on-Tochter E wie einfach, Ende Dezember kam die Schlußabrechnung, derzufolge ich ein Guthaben von über 300 Euro besäße, und jetzt, Mitte Februar, warte ich immer noch darauf, daß mir der Konzern dieses Geld zurückerstattet.