Donnerstag, 16. August 2007

Snowbunny Warhol


Okay, Andy Warhol hatte eine schneeweiße Perücke, aber wieso ihn sich Burton jetzt als Paten einer neuen limitierten Snowboarder-Kollektion ausgeguckt hat, erschließt sich mir nicht ganz so. Ich habe so meine Zweifel, ob Andy heutzutage seine Factory verlassen hätte, um den Hüttenzauber von Aspen zu genießen...





Stippvisite in den Top 100

Lange lag ich bei Blogscout irgendwo im vierstelligen Bereich, dann hatte ich mich irgendwo zwischen Platz 231 und 678 eingegroovt, aber heute ging es kurz einmal auf Platz 98 der Top 100. Schön, aber sicher nicht von Dauer...

Mittwoch, 15. August 2007

Und wie duftet Coco?

Hoffentlich wie Keira Knightley, wenn man dieser Chanel-Anzeige glauben darf. Oder riecht jetzt Keira wie Coco Mademoiselle? Oder nur nach viel Geld?
(via Egostatic)

Der Duft von Kokain

Wie riecht Koks? Dem „New York“ Magazine zufolge offenbar genauso wie die Duftnote Tuscan Leather (50 ml ca. 122 Euro) aus Tom Fords neuer Unisex-Parfumlinie: „“That’s what everyone says,” admits a counterboy at the Ford store on Madison, who adds that one customer even bought a bottle because he thought it smelled like coke.“ Dann will ich mal wünschen, daß es genauso auf Frauen wirkt... „Um kostenlos an Kokain ranzukommen, schlafen Frauen mit Männern, mit denen sie unter normalen Umständen nicht mal tanzen würden.“ (Chuck Klosterman im „Spiegel“ 38/06) In Deutschland dealen übrigens unter anderem Douglas, Oberpollinger, das Kadewe und Alsterhaus damit.
(via Condé-Nasts style file; „The designer wasn't available for comment.“)

Update vom 17. Februar 2018:

Wenn schon 300,...

Wenn schon „300“, dann bitte so:



(via Guanabee)

Die Wahrheit hinter dem philippinischen Knast-„Thriller“

Wenn Knackis tanzen, muß es nicht immer lustig zugehen. Zumindest für die Insassen. Die Musikvideos des philippinischen Gefängnisses auf Cebu mit Massenchoreographien zu Michael Jacksons „Thriller“, „YMCA“ von Village People, „Sister Act“ und „Radio Gaga“ von Queen haben via YouTube viele amüsiert. Doch sind die 1500 Gefangenen wirklich „stolz“ auf ihren Erfolg? ABC News haben nun die Hintergrundgeschichte dieses nicht unbedingt ganz so unschuldigen Vergnügens recherchiert.



(via Defamer)

Säuberungsmaßnahme im „freundin“-Blog

Es ist, als ob Victor, le nettoyeur, die „freundin“-Blogs heimgesucht hätte. 99 Prozent der Blogeinträge von Narziss und Goldhund sind gelöscht worden, aber Meister Propper war Narziss selbst. Die Feiertagsruhe im katholischen Bayern nutzte er, um das Ende seiner Bloggerei für Burda zu verkünden. Zukünftig wird er nur noch seinen kleineren, freieren Privatblog pflegen, wohin er auch seine alten „freundin“-Texte transferiert hat. „Ich habe inzwischen (leider) zu wenig Zeit, um mich um diesen Blog so zu kümmern, wie ich selber denke, daß man sich um einen Blog kümmern sollte, der einem von einem Medium, wie der freundin, zur Verfügung gestellt wird“, schreibt er, fand aber offenbar trotz „sehr sehr sehr viel“ Arbeit die Kraft und Zeit, geschätzte hundertzwanzig Beiträge zu kopieren und neu einzustellen. Einerseits vorbildlich, seinen Lesern bei Blogspot den vollständigen Narziss zu offerieren. Aber wieso machte er sich die Arbeit, die ganzen schönen Beiträge bei der „freundin“ zu löschen – tabula rasa? Schließlich sind die ganzen anderen eingestellten Blogs über ihre Direkt-URL weiterhin online, auch wenn sie im „freundin“-Aggregator nicht mehr auftauchen. Damit ist auch der letzte noch verbliebene Blogger aus meiner Ära bei der „freundin“ von Bord gegangen. (via Blog Queen)

Filmsensibelchen Uwe Boll

Während der Filmfestspiele von Cannes feierten die Macher des „Goldenen Nazivampirs“ ihren Gesinnungsgenossen Uwe Boll und dessen Verfilmung des Shooter-Games „Postal“ gar stürmisch: „Ich weiß, der deutsche Filmemacher Uwe Boll wird landläufig gerne als 'schlechtester lebender Regisseur' geschmäht, und seine Kritiker haben ein gigantisches Talent bewiesen, äußerst bunte und saukomische, schändliche Kommentare zu jedem neuen Werk aus seiner Produktionsschmiede Boll KG hervorzubringen. Und ja - sicherlich ist die Qualität seiner Filme diskussionswürdig. Bis jetzt. Denn jetzt kommt 'Postal'. Wir hatten das Glück, Uwe Boll in Cannes kennenzulernen und haben uns mit ihm zu unterhalten, nachdem er uns persönlich in das zweite Market Screening seines neuesten Werkes 'Postal' eingeladen hatte. Ich kann meinen Hut nur ganz tief ziehen vor einem Mann, der den internationalen Film so unerwartet und grandios aus einer Krise gerissen hat. 'Postal' ist nicht mehr und nicht weniger als ein Geniestreich.“
Der Filmkritiker von „Wired“ sah das etwas anderes und mußte sich nach seinem Verriß von Boll recht rüde beschimpfen lassen: „your review shows me only that you dont understand anything about movies and that you are a untalented wanna bee filmmaker with no balls and no understanding what POSTAL is. you dont see courage because you are nothing. and no go to your mum and fuck her ...because she cooks for you now since 30 years ..so she deserves it. people like you are the reason that independent movies have no chance anymore.
uwe boll
PS: POSTAL is R RATED. The MPAA understood the satire -- you not -- you dumb fuck“

Immerhin fordert „Raging Boll“ seine Kritiker nicht mehr zum Boxkampf heraus. Aber es ist schon merkwürdig, daß die Urheber der geschmacklosesten Machwerke oft zugleich die sensibelsten, äh, Künstler sind. (via Defamer)

Von Alpha-Männchen und Beta-Weibchen: Neue Front im Print

Liegt's an den billigen Mieten, den willigen Journalisten oder der selbstverliebten Hauptstadt-Hybris wie zu alten Insulanerzeiten? Jedenfalls scheint Berlin das Mekka der coolen, neuen, stylishen Print-Titel zu sein. „Zoo“, „Deutsch“ und gerade eben druckfrisch als Nullnummer auf dem Tisch: „Front“. Nachdem Dirk Ludigs und Ejo Eckerle ihre Neugründung eine Zeit lang als Magazin für homo- und metrosexuelle Männer unter Wert angekündigt haben, prangt jetzt auf der Erstausgabe „Das Neue-Männer-Magazin“ als Untertitel, eine weit elegantere Charakterisierung. 148 unterhaltsame Seiten. Mode & Esprit. Ironie & Selbstbewußtsein. Mitarbeiter wie Jens Bisky, Adriano Sack und Ali Kepenek. Schandmaul Martin Schacht protokolliert den Drogenentzug eines ungenannten Fernsehstars. Berlinale-Sous-Chef Wieland Speck plaudert über seine Fuckbuddies und überrascht mit einer seltsamen Differenzierung zwischen schwulen und straighten Blickficks:

„Front“: Was überrascht dich heute noch an deinem sexuellen Verlangen?
Speck: Das sind die Blicke, die ich natürlich auch von meinen heterosexuellen Kollegen kenne, wenn ich mit ihnen durch die Gegend laufe und du merkst, der hört gerade nicht zu, weil er auf Titten und Ärsche guckt. Und das geht mir natürlich genauso mit Männern. Bloß, dass ich es immer noch empörend finde, eine Frau so anzusehen, weil es immer das Alpha-Männchen ist, das auf das Beta-Weibchen herabschaut.
„Front“: Du willst doch nicht sagen, dass das etwas völlig anderes ist, wenn der Herr Speck dem Praktikanten auf den Po schaut? Nur weil das ein Mann ist?
Speck: Bei Heteros ist da weiterhin eine chauvinistische Mechanik am Werk. Die Frau wird damit verniedlicht und klein gemacht; wenn ich auf einen Jungen zugucke, erhebt ihn das gar und steigert ihn im Wert. Da ist eine kapitalistische Mechanik drin, die ich stark empfinde. Es geht am Ende um Würde, den ganzen Tag und überall.“


Eben ein Heft, das zu Widerspruch anregt, und wann hat man das schon in dieser glattgebügelten Branche? Einziges Manko beim ersten Durchblättern: Etwas viel Levi's bei den Trendnews inklusive einer Danksagung an deren PR-Agentur im Impressum. Aber schließlich ist es auch nur die Nullnummer. Man darf gespannt sein, wie es sich im September mit der ersten regulären Ausgabe anläßt.

Petit déjeuner musical (33)

Messieursdames, Barbara – avec l'aimable assistance de Georges Moustaki!





Dienstag, 14. August 2007

Stellenanzeigen (7)

Die Medienlese sucht „Insider und Medienkenner (...) vorzugsweise natürlich ehemalige Chefredakteure und gefeuerte Verlagsmanager“, um bezahlterweise in dem Medienblog zu schreiben.
„In Deiner Bewerbung teilst Du uns bitte ein bisschen etwas über Dich und Deine Eignung für den Posten mit und erklärst uns in ein paar Sätzen Deine Motivation für eine Mitarbeit bei Blogwerk. Dazu lieferst Du fünf konkrete Ideen für Artikel auf medienlese.com und zwei wenigstens grob verfasste (besser: ausformulierte) kurze Testpostings“. Das klingt eher nach einer Stellenausschreibung für Anfänger und die Johannes Boies dieser Welt, denn nach einem Aufruf an ernstzunehmende Insider.

Exhibitionismus und Peep-Show-Luden

Harvard-Professor Viktor Mayer-Schönberger plädiert heute in der „Süddeutschen Zeitung“ wie so viele für ein Verfallsdatum privater Internetveröffentlichungen, um die informationelle Selbstbestimmung über die Zeit zu retten: Denn „das menschliche Gehirn ist darauf angelegt, Dinge zu vergessen, das ist eine wichtige Voraussetzung für unsere geistige Gesundheit. Doch das digitale Zeitalter lässt uns nicht mehr vergessen. Informationen im Netz werden aus dem Zusammenhang gerissen, alles wirkt gleich aktuell. Es fehlt die Zeitachse - und damit die Möglichkeit, Informationen, die weit zurückliegen, als weniger bedeutend darzustellen.“
Andere wünschen sich eine dem schnellen, wie unvergeßlichen Netz angemessene Medienerziehung, damit die jungen Leute über die Konsequenzen nachdenken, bevor sie weiß Gott was über sich online stellen. Ich persönlich denke, daß jeder selbst dafür verantwortlich ist, was er im Internet offenbart und Suchmaschinen wie Google und Spock ausliefert. Wichtiger wäre es gerade bei uns in Deutschland, den Menschen Brüche in ihrer Biografie, Gesinnungswandel und die eine oder andere Pleite zuzugestehen, ohnen ihnen daraus einen Strick zu drehen, statt an den Lebensläufen herumkorrigieren zu wollen.
Ganz anders verhält es sich aber mit dem, was man über Dritte veröffentlicht. In den ersten Tagen als „freundin“- und privater Blogger habe ich auch noch Partybilder mit Vor- und Nachnamen der Abgebildeten veröffentlicht und erst im Nachhinein korrigiert. Nicht jeder will sich per Google stalken lassen, und jeder sollte selbst darüber entscheiden, wo er sich welche Blöße gibt.
Justin Patchin von der University of Wisconsin-Eau Claire hat Ende letzten Jahres nach dem Zufallsprinzip 2423 MySpace-Profile von Teenagern ausgewählt. Nur 1500 davon waren überhaupt öffentlich zugänglich, und viele hielten sich auch bei detaillierten persönlichen Angaben zurück. Interessant finde ich aber, daß zwar nur fünf Prozent der Jugendlichen sich selbst in Unterwäsche oder Badeklamotten präsentierten, aber dreimal so viel, 15 Prozent, auf ihrer MySpace-Seite Bilder von anderen Jugendlichen in Unterwäsche oder Badeklamotten zur Schau stellten. Da muß Erziehung und Selbstkontrolle ansetzen, da wird das Netz zur miesen Spanner-Nummer.