Andere wünschen sich eine dem schnellen, wie unvergeßlichen Netz angemessene Medienerziehung, damit die jungen Leute über die Konsequenzen nachdenken, bevor sie weiß Gott was über sich online stellen. Ich persönlich denke, daß jeder selbst dafür verantwortlich ist, was er im Internet offenbart und Suchmaschinen wie Google und Spock ausliefert. Wichtiger wäre es gerade bei uns in Deutschland, den Menschen Brüche in ihrer Biografie, Gesinnungswandel und die eine oder andere Pleite zuzugestehen, ohnen ihnen daraus einen Strick zu drehen, statt an den Lebensläufen herumkorrigieren zu wollen.
Ganz anders verhält es sich aber mit dem, was man über Dritte veröffentlicht. In den ersten Tagen als „freundin“- und privater Blogger habe ich auch noch Partybilder mit Vor- und Nachnamen der Abgebildeten veröffentlicht und erst im Nachhinein korrigiert. Nicht jeder will sich per Google stalken lassen, und jeder sollte selbst darüber entscheiden, wo er sich welche Blöße gibt.
Justin Patchin von der University of Wisconsin-Eau Claire hat Ende letzten Jahres nach dem Zufallsprinzip 2423 MySpace-Profile von Teenagern ausgewählt. Nur 1500 davon waren überhaupt öffentlich zugänglich, und viele hielten sich auch bei detaillierten persönlichen Angaben zurück. Interessant finde ich aber, daß zwar nur fünf Prozent der Jugendlichen sich selbst in Unterwäsche oder Badeklamotten präsentierten, aber dreimal so viel, 15 Prozent, auf ihrer MySpace-Seite Bilder von anderen Jugendlichen in Unterwäsche oder Badeklamotten zur Schau stellten. Da muß Erziehung und Selbstkontrolle ansetzen, da wird das Netz zur miesen Spanner-Nummer.
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