Dienstag, 25. September 2007
Ring, ring – kein Anschluß unter dieser Nummer
Schon wieder eine neue Version von iTunes – die dritte binnen vier Wochen? Nein, ich will sie erst einmal nicht herunterladen.
Montag, 24. September 2007
Süchte
Vor ein paar Monaten sind mir meine Gitanes Maïs ausgegangen, und wie immmer begann damit wieder eine niktonfreie Phase, da mir andere Fluppen keinen vergleichbaren Genuß verschaffen. Solche Perioden dauern mitunter über ein halbes Jahr, je nachdem, wann es mich oder Freunde nach Frankreich verschlägt, denn da diese Gitanes mit ihrem Maisblatt nicht den EU-Richtlinien für Zigaretten entsprechen, sind sie nur vor Ort erhältlich und dürfen nicht exportiert werden. Dann starb noch mein Cousin an Lungenkrebs, und ich verzichtete darauf, K. um ein nikotingelbes Carepaket zu bitten. Kein Problem für einen Genußraucher wie mich, bis ich vor einer Woche Valéries Showcase beiwohnte und mir der PR-Chef der Ariola eine Marlboro Menthol anbot. Es gibt Situationen, in denen ich ungern nein sage, und offenbar wurden meine Suchtrezeptoren reaktiviert, denn seitdem überkommt mich jedes Mal, wenn in meiner Gegenwart eine stinknormale Zigarette angezündet wird, ein Heißhunger auf diese, wie es nicht einmal in meiner Gitanes-Phase vorkam. Zum Ausgleich komme ich gerade von meiner Online-Fixierung herunter. Im Barer 80 aka „100 Tage Bücher“ gibt es noch keinen Netzanschluß, weshalb ich nur gelegentlich mein PowerBook packe und es mitten auf der Straße ins 61er WLAN einlogge, um irgendwelche Preisbindungen zu überprüfen. Heute war ich so glatte zwölf Stuinden offline, was zuletzt bei meinem Rumänientrip vorkam, aber nicht in heimatlichen Gefilden.
Sonntag, 23. September 2007
47, 61, 80
„We begin by coveting what we see every day. – Wir begehren, was wir täglich sehen“, heißt es im „Schweigen der Lämmer“, und so saß ich jeden Tag in meinem Außenbüro, dem Barer 61, und blickte auf das Gegenüber, das Barer 80, in dem Barry, Avni und Robert ihr drittes Café nach dem Barer 61 und der BARer 47 planen. 47, 61, 80, ohne Re und Contra.
Wer in meinen Terminkalender blickt, mag irgendeinen geheimnisvollen Code vermuten, aber mein Leben spielt sich derzeit einfach zwischen diesen drei Hausnummern ab, natürlich zuzüglich meiner ebenfalls in der Barer Straße liegenden Wohnung, die da aber nie als 86a, sondern als Bar firmiert. Meine diversen Webprojekte brauchen noch viel Zeit und eine kleine Geldspritze für Software und Speichererweiterungen, journalistische Aufträge gibt's derzeit keine, und da erschien es mir irgendwie naheligend, in dem leerstehenden Laden eine Buchhandlung zu eröffnen.
Nichts von Dauer. „100 Tage Bücher“, im Stil eines Popup- oder Guerillastores, zeitlich befristet, ohne Ladendesign, Werbung, Vorlauf, einfach machen. Freitag abend habe ich den Mietvertrag unterschrieben und die Schlüssel bekommen. Samstag wurden die Schaufenster abgehängt. Heute kamen die Möbel und Ware. Morgen wird aufgemacht, obwohl noch nichts ausgepackt ist.
Obwohl ich immer schon – wie mein Vater und Großvater – Journalist werden wollte, in der Schule bereits zu publizieren begann, nach dem Abitur damit Geld verdiente und nie etwas anderes gemacht und vor allem nichts gelernt oder studiert habe, sind meine ersten journalistischen Sporen eng mit dem Buchhandel verknüpft. Kurz vor dem Abitur habe ich den Universum-Buchladen, Kurt Nane Jürgensen und dessen Hauspostille kennengelernt. Alsbald gründeten wir Anfang der achtziger Jahre zusammen das „Münchner Buch-Magazin“ und organisierten einen Stammtisch für Sortiments- und Verlagsbuchhändler. Bald darauf versuchte ich mich als Verleger – aus dieser Zeit stammt auch dieses Bild, das wohl in der Münchner Autorenbuchhandlung entstand, mit Andreas Sterzing an der Kamera? Parallel dazu habe ich immer auch journalistisch gearbeit, aber ohne Nanes Vorbild stünde ich heute nicht, wo ich bin. Weshalb ich mich ganz besonders darauf freue, die nächsten drei Monate an diese Vergangenheit anzuknüpfen.
Was ich dabei erlebe, werde ich in einem eigenen Blog erzählen. Und den Tivoli-Blog hier natürlich weiterführen, wenn auch wohl in reduziertem Umfang. Denn von 9 bis 19 Uhr stehe ich für den Rest des Jahres in der Barer Straße 80 und komme hoffentlich vor lauter Kundschaft kaum dazu, mich im Web zu tummeln.
Wer in meinen Terminkalender blickt, mag irgendeinen geheimnisvollen Code vermuten, aber mein Leben spielt sich derzeit einfach zwischen diesen drei Hausnummern ab, natürlich zuzüglich meiner ebenfalls in der Barer Straße liegenden Wohnung, die da aber nie als 86a, sondern als Bar firmiert. Meine diversen Webprojekte brauchen noch viel Zeit und eine kleine Geldspritze für Software und Speichererweiterungen, journalistische Aufträge gibt's derzeit keine, und da erschien es mir irgendwie naheligend, in dem leerstehenden Laden eine Buchhandlung zu eröffnen.
Nichts von Dauer. „100 Tage Bücher“, im Stil eines Popup- oder Guerillastores, zeitlich befristet, ohne Ladendesign, Werbung, Vorlauf, einfach machen. Freitag abend habe ich den Mietvertrag unterschrieben und die Schlüssel bekommen. Samstag wurden die Schaufenster abgehängt. Heute kamen die Möbel und Ware. Morgen wird aufgemacht, obwohl noch nichts ausgepackt ist.
Obwohl ich immer schon – wie mein Vater und Großvater – Journalist werden wollte, in der Schule bereits zu publizieren begann, nach dem Abitur damit Geld verdiente und nie etwas anderes gemacht und vor allem nichts gelernt oder studiert habe, sind meine ersten journalistischen Sporen eng mit dem Buchhandel verknüpft. Kurz vor dem Abitur habe ich den Universum-Buchladen, Kurt Nane Jürgensen und dessen Hauspostille kennengelernt. Alsbald gründeten wir Anfang der achtziger Jahre zusammen das „Münchner Buch-Magazin“ und organisierten einen Stammtisch für Sortiments- und Verlagsbuchhändler. Bald darauf versuchte ich mich als Verleger – aus dieser Zeit stammt auch dieses Bild, das wohl in der Münchner Autorenbuchhandlung entstand, mit Andreas Sterzing an der Kamera? Parallel dazu habe ich immer auch journalistisch gearbeit, aber ohne Nanes Vorbild stünde ich heute nicht, wo ich bin. Weshalb ich mich ganz besonders darauf freue, die nächsten drei Monate an diese Vergangenheit anzuknüpfen.
Was ich dabei erlebe, werde ich in einem eigenen Blog erzählen. Und den Tivoli-Blog hier natürlich weiterführen, wenn auch wohl in reduziertem Umfang. Denn von 9 bis 19 Uhr stehe ich für den Rest des Jahres in der Barer Straße 80 und komme hoffentlich vor lauter Kundschaft kaum dazu, mich im Web zu tummeln.
Samstag, 22. September 2007
Kontakter kostet wieder
„Anne Will bloggt höchstpersönlich“ meldete Freitag abend nach Turi und mir auch der „Kontakter“. Nur der genaue Wortlaut bleibt mir verschlossen, da die Nachrichten des Branchennewsletters nach einer – pannenbedingten? – kostenfreien Phase jetzt wieder nur Abonnenten der Printausgabe oder Einzelzahlern via Click & Buy zugänglich sind. Schade!
Ciao zahlt 80 Cent die Stunde
Schon oft habe ich mich bei Umfragen der Marktforscher von Ciao geärgert, daß man bereits recht detaillierte Vorabfragen für lau beantworten muß, um dann zu erfahren, daß man leider nicht zur gesuchten Zielgruppe zählt. Aber die Einladung der „Verbrauchercommunity“ von heute toppt das noch: 1,20 Euro Aufwandsentschädigung für eine anderthalbstündige Online-Befragung? Das wird doch hoffentlich ein Tippfehler gewesen sein...
Freitag, 21. September 2007
Gute und böse Braune
„München ist braun-weiß“ – aus der Brust der Antifas von St. Pauli ist so ein Statement unverfänglich – zumal sie bei dem Solikick die Punkte auch brav hier ließen.
Da will ich auch mal darüber hinwegsehen, daß sie ihre Nordplörre bis nach Fröttmanning mitgeschleppt haben.
Ganz anders dagegen die braune Gesinnung einer von zwei bei den Kommunalwahlen kandidierenden rechtsradikalen Vereinigungen. Da „Pro München“ eher unverfänglich, nein: mißverständlich klingt, setzen sie stolz ein „Bürgerbewegung“ davor, um sich gleich historisch richtungsweisend einzureihen. Dabei war der Stand doch noch ein paar Meter von der Feldherrnhalle entfernt. Auf den Schock gleich eine Spontanmaßnahme: Anläßlich des 27. Jahrestag des Oktoberfestanschlags gibt es Mittwoch, den 26. September von 10 bis 18 Uhr eine antifaschistische Mahn- und Schutzwache am Haupteingang zur Wies'n.
Da will ich auch mal darüber hinwegsehen, daß sie ihre Nordplörre bis nach Fröttmanning mitgeschleppt haben.
Ganz anders dagegen die braune Gesinnung einer von zwei bei den Kommunalwahlen kandidierenden rechtsradikalen Vereinigungen. Da „Pro München“ eher unverfänglich, nein: mißverständlich klingt, setzen sie stolz ein „Bürgerbewegung“ davor, um sich gleich historisch richtungsweisend einzureihen. Dabei war der Stand doch noch ein paar Meter von der Feldherrnhalle entfernt. Auf den Schock gleich eine Spontanmaßnahme: Anläßlich des 27. Jahrestag des Oktoberfestanschlags gibt es Mittwoch, den 26. September von 10 bis 18 Uhr eine antifaschistische Mahn- und Schutzwache am Haupteingang zur Wies'n.
Donnerstag, 20. September 2007
Anne Will: Jetzt bloggt die Chefin persönlich
Nach den Fremdbloggern aus ihrem Redaktionsteam hat Anne Will heute zum ersten Mal selber gebloggt, um sich gegen Kritik an ihrer Premierensendung zu wehren... Willkommen in der Blogosphäre!
Das Leben ist kein Mann?
„Offenheit, Lebenslust, Kontaktstärke, Konsumfreude und Empathie“? Irgendwie erinnert mich das Motiv der ansonsten recht erfrischenden „freundin“-Kampagne eher an die männerfeindliche Emanzipationsideologie der siebziger Jahre...
Emmy 2007: Fox zensiert Sally Field
Kein Wort zu dem technischen Aussetzer bei Jon Stewarts/Stephen Colberts Emmy-Sketch, aber der „Los Angeles Times“ zufolge hat der US-Fernsehsender Fox – im Unterschied zu Pro Sieben – bei der Übertragung der Fernsehpreise Sally Fields Statement gegen den Krieg ausgeblendet.
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