Freitag, 21. November 2008

Tschaka tschaka tschaka

„Diese Unbekannte“, mit der Mick Jagger im „SZ-Magazin“ herummacht, war Barfrau im P1, übrigens eine der besten jemals, und Micks langjähriges Münchner Gspusi und wenn ich mich anstrenge, fällt mir heute vielleicht noch ihr Name (Michaela?) ein. Ansonsten ein wunderbarer Text von Georg Diez mit einem besonders starken Einstieg: „München ist die leichteste Stadt Deutschlands. Damit die Stadt nicht wegfliegt, wird sie tagsüber einfach festgebunden, an den hohen Türmen, die sie extra dafür gebaut haben und die sie Kirchen nennen. Jede Nacht aber machen sich dunkle Gestalten daran, diese Taue zu kappen, die die Stadt am Boden halten, sie treffen sich in engen Räumen, hämmern und schlagen, so klingt das, bäng bäng bäng, wumm wumm wumm, tschaka tschaka tschaka, und nur der Morgen bewahrt München davor, mit den lauen Winden zu gehen und hinter den Alpen zu verschwinden, in Italien, bei den Zitronen.“

Update: Wie gut, daß Franz Rauch gerade vorbei kam. Sie heißt Uli, hat heute zwei Kinder und ein Fahrgeschäft auf der Wiesn.

iMunich (3): Apple Store im Advent

Offenbar wird der Münchner Apple Flagship Store am 10. Dezember eröffnet. (via Turi2)

Updates: Und bei Mac-Essentials stehe ich immer noch auf der schwarzen Liste, wieso bloß?




Zum Glück habe ich noch ein paar zusätzliche URLs wie www.tivoli-blog.de, die hierher führen...

Donnerstag, 20. November 2008

Entsextes Münchner Nachtleben












Weiß jemand, warum der Blumenbar-Verlag das ursprüngliche Cover seiner Disco-Fibel geändert und die geschlitzte Schönheit durch einen faden Farbverlauf ersetzt hat?

Künstler an die Front

Wenn Insignien meiner Jugend wie die Zeitschrift „Mode und Verzweiflung“ und das Programm des Werkstattkinos oder der Baader-Cup museale Aufmerksamkeit erregen und das nicht einmal in lokalhistorischem Rahmen, sondern im Haus der Kunst, dann bin ich wohl wirklich alt geworden... (Wobei auch das noch gar nicht offiziell erschienene „Mjunik Disco“ unter den Exponaten zu finden ist.)
Aber in der Ausstellung „Made in Munich“ widmet sich Chris Dercon eben jener Kunst, die wirklich weh tut, weil sie nicht in Museen, Galerien und Privatsammlungen vor sich hinmuffelt, sondern mitten im Leben steht und auf die Volksfront zielt: Plakate, Zeitschriften, Bücher, Tonmedien und serielle Editionen (nur Streetart habe ich irgendwie nicht wahrgenommen, vielleicht aber auch nur übersehen).
Wie jede Ausstellung im Haus der Kunst krankt „Made in Munich“ höchstens daran, daß die Präsentation nicht erfüllen kann, was Chris Dercon in der Pressekonferenz verspricht, aber dazu jongliert er nun einmal zu begnadet mit Worten und Wissen.
Doch je länger man zwischen den Exponaten verweilt, um so mehr inspirieren sie einen zu eigenen Kartenaktionen, Stempeldrucken, Happenings.

(Dackel-Poster: Hanno Ring - Team 86, ca. 1972/Haus der Kunst)

Mittwoch, 19. November 2008

Sting auf Paul Potts Spuren


Jetzt verschont Sting nicht einmal mehr die Opernwelt und gibt im Pariser Châtelet den Dionysos (im Videoclip oben erscheint und krächzt er so nach 4 Minuten erst los!).

Wie gut, daß ich heute zufällig passend gekleidet bin („Californication“ und Kapinski sei Dank!)

Dienstag, 18. November 2008

Die Rückkehr der Süddeutschen
in die Sendlinger Straße

Vor dem Abriß kommt die Kunst: wie die „Süddeutsche Zeitung“ heute im Lokalteil nebenbei erwähnt, kehren die Zeitungsmacher Mitte Januar am 31. Januar (Premierenbilder) und 1. Februar in die alten Redaktionsräume an der Sendlinger Straße zurück – wenn auch nur im Rahmen einer Performance des „Prinzregententheaters“. Gemeint ist die im Prinze beheimatete Bayerische Theaterakademie August Everding, deren Regiestudent Jonas Zipf seine Diplomarbeit unter dem Titel „Blaupause“ den Journalisten widmet.
Aus dem Konzeptionspapier des Produktionsteams: „'Blaupause' fördert in Form eines Extrablattes die kleinen Geschichten und Anekdoten aus 63 Jahren Zeitungsgeschichte der Süddeutschen Zeitung im Verlagsgebäude der Sendlinger-Straße Nr. 8 zutage. Der Theaterabend konfrontiert Redakteure mit Schauspielern und die Zuschauer mit dem indiskreten Blick hinter die Kulissen einer der größten deutschen Tagszeitungen.“
Genaue Aufführungsdaten stehen noch nicht fest.

Update zu den Mitwirkenden „SZ“-Redakteuren.

Update zum Inhalt: „Zuerst dachten wir an eine Art Extrablatt mit letzten Geschichten und Anekdoten. Dann hat das aber die SZ mit ihrer Wochenendbeilage zum Umzug im November vorweg genommen. Und Dokumentartheater, wie es Rimini-Protokoll machen, ist mit Medienprofis als Akteuren und in einem authentischen Raum problematisch. Daher haben wir uns für einen radikalen Cut entschieden.“ Mehr in der „SZ“ vom 31. Januar.

FOC Mjunic

Nach dem internen Stehrumchen der Mitwirkenden und Betroffenen gibt es nun am 22. November auch die öffentliche Book Release Party zu „Mjunik Disco“ im Pacha. Und wenn man die Pre-Release-Party zum Maßstab nimmt, sind da wirklich alle meine Feinde versammelt... Aber nicht nur. Mit dabei sind auch Andreas Neumeister, Richard Rigan, Chuck Herrmann, Theo Chrash, Christos Davidopoulos, Gomma Gang, Michael Reinboth, mko, Bernd Hartwich, Roderich Fabian, Ralf Summer, Albert Pöschl, Mooner und Upstart. Nur wo ist bitte schön in der Zwergerldisse Pacha ein Second Floor? Meinen die das 089?

Montag, 17. November 2008

Bunte Facebook-Welt


Daß Boris Becker auch auf Facebook wirbt, ist wohl dem Zeitgeist geschuldet. Aber der „Abendzeitung“ vom Dienstag entnehme ich, daß auch sein Privatestes auf Facebook stattfindet. Liebesgrüße an die Ex und idyllische Strandbilder mit Beckers Kindern auf Sharlely „Lilly“ Kerssenbergs Facebook-Seite sollen – „AZ“-Kolumnistin Kimberly Hoppe zufolge – mit Auslöser für die Trennung zwischen Sandy Meyer-Wölden und Bumm-Bumm Becker gewesen sein. Dabei ist doch gelb und nicht blau die Farbe der Eifersucht...

Update der „Abendzeitung“ („Das Mami-Match“) vom 15. Februar 2010 zum Streit zwischen Lilly und Sandy auf Facebook

Sonntag, 16. November 2008

Die zärtlichste Versuchung

„Zwar sind «Hamlet» schreiben, «Hamlet» verstehen und «Hamlet» herunterladen immer noch nicht ganz dasselbe, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, in Echtzeit der Umwertung aller kulturellen Werte beizuwohnen. Für das iPhone ist der gesamte Shakespeare nicht weniger schwierig zu bewältigen als ein kurzes Youtube-Video.“

Daniel Binswanger in „Wenn Männer nur noch streicheln“, seiner sehr sinnlichen Hymne auf das iPhone und dessen männliche Fangemeinschaft, einem Beitrag für „Das Magazin“, den die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ heute nachgedruckt hat.

Samstag, 15. November 2008

Totalüberwachung in der Fußgängerzone

So eine Anti-Nazi-Kundgebung schärft die Sinne, weshalb ich neben den klassischen Polizeikameras heute am Marienplatz ein halbes Dutzend neuer provisorischer Überwachungskamera entdeckte. Für das heute mittag demonstrierende Häufchen
eindeutig zu viel Aufwand und demnach wohl eine Sicherheitsmaßnahme für den bevorstehenden Weihnachtsmarkt. Londoner Verhältnisse im pseudoliberalen München? Ist mir irgendwie bisher in den Medien entgangen, oder hat noch niemand darüber berichtet? Oh, das wird bereits seit 2005 praktiziert!?

Deef auf der dunklen Seite der Macht

Immer, wenn ich an dem Laden Fresco & Art in der Theresienstraße vorbeiflaniere, frage ich mich, wer die dort angebotenen „künstlerisch veredelten“ Pop-Ikonen von Audrey Hepburn, Andy Warhol oder Darth Vader kauft und sich ins Wohnzimmer hängt. Seit heute kenne ich zumindest einen: Deef.

Freitag, 14. November 2008

Bricks and baseball bats



Isaac Davis (Woody Allen): „Has anybody read that Nazis are gonna march in New Jersey? Ya know? I read it in the newspaper. We should go down there, get some guys together, ya know, get some bricks and baseball bats, and really explain things to 'em.“

Partyguest (Victor Truro): „There was this devastating satirical piece on that on the op-ed page of the Times – devastating.“

Isaac: „Whoa, whoa. A satirical piece in the Times is one thing, but bricks and baseball bats really gets right to the point of it.“

Partyguest Helen (Helen Hanft): „Oh, but really biting satire is always better than physical force.“

Isaac: „No, physical force is always better with Nazis.“